Zeitreise auf 4 Pfoten Bd.2: Ein Pony für den König, Michael
Koglin, Fréderic Bertrand, Schneiderbuch
Was bisher geschah: Lias Opa ist der verkannte Professor
Tempus, dem es nach vielen Jahren endlich gelungen ist, eine Zeitmaschine zu
bauen. Zu dumm nur, daß er den Sicherungshebel vergessen hat umzulegen und so
ist die Zeitmaschine ganz alleine durch die Zeit gereist und hat von jeder
Reise ein Tier mitgebracht. Nun stehen auf der kleinen Koppel von Professor
Tempus kleinem Bauernhof jede Menge Tiere, die für die Zeitgeschichte von
fundamentaler Bedeutung sind: Katze, Pony, Rabe, Dino…. Um die Zeitachse wieder
ins Lot zu bringen, müssen Lia, ihr Opa und dessen Hund Madame Curie, genannt
Curry, alle Tiere wieder zurück bringen.
Kaum sind sie von ihrem Ägyptenabteuer zurück, schon knurrt
Curry wieder der Magen. Doch zum Futtern ist gerade keine Zeit, das Pony muß
unbedingt ins 12. Jahrhundert nach England an den Hof von Prinz Löwenherz
zurück gebracht werden. Sollten sie das nicht schaffen verliert der gute Prinz
das Turnier gegen den fiesen Ritter Eisenblatt und er wird niemals König!
Unvorstellbar, was das für Konsequenzen für die späteren Zeiten hätte. Doch wie
sollen sie das Pony zurück bringen und wofür ist es so wichtig? Kaum sind die 3
im mittelalterlichen London angekommen, treffen sie den Knappen des Prinzen
Casper, der schon verzweifelt nach dem Pony sucht. Wer glaubt, daß nun alles
ganz einfach wäre, der irrt! Nun fängt die Aufregung erst an!
Sehr witzig an dieser Zeitreisereihe ist, daß sie aus Sicht
des gefräßigen aber mutigen Hundes Curry erzählt wird. Dieser Held der
Geschichte wird oft von Wachen übersehen und unterschätzt, aber gerade darin
liegt seine Stärke, hätte er nur nicht ständig Hunger! Obwohl dieses Buch für
Leseanfänger ab 2./3. Schuljahr recht kurz ist, schafft der Autor es dennoch,
dass man die Zeitreisenden in sein Herz schließt. Allen voran natürlich die
pfiffige Curry. Die Illustrationen von Fréderic Bertrand, der vor allem für
seine Illustrationen von Gespenstergeschichten bekannt ist, sind richtig witzig
und lockern das Abenteuer wunderbar auf. Die Idee, warum gerade scheinbar unbedeutende
Tiere für den Lauf der Geschichte von fundamentaler Bedeutung sind, ist sehr
orginell und hebt sich von aktuellen Zeitreise Geschichten ab. Dennoch schafft
Michael Koglin es nebenbei so viel Wissen über das Leben in der damaligen Zeit
mit Humor zu vermitteln, daß auch mitlesende Eltern noch was dazu lernen
können. Ehrlich, ohne das hinten angehängte Glossar hätte ich keine Ahnung
gehabt, was ein Plattner ist! Selbst in der Mittelalterreihe während des 3.
Schuljahrs der Großen kam das nicht vor, ein Beruf der damals aber gang und
gäbe war (er schmiedet Eisenblatt für die Rüstungen). Aber das war nicht alles,
was ich dazu gelernt habe.
Durch meine Jüngste habe ich gemerkt, wie geschickt der
Blickwinkel des Hundes gewählt ist. Curry ist lustig und mutig und natürlich
immer hungrig! Kinder können sich unglaublich gut mit Tieren identifizieren und
lesen dadurch mit viel mehr Begeisterung weiter. Das ist es ja, was erreicht
werden soll: Freude am Lesen zu wecken. Außerdem sind selbst die unbekannten
Begriffe wie „Hellebarde“ oder „Katapult“ für Leseanfänger ohne größere
Schwierigkeiten eigenständig erlesbar, sofern sie noch nicht bekannt sind.
Trotz der fremden Zeit ist das Vokabular dennoch geeignet für Leseanfänger, sie
werden bisweilen etwas gefordert, aber nicht überfordert. Dafür werden sie mit
jeder Menge Spaß und Abenteuer belohnt!
Ein tolles Buch für den jungen Lesenachwuchs, für Jungen wie
für Mädchen, je nach Lesekompetenz ab ca. 2. Klasse.
Wir vergeben begeisterte 5 von 5 Sternen!
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