Sonntag, 28. August 2022

Chilli (3) – Meine Klasse und der verrückte Ausflug, Antje Szillat, Illus. Zapf, Schneiderbuch

 

Chilli (3) – Meine Klasse und der verrückte Ausflug, Antje Szillat,  Illus. Zapf, Schneiderbuch

 

Jelkos aufregende Sommerferien mit dem magischen Feuerfrettchen Chilli, von dem niemand erfahren darf, sind vorbei. Der Schulalltag hat ihn wieder und ist in Form von Mathelehrer Herrn Pingling schrecklicher als befürchtet. Chilli ist entsetzt wie langweilig die Schulzeit ist und beschließt ein bisschen Schwung in den Schulalltag zu bringen. Als Herr Pingling eine unangekündigte Mathearbeit schreiben will, wird es Chilli zu bunt und es geschieht das Unglaubliche: Das Klassenzimmer dreht sich, hebt ab und fliegt durch Zeit und Raum, bis es auf einem mittelalterlichen Marktplatz landet. Jelko hat sich von dem Schreck noch nicht erholt, als Chilli in niedlicher Hundegestalt von einem bösen Magier entführt wird. Nun ist die Sorge doppelt groß, denn Jelko ist klar, dass es ohne Chilli kein Zurück gibt und seine beste Freundin Lotte  glaubt nicht an seinen magischen Freund. Dennoch will sie mit Jelko alles daran setzen das freche Feuerfrettchen zu retten!

 

Ja, die Ernüchterung nach dem Ende der Sommerferien steht uns auch bald bevor... Da können sich wohl die meisten Schüler mit Jelko identifizieren, auch wenn sie kein verfressenes Feuerfrettchen haben, dass auf scharfe Senfbrötchen steht. Langsam wird Jelkos Mutter auch misstrauisch, ob dieses einseitige Ernährung für ihren Sohn im Wachstum denn gesund sein kann. Chilli vor Lotte geheim zu halten wird auch immer schwieriger und in Mathe hat Jelko echt keinen Plan. Frustige Aussichten, bis das Klassenzimmer in die Lüfte steigt!

Das Ende gefällt uns leider nicht ganz so, das ist etwas ernüchternd, vor allem da es wahrscheinlich das Finale der lustigen Chilli-Reihe ist. Dafür lernen wir nun endlich den großen Franjo Frutti kennen, aber nicht lieben... nee, den hatten wir uns netter vorgestellt! Aber bei Chilli muss man ja auf alles gefasst sein und dieses Mal gibt es nicht nur Chaos, Spaß und Katastrophen, sondern auch dunkle Magie im Mittelalter. Das finstere Mittelalter war auch bei weiten nicht so wild-romantisch, wie wir es uns aus Robin Hood Filmen vorstellen. Hinter jeder Straßenecke kann schon die nächste Gefahr lauern. Illustrator Zapf mit seinen dynamischen Strichen zeigt uns nicht nur immer wieder Chillis neueste Verwandlung, sondern lässt auch das Mittelalter auferstehen... Die zahlreichen Illustrationen und Chillis freche Sprüche und die comichaften Gefühlsausbrüche oder Geräuschdarstellungen „Pling-Pling“, können auch Lesemuffel mit dem Lesen versöhnen. Eine Hommage an das legendäre Buch von Erich Kästner, aber mit völlig anderem Ausgang und natürlich auch anderem inhaltlichen Schwerpunkt.

 

Der lang ersehnte Abschluss dieser witzigen Comic-Roman-Reihe, der uns leider nicht ganz so begeistern konnte, wie die Vorgängerbände.

 

Vielen Dank an den Schneiderbuch Verlag für unser Rezensionsexemplar!

 

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Freitag, 26. August 2022

Fairytale Camp 1 – das märchenhafte Internat, Corinna Wieja, gelesen von Dagmar Bittner, Silberfisch Hörbuch, 4 CDs 327 min.

Fairytale Camp 1 – das märchenhafte Internat, Corinna Wieja, gelesen von Dagmar Bittner, Silberfisch Hörbuch, 4 CDs 327 min.

 

Marie ist eigentlich eine ganz normale Zwölfjährige, glaubt sie. Na ja, bis auf die Tatsache, dass Ihre Mutter eines Tages spurlos verschwand. Nun wächst sie alleine mit Ihrem Vater, einem Bäcker und Konditor auf. An Urlaub ist auch dieses Jahr in den Sommerferien nicht zu denken, dafür ist das Geld zu knapp. Vor sechs langen Wochen, ohne ihre beste Freundin, graut es ihr schon und entsprechend gewittrig ist ihre Stimmung so kurz vor den Ferien. Das fällt auch ihrer Lehrerin auf, dass sich das Wetter an Maries Stimmung anzupassen scheint. So bekommt sie eine Einladung in das Fairytale Camp. In diesem magischen Internat hinter verwunschenen Hecken, werden die Erben von Märchendynastien auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet, in Märchenkunde unterrichten und in der Ausprägung ihrer besonderen Gaben geschult. Die Jahrgangsbesten können Fairyhüter werden, das erklärte Ziel von Ro, Maries neuer Zimmernachbarin und Nachfahrin von Dornröschen. Als Prinzessin hat sie ganz schöne Allüren, ganz anders als Poppy, Ella, Will und Jake, mit denen es schon bald gemeinsam einen Wettkampf zu gewinnen gilt. Wenn Marie daran denkt, was alles auf dem Spiel steht, wird ihr ganz schön mulmig!

 

Sehr schön finde ich, dass man direkt schon in der Coverklappe auf die wichtigsten Märchennachfahren und Marie, die Hauptperson dieses magischen Abenteuers stößt. Ja, hier geht es um Märchen, auch Dornröschen und Aschenputtelsnachfahren spielen mit, aber es ist alles andere als kitschig! Denn auch die jungen Prinzessinnen, Wolfswandler oder Prinzen haben so ihre Sorgen und Nöte. So möchte Will auf keinen Fall ein böser Wolf sein, auch wenn er von „Der Wolf und die sieben Geißlein“ abstammt und es ziemlich nervig ist, dass er sich in einen willenlosen Wolf verwandelt, sobald jemand in seiner Nähe einen Ball wirft. Ro (von Rosalie, wie Dornröschen) ist ihre Märchenmacke noch viel unangenehmer, weswegen sie streng geheim ist, auch wenn sie die Prinzessinnenallüren nicht immer lassen kann. Gut das Poppy, vom Rotkäppchen-Clan ziemlich normal ist und nur traurig, dass sie ihre magische Gabe noch nicht kennt.

 

Marie ist sehr zwiegespalten, was sie von all dem halten soll, denn wer glaubt schon an Märchen? Immerhin hatte sie sich auf ein Zeichencamp gefreut! Na ja, ihr Zeichentalent ist hier nicht vergeudet, sondern unverzichtbar, was niemand gedacht hätte, sie am allerwenigsten. Doch wird es ihr auch helfen ihre Mutter wiederzufinden, die von bösen Mächten entführt und gefangen gehalten wird? Erst einmal muss sie mit ihren neuen Freunden einen Wettkampf gewinnen und dem eingebildeten Prinz Severin und seinen Verbündeten zeigen, was in ihnen steckt und das man mit Fairness weiterkommt! Gewinnen alleine ist nämlich nicht alles!

 

Corinna Wieja entführt uns gemeinsam mit Marie in eine aufregende und völlig unbekannte Welt. Gut, ich kenne mich besser mit Märchen aus als Marie, doch wie man das Portal eines Märchenbildes durchschreitet, weiß ich ebenso wenig wie sie, oder wie ich magische Angriffe abwehre. So hatte ich das Gefühl, gemeinsam mit ihr auf Erkundungstour zu gehen, neue Freunde zu finden und vor möglichen Feinden auf der Hut zu sein. Ich habe mich vom ersten Satz an angesprochen gefühlt und nicht das Gefühl, dass ich das alles ja schon irgendwoher kenne. Eine erfrischend märchenhaft, junge Campreihe.

 

Sprecherin Dagmar Bittner war der Grund, warum ich mich für das Hörbuch und gegen das Buch entschieden habe. Ich mag ihre frische, junge Stimme, die mit Stimmungen spielt und gekonnt Spannung aufbaut. Auch dieses Mal hat sie mich nicht in meinen Erwartungen enttäuscht, denn sie versprüht die quirlige Vitalität der 12-13 jährigen Hauptpersonen mit all ihren Höhen, Tiefen, Zickigkeiten und Sorgen.

 

Ein sehr gelungener Reihenauftakt für märchhaft-magische Ohren ab 10 Jahren.

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.hoerbuch-hamburg.de/fairy-tale-camp-1-das-maerchenhafte-internat/978-3-8449-3099-3

 

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Dienstag, 23. August 2022

Mutterherz, Rizzoli & Isles 13, Tess Gerritsen, gelesen von Tanja Geke & Irina Bentheim, Random House Audio, 2 MP3 CDs 8 h 29 min.

Mutterherz, Rizzoli & Isles 13, Tess Gerritsen, gelesen von Tanja Geke & Irina Bentheim, Random House Audio, 2 MP3 CDs 8 h 29 min.

 

Die junge Studentin Amy wird auf schneenasser Fahrbahn von einem PKW angefahren und schwer verletzt. War es wirklich ein Unfall? Sophia Suarez, die Krankenschwester, die sie pflegte wird Monate später erschlagen in ihrem Haus aufgefunden. Haben die Internetrecherchen, die sie in der Zeit vor ihrem Tod gefangen nahmen etwas damit zu tun? Wonach hatte sie gesucht? Detective Jane Rizzoli und Gerichtsmedizinerin Maura Isles scheinen auf der Stelle zu treten, während Janes Mutter Angela sich einsam fühlt, da ihr Freund Vincent seit Monaten in Florida seine kranke Schwester pflegt. Da sie nun niemanden bekochen kann, behält sie die Nachbarschaft im Auge und die ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so harmlos, wie sie immer dachte. Nachbarstochter Trish ist verschwunden und die Polizei will nicht ermitteln. Auch den Anruf wegen der merkwürdigen neuen Nachbarn, die stets für sich bleiben, erst im Schutze der Dunkelheit den Möbelwagen ausräumen, das Haus in eine Festung verwandeln und es kaum verlassen, nimmt Jane nicht ernst. Doch ihre Schnüffeleien machen Angela nicht nur zur Heldin, sondern bringen sie in höchste Gefahr und Jane an den Rande des Wahnsinns.

Angela nimmt in dieser Folge mit ihrer Einsamkeit und ihrem Bedürfnis nach Geselligkeit einen großen Raum ein. So groß, dass sie mit Tanje Geke (der Stimme von Carrie Bradshaw aus Sex an the City) eine eigene Sprecherin erhält. Dadurch lassen sich die Erzählstränge zwischen Angelas Nachbarschaftsermittlungen und den Morduntersuchungen sehr gut beim Hören von einander trennen. Die gesellige, neugierig klingene, etwas quirlige Stimme von Tanja Geke hebt sich kontrastreicht von Irina von Bentheim ab, die für die seriösen Ermittlerinnen den Ton angibt. Wobei es diese ausgezeichnet schafft sowohl Detective Jane Rizzoli als auch Dr. Maura Isles so unterschiedlich klingen zu lassen, dass es nicht nur ihren jeweiligen Charakteren entspricht, sondern sie mich auch an die deutsche Synchronisation der gleichnamigen TV-Serie basierend auf dieser Buchreihe zu erinnern. So schaffen die beiden Sprecherinnen ein echtes Hörkinoerlebnis, das mir sehr gut gefallen hat.

 

Hier werden vier unterschiedliche Erzählstränge miteinander verwoben, echte Verbrechen mit den Beobachtungen von Mutter Angela, die weder von ihrer eigenen Tochter, noch von der örtlichen Polizei ernstgenommen werden. Dennoch habe ich mich als Hörerin stets gefragt, ob nicht doch etwas an den Beobachtungen dran ist, wenn auch nicht vielleicht das, was  sie vermutet. Dieser Einblick in Angelas Nachbarschaft, von der ich Mrs Kaminiski ja bereits kannte, hat mich amüsiert, aber eben auch ins Grübeln gebracht. Weil Mütter ja nun mal bekanntlich die Besten sind, wird Angela zum Glück rehabilitiert und eine unnachahmliche Heldin.

 

Im Fall der ermordeten Krankenschwester Sophia Suarez wird sowohl auf die Corona-pandemie angespielt, wenn auch nur kurz, als auch auf #blacklivesmatters, da die Mutter des dunkelhäutigen Teenagers, der der Ermordeten bei IT-Problemen half, sofort diskriminierenden Polizei-Machtmissbrauch fürchtet. Diese begründete Angst vor Polizeiwillkür wegen der eigenen Hautfarbe ist leider noch immer brandaktuell. Gerade solche Details in Nebenerzählsträngen sind für mich eine Stärke der Reihe, wobei Jane und Barry Frost natürlich nichts falsch machen. Sie suchen den Täter/die Täterin unabhänging von der Hautfarbe oder dem gesellschaftlichen Stand. Natürlich schaffen sie es, auch diese Fälle zu klären. Dafür werden immer wieder Hinweise versteckt, so dass man ahnen kann, was wirklich passiert ist, wenn man gut zuhört.

 

Dank der stets belesenen Dr. Isles erhält man wieder Einblicke in scheinbar nutzloses Wissen und erweitert zudem seine Allgemeinbildung. Außerdem behandeln die einzelnen Verbrechen sensible Themen, über die es sich lohnt nachzudenken z.B. Gewalt in der Familie, Untreue, Stalking, gemeinsames Sorgerecht und die Unterschätzung der eigenen Mutter.

 

Ich habe mich von diesem 13. Fall sehr gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich ihn nicht als ihren spannendsten empfunden habe. Aber ein Wiederhören mit diesem Team hatte fast schon etwas Familiäres, was ich richtig genossen habe! Die Hörbuchumsetzung finde ich sehr gelungen.

 

Ganz herzlichen Dank an das Bloggerportal und Random House Audio für mein Hörexemplar!

 

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Sonntag, 21. August 2022

Fanny und der fast perfekte Fee, Anja Janotta, Illustrationen Mareikje Vogler, Gulliver Verlag

 

Fanny und der fast perfekte Fee, Anja Janotta, Illustrationen Mareikje Vogler, Gulliver Verlag

 

Die Ferien beginnen und vor Fanny liegt nichts als Ödnis und Grauen zum Schulbeginn. Ödnis weil ihre Eltern sich keinen Urlaub leisten können auch keinen klitzekleinen und weil ihre beste Freundin Cidem sechs Wochen bei ihrer Großfamilie in der Türkei urlaubt! Was soll sie nur die ganze Zeit machen, so alleine!? Das Grauen, weil sie nach den Ferien in die Gesamtschule wechselt, während Cidem mit ganz vielen anderen aus der Klasse, aufs Gymnasium geht. Nur Kim aus ihrer Klasse wird mit ihr gemeinsam wechseln, aber mit ihm hat sie noch nie ein Wort gesprochen. Oh Mann, sie wünschte eine gute Fee würde ihr helfen, etwas Feenstaub verstreuen und schwupp wäre sie mit Kim befreundet! Sie ist doch so schüchtern, wie soll sie ihn da kennen lernen oder in der neuen Klasse Freunde finden?

Plötzlich ist da Jerome auf ihrem Balkon im 2. Stock gegen die Glasscheibe geprallt: ein Fee im Praktikum, bei dem es mit der Rockmusikkarriere nicht geklappt hat. Nun muss er umschulen und macht für 3 Wochen ein Praktikum bei Fanny und nur sie kann ihn sehen! Klingt eigentlich traumhaft, aber er ist ein blutiger Anfänger, absoluter Romantiker und ganz schön ungeschickt! Na ja, immerhin bringt er Fanny in dieselbe Ferienfreizeit, an der auch Kim teilnimmt....

 

Mein Gott, immer diese Tricks der Werbefutzis! Feen sind gar nicht süß, klein, zierlich, weiblich und glitzerig! Nein, aber sie sind unsichtbar, außer für diejenigen, für die sie bestimmt sind, oder wenn es um Leben und Tod geht! (Ja, spätestens an dieser Stelle kann man erahnen, dass es hochdramatisch wird!). Ach ja, dieser Fee futtert zudem ohne Ende Schokocreme aus dem Glas mit jeder Menge Toastbrot und Butterkeksen, liebt kitschige Liebesfilme und absolut unkitschigen Rock! Wie soll Fanny ihn da geheim halten? Ja, Fanny ist in ihren jungen Jahren nicht zu beneiden. Trotz ihrer Schüchternheit muss sie sich neue Freunde suchen und am Jugendhauscamp nimmt nicht nur Kim teil, sondern auch Marissa, die größte Zicke ihrer Klasse! Wie doof, dass sie selbst Cidem nicht ständig beim Chatten erreicht und um Rat fragen kann, sie will ständig ausschlafen!

 

Oh, ich konnte Fanny nur zu gut verstehen. Ich bin nach der vierten nämlich auch nur mit den Jungs zusammen in die Französischklasse gekommen, alle anderen Mädchen aus der Klasse haben Englisch als erste Fremdsprache gewählt. Allerdings hatte ich nie den Plan, mich mit einem der Jungs anzufreunden... aber dieses blöde Gefühl ohne Freundin an eine neue Schule und in eine neue Klasse zu wechseln, kenne ich nur zu gut. Ich habe es geschafft, ganz ohne Fee und ohne dass Elton John mir ein Lied gewidmet hätte! Ja, hört Euch „Your Song“ mal etwas genauer an... Und noch etwas: ja, Geburtstag in den Schulferien ist echt doof! Armer Kim!

 

Die Geschichte ist ein super Mutmachbuch für schüchterne Kinder, denen ein Wechsel bevorsteht, die aber gerne lustige Geschichten mögen, die auch ruhig etwas jenseits der Realität sein können, zumindest für diejenigen unter uns, die noch keinen eigenen Fee haben und auch gerne Handy-Nachrichten in Büchern mitlesen und noch immer gerne Illustrationen mögen....

 

Mareikje Vogel unterstreicht gekonnt mit ihren Zeichnungen die wechselnden Katastrophen, die über Fanny hereinbrechen, ebenso wie das wundervoll kribbelige gute-Laune-blubber-Gefühl-im-Bauch zum Schluss!

 

Ab 10 Jahren, liest sich fast von selbst und somit absolut für Lesemuffel geeignet!

 

Perfekt zum Schulwechsel! Macht Mut und ist super witzig!

 

Ganz herzlichen Dank liebe Anja für mein Rezensiosexemplar!

 

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Die Wunderfrauen (2) – von allem nur das Beste, Stephanie Schuster, gelesen von Elisabeth Günther, Argon Verlag, 2 MP3, ca 11 h

 

Die Wunderfrauen (2) – von allem nur das Beste, Stephanie Schuster, gelesen von Elisabeth Günther, Argon Verlag, 2 MP3, ca 11 h

 

Starnberg 1962: Helga ist überraschend nach Starnberg in die Seeklinik zurück gekommen, nachdem sie Jahre zuvor dort als Schwesternschülerin wegen ihrer Schwangerschaft als ledige Mutter fristlos gekündigt wurde. Sie ist immer noch ledig und Sohn David ihr ganzer Stolz und ihre Motivation. Für ihn hat sie es geschafft ihr Abitur nachzuholen und Medizin zu studieren. Die Patientinnen sind begeistert von der jungen, frischen und einfühlsamen Ärztin. Ihre erste Patientin ist die völlig verunsicherte Annabel, die nach der Entbindung ihres zweiten Kindes verzweifelt und irritiert ist, dass ihr niemand ihr Baby in den Arm legt. Sie ist fest davon überzeugt, dass hier etwas nicht stimmt und ahnt noch nicht, wie recht sie hat. Louises Laden hat sich in Starnberg etabliert, auch als gesellschaftlicher Mittelpunkt, da es bei ihr nicht nur alles für den täglichen Bedarf, sondern auch die besten Rezepte und Tipps für jeden Anlass gibt. Aus der Ehe mit Hans ist die Luft raus, doch ihrer Tochter Josie zuliebe bleibt sie bei ihm und wegen ihres Ladens. Doch in der Umgebung eröffnen immer mehr große Supermärkte und sie überlegt, wie sie ihr Konzept den neuen Zeiten anpassen kann. Ihre Schwägerin Marie hat mittlerweile vier Kinder und die alte Tante Polly auf dem Hof. Martin arbeitet inzwischen im Forst und der Hof und der Haushalt zehren an ihren Kräften.

Band 1 endete mit einem Paukenschlag, der mich diesem Band entgegenfiebern ließ und ich wurde nicht enttäuscht. In diesen Zeiten, in denen Frauen ohne männliche Zustimmung oft nicht über ihr eigenes Leben entscheiden können, nehmen diese vier ihr Schicksal selbst in die Hand. Die früher oft flatterhafte und flippige Helga hat durch ihre Mutterrolle Bodenhaftung gewonnen, ist aber noch so sinnlich und lebensbejahend wie eh und je. Das bringt sie allerdings auch in ganz schöne Schwierigkeiten, aus denen sie fürchtet nicht mehr herauszukommen. Doch dank ihrer drei Freundinnen, findet sich auch hier eine Lösung. Während im ersten Band vor allem Marie und Louise im Vordergrund stehen, treten nun Helga und Annabel ins Licht und beweisen eine wunderbare Wandlung. Während sich bei Helga schon zuvor andeutete was in ihr steckt, wächst die Krimiliebhaberin Annabel, die Tochter des westfälischen Hilfspfarrers, über sich hinaus. Sie wächst an ihrer Aufgabe. Zur Überraschung ihrer Umgebung, nimmt sie ihre Tochter nicht nur so an wie sie ist, sie liebt und fördert sie und entschließt sich, der Ursache auf den Grund zu gehen. War sie bei der Geburt wirklich schon zu alt? Lag es an ihr? Als Tochter einer Buchhändlerin liest sie sich so einiges an, klopft an fremde Türen und kombiniert die Gemeinsamkeiten zwischen ihrem Schicksal und dem anderer Betroffener. Während Annabel immer stärker und selbstbewusster wird, droht ihr Mann zu zerbrechen. Marie scheint bisweilen unter der Last der Arbeit und der Verantwortung zusammen zu brechen und es ist Helga, die ihr zu einer Atempause verhilft. Durch die Kinder nähern sich auch Helga und Luise wieder an, denn der neue in der Klasse, David wird Josies bester Freund und die beiden unzertrennlich. Da können sich die Mütter nicht aus dem Weg gehen – zum Glück!

 

Stephanie Schuster gelingt es gekonnt zentrale Frauenthemen der 60er Jahre mit einer starken Freundschafts- und Starnbergsaga zu verbinden. Immer wieder haben mich die vier Freundinnen verblüfft, wobei ich in diesem Band besonders Annabel hervorheben möchte, Zu Beginn der Reihe habe ich sie als furchtbare Schreckschraube empfunden, die zutiefst unglücklich und verunsichert ist. Nunmehr blüht sie geradezu auf, aller Schicksalsschläge zum Trotz, dank ihrer Freundinnen.

Es geht um damals zentrale Themen wie Selbstbestimmung, Verhütung, die Schuldgefühle, wenn mit einem Kind etwas nicht stimmt, Alleinerziehende, ledige Mütter, berufstätige Frauen, Grabscher.... Dabei schildert die Autorin diese sehr einfühlsam und authentisch. Für mein Empfinden hat sie auch sehr sorgfältig recherchiert. Natürlich geht es nicht nur um Frauenthemen, sondern auch um andere Themen der Zeit, die Deutschland damals beschäftigt hat, gerade im Hinblick auf den Krieg und das Naziregime und den Verlust jüdischer Freunde, der oft auch mit Verrat einher ging.

 

Elisabeth Günther spricht auch die Fortsetzung sehr einfühlsam und den Situationen angepasst mit ihrer warmen, ausdrucksvollen Stimme, die sie nicht nur den Stimmungen, sondern auch den jeweiligen Protagonistinnen anpasst. Das ist echt eine reife Leistung, da über die Jahre die Freundinnen das komplette Gefühlsspektrum überkommt, von Himmel hoch jauchzend, erleichtert, überglücklich, verzweifelt, total erschöpft, ratlos über kämpferisch und sinnlich. Mit ihrer Stimme nimmt sie die Hörerinnen gefangen und erreicht nicht nur ihr Hirn, sondern auch ihr Herz.

 

Ich habe auch Band 2 richtig genossen und dank des dramatischen Endes muss ich nun natürlich unbedingt mit Band 3 weitermmachen, der jetzt demnächst erscheint!

 

Ganz herzlichen Dank an den Argon Verlag für mein Hörexemplar!

 

Hier findet Ihre eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/schuster-die-wunderfrauen-2005664/

 

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Samstag, 20. August 2022

Detektei für magisches Unwesen (1) – Drei Helden für ein Honigbrot, Lotte Schweizer, gelesen von Sarah Dorsel, DAV, 3 CDs ungekürzt, 4 h 10 min.

 

Detektei für magisches Unwesen (1) – Drei Helden für ein Honigbrot, Lotte Schweizer, gelesen von Sarah Dorsel, DAV, 3 CDs ungekürzt, 4 h 10 min.

 

Jannik, Pola und Lulu haben endlich Sommerferien und Jannik will unbedingt mit ihrer Bande Abenteuer erleben. Die Mädels sind wenig begeistert, zum einen passieren im ruhigen Kiesbach keine Abenteuer, zum anderen muss Lulu in den Ferien lernen. Doch dann wird erst Oma Ilses Honigbrot gestohlen, dann der wertvolle Blattgoldhonig aus dem Laden und schließlich finden sich riesige Bißspuren in den geplünderten Honigwaben des Imkers. Langsam glauben nun auch Pola und Lulu daran, dass diese Ferien spannend werden, vor allem weil der neue Nachbar von Jannik Herr Grauenmeier so merkwürdig ist. Was sie nicht ahnen, ist dass noch jemand hinter diese Mysterien blicken will: Peggory Jones, der legendäre, geheimste Geheimagent für magische Geheimnisse! Er soll herausfinden, warum in der letzten Zeit so viele Fabelwesen unter ungeklärten Umständen verschwinden. Sein verhexter Kompass zum Auffinden magischer Wesen führt ihn nach Kiesbach und dank weiterer magischer Gimmicks, bleibt seine Anwesenheit fast unbemerkt, bis er die Hilfe der drei Freunde benötigt. Es ist einfach zu verzwickt und wird auch langsam richtig gefährlich!

Endlich Ferien und Lulu muss in den Ferien lernen! Es ist mal ausnahmsweise nicht der Junge der Schwierigkeiten in der Schule hat, oder ein Mädchen, dass kein Mathe kann... nein, Lulu kämpft mit ihrer eigenen Sprache! Und Jannik kämpft damit seine Freundinnen zu motivieren mit ihm die Geheimnisse zu lüften, die aktuell in Kiesbach um sich greifen... Aber so langsam fangen auch Pola und Lulu an zu grübeln, aber nicht nur dass, sie beobachten auch unerklärliche Phänomene! Gurkentrolle, Wiesenschrate, Irrlichter, wer glaubt denn an sowas? Kein Wunder, dass die Mädels anfangs so skeptisch sind, aber nachdem sie den Eingang zur Welt der Fabelwesen entdeckt und mit Peggory Jones eine Ermittlungsgemeinschaft gebildet haben, da nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf! Nur Dorfpolizist Olaf bekommt von alledem nichts mit und träumt nur wieder von seiner nächsten Pause bei Kaffee und Kuchen! Von der Gefahr um ihn herum, ahnt er noch nichts. Dabei sprüht es nur so vor Magie und magischen Wesen. Trotz Geheimagent und großem Showdown kann man zwar mitfiebern, aber die Spannung ist durchaus auch für Erstklässler verkraftbar, so dass man dieses Abenteuer auch sehr gut zum Einschlafen hören kann – vorausgesetzt, man kann sich selbst in den Schlaf kichern.

 

Sarah Dorsel spricht dieses streng geheime Agentenabenteuer mit der nötigen Portion an Verwunderung, Ehrfurcht und kindlichem Aktionismus und bisweilen Zankerei, denn Janniks Bruder Ben geht ihnen ebenso auf die Nerven wie Dorfpolizist Olaf. Dieser ist ein ganz fauler und eitler Hund, der nur bestrebt ist, mit möglichst viel Kuchen und Pausen, zu Ruhm zu gelangen, aber bitte, ohne sich anzustrengen. Dabei ist er unfreiwillig sehr komisch, denn die Kinder sind ihm nicht nur stets mindenstens 2 Schritte voraus, sie blicken auch hinter die magischen Zusammenhänge. Zu schade nur, dass alles streng geheim bleiben muss! Aber immerhin sind ja nun die Hörer eingeweiht und Teil dieser geheimnisvoll-magischen Ermittlungsgemeinschaft. Denn dies ist ja nur der Anfang. Von nun an haben die jungen Freunde eine verantwortungsvolle Aufgabe im Fabelwald zu erfüllen, die sicherlich noch so einige aufregende Abenteuer mit sich bringen wird!

 

Die Papp-Klapp-Hülle ist liebevoll gestaltet mit Illustrationen von Alexandra Helm aus dem gleichnamigen Bilderbuch. Diese finden sich sowohl auf den Tonträgern, als auch auf den Klappelementen und gewähren zauberhafte Einblicke in die streng geheime Detektei für magisches Unwesen und ihre Arbeitsweise!

 

Magisch witziges Detektivabenteuer lebendig-frisch erzählt ab 6 Jahren.

 

Vielen lieben Dank an den Der Audio Verlag für mein Vorabexemplar!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/detektei-fuer-magisches-unwesen-teil-1-drei-helden-fuer-ein-honigbrot-schweizer-lotte-978-3-7424-2495-2/

 

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Dienstag, 16. August 2022

Niemals den roten Knopf drücken (4) oder die Raktete düst los!, Kati Naumann, inszeniert gelesen von Tanja Bunke, usm audio, 2 CDs 158 min.


Niemals den roten Knopf drücken (4) oder die Raktete düst los!, Kati Naumann, inszeniert gelesen von Tanja Bunke, usm audio, 2 CDs 158 min.

 

Egon und Jojo (beide 11) sind beste Freunde und echte Forscher! Sie leben in Wohnungen direkt übereinander und gehen in die gleiche Klasse. Gerade sind sie echt mies drauf, denn der Klassenausflug zur Getreidemühle mit ihrem Sportlehrer verspricht voll öde zu werden, denn Jojos überängstliche Mutter Frau Hase begleitet sie. Was soll da schon aufregendes passieren? Aber Opa Werner, der früher Wissenschaftsjournalist war, macht ihnen Mut, dass man immer auf alles gefasst sein muss. Tatsächlich, entdecken die jungen Forscher geheimnisvolle Kornkreise im Feld bei der Mühle. Exakt symetrisch sind sie über Nacht aufgetaucht. Ganz klar, können das nur Aliens gewesen sein! Im absoluten Alienfieber gehen die 2 ins Planetarium und beobachten Asteroide und UFOs. Während Jojo Panik bekommt, tüftelt Egon schon an einer Asteroiden-und-Alien-Abwehrraktet mit rotem Knopf!

 

Sorge vor öden Schulausflügen kennt wohl jeder! Noch schlimmer wird es aber, wenn die eigene Mutter als Begleitperson mitkommt und die Mutter noch einen Putzfimmel hat und sich vor allem fürchtet! Wie soll da eine Abenteuerstimmung aufkommen?

 

Sehr lustig sind die running-gags, wie Mutter Hases Tulpen im Hof, oder die Kohlrabis, die in Opa Werners Lüftungsschacht wachsen. Wenn aus Egon und Jojo mal was wird, liegt es wahrscheinlich am Kohlrabi in sämtlichen Varianten, den sie immerzu futtern. Ach ja, natürlich gibt es auch dieses Mal einen roten Knopf, dessen Betätigung ungeahnte Konsequenzen haben kann! Natürlich wird alles im Forschertagebuch festgehalten, damit sie auch nichts vergessen und es für die Nachwelt festgehalten wird! Immerhin sind Egon und Jojo ein Forscherteam und halten damit ihre Forschungsergebnisse gewissenhaft fest, auch wenn der blöde Ben aus ihrer Klasse (der ganz sicher ein Außerirdischer ist) sich darüber nur lustig macht.

 

Tanja Burke wird hier mit allerhand Geräuschen wie Explosionen, spooky Heulen oder Gläserklirren in ihrem lebendig-frechen Vortrag unterstützt. Dabei hört man auch immer, wenn Jojo mal wieder die Knie schlottern oder Ben hämisch lacht! Unglaublich lebendig und kurzweilige Forscherabenteuer, der spaßigen Art szenisch inszeniert! Natürlich lernt man nebenbei auch noch so einiges über Asteroiden, Sternenstaub, Sternschnuppen und Co. aber der Spaß kommt hier nie zu kurz, außer man ist die Barbie von Egons Schwester Frieda. Diese hat nämlich nur wenig zu lachen, da sie immer als Versuchsperson herhalten muss.

 

Chaotischer Forscherspaß garantiert!

 

Ganz herzlichen Dank an usm Audio für unser unterhaltsames Hörexemplar!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.usmaudio.de/genre/kinder/niemals-den-roten-knopf-druecken-4/?post_type=product&p=3031

 

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Ein Date für vier, Ulrike Rylance, Illus. Miri D'Oro, DTV


Ein Date für vier, Ulrike Rylance, Illus. Miri D'Oro, DTV

 

Marleen (14) und ihre Schwester Ella (16) sind beide nur knapp versetzt worden. Besonders Englisch war bei beiden sehr knapp gewesen. Daher beschließen ihre Eltern, sie für 3 Wochen ins englische Seebad Torquay in eine Sprachschule zu schicken. Die Schwestern sind entsetzt! Marleen hatte sich schon auf Urlaub mit ihrer Freundin Leonie in Italien und den süßen Francesco gefreut und Ella kann sich nicht vorstellen länger von ihrem Liebsten Patrick getrennt zu sein! Es hilft alles nichts, sie müssen auf die verregnete Insel! Ihre Reisebegleiter betrachten sie mit gemischten Gefühlen. Auf Anhieb reißt sie niemand vom Hocker, bis auf Rover, der Hund von Lady White, in deren heruntergekommenen Herrenhaus sie untergebracht sind. Ella ist entzückt von dem Vierbeiner, Marleen vor Panik erstarrt. Erstaunt stellen sie fest, dass sie doch mehr hinbekommen, als sie dachten. Besonders als Marleen ausgerechnet den süßen Steve nach dem Weg zum besten Fish 'n Chips Shop fragt. Ihre neue Freundin Cookie schmilzt gleich dahin, doch irgendwas an ihm macht Marleen stutzig....

 

Ja, in England ist alles anders, nicht nur das Wetter, die Steckdosen und die Wasserhähne! Während sich Marleen anfangs ziemlich verloren fühlt, geht ihre neue Freundin Cookie in der Fremdartigkeit völlig auf. Nach anfänglicher Enttäuschung, dass sie nicht bei englischen Adeligen untergekommen ist, stürzt sie sich mit Begeisterung in die neue Kultur ihrer indisch-stämmigen Gastfamilie. Lady White ist zwar adelig, aber seit dem Tod ihres Mannes auch ziemlich verarmt. So sehr, dass sie nun Sprachschülerinnen aufnehmen muss, während ihre Söhne standesgemäß ein Internat besuchen. Das alte Herrenhaus mit seinen verwinkelten Gängen und alten Schätzen fasziniert Marleen schon, auch wenn es ihr schwer fällt sich einzugewöhnen....

Autorin Ulrike Rylance ist zwar in der DDR aufgewachsen, hat es dann aber in die weite Welt gezogen und so lebte sie Jahre lang in England, ehe es sie und ihre Familie in die USA zog. Die britische Lebens- und Ausdrucksweise ist ihr also bestens vertraut. So finde ich ihre Schilderungen auch wirklich sehr authentisch und typisch. Als Mutter von zwei Teenagerinnen trifft sie auch die Beschreibung des Verhaltens der Mädels sehr gut. Die unendliche Liebe von Ella und Patrick und was aus dieser wurde, hat mich immer wieder zum Lachen gebracht, Patrick wohl weniger und Lady White wohl eher an den Rande des Wahnsinns... Sehr liebevoll wird diese leicht exzentrische Lady beschrieben, deren Glück durch den tödlichen Autounfall erschüttert wurde. Ihr Kleidungsstil ist bisweilen eigenwillig, aber durchaus dem Wetter angepasst.

 

Da dieses Buch Leserinnen ab 11 Jahren mit einfachen englischen Textpassagen und Dialogen für diese Sprache gewinnen will, kommt auch turbolente Romantik und der Spaß nicht zu kurz. Neben Pleiten, Pech und Pannen, unterhalten die Kritzeleien von Miri D'Oro prima. Sie versteckt den Text bisweilen in kleinen Bildchen, so als ob man in einem Tagebuch lesen würde, nur dass bisweilen auch App-Nachrichten mit der besten Freundin Leonie in Italien abgedruckt werden... Zu meiner Überraschung gab esen neben dem Witz und den Schmetterlingen im Bauch, auch noch einen kleinen Kriminalfall, der Dank Marleens Neugier und guter Beobachtungsgabe gelöst werden kann.

 

Die englischen Textpassagen sind gut verständlich und verwenden oft wirklich gebräuchliche Redewendungen. Weniger gebräuchliche Vokabeln werden dann im Text einfach erkärt, so wie Skorbut, dass vielleicht so manche Leserin auch im Deutschen nicht kennt, dann aber weiß, worum es geht. So lernt man ganz nebenbei nicht nur etwas über Land und Leute, sondern auch die Sprache besser und muss letztendlich feststellen, dass Englisch kein Hexenwerk ist.

 

 

Meine Älteste will nun auch unbedingt Sprachurlaub in England machen und ich muss zugeben, dass die Beschreibungen auch wirklich sehr treffend sind. Mein Bruder hat sowas in Brighton gemacht und ich so ähnlich in Dundee in Schottland und es nicht bereut, auch wenn wir von unseren Eltern auch ungefragt angemeldet wurden....

 

Absolut kurzweilig, witzig und süß und mit kriminalistischer Spannung. Kurzweiliger kann man kaum die Lust auf Englisch wecken!

 

Ganz herzlichen Dank für die lebendige Lovelybooks Leserunde an Ulrike Rylance und den Dtv!

 

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Sonntag, 14. August 2022

Am Ende sterben wir sowieso, Adam Silvera, gelesen von Julian Greis, Sebastian Zimmler und Julia Nachtmann, Hörcompany, 1 MP3 8 h 25 min. ungekürzt

 

Am Ende sterben wir sowieso, Adam Silvera, gelesen von Julian Greis, Sebastian Zimmler und Julia Nachtmann, Hörcompany, 1 MP3 8 h 25 min. ungekürzt

 

Die Welt hat sich verändert, es gibt mittlerweile die Möglichkeit im Voraus seinen Todestag zu erfahren und ihn entsprechend zu verbringen. Es ist nicht nur möglich über diesen Tag informiert zu werden, nein, eine Firma namens „Der Todesbote“ ruft einen an und informiert einen kurz nach Mitternacht, ob man will oder nicht. Außerdem informieren die Mitarbeiter des Todesboten über die besonderen Angebote für Todgeweihte, die aktuell zur Auswahl stehen, wie Preisreduktionen, Gratisessen, Holographieerlebniswelten.... Der noch 17-jährige Mateo erhält nachts überraschend den Anruf, während er in der einsamen Wohnung sitzt und zockt. Sein Vater liegt im Koma, seine Mutter ist vor Jahren verstorben. Er ist alleine, bis auf seine beste Freundin Lydia, die alleine ihre Baby-Tochter groß zieht, nachdem ihr Freund Christian vor der Geburt tödlich verunglückte. Sie will er nicht belasten, doch was tun? Rufus „Roof“ Emeterio (18) ist stinksauer, gerade war er dabei den verdammten „Peck“ den neuen Freund seiner Ex Amy zu verprügeln, als er im Beisein seiner besten Freunde und Pflegebrüdern, den Anruf erhält. Nicht Peck muss sterben, sondern er! Warum? Wozu musste er den tödlichen Unfall seiner ganzen Familie überleben, nur um wenige Jahre später dann auch viel zu jung zu sterben? Nach anfänglicher Planlosigkeit melden sich beide bei der App „letzte Freunde“ an, um gemeinsam die letzten Stunden miteinander zu verbringen und sie werden unvergesslich und unvergleichlich.

 

Ein internationaler Bestseller und Publikumsliebling, der mich aber leider nicht berühren konnte. Meine Seele blieb irgendwie unerreicht, zu sehr grübelte ich darüber, warum in dieser Welt so viele Leute sterben, Familien zerrissen werden und Kinder und Jugendliche alleine aufwachsen müssen. Was ist da los? Das wird leider nie erklärt, beschäftigte mich dafür aber nachhaltig. Auch fand ich es etwas unnötig, dass Rufus mehrfach betonte, dass er sich geoutet habe und seine Eltern cool reagierten. Da hätten zwei Hinweise genügt, falls man den ersten überhört/überlesen hätte, aber die Häufigkeit nimmt dem Detail die Selbstverständlichkeit. Die erste Erwähnung seiner Bisexualität im Rahmen des Steckbriefs der App „Letzte Freunde“ fand ich sehr geschickt in die Geschichte eingeflochten, aber am Ende hat es mich gestört. Ich hatte einfach den Eindruck, dass hier das Publikum deutlich unterschätzt wird. Bei Mateo fand ich die Thematik viel besser, viel sensibler, da selbstverständlicher behandelt, obwohl er es bislang nicht öffentlich machte, dass er sich zu seinem eigenen Geschlecht hingezogen fühlt. Auch hatte ich etwas Probleme mit der Erzählweise. Von jeder Person erhält man die Info, ob sie an diesem Tag sterben wird oder nicht. Das sind mir ein paar Informationen zu viel gewesen, insbesondere, da teilweise sehr viele Personen vorkommen und gerade die Nebenrollen deutlich mehr in den Hintergrund hätten treten können, um mehr Raum für diejenigen zu lassen, auf die es ankommt: Mateo, Rufus und ihre besten Freunde und verstorbenen Familien. Die neuen Personen haben mich teilweise aus dem Hörfluss gerissen und ich musste überlegen. Wer ist das? Kam der/die schon mal vor oder ist sie/er neu? Einige Erzählstränge sind mir da einfach zu viel, da unnötig für den Hauptplot, da wären mir die „Plutos“ die Freunde aus Roofs Pflegefamilie wichtiger gewesen.

 

Die Sprecher finde ich ganz ausgezeichnet gewählt. Julian Greis übernimmt mit seiner jungen, sensiblen Stimme Mateo, den Einsiedler, der bislang zu viel Angst vor dem Tod hatte, um sich zu trauen das Leben zu genießen und sich selbst zu finden. Sebastian Zimmler spricht mit seiner rauen, markanten Stimme den lebenserfahreneren, deutlich tougheren Rufus. Eigentlich ein harter Kerl auf den ersten Blick, der aber noch so viele unerfüllte Träume und zarte Erinnerungen hat, dem sich jetzt kurz vor dem Tod eigentlich erst seine wahre Sehnsucht erfüllt. Beide Stimmen klingen so unterschiedlich, sowohl von Stimmfarbe, als auch vom Ausdruck her, dass sie beide unverwechselbar sind. Julia Nachtmann mit ihrer warmen Stimme, die aber auch schroff oder desinteressiert klingen kann, liest die übrigen Rollen, vor allem Amy, Lydia und die Nebenrollen. Dadurch ist sicher gestellt, dass die Hörer im Wust der Handelnden nicht untergehen. Eine wirklich gelungene Hörbuchumsetzung eines anspruchsvollen Werkes.

 

Was wäre, wenn wir wüssten, wann wir sterben? Die Liebesgeschichte von zweien, die nicht wussten, dass sie einander suchten, sich aber gerade noch fanden. Ab 14 Jahren.

 

Ein interessanter Plot, der mich aber leider in seiner Umsetzung nicht ganz überzeugen konnte.

 

Herzlichen Dank an die Hörcompany für mein Hörexemplar!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.hoercompany.de/index.php?op=hoerbuecher&isbn=978-3-96632-057-3

 

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