Samstag, 30. Juni 2018

Unser Wald, Auf Entdeckungsreise zu Fuchs, Farn und Fabelwesen, Simon Kamphans, Hörspiel, Head Room Sound Productions



Unser Wald, Auf Entdeckungsreise zu Fuchs, Farn und Fabelwesen, Simon Kamphans, Hörspiel, Head Room Sound Productions

Bei uns stehen im 3. Schuljahr die Waldjugendspiele an und da sowohl im 3. als auch im 5. Schuljahr bei uns gerade der Wald Thema war, dachte ich mir, das Hörbuch könnte ja prima passen, auch wenn ich mir nicht wirklich viel darunter vorstellen konnte:

Die Zwillinge Ella und Ben waren noch nie im Wald, wie auch einige ihrer Klassenkameraden, weshalb die Lehrerin einen Waldausflug mit der Klasse macht. Sie bekommen Aufgaben, die sie im Wald durch ihre Beobachtungen oder Wissen lösen sollen. Als Ben einen Schritt macht ohne auf den Boden zu achten, fällt er in einen Fuchsbau und Ella folgt ihm. Dort treffen sie Jeremy, den schlauen Fuchs. Er kann ihnen bei der Beantwortung ihrer Aufgaben helfen und erzählt ihnen einiges wissenswertes über den Wald und seine Bewohner. Das ist so spannend, daß die Kinder die Zeit vergessen und es für sie echt knapp wird, noch rechtzeitig den gemeinsamen Treffpunkt zu erreichen. Kein Problem für Jeremy: er ruft ein Einhorn herbei, auf dessen Rücken die Kinder ganz schnell ihr Ziel erreichen. Da ihnen der Ausflug zu gut gefallen hat, denken sich die Geschwister nun zu jeder Jahreszeit einen Grund aus, in den Wald zu gehen, um ihren Freund Jeremy zu treffen. Dabei lernen sie nicht nur viel über das Leben der Füchse, sondern erleben auch die Veränderungen des Waldes durch die Jahreszeiten.

Meine Jüngste Tochter hat die CD sehr gerne gehört und das freundliche Einhorn hat ihr auch sehr gut gefallen. Das Wissen ist für sie so lebendig aufbereitet worden, daß sie wirklich sehr viel davon behalten hat und sich sehr stark im Unterricht eingebracht hat (sie meldet sich immer nur dann, wenn sie etwas weiß, was die anderen nicht wissen und zum Wald wußte sie halt sehr viel, was nicht im Unterricht bereits behandelt wurde). Die Klasse hat übrigens den 3. von 38 Plätzen bei den Waldjugendspielen gemacht. Da es ja das zweite Mal ist, daß ich das Thema Wald mit den Kindern durch nehme, war ich sehr erfreut festzustellen, wie spielerisch hier die wichtigen Schulthemen „Die Stockwerke des Waldes“, Winterschlaf/Winterruhe, Pilze, Farne, Waldregeln, die Gefahren des Waldes, die wichtigsten Baumarten, ihre Merkmale und ihre Lebenserwartung behandelt werden. Die komplexeren Themen hiervon kann man dann noch im beiliegenden Booklet nachlesen und nachschauen. So kann man z.B. während des Hörens sich die farbige Illustration zu den Stockwerken des Waldes anschauen und mit- bzw. nachlesen. Außerdem treffen die Kinder mit Jeremy einige Waldbewohner durch die Jahreszeiten hinweg immer wieder: den Eichelhäher, das Wildschwein, den Rothirsch (mit dem ist nicht gut Kirschen essen), wobei gerade der freche Eichelhäher es meiner Jüngsten angetan hat. Ein Waldarbeiter, den die Kinder im gesperrten Wald treffen, gibt ihnen wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg und erklärt ihnen die Bedeutung der Forstbewirtschaftung.
Neben weiteren Literatur und Internethinweisen zur Vertiefung des Themas ist zum Ende des Booklets ein poetischer Spruch abgedruckt, den die Kinder an einem alten Forsthaus aus dem 17. Jahrhundert entdecken. Die Geschichte startet übrigens mit einem Gedicht zum Wald. Es geht also nicht um schnöde Wissensvermittlung, es werden vielmehr sämtliche Sinne angesprochen, na ja, der Geruchssinn und Geschmackssinn werden nur indirekt angesprochen. Durch das Einhorn und die Verse ist dieses Hörerlebnis vielleicht nicht unbedingt für sehr nüchterne Menschen gemacht, es bedarf durchaus einer poetisch verträumten Seite, welche bei meiner Jüngsten hier aber absolut zum Klingen gebracht wurde. Ich persönlich stand dem Einhorn ja etwas kritisch gegenüber und bin auch keine Frau deren Herz man über Gedichte erobern kann, dennoch fand ich diese szenische Inszenierung sehr gelungen und habe gerne mitgehört. Um ein Hörbuch zu rezensieren höre ich es mehrmals, daher war ich sehr erleichtert, daß all meine Bedenken unnötig waren. Die einzelnen Sprecher waren mir bislang keinen Begriff, sie gefallen mir aber sehr gut. Sie sprechen sehr lebendig und authentisch, es wirkt nie gestelzt oder gekünstelt. Die Stimmen der 8 Sprecher sind sehr angenehm und gut von einander unterscheidbar.

Eine wirklich runde Sache, bei der alles stimmt von den Stimmen über den Inhalt bis zur Bookletgestaltung. Wir werden dieses Hörspiel sicher noch häufiger hören. 5 von 5 Sternen

Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Head Room Sound Productions für dieses tolle Hörspiel.

Freitag, 29. Juni 2018

Torten ohne Backen, Jean-Luc Sady, Bassermann Verlag



Torten ohne Backen, Jean-Luc Sady, Bassermann Verlag

Wir hatten dieses Jahr 7 Wochen lang keine Küche und nochmal so lange, nur eine halbe. Was uns aber immer treu blieb, war der Kühlschrank. Da wir aber auch in dieser Zeit essen mussten, gerne auch woanders, war guter Rat teuer, was soll man mitbringen, wenn man nichts hat, außer einem Kühlschrank, Mixer, Mikrowelle und Wasserkocher?
Ganz klar, Torten ohne Backen! Bei den hier vorgestellten Rezepten handelt es sich vor allem um solche aus dem Kühlschrank, mit viel Creme, Keksen und z.T. Obst.
Die Torten waren wirklich gut erklärt und nicht schwer nachzumachen. Direkt zu Beginn des Buches werden grundsätzliche Zubereitungstipps, leicht verständlich und bebildert gegeben.  Die Prinzipen waren so gut verständlich, daß auch Variationen gut möglich waren, so habe ich z.B. teilweise einfach die Lieblingskekse meiner Kinder verwendet oder das Obst den Jahreszeiten angepasst. Aber Vorsicht: Zitrusfrüchte und Milchprodukte verstehen sich nicht, bei aller sommerlichen Frische! Bei derartigen Kombinationen muß man sich wirklich genau an die Vorgaben halten, sonst wird es bitter!
Die frischen Mitbringsel kamen auch wirklich gut an, allerdings hatte ich mit den Rezepten zwei Probleme:
1. Meist sollte die Form mit Frischhaltefolie ausgekleidet werden, um die Torte besser stürzen zu können. Ich finde Frischhaltefolie total unökologisch und habe daher nur eine rund zwanzig Jahre alte, von einer ehemaligen Mitbewohnerin geerbte Rolle, aber auch auf die habe ich verzichtet, dann wurden die Torte halt nicht gestürzt, waren auch so leckere Nachtische.
2.  Die Rezepte sind unglaublich fettig. Ich habe es einfach nicht über mich gebracht Mascarpone und 3 Packungen Sahne und Frischkäse zu verwenden. Das mußte ich einfach entschlacken. Oft habe ich den Frischkäse oder die Sahne zumindest zum Teil durch Magerquark ersetzt, um eine frische Leichtigkeit hineinzubekommen.
Ansonsten waren die Rezepte aber wirklich einfach und wie gesagt, auch in der entrahmten Variante sehr lecker. Die Zeitangaben waren sehr stimmig und man sollte deswegen sich das Rezept besser einen Tag vorher durchlesen, damit die Ruhenszeiten im Kühlschrank mit einkalkuliert werden können.
Ausprobiert haben wir „Himbeere“ S. 14, allerdings jahreszeitbedingt ohne Spekulatius, dafür mit Chocolate Cookies, war ganz schnell aufgegessen an einem warmen Abend, Schokolade mit Vanille und Himbeere S. 46, Pfirsich mit Zitrone und Pinienkernen (wir haben Mandarinorangen statt Pfirsischen und Jaffakekse statt Haferkeksen genommen, Beschluss der Kinder).  Die Kreationen waren immer schnell aufgegessen, aber auf Grund der Keksvorlieben von uns und der saisonalen Angebote waren wir recht frei in der Umsetzung der Rezepte.
Ausgesprochen geschmackvoll und appetitanregend sind die farbigen Lichtbilder von den fertigen Kreationen. Jedes Gericht ist eigens fotografiert.
Ich habe diesen kleinen Rezeptband vor allem als Inspirationsquelle genutzt und zusätzliches Know-How abgegriffen. Ich mag weder Buttercreme- noch Sahnetorten, weil sie mir echt zu schwer sind. Die Anregungen sind jedoch wirklich sehr hilfreich und abwechslungsreich und gerade für den Sommer eine frische Bereicherung des Kuchenbuffets inkl. Eistortenrezept. Mit der Bewertung habe ich mich wirklich sehr schwer getan. Die Sternabzüge resultieren nicht wirklich auf dem Ökofaktor Frischhaltefolie und des unglaublich hohen Fettanteils der Rezepte. Da hätte ich mir gerade bei Rezepten mit 400 g Sahne und 400 g Mascarpone und 500 g Spekulatius z.B. auch fettärmere Anregungen bei Bedarf gewünscht eventuell auch bei den allgemeinen Zubereitungshinweisen.
Daher „nur“ 3 von 5 Sternen, obwohl die Ergebnisse sehr lecker waren, auch nach Fettreduktion.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Bassermann Verlag für diese inspirative Unterstützung in unserer küchenlosen Zeit.

Dienstag, 26. Juni 2018

Lost in Fuseta, Spur der Schatten, Ein Portugal Krimi, Gil Ribeiro, gelesen von Andreas Pietschmann, Argon Verlag



Lost in Fuseta, Spur der Schatten, Ein Portugal Krimi, Gil Ribeiro, gelesen von Andreas Pietschmann, Argon Verlag

Der deutsche Austauschkommissar Leander Lost fühlt sich in Fuseta, Portugal angekommen. Als Asperger Autist ist das für ihn keine Selbstverständlichkeit, aber im Kommissariat ist er auch seinen Kollegen Graciana Rosado und Carlos Estevez ans Herz gewachsen, dank des Einfühlungsvermögens von Soraya, Gracianas Schwester. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht das unerklärliche Verschwinden von der örtlichen Kollegin Theresa, die zuletzt mit Leander Lost telefoniert hatte. Warum ausgerechnet mit ihm? Seine Erklärung, stürzt die Kollegen noch mehr in Verwirrung und der Fall um Theresa wird deutlich komplizierter als gedacht. Gut, daß sie die Begleitung einer Journalistin aus der früheren portugiesischen Kolonie Angola an den wichtigtuerischen Kollegen Duartes abgeben können. Doch die Journalistin Flores, die eingeladen wurde eine Rede vor dem Parlament zu halten, während sie auch ihre väterlichen Wurzeln aufspüren will, scheint doch keine so einfache Aufgabe zu sein. Denn Portugals Kolonialvergangenheit ist doch nicht so abgeschlossen, wie man meint. Alte Seilschaften bestehen fort und greifen auch heute noch in die Politik ein.

Als Asperger-Autist mit fotografischem Gedächtnis ist Leander Lost nicht einfach ein weiterer schrulliger Ermittler. Er ist anders, analytisch, detailgenau, gnadenlos ehrlich und empathisch eine Niete. Irgendwie erinnert mich das ein wenig an Sherlock Holmes, ob er wohl auch Asperger-Autist war? Damals dürfte diese Diagnose seinem Autor nicht bekannt gewesen sein. Leander Lost ist allerdings frei von Sucht und er bemüht sich redlich innerhalb seiner Fähigkeiten „menschlicher“ zu werden. Natürlich geht er auch diese Aufgabe rein rational analytisch an, ohne auch nur seine Überlegungen in Frage zu stellen, denn seine Logik kann doch unmöglich falsch sein? Doch da jeder Mensch mit anderen interagiert, kommen natürlich auch für ihn unberechenbare Komponenten dazu: Gefühle! Wer denkt denn an so was! Leander und seine Stärken und Schwächen, sind mir unheimlich ans Herz gewachsen. Ich hoffe, doch sehr, daß ich nächsten Jahr wieder seine Ermittlungen an der eigentlich sehr ruhigen Algarve begleiten darf. Erzählt wird übrigens in der dritten Person, allerdings so geschickt, daß ich dennoch oft das Gefühl hatte, daß man in die Gedanken der Hauptpersonen hineinblicken kann.
Neben den wirklich wunderbar sensibel dargestellten Ermittlern, die ich mit Ausnahme von Duartes, alle sehr mag, gefällt es mir sehr gut, daß sich Autor Gil Ribeiro jedes mal eines anderen brisanten und aktuellen Themas annimmt, das den jeweiligen Morden zu Grunde liegt. Es sind nicht einfach Morde auch Eifersucht, sondern groß angelegte Nester voller Korruption, Macht und Gier. Die Vergangenheit lässt sich eben nicht ausblenden und Portugal war einst eine bedeutende Kolonialmacht, bis die Spanier dem ein Ende bereiteten. Außerdem gibt es natürlich wieder kulinarische Einblicke in die Region, während die Protagonisten kochen.
Andreas Pietschmann ist für mich einfach die perfekte Besetzung für diese Reihe. Sein Portugiesisch klingt für mich wirklich akzentfrei (ich bin aber auch wirklich keine Koryphäe auf dem Gebiet) und mit seiner wohlklingenden Stimme schafft er es gekonnt sowohl die sensiblen Momente, als auch spannungsgeladene Situationen zu verstärken. Besonders angenehm finde ich, daß die weiblichen Protagonistinnen nicht mit übertriebener Fistelstimme gesprochen werden. Sie sind erkennbar weiblich, aber nicht verstellt. Daran zeigt sich für mich die schauspielerische Klasse einer Stimme (nichts gegen sein Gesicht, aber das spielt ja bei einem Hörbuch keine Rolle).

Diese Kombination aus Lokalkolorit, politisch brisantem Kriminalfall an der beschaulichen Algarve, einem wirklich ungewöhnlichen Ermittlerteam und einen perfekt auf diese Reihe abgestimmten Sprecher lässt mich diese Reihe lieben und auf eine Fortsetzung hoffen.

Montag, 25. Juni 2018

Mein Allerliebstes Lieblingsbuch – zum Ausmalen, zum Einkleben, zum Träumen, zum Kritzeln, Constanze Guhr, dtv Junior



Mein Allerliebstes Lieblingsbuch – zum Ausmalen, zum Einkleben, zum Träumen, zum Kritzeln, Constanze Guhr, dtv Junior

Dies ist ein Buch für die liebsten Dinge im Leben! Dies ist sowohl ein Erinnerungs- als auch Beschäftigungsbuch und somit optimal für die Ferien! In diesem Buch ist Platz für Fotos oder kleine Erinnerungen für alles was wichtig ist, oder man mag, egal ob Süßigkeitenpapier, Nagellack, gepresste Blumen, Bilder vom Lieblingskuscheltier oder Lieblingstag. Manchmal ist Raum und Platz zum Schreiben, z.B. beim Lieblingsmonat, nicht nur für den Namen, sondern auch für das Warum? Hier können Kinder so viel Schreiben, wie sie mögen und üben spielerisch das Begründen mit, einfach weil sie ihr Lieblingsbuch füllen wollen und nicht, weil Mama oder die Lehrerin es sagen. Beim Lieblingswochentag sind alle 7 Wochentage im Kritzelstil andersartig gestaltet, man muß sie nur noch ausmalen. Je nach Zeit und Lust füllen sich so langsam und bunt die Seiten. Gerade im Urlaub ist hier Platz für aufgeklebten Sand oder kleine Muscheln. Während der Autofahrt kann man seine Lieblingsfrisuren zeichnen, seine Lieblingswörter überlegen oder jetzt zur WM ist auch Raum für eine Lieblingssportmannschaft mit Lieblingsspieler. Natürlich kann jedes Kind selbst entscheidet welche Seiten es füllt, ob und wann, so kann das Buch langsam aber stetig wachsen. Schon das Anschauen des Buches und überlegen, wozu einem etwas einfällt, nimmt echt Zeit in Anspruch. Meine Tochter war total glücklich, daß sie nun endlich eine Platz hat, wo sie ihre Lieblingssüßigkeitenpapiere einkleben kann, damit Mama und Papa nicht vergessen, daß sie auf Pfefferminzschokolinsen steht. Hierbei war sie übrigens sehr genau und gewissenhaft und ich bin sicher, daß noch später mal Nikolaus- oder Schokomarienkäferpapiere folgen werden.
 
Das Buch ist sehr vielseitig und liebevoll in schwarz-weiß gestaltet, klar bunt werden soll es ja durch die Besitzerin! Dabei gibt es eben Seiten für Zeiten großer Langeweile mit viel Raum und Seiten für zwischendurch, bei denen, wie bei den Wochentagen bereits einiges vorgegeben ist, so daß sich das Kind langsam herantasten kann. Eine sehr schöne, kreative Idee, nicht nur um etwas aufzuräumen und Platz zu schaffen, damit nicht überall kleine Andenken und Schätze verstreut herumliegen, sondern auch, um sich zu sammeln und genau zu überlegen, was einem wichtig ist, was man mag und was gerade eben nicht. Es sollte übrigens ein streng geheimes Buch sein, denn es gibt auch angesagte Ratinglisten, bei denen die Lieblingsverwandten oder Freunde gegeneinander antreten in den Kategorien „Coolnessfaktor“, „Strenge“, „Spaßfaktor“, „Streitfaktor“ und „Kuschelfaktor“. Dargestellt ist dieses Rating mit Illustrationen ähnlich eines Smartphones, und das Display bietet Raum, um dort ein Foto der betreffenden Person aufzukleben. Das ist für Kinder wirklich toll, aber man sollte es sich als Eltern besser nicht anschauen.

Constanze Guhr wurde 1975 geboren und studierte Sonderpädagogik mit bildender Kunst. Sie hat sich daher nicht nur dieses pädagogisch wertvolle Konzept ausgedacht, sondern auch selbst im Doodle-Style illustriert. Ja, mit Kritzelleien und Ratingtabellen von Schülern, kennen sich Lehrer aus, auch wenn sie wie Constanze Guhr inzwischen aus dem Schuldienst ausgeschieden sind und statt dessen freiberuflich als Illustratoren tätig sind. Mit ihrer eigenen Familie lebt sie an einem See bei Berlin, sie hat also noch immer einen heißen Draht zu Kindern.

Das Buch richtet sich an 10 – 13 Jährige Mädchen, klar, es geht auch um Bands, Mode, Frisuren, Schulfächer, aber nicht nur. Bei uns ist es Buch unserer Jüngsten, die gerne sammelt und hortet und in wenigen Tagen 9 Jahre alt wird.

Ein Langzeitprojekt, daß mit der Zeit immer weiter reift und wächst und daß auch Kindern bildlich ihre Entwicklung ablesen lässt.

Ein sehr schönes Konzept, das meine Tochter auf Anhieb angesprochen hat, sie ist sehr stolz auf ihr eigenes Buch. Das schreit nach 5 von 5 Sternen.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim dtv-Verlag für dieses wunderbare Lieblingsbuch!

Sonntag, 24. Juni 2018

Leonie Looping (3 + 4) Der verrückte Schrumpferbsen-Unfall & Das Rätsel um die Bienen, Cally Stronk, Constanze von Kitzing, gelesen von Katinka Kultscher, Jumbo Verlag



Leonie Looping (3 + 4) Der verrückte Schrumpferbsen-Unfall & Das Rätsel um die Bienen, Cally Stronk, Constanze von Kitzing, gelesen von Katinka Kultscher, Jumbo Verlag

Leonie verbringt die Ferien bei ihrer Oma, auf deren Balkon sie Schmetterlingselfen kennengelernt hat. Mit Hilfe von Schrumpferbsen können auch Leonie und Nachbarsjunge Flo sich in Schmetterlingselfen verwandeln. Dummerweise haben sie vergessen Flo davor zu warnen, mehr als eine Schrumpferbse pro Tag zu nehmen. Eines Tages, als Leonie eigentlich mit seiner Oma in den botanischen Garten gehen möchte, entdeckt sie, daß Flo aus Versehen 7 Schrumpferbsen gegessen hat und nun grün ist, rückwärts spricht und beim Fliegen schwankt. Da ist guter Rat teuer und vor allem drängt die Zeit, denn das Gegenmittel müssen sie nicht nur finden, sondern es ihm auch bis 12.00 h mittags verabreichen.
Im zweiten Abenteuer vergessen die Bienen Pollen zu sammeln und Honig herzustellen. Die Bienen leiden Hunger. Leonie möchte den Bienen gerne helfen und wendet sich an ihre Oma. Diese rät, daß Leonie und Flo sich am besten an einen befreundeten Imker wenden sollen. Dieser kann sich auch nur wundern. Daher wollen Leonie und Flo mit den Schmetterlingselfen hinter das Geheimnis kommen.

Die Geschichten sind sehr kindgerecht erzählt und neben der Spannung und der Elfenmagie lernen die jungen Zuhörer auch nebenbei noch etwas über Heilpflanzen und Naturschutz. Sie werden nicht zu Kräuterexperten, aber es ist doch genug, um das Interesse für Kräuter und Respekt für ihren Nutzen zu entwickeln. Besonders lustig fand meine Jüngste den rückwärts sprechenden Flo und als Schmetterlingselfe Mücke sich in einem Sandwich versteckt hat. Offensichtlich haben sie beide Geschichten gleich stark beeindruckt. Eine Prise Magie, Spannung, Humor, aber auch Denkanstöße für ein verantwortungsbewußteres Leben runden das Konzept sehr schön ab. Gerade über das Leben der Bienen können Kinder hier einiges Lernen und darüber, wie wichtig sie für uns alle sind, ganz nebenbei, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern wunderbar in die Geschichte eingebettet.

Dieses Hörbuch ist ab 6 Jahren empfohlen, aber es hat sogar meinen beiden Töchtern, die nun 11 und fast 9 Jahre alt sind, sehr gut gefallen. Die Große findet es süß und die Jüngere einfach nur schön. Mit der jungen Katinka Kultscher wurde auch wirklich die ideale Sprecherin und Sängerin gefunden. Ihre Stimme ist frisch und jung. Sie klingt einfach authentisch, wenn sie voller Abenteuerlust und Neugierde die Elfengeheimnisse und den Naturschutz erkunden. Sehr lebhaft und abwechslungsreich liest sie beide Abenteuer. Das Leonie-Looping-Lied bleibt im Ohr und ist schnell von den jungen Hörerinnen nachsingbar. Dadurch daß die CD zwei Geschichten enthält, können ihr sogar jüngere Mädchen folgen, die noch keine Aufmerksamkeitsspanne von 64:36 Minuten haben, dann kann man die Geschichten gut getrennt von einander hören.

Das Booklet im Cover und die Hülle enthalten die Original-Illustrationen von Constanze von Kitzing von Leonie und Flo, sowie den Schmetterlingselfen Mücke und Luna mit einer kurzen Vorstellung, so daß man auch gut ohne Vorkenntnisse der Geschichte folgen kann.
Außerdem ist der Text zum Leonie Looping Song und eine Trackliste zum erleichterten Wiedereinstieg abgedruckt. Insgesamt ist die Gestaltung damit nicht nur wirklich sehr durchdacht, sondern auch wirklich sehr ansprechend.

Humor, Magie, Abenteuer und kindgerechte Denkanstöße runden die Geschichte ab, die mit Katinka Kultscher die ideale Sprecherin gefunden hat, zauberhaft illustriert von Constanze von Kitzing. Rundum gelungen!

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo-Verlag für diese kurzweilige Unterhaltung!

Ach ja, eine Bienen-Saatbombenanleitung für mehr Lieblingsblumen von Bienen findet ihr unter:

Samstag, 23. Juni 2018

Ich dachte, älter werden dauert länger, Ein Überlebenstraining für alle ab 50, Lucine Hutzenlaub & Heike Abidi, Penguin Verlag



Ich dachte, älter werden dauert länger, Ein Überlebenstraining für alle ab 50, Lucine Hutzenlaub & Heike Abidi, Penguin Verlag

Jaaaa, ich gestehe, ich bin noch keine 50, aber da ich sowohl die Anthologien, als auch Romane von Heike Abidi gerne mag, dachte ich mir, daß ich mich ja schon mal vorbilden kann, die 50 kommt dann ja doch schneller als gedacht....

Die Autorinnen schreiben Kapitel aus jeweils ihrer Sicht und ganz klein oben, in der Ecke, steht dann jeweils Heike oder Lucinde, um zu kennzeichnen, wer gerade seine Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse schildert. Zum Zeitpunkt des Schreibens ist Heike Abidi glückliche Anfang 50, während Lucinde Hutzenlaub 48 Jahre alt ist und bereits die nahenden 50 mit Schreckenskrallen nach ihr zu greifen scheinen. Kurzum, sie will nicht 50 werden und wird sich dennoch freuen, wenn sie dieses Alter erreichen darf.

Bereits die Einführung in diesen nicht wirklich ernst gemeinten Ratgeber ist sehr lustig. Heike und Lucinde (den Namen kannte ich noch gar nicht und ich dachte ja schon, beim Formulareausfüllen, wäre mir inzwischen schon alles untergekommen) schildern ihre persönlichen Erfahrungen mit dem 50. Geburtstag, ihre Einstellung und ihre Erwartungen aus sehr unterschiedlicher Sicht und sehr witzig. Da gibt es sicherlich sehr viele Wiedererkennungsmomente. Ich habe mich an diesem Punkt noch ganz klar im Lager Heike positioniert, so nach dem Motto, von dem Alter lasse ich mich doch jetzt nicht mehr schrecken und es reicht doch auch wirklich, mit dem Sport anzufangen, wenn die Beweglichkeit nachlässt, dann hat man sich bis dahin wenigstens die Gelenke nicht verschlissen. Interessanterweise, ist diese Lagerbildung nicht durchgängig, denn die kommenden Teile des Buches behandeln sehr verschiedene Aspekte des Älterwerdens und da haben ja alle eine andere Herangehensweise.

Teil 1: Wie es sich anfühlt. Bestandsaufnahme: Was bin ich und wenn ja, warum?

Hier geht es um die Veränderungen, die gerade das Klimaterium oft mit sich bringt. Da wären außer Hitzewallungen auch die gesteigerte Emotionalität, die in wahres rührseeliges Heulsusentum umschlagen kann, wodurch die Menge an Taschentüchern pro Film deutlich ansteigt und auch schon Pampers-Werbung emotional berührt. Das war für mich wirklich eindrucksvoll, da ich diese Erfahrungen lediglich nach den Geburten erlebt habe, nach denen ich keine Nachrichten mehr schauen konnte, weil alles so traurig und bewegend war! Fazit: ich bin wirklich noch keine 50, hach Gott bin ich noch jung geblieben! Es geht aber auch um älter werdende Kinder und die eigene Vorbildrolle, um die Tatsache, daß man sich ja eigentlich noch total jung fühlt, nur sind die Studenten plötzlich so jung und warum siezen einen eigentlich auf einmal alle?! Außerdem stellt sich die Frage: warum werden eigentlich immer nur ganz junge Frauen in Talkshows eingeladen, gibt es nicht auch spannende ältere Frauen? Hier wird eine rein subjektive nicht abschließende Auswahl an interessanten Frauen mit Vorbildfunktion auch im höheren Alter aus allen verschiedenen Berufen vorgestellt von Wissenschaftlerinnen über Sportlerinnen, Sängerinnen, Modells, Schauspielerinnen, Autorinnen, Politikerinnen etc. Man ist also nie zu alt, um in seinem gewählten Bereich etwas zu bewirken und anderen Mut zu machen! Daher gibt es auch wirklich tolle Filme für jede Stimmung mit älteren Heldinnen mit silbernen Strähnen, die es sich lohnt zu schauen, wie z.B. Best Exotic Marigold Hotel oder Der Club der Teufelinnen.

Teil 2: Die Sache mit der Optik: Wer schön sein will muß reiben, Beauty im Selbstversuch

Hier geht es teilweise zu wie in der Frauenzeitschrift. Nein, die vermeintlich makellose Schönheit einer Ü50 Schauspielerinnen liegt nicht nur an guten Genen und der täglichen Aufnahme von Unmengen an besonders teurem Mineralwasser, da wird auch schon mal geschnitten, gespritzt, gerubbelt und geschluckt. Anders als in Frauenzeitschriften haben die Autorinnen aber auf fast alles selbst ausprobiert, sogar Botox- und Hyaluronspritzen, mit humorigen Kommentaren und subjektiver Auswertung. Lucinde hat sich da deutlich mutiger gezeigt, da ich mir ja kein Nervengift spritzten lassen würde (das schöne am Altern ist ja, daß parallel zum Erschlaffen der Haut, auch die Sehkraft nachlässt). Es war schon interessant, was es so alles gibt, was ich niemals machen möchte, wobei ich durchaus nicht völlig kalt geblieben bin, bei diesen Berichten. Denn tatsächlich habe ich einiges wieder ausgekramt, was ich mal angeschafft, aber lange nicht mehr benutzt habe. Die Lektüre dieses Buches hat mich also definitiv verschönert und verjüngt, aber noch hoffe ich vergebens auf entsprechende Komplimente. Seufz. Naja, ich weiß ja nun, daß ich es auch für mich tue und die Sichtbarkeit z.T. Erst nach einer gewissen Zeit eintritt.
Die Vorstellung von einigen Nahrungsmittelergänzungen oder anderen Präparaten, sind sehr subjektiv und für mich nicht wirklich werbefrei, aber die Leserinnen sind ja alle Erwachsen und können selbst entscheiden. Aber ehrlich für das Geld für irgendwelche Ampullen, würde ich die Jahreskosten lieber in einen schönen Urlaub oder ähnliches investieren.
Es gibt aber nicht nur Kosmetik und ähnliches, es kommt auch auf die Ernährung und Bewegung an. Beide Autorinnen, sind sehr unterschiedliche Sporttypen. Bei Heikes Sportpensum kann ich nur mit den Ohren schlackern, aber ihr Sohn ist ja erwachsen und sie selbstständig, da kann man diese Sportkurse auch wirklich besser unterbekommen. Mit einer deftigen Portion Selbstironie schildern die beiden von ihrer Suche nach dem Alterungsprozess sich entgegenstemmenden Sportarten, die auch auch zu ihnen passen müssen. Während Lucindes Mutter vom Floating völlig begeistert war, war sie selbst nicht wirklich hin und weg. Andere Themen sind Ernährung und Gewichtsreduktion, Krampfadern, Haarefärben, Enthaarung und Modetrends.

Teil 3: Und was machen wir nun? Spaß mit Sachen: Einfach mal was Neues probieren?

Alt ist man erst, wenn man nicht mehr neugierig ist und nichts mehr ausprobiert! Beide Autorinnen sind schon sehr lange mit ihren Männern verheiratet und bestätigen, für eine lange Ehe, brauchen alle Beteiligten eine gute Portion Humor und die kommt in diesem Fall hier auch den Leserinnen zu Gute. So darf man sie auf die Suche nach gemeinsamen Hobbies mit ihren Männern begleiten und feststellen, daß Hobbies auch relativ sind, die Suche danach aber abenteuerlich und abwechslungsreich.
Beide Autorinnen, sind sehr unterschiedliche Sporttypen. Bei Heikes Sportpensum kann ich nur mit den Ohren schlackern, aber ihr Sohn ist ja erwachsen und sie selbstständig, da kann man diese Sportkurse auch wirklich besser unterbekommen. Mit einer deftigen Portion Selbstironie schildern die beiden von ihrer Suche nach dem Alterungsprozess sich entgegenstemmenden Sportarten, die auch auch zu ihnen passen müssen. Während Lucindes Mutter vom Floating völlig begeistert war, war sie selbst nicht wirklich hin und weg. Neben Sport geht es nämlich auch um passive und aktive Entspannungsmethoden. Teilweise sind diese Methoden, die Alterung aufzuhalten ziemlich zeitintensiv, da hilft es schon, wenn man seine Kinder nicht erst mit Mitte-/Ende Dreißig bekommen hat.
Es geht um Marotten, die man sich mit den Jahren zu legt, oder um Produkte und Werbung für die Generation Silberfaden. Wie kommt es, daß man ab 50 auf einmal Werbemails für Treppenlifte zugeschickt bekommt?  Kurzweilige, sehr subjektive Unterhaltung mit einigem an Wiedererkennungswert. Wunderbare Urlaubslektüre oder einfach für zwischendurch.

Ich hatte meinen Spaß, auch wenn ich nicht alles selbst ausprobieren werde. Immerhin habe ich mir vorgenommen und auch begonnen, mehr für mein gepflegtes Äußeres zu tun. Schade, daß ich vergessen habe, ein Bild von mir, vor Beginn des Buches aufzunehmen, so daß ich meinen optischen Gewinn nun nicht bildlich präsentieren kann.
Unterhaltsame 4 von 5 Sternen!

Freitag, 22. Juni 2018

Pippa Pepperkorn macht Ferien, Charlotte Habersack, gelesen von Birte Kretschmer, audiolino



Pippa Pepperkorn macht Ferien, Charlotte Habersack, gelesen von Birte Kretschmer, audiolino
 
Pippa Pepperkorn hat den letzten Schultag und eigentlich wäre alles perfekt, nur daß sie während des Strandurlaubs dann nicht wie sonst alle ihre 5 besten Freunde um sich herum hat. Anton fährt mit Emil in Urlaub, wohin steht noch nicht fest, gerne würde er auch dahin wo es warm ist, so wie Pippa. Naja, da Pippa immer die mit den besten Ideen ist, klappt es dann auch tatsächlich, daß alle gemeinsam mit nach Italien an den Strand fahren. Gloria fährt bei Pippa mit, ohne ihre Eltern.
Gemeinsam erleben sie 6 aufregende Abenteuer und das liegt nicht nur an Haiko, Pippas aufblasbaren Gummihai, nein da sind auch noch jede Menge Stechmücken, wanderlustige Krebse, gestohlene Campingbusse und Konzertabende, die für reichlich Abwechslung sorgen!
Auch die 8. Folge von Pippa Pepperkorn ist wieder wirklich originell und witzig. Meine Tochter (noch 8 Jahre) liebt sie und kichert in einem fort. Das kann ich aber auch sehr gut nachvollziehen, denn Pippas Ideen und Streiche sind stets pfiffig und mit Herz. Sie ist einfach sehr einfallsreicht, aber dabei nie boshaft, da sind auch Eltern einfach machtlos und können nicht schimpfen. Bei vielen Büchern, die als „Pippi Langstrumpf“-Nachfolger angepriesen werden, finde ich die Kinder einfach nur unerzogen, antiautoritär, rücksichtslos, gemein oder ähnliches. Das trifft bei Pippa nicht zu. Über ihre Einfälle können auch Eltern Lachen, weil sie einfach ein großes Herz und ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden hat. Pippa ist nicht perfekt und ihre Freunde auch nicht, aber sie mag sie einfach so wie sie sind, auch wenn Lucy etwas prinzessinnenhaft ist, setzt Pippa alles dran, sie vor den gefräßigen Stechmücken zu retten. Sehr gut gefällt uns, wie Kleinigkeiten immer wieder aufgegriffen werden, so daß die einzelnen Erlebnisse dieses Bandes ineinander greifen und nicht einfach zusammenhanglos aneinander gereiht werden. So würden die Kinder z.B. gerne ein Konzert am Urlaubsort besuchen dessen Plakat sie beim Einkaufen sehen, aber an dem Tag werden sie schon abgereist sein. Ja, so war die Planung, aber dank Pippa kommt mal wieder alles ganz anders als geplant und Pippa und Gloria können das Konzert besuchen und dabei einen in sich runden Abschluss dieser tollen Zeit und dieser abwechslungsreichen Erlebnisse  erleben. Als plötzlich bei einer Autobahnrast der VW-Bus verschwunden ist und Pippas Vater schon aufgeregt die Polizei ruft, ist es auch wieder Pippa, die auf humorvolle Weise den „Fall“ Löst.
Charlotte Habersack (Jahrgang 1966) wuchs mit 2 jüngeren Schwestern auf und hat nun selbst 2 Kinder. Sie versteht es meisterlich sich in die kindliche Denkweise einzufühlen und ihren Humor zu treffen. Wer die bisherigen 7 Folgen nicht kennt, kann einfach das Coverinlet öffnen, dort drin befindet sich eine Illustration von Melanie Garanin von Pippa und ihren 5 Freunden mit kurzen Steckbriefen. Damit sind auch Serienneulinge ratzfatz im Bilde.
Birte Kretschmer hat eine sehr angenehme, junge und fröhliche Stimme. Die ausgebildete Schauspielerin und Mitglied des Ohnesorg-Theater-Ensembles moduliert gekonnt und lebhaft. Ihre Stimme ist für uns einfach Pippa Pepperkorn, da wir sie ansonsten aus keinem anderen Hörbuch kennen, auch wenn sie öfters in norddeutschen Hörfunkproduktionen mitspielt. Diesmal klingt sie ganz einfach nach jeder Menge Spaß und Ferien, die bei uns nun schon vor der Tür stehen.
Eine richtig tolle Urlaubsgeschichte, mit echten Kindererlebnissen, nur eben witziger und verrückter und einfach zum Mitlachen. Richtig toll vertont, hört meine Tochter sie nun vor den Ferien rauf und runter!

Wir bedanken und ganz herzlich bei audiolino für dieses heiß geliebte Ferienhörbuch!

Mittwoch, 20. Juni 2018

Interview mit Katrin Rodeit zu „Tödliches Serum“


(Quelle des Fotos: https://www.google.com/search?q=Katrin+Rodeit&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjFqumRvuLbAhWBrCwKHba_DUEQ_AUICigB&biw=1208&bih=694#imgrc=OH6azja1x1VSUM:)

Interview mit Katrin Rodeit zu „Tödliches Serum“

Liebe Katrin, nach Deinen „Jule“-Krimis, rund um die eigenwillige Ulmer Privatdetektivin führst Du uns nun schon das zweite Mal mit einem Jessica Wolf-Thriller auf die Seite der Gesetzeshüter.
Hand auf's Herz, was wärst Du lieber, Kommissarin oder Privatdetektivin?
Hm, ich glaube, ich wäre lieber Privatdetektivin. Jule ist ja bisweilen ein bisschen eigenwillig und hat ihren eigenen Kopf. Nicht immer hält sie sich an Recht und Gesetz, sie dehnt das manchmal ein wenig in ihrem Sinne. Deren Freiheiten wären mir lieber. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das in der Realität nicht ganz so einfach ist.

Deine Krimis spielen in und um Ulm, wo Du auch lebst. Könntest Du Dir auch mal andere Schauplätze vorstellen?
Ja, natürlich! Ich komme ja aus Ulm und als ich die Serien gestartet habe, dachte ich mir, dass es am besten ist, wenn ich über das schreibe, was ich auch wirklich kenne. Mittlerweile habe ich meinen Horizont ein wenig erweitert und kenne mehr tolle Örtlichkeiten. Mein neuer Liebesroman wird beispielsweise in der Toskana spielen. Und danach möchte ich einen Handlungsort nach Schleswig-Holstein verlegen. Das sind Orte, die ich mittlerweile auch recht gut kenne, so dass ich mich sicher genug fühle, dort auch Handlungen hinzuverlegen.

Ulm ist ja eigentlich eher keine Verbrechenshochburg, hat Dich das besonders beim Ausdenken Deiner Fälle gereizt?
Wenn wir ganz ehrlich sind, geschehen zum Glück weit weniger Verbrechen als es Krimis in Buch- oder Fernsehform gibt. Aber natürlich geschehen in jeder Stadt Verbrechen, warum also nicht auch in Ulm? Wobei die natürlich nicht so zahlreich sind, wie von mir dargestellt.

Was macht für Dich, Deine Heimat zu etwas Besonderem?
Ulm ist eine großartige Stadt! Das weiß nur fast niemand und das ist auch das Schöne daran. Zwar sind wir mit gut 100.000 Einwohnern nicht klein (und wenn man Neu-Ulm im benachbarten Bayern dazu zählt ganz ordentlich), aber halt auch keine Provinz. Wann immer man in die Stadt geht, trifft man jemanden, den man kennt, und Feste zum Feiern gibt es hier zur Genüge. Andererseits bin ich auch schnell in den Bergen. Eine Stunde Fahrtzeit reicht, um im Winter zum Skifahren zu gehen. Aber auch am Bodensee bin ich etwa in der gleichen Zeit. Und falls mich die Sehnsucht quält, brauche ich auch keine Tagesreise, um zum Beispiel an den Gardasee zu gelangen. Ich finde diese Mischung perfekt. Und wenn ich dann doch einmal Großstadt-Flair haben möchte, bin ich auch schnell in Stuttgart oder München. Besser geht es eigentlich kaum.

In Deinem aktuellen Fall, geht es um einen heimtückischen Giftmörder. Angeblich eine sehr weibliche Mordart, wann fühlst Du Dich mörderisch?
Muss ich darauf ehrlich antworten …? ;)
Natürlich mache ich das! Manchmal sind es tatsächlich Begebenheiten aus dem Alltag. Dann denke ich mir schon „den könnte ich jetzt aber …“. Eine solche Figur findet dann auch den Weg in meinen Roman. Meist weder als Mörder noch als Opfer, aber oft als unsympathische Nebenfigur. Das merkt der Leser natürlich nicht. Oft weiß das nur ich. Aber das tut dann ehrlich gesagt schon auch mal gut.
Ansonsten finde ich Stoff für meine Romane meist anderswo. In der Zeitung beispielsweise. Oder es geschehen Verbrechen, die nicht aufgeklärt werden. Da überlege ich mir dann, was dahinterstecken könnte.

Welche Deiner Heldinnen ist Dir ähnlicher Jule oder Jessica?
Jule, definitiv. Wenn ich auch nicht mehr ganz ihr Alter habe und mittlerweile Mama bin. Aber ihre Art mag ich. Und ihre Kaffeeleidenschaft teile ich. Schokoküsse mag ich auch keine. Aber ich koche wie sie leidenschaftlich gern. Doch, ich würde sagen, mit Jule habe ich definitiv mehr Übereinstimmungen.

Hast Du einen Lieblingsplatz zum Schreiben und verrätst Du ihn?
Ich schreibe überall, wo es geht. Am liebsten an meinem Schreibtisch. Aber auch am Küchentisch, im Freien und wenn es sein muss auch im Café. Allerdings bin ich da schnell abgelenkt, das ist ein bisschen schwierig. Ich habe auch schon im Auto vor dem Schwimmbad geschrieben, wenn meine Kinder Schwimmunterricht hatten.

Würdest Du Dich auch mal gerne einem anderen Genre als Krimis zuwenden?
Und wie! So blöd sich das jetzt vielleicht anhört, morden wird irgendwann auch langweilig. Und nachdem sowohl bei Jule als auch bei Jessica Männer eine Rolle spielen, dachte ich mir, es wäre auch mal schön, wenn ich ein Paar dazu bringe, sich zu verlieben. Und genau das habe ich jetzt vor. Unter dem Pseudonym Julia K. Rodeit erscheint im September mein erster Liebesroman und ich bin schon sehr gespannt, wie er ankommt. Mir hat das Schreiben auf jeden Fall großen Spaß gemacht.

Vielen lieben Dank für Deine Zeit und Deine Geduld!
Ich danke Dir für Deine Mühe und Deine tollen Fragen!

Tödliches Serum, Katrin Rodeit, Nova MD


Tödliches Serum, Katrin Rodeit, Nova MD

Dies ist Jessica Wolfs 2. Fall und für mich der erste.
Jessica Wolf ist Kommissarin in Ulm und leitet ein Team, daß u.a. für Mord zuständig ist. Sie hat im ersten Fall auf menschlich unschöne Weise ihren Partner verloren, ihr Ehemann ist bei einem Autounfall vor nicht allzu langer Zeit gestorben und ihr 17 jähriger Sohn Finn hat dadurch den Halt verloren. Keine leichte Zeit für Jessica, die in der sommerlichen Glut hofft, dass sich langsam alles normalisiert. Die neue Kollegin Charlie aus Frankfurt kommt aber bereits an ihrem ersten Tag zu spät und der Tod des allseits beliebten Kinderarztes Dr. Fechner wäre als natürlicher Tod durchgegangen, länge nicht auch sein Kater tot neben ihm. Doch wer will schon einen Kinderarzt töten? Ein Motiv will sich nicht finden lassen und die kurz darauf erschossene Erzieherin ist noch mysteriöser. Kannten sich die zwei? Was ist denn plötzlich in das beschauliche Ulm gefahren? Noch während Jessicas Team gemeinsam mit dem Staatsanwalt händeringend nach einer Klärung sucht, ereignet sich ein weiterer Giftanschlag. Dieser Fall erregt nicht nur Jessicas Aufmerksamkeit, sondern auch die ihres Sohnes, der gerade ein Zeitungspraktikum absolviert.

Jessica Wolf mit ihren Sorgen und Nöten war mir von Anfang an sehr sympathisch, auch ihre Genervtheit über die neue Kollegin, die chronisch unpünktlich ist, aber ansonsten wirklich eine Bereicherung. Zeitgleich zum Thriller herrscht auch hier eine Hitzewelle und man kann Jessica nur zu gut verstehen, wenn sie neidisch auf den Staatsanwalt „den schönen Romeo“ blickt, dem selbst die größte Hitze nicht ins Schwitzen bringt und weiterhin stets wie aus dem Ei gepellt erscheint. Ansonsten ist er jedoch ganz nett, im Gegensatz zum Pathologen, der sich in seiner Berufsehre gekränkt fühlt, weil er eine Katze untersuchen soll! Die Charaktere sind wirklich sehr angenehm lebendig und sehr nachvollziehbar geschildert. Während im 1. Band Mutter-und-Sohn durch den Unfalltod des Mannes/Vaters eine sehr schwere Beziehung haben, nähern sie sich hier wieder an. Dieser Erzählstrang gefällt mir sehr gut. Besonders die Zusammenarbeit von Finn mit seiner Mitpraktikantin Pia verläuft nicht ganz so, wie ich es erwartet hatte. Ich mag solche kleinen Überraschungen. Durch andeutende Rückblicke ist es ohne weiteres möglich auch mit Band 2 zu beginnen, allerdings empfiehlt es sich dennoch mit Band 1 anzufangen, damit man weiß, warum Jessica so sperrig ihrer neuen Kollegin gegenüber ist und was ihr Ex-Partner denn nun ausgefressen hat. In umgekehrter Reihenfolge weiß man sonst einerseits zu viel, andererseits zu wenig.

Perspektivisch wechselt der Thriller. Während meist die Ermittlungsarbeit von Jessica und ihrem Team oder auch von ihrem pubertierendem Sohn im Praktikum geschildert wird, wechselt es teilweise in die Tätersicht. Das ist sehr reizvoll, da auch diese Einblicke in das Seelenleben nicht seine Identität nicht offenbaren, sondern weitere Rätsel aufgeben.

Mir wollte einfach kein Berührungspunkt zwischen den drei Opfern einfallen, wobei hier auch wieder die Länderhoheit der Bundesrepublik eine Rolle spielt. Der Berührungspunkt der Opfer ist in meinem benachbarten Bundesland einfach völlig anders geregelt. In Rheinland-Pfalz wären sich die drei wirklich nicht begegnet. Aber das hat meinen Überlegungen nicht den Spaß genommen, denn ansonsten war alles universell richtig und ich finde es auch immer wieder spannend, festzustellen, was die Kulturhoheit der Länder so alles bewirken kann.

Ein packender Krimi über Skrupellosigkeit, Machthunger und Gewinnstreben mit wirklich sympathischer Ermittlerin und nicht zu viel und nicht zu wenig Einblicken in ihr Privatleben. Ich kann ihn wirklich nur sehr empfehlen.
 
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Katrin Rodeit für das persönliche Rezensionsexemplar und das Interview. Danke Katrin!

Montag, 18. Juni 2018

Podkin Einohr (1) Der magische Dolch, Kieran Larwood



Podkin Einohr (1) Der magische Dolch, Kieran Larwood

Podkin wächst als ältester Sohn des Anführers der Kaninchen aus dem Gänseblumbau auf. Von daher steht bereits fest, daß er nach dem Tod des Vaters der Stammesanführer sein wird und den magischen Dolchsternenklaue, eine der 12 Gaben der großen Göttin hüten wird. Aber bisdahin wächst er sorglos und in Wohlstand auf. Er genießt seine Privilegien und übt sich im Nichtstun. Er schwänzt seinen Unterricht wo er nur kann, während seine ältere Schwester Paz ihm diese Privilegien neidet und daher an seiner Stelle seinen Unterricht nimmt. Nur der kleine Puk ist noch ein Baby, als an einer schönen Frostnacht der Stamm von den boshaften Gormkriegern überfallen wird. Durch eine List der Mutter können die 3 Kinder fliehen und bringen den magischen Dolch vor den Gorm mit den stahlharten Herzen in Sicherheit. Doch es ist kalt und die jungen Kaninchen sind unerfahren. Zum Glück bietet ihnen im Wald die Kaninchenhexe Bridgid Unterschlupf, lehrt Paz Kräuterkunde und alle Kinder die Geheimnisse ihrer Geschichte und ihrer Götter. Doch der Winter ist hart und die Vorräte nur für sie alleine angelegt, auch weiß sie, was das Schicksal für Podkin vorher bestimmt hat, so daß sie die Kinder auf die nächste Station ihrer Reise schickt, in den Bau einer Gruppe von Aussteigern und Aufrührern. Werden sie ihre Eltern jemals wiedersehen?

Die ersten paar Seiten mußte ich mich in das Kaninchenuniversum erst einmal einfinden, dann ging es aber richtig schnell. Es gibt eine Rahmenhandlung zu der in einer Frostnacht (die Kaninchenvariante von Weihnachten) ein Barde an die Tür der Höhle klopft, und um Einlass bittet. Kost und Logis soll er sich durch Geschichtenerzählen verdienen und die Kinder verlangen altbekannte Heldenepen. So beginnt der Barde die Geschichte des größten Kaninchenhelden, Podkin Einohr und erklärt, wie es kam, daß Podkin ein Ohr verlor. Doch unterscheidet sich seine Erzählung ganz deutlich von denen, die die Kinder bereits kennen. Ihr großer Held soll einst ein verzogenes Gör gewesen sein? Die Wandlung von Podkin gefällt mir sehr gut, da sie sehr langsam und nachvollziehbar von sich geht, das heißt, sie ist erst am Ende der Geschichte abgeschlossen. Mit jeder Herausforderung wächst er ein wenig charakterlich. Die eigentliche Heldin ist für mich seine Schwester Paz, die sich mit ihrer Frauenrolle nicht abfinden will und daher heimlich übt und trainiert und sowohl Mut als auch Einfallsreichtum beweist. Ohne sie wäre Podkin total aufgeschmissen gewesen und hätte wahrscheinlich nicht mal eine Nacht alleine überlebt. Wie sie sich um ihre jüngeren Brüder kümmert, finde ich toll. Auch die Helfer der Kinder mag ich sehr, die Kaninchenhexe und den blinden Krieger Crom. Sehr untypische Helden und dabei umso liebenswerter. Es wird eine ganz eigene Welt geschaffen, die auch im Einband mit Karte dargestellt ist. Die Kaninchen verehren eine Vielzahl von Naturgöttern, wobei es die große gute Göttin als Leben, ihre Zwillingsschwester den unvermeidlichen Tod und eine dritte böse Kraft gibt, die böse, zerstörerische Kraft des Eisens. Durch einen alten Pakt müssen sie im Gleichgewicht bleiben, doch dieses Gleichgewicht ist aktuell aus den Fugen geraten. Das erinnerte mich an Ying und Yang und wäre für mich auch wirklich mit dem christlichen Glauben vereinbar gewesen, was ich bei den Narnia Büchern so schön finde. Die übrigen Naturgötter, die verehrt werden, haben mir aber leider gar nicht so einleuchten wollen.
In den Zwischenkapiteln, in denen die Erzhählung zur Rahmenhandlung vor dem Kamin in der Kaninchenhöhle zurückfindet, können die kleinen Zuhörer ihre Gedanken mitteilen, sowie ihre Fragen, die ihnen gekommen sind, loswerden. Das mildert zum Teil die Spannung des Kampfes Gut gegen Böse für die Kinder ab, hilft ihnen aber auch ihre Gedanken zu ordnen, was einigen Lesern sicher gut gefallen wird.
Das Buch wird ab 10 Jahren empfohlen, auch wenn Podkin selbst erst 8 Jahre alt ist. Da dürfte an den Kampfszenen liegen, die nicht ganz unblutig, wenn auch meist nicht tödlich sind. Wer also Harry Potter ab Band 3 verkraftet, hat auch in jüngeren Jahren kein Problem mit Podkins Schlachten, bei sensibleren Kinder sollte man vielleicht mitlesen. Allerdings hat der Autor sich gerade in diesen Szenen viele Gedanken gemacht, wie man die Kämpfe kindgerecht darstellen kann, weswegen ich sie als meist nicht tödlich beschrieben habe. Daran mehr man, daß er seit vielen Jahren als Lehrer arbeitet. Auch ist der Gebrauch der Zeitformen vorbildlich. Die Rahmenhandlung ist im Präsens verfasst, das Heldenepos in der Erzählzeit des Präteritums.

Da diese Geschichte ab 10 Jahren ist, empfinde ich den Schriftsatz als sehr klein, mit großem Zeilenabstand. Etwas kleiner Zeilenabstand, aber größere Schrifttypen wären uns lieber gewesen. Bei der Schriftgröße verweigern meine Kinder das Lesen. Es ist also trotz der angenehmen Länge von 248 Seiten doch eher für leidenschaftliche Leser geeignet. Jedes Kapitel wird mit einer Vignette von Podkin Einohr gekennzeichnet, wobei dies stets die gleiche ist. Diese ist wirklich sehr gelungen, aber unterschiedliche Vignetten würden auch 10 Jährigen gefallen.

Die Geschichte ist sehr spannend, fantasievoll und ausgesprochen gut durchdacht. Daher wirklich zu empfehlen, trotz der wenigen Kritikpunkte. Ich gebe gerne 4 von 5 Sternen.

Sonntag, 17. Juni 2018

Woodwalkers (1) – Carags Verwandlung, Katja Brandis, gelesen von Timo Weisschnur, Arena audio



Woodwalkers (1) – Carags Verwandlung, Katja Brandis, gelesen von Timo Weisschnur, Arena audio

Carag ist ein Gestaltwandler, halb Puma, halb Mensch, wächst er mit seiner Familie in der Wildnis als Puma auf. Mit 9 Jahren besucht er mit seiner Mutter und seiner Schwester Mia erstmals eine Menschenstadt. Auch wenn nicht alles so läuft wie geplant, ist Carag völlig fasziniert. Im Alter von 11 Jahren beschließt er dauerhaft als Mensch zu leben, doch ohne Papiere und ähnliches ist es schwierig. Also gibt er sich als Junge aus dem Wald ohne Gedächtnis aus. Obwohl ihn Familie Rolston mit Kindern aufnimmt, fällt es ihm unendlich schwer, sich zu integrieren, er hat keine Freunde und auch seine Pflegegeschwister lehnen ihn ab. Eines Tages, als er besonders unglücklich ist und seine Entscheidung bereut, da er seine Familien in den Wäldern nicht mehr finden kann, ändert sich alles für ihn. Auf dem Weg in die Schule wird er von einer Frau angesprochen, die ihm zuvor schon immer wieder aufgefallen war: Lissa Clearwater, Gründerin und Leiterin der Clearwater Highschool für Gestaltwandler, oder Woodwalker, wie sie es nennt. Sie bietet ihm an, ihr Internat zu besuchen und zu lernen, in beiden Gestalten zurecht zu kommen. Nachmittags macht ihm der mächtige Millionär Andrew Milling, der auch ein Puma-Woodwalker das Angebot ihn künftig zu fördern und unterstützen, wenn er für ihn an der Clearwater High spioniert.

Bei meiner Tochter im 5. Schuljahr, sollten alle Schüler ihre Lieblingsbücher vorstellen und danach wollte sie unbedingt die Woodwalkers. Bei uns wurde es dann das Hörbuch, das seither hoch und runterläuft und von beiden Kindern gehört wird. Die Große ist nun im totalen Woodwalkers-Fieber und freut sich auf Band 4 zum Geburtstag und total aufgeregt, daß ihm Herbstprogramm der 5. Band erscheinen wird.

Carag, der Einzelgänger, der nicht genau weiß, was er nun ist, ein Mensch oder ein Tier, ist natürlich gerade für Pubertiere sehr reizvoll, wissen sie doch auch nicht genau ob sie Kind oder Erwachsene oder doch irgendwas anderes sind. Carag muß sich in zwei Welten zurecht finden. Auch Carags Schulwechsel an die Clearwater High ist sowohl aufregend, mit den vielen neuen Klassenkameraden, die die unterschiedlichsten Tiergestalten verkörpern können und den völlig neuen Unterrichtsfächern, als auch irgendwie vertraut nach dem Wechsel an die Weiterführende Schule. Aber natürlich ist die Clearwater High sehr viel spannender und aufregender als alle Schulen, die unsere Kinder besuchen. Eine Mischung die Kinder ab 10 Jahren fasziniert, ebenso wie die verschiedenen Cliquen, die sich an der Schule bilden. Carag findet endlich Freunde, auch wenn es auf den ersten Blick nicht gerade die Coolsten sind, sind es für ihn die Besten! Doch auch hier gibt es Animositäten, die nicht zu unterschätzen sind. Das Rudel der Wölfe tritt Carag offen feindlich gegenüber, das wird noch eine echte Herausforderung für ihn in den nächsten Jahren.

Timo Weisschnur hat eine angenehme, relativ junge Stimme, die wohl moduliert liest. Allerdings ist er jetzt kein Stimmkünstler, der jedem Wesen eine eigene Stimme zuteil werden lässt. Besser so, als versucht und nicht gekonnt. Man kann dennoch wunderbar folgen, da immer aus dem Text klar hervorgeht, wer gerade spricht. Fazit meiner Tochter: doch den mag ich, der ist in Ordnung. Ich habe noch nicht den Auftrag nach Hörbüchern mit seiner Stimme zu suchen, außer nach den Woodwalkern, aber er hat bestanden.

Wir haben die Woodwalkers als Download gehört, weshalb ich diesmal keine Aussage zur Ausstattung treffen kann. Aber die Cover findet meine Tochter hammerstark!

Unbedingte Hörempfehlung meiner Tochter, die schon heute zappelt, weil sie am 20.6. den vierten Band bekommt ;) Ach ja, ich habe mich auch bereit erklärt, die nächsten Bände zu hören und zu rezensieren, denn ich höre sie gerne zum Einschlafen, Wäsche aufhängen etc.