Luzifer Junior 2: Ein teuflisch gutes Team, Jochen Till,
Christoph Maria Herbst, DAV
Luzifer junior, genannt Luzi, der Sohn des Teufels, macht
ein paar Tage Urlaub in der Unterwelt, ehe er wieder in sein Internat St.
Fidibus in der Menschenwelt zurückkehren soll. Dort soll der viel zu nette
Teufelssohn lernen richtig böse zu sein. Doch dem gefällt es eigentlich sehr
gut unter den Menschen, hat dort verbotenerweise Freunde gefunden und liebt
Schokolade. Sein Dämon Cornibus begleitet ihn, aber es gibt auch einen
höllischen Spion, der Luzis Entwicklung dort überwachen soll. Wer kann das wohl
sein. Langsam wird Luzi misstrauisch, selbst seiner besten Freundin Lilly
gegenüber, da es immer Blitze schießt, sobald er Lilly näher kommt. Eigentlich
passiert das ja nur bei Dämonenkontakt. Lilly wird ja eh langsam misstrauisch,
was seine Tarnung als ungarischer Adelsspross anbelangt. Kann er Lilly noch mal
beschwichtigen, oder will sie nun wirklich nichts mehr mit ihm zu tun haben?
Weiterer Ärger droht auch von den Ruby-Jungs des Dorfes, die auf den neuen
hochmodernen Sportplatz des Internats neidisch sind. Da sie mehr Kraft als Hirn
haben, wird es ganz schön brenzlig!
Meine beiden Töchter 8 und 10 Jahre finden die Serie klasse,
dabei versteht gerade die Jüngere einen
Teil der Gags gar nicht. Die ganzen Anspielungen auf die technischen
Apfel-Gimmicks verstehen wir Eltern schon viel besser. Dennoch finden sie es
sehr lustig, wie technisch rückständig es in der Hölle zugeht, so rückständig,
dass sich der Technik-Dämon extra dorthin hat versetzen lassen, damit er
endlich wieder was zum Tüfteln hat.
Auch dieses zweite Abenteuer ist wieder sehr
abwechslungsreich und unvorhersehbar. Gerade das Rätseln um den geheimen Spion
auf St. Fidibus ist sehr spannend, ebenso wie die Angst um die Freundschaft
zwischen Lilly und Luzi. Gustav ist da misstrauisch, dafür aber ängstlicher und nun
wird der Freundeskreis noch erweitert, um Aaron. Aaron mit seinen vielen Ticks
ist auch so ein Knaller für sich. Jochen Till gelingt da meiner Meinung nach
schon die schwierige Gradwanderung, zwischen dem Veralbern von Aarons Ticks und
Respekt vor diesem etwas anderen Außenseiter, der stets verläßlich ist und
eigentlich ganz schön clever.
Außerdem bringt Luzi einen zum Nachdenken über Gut und Böse,
sowie Mut und Feigheit. Luzi denkt sich durchaus fiese Strafen aus, aber nur
für diejenigen, die es verdienen und nicht für Unschuldige oder
Schwächere. Das ist ein weiterer
Running-Gag: die Vielzahl an Strafabteilung in der Hölle, die einer besonderen
Strafe bedürfen wie z.B. die schnüffelnden Nachbarn, oder die reichen Säcke,
die zur Strafe in der Hölle Geld verbrennen müssen. Jochen Till scheinen die
Ideen nicht auszugehen, für neue Strafabteilungen in der Hölle. Naja, an
Vorbildern hat er hier auf Erden ja auch jede Menge Vorbilder. So ist auch die
Organisation der Hölle deutlich an der eines Großunternehmens mit Controller,
Kreativabteilung und C.E.O. orientiert. Auch wenn meine Töchter von
Wirtschaftsorganisation keine Ahnung haben, scheint es die Kinder überhaupt
nicht zu stören. Erklärt aber, warum diese Reihe erst ab 10 Jahren empfohlen
ist. Diese Empfehlung hat daher durchaus auch ihre Berechtigung.
Was Christoph Maria Herbst als Sprecher anbelangte, war
gerade die Große anfangs sehr skeptisch, denn es ist ja nicht Robert Missler,
ihr Lieblingssprecher. Sie mußte dann doch einräumen, daß der echt gut ist.
Besonders Cornibus ist richtig klasse, auch wenn er mich stimmlich an die Eule
Zechy von Elea Eluanda erinnert (aber die spricht nicht Christoph Maria Herbst,
habe ich überprüft). Er trifft wirklich stets den richtigen Ton, egal in welcher
Stimmung Luzi sich gerade befindet, oder eben sein Vater, der Oberteufel
selbst. Dabei ist er stets gut verständlich und wirklich gut ausbalanciert. Da
ist teuflisch gute Unterhaltung für 2 h 44 min. garantiert.
Diese Reihe ist für Jungs und Mädels und ihre Eltern ab 10
Jahren, ein höllischer Spaß, ein bißchen böse, aber mit Scherz und Herz. Im
Frühjahr erscheint Band 3: Luzifer Junior: Einmal Hölle und zurück.
5 von 5 Sternen.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim DAV-Verlag für dieses
ersehnte Rezensionsexemplar.
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