Interview mit Gabriele Keiser zu dem Krimi „Ahrweinkönigin“
Liebe Gabi, Dein neuer Krimi „Ahrweinkönigin“ konnte mich diesmal wieder
voll und ganz überzeugen. Wie bist Du auf die Idee gekommen? Stand zuerst die
Tat, das Thema oder der Tatort fest?
Hast Du Dir zur Vorbereitung selbst auch die Wahl zur Weinkönigin
angeschaut?
Diesmal verknüpfst Du Afghanistan mit dem Ahrtal. Zwei Orte, die man nicht
unbedingt miteinander in Verbindung bringt, was hat Dich daran gereizt?
Weißt Du schon, wohin es Franca und Clarissa das nächste Mal verschlagen
wird, oder hast Du noch keine konkrete Vorstellungen?
Was verbindet Dich mit Deiner Kommissarin Franca? Beim Lesen hatte ich
durchaus manchmal das Gefühl, daß Du Dich in ihr ein wenig selbst mit
einbringst.
Clarissas freche T-Shirts und kessen Sprüche bringen mich immer wieder zum
Grinsen? Ist sie reine Fiktion, oder gibt es für sie menschliche Vorbilder?
Welches der angesprochenen Themen in diesem Krimi liegt Dir am meisten am
Herzen?
Vielen lieben Dank für Deine Geduld!
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5 Minuten Blitzinterview mit Cally Stronk und Christian Friedrich
Liebe Cally,
lieber Christian, Hand aufs Herz, wer hat Euch als Kinder die Geschenke
gebracht, Christkind oder Weihnachtsmann?
Cally: Also bei uns hat an Weihnachten immer
das Christkind die Geschenke gebracht. Wir haben es aber nie gesehen, es hat
einfach nur mit einem Glöckchen geklingelt und war dann verschwunden. Es war
immer schneller als wir. Komischerweise habe ich über die Frage „Christkind
oder Weihnachtsmann“ als Kind nie nachgedacht. Obwohl der Weihnachtsmann
omnipräsent war. Den habe ich aber eher dem Nikolaus zugeordnet. Die sahen ja
ziemlich gleich aus. Und ein bisschen gruselig fand ich den Weihnachtsmann
sowieso. 
Christian: Genau so ging es mir auch. Es war für mich kein Widerspruch, dass es beides gab, oder der Weihnachtsmann genau so aussah wie der Nikolaus.
Das Christkind war für mich lange eine überirdische Erscheinung, bis ich gemerkt hab, dass es die selbe Casio-Armbanduhr hat wie meine Patentante.

Christian: Genau so ging es mir auch. Es war für mich kein Widerspruch, dass es beides gab, oder der Weihnachtsmann genau so aussah wie der Nikolaus.
Das Christkind war für mich lange eine überirdische Erscheinung, bis ich gemerkt hab, dass es die selbe Casio-Armbanduhr hat wie meine Patentante.
Wo würdet
Ihr gerne mal Weihnachten feiern?
Christian:
Ich würd gerne mit Cally in einer gemütlichen Blockhütte im Wald feiern. Wenn
es richtig schön verschneit und romantisch ist.
Cally: Ja,
das wäre schön! Ich hab schon mal Weihnachten in Florida gefeiert. Das war
total merkwürdig. Draußen war es superheiß, um die Stopp-Schilder herum waren
Kränze montiert, die Vorgärten disneymäßig geschmückt. Wir kauften uns einen
kleinen Plastikweihnachtbaum … zu Essen gab es Truthahn mit Erbspüree und
Kartoffelpüree aus dem Supermarkt. Es schmeckte scheußlich. Ich muss sagen, das
war alles ganz lustig und abenteuerlich, aber wir alle haben gemerkt:
Weihnachten feiern wir am allerliebsten zuhause.
Wovon
bekommt Ihr eine rote Nase?
Cally: Wie
Rudolph, das Rentier habe ich leider auch einige Allergien.
Christian: Ja, Cally ist quasi Rudolphine.
Habt Ihr
schon mal einen Weihnachtswichtel getroffen?
Cally:
Neulich habe ich tatsächlich einen Wichtel gesehen: er hatte ein kleines Bärtchen,
eine Brille auf und lustige geringelte Socken. Ehrlich gesagt war es Christian
in seinem neuen Weihnachtswichtel-Outfit für unsere Weihnachtslesungen. Als ich
ihn das erste mal darin gesehen habe, habe ich mich kaputtgelacht.
Was ist Euer
Lieblingsbrauch im Advent?
Christian:
Das Schönste ist, wenn die ganze Familie zusammenkommt. Mein Vater bringt
Äpfel, Nüsse und sogar den Weihnachtsbaum aus meiner ursprünglichen Heimat mit.
In einem Jahr hatte er mal von einem Nachbarn Nüsse bekommen, die waren so
hart, dass wir sie mir einem normalen Nussknacker nicht aufbekommen haben. Die
musste man mit einem Hammer auf einem Holzbrett knacken. Vielleicht war das ein
klein bisschen Inspiration für unsere Geschichte: „Victor und die Walnüsse“.
Cally: Ich
stelle fest, dass ich es gerade superschön finde, in der Adventszeit sich
gegenseitig Weihnachtsgeschichten vorzulesen. Das stimmt wunderbar auf die
Weihnachtszeit ein.
Und ich
liebe es, wenn mein Vater Klavier spielt. Als Kind habe ich mit ihm gemeinsam
das Weihnachtslied „Was soll das bedeuten“ vierhändig gespielt. Jetzt haben wir
gerade die Noten besorgt und wollen die alte Tradition wieder auffrischen.
Vielen lieben Dank, für Eure spontanen Antworten!
Cally und Christian: Sehr gerne! Habt eine wunderbare Weihnachtszeit!
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Luna Wunderwald (1) Ein Schlüssel im Eulenschnabel, Usch Luhn, gelesen von
Julia Nachtmann, Jumbo Verlag
Lunas Eltern sind beide Förster und arbeiten im Forstamt in der Stadt. Als
sich jedoch die Gelegenheit bietet eine eigene Försterei mitten im Sommerwald
zu übernehmen, sind sie sofort begeistert. Luna ist auch sofort verzaubert von
dem alten Forsthaus und liebt ihr Zimmer unterm Dach mit Blick auf die Sterne.
Ihr Traum in der ersten Nacht gibt ihr jedoch Rätsel auf und auch sonst scheint
es ihr, als wollten die Tiere des Waldes ihr etwas mitteilen. Eines Nachts
fliegt eine Eule zu ihr, mit einem goldenen Schlüssel im Schnabel. Als sie
versucht hinter das Geheimnis des Schlüssels zu gelangen, findet sie eine
geheime Kammer und in dieser eine goldene Flöte. Sobald sie auf dieser spielt,
versteht sie die Sprache der Tiere. Ob ihr das hilft, die Wilderer zu finden,
die den weißen Hirsch Arto jagen und dabei so viele andere Tiere des Waldes
verletzen?
Auch wenn Luna mit ihren Eltern in den Wald zieht, ist es dort nicht einsam
und das liegt nicht nur an den Tieren, mit denen sie sich anfreundet. In der
Nähe liegt ein Bauernhof, auf dem der gleichaltrige Jonas lebt, der ihre Liebe
zu Tieren teilt, sowie seine Familie, die Tierärztin kommt öfters vorbei,
ebenso wie Rosie Reich, die Haushälterin des verzogenen Försters und Julius
Jupiter den Organisten und Flötenlehrer von Luna. Auch wenn das viel für eine
90 minütige CD klingt, ist das kein Problem, da im Inlet alle Personen und
wichtigen Tiere mit Bild und Bild von Lisa Brenner, die die gleichnamige
Buchreihe illustriert hat, abgebildet.
Luna und Jonas wecken das Interesse an der Natur und Liebe zu den Tieren.
Sie können sich wunderbar selbst beschäftigen, ganz ohne Unterhaltungselektronik
und sind alles andere als langweilig. Klar, es ist ja auch ganz schön spannend
heimtückischen Wilddieben das Handwerk zu legen. Zum Glück können sie sich da
gegenseitig aufeinander verlassen und Hilfe holen, wenn es brenzlig wird. Denn
Luna und Jonas kennen auch ihre Grenze und scheuen sich nicht, Hilfe zu holen
und anzunehmen. Meine Jüngste fand es ganz schön aufregend und ist sehr
gespannt, welche Abenteuer der Wald noch für Luna und ihre magische Flöte und
Jonas bereit hält. Ob sie Jonas wohl bald in ihr Geheimnis einweihen wird? Zum
Glück gibt es bereits zwei weitere Folgen, da muss sie nicht mehr lange warten.
Julia Nachtmann wurde 1981 in Stuttgart geboren und ging auf die Hochschule
für Musik und Theater nach Hamburg, wo sie auch einige Jahre am renommierten
Thalia Theater arbeitete. Inzwischen ist sie am Deutschen Theater Berlin zu
sehen und immer wieder auf den Produktionen des Jumbo Verlages zu hören. Hier
spricht sie sämtliche Altersklassen von jung bis alt, zwitschert, keckert und
grunzt bis das innere Augen einen Wald erstehen lässt. Nur Lunas magische Flöte
wird instrumental eingespielt, auch in der Titelmelodie. Ihrer warmen Stimme
ist es sehr angenehm zu lauschen, sie beruhigt, ohne die Spannung zu nehmen.
Gerade für junge Zuhörer ist diese Stimmqualität sehr wichtig. Sie schafft es
glasklar, gut verständlich und bei gleichbleibender Lautstärke nur mit ihrer
Intonation Spannung aufkommen zu lassen und den Eindruck von laut und leise zu
wecken.
Autorin Usch Luhn wuchs in der Steiermark in Österreich auf, ehe sie in
Berlin Kommunikationswissenschaften studierte und Drehbuchautorin und
Filmdramaturgin lernte. Mittlerweile hat sie über 60 Kinderbücher geschrieben,
die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Meine Tochter möchte nun sofort Teil 2 hören, das spricht wohl für sich.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo Verlag für dieses fröhliche und
spannende Hörbuch mit Liebe zur Natur.
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Autorenportrait
von Andrea Schomburg
am 12.10.18
habe ich das Vergnügen gehabt, Andrea Schomburg auf der Frankfurter Buchmesse
zu treffen und 1 Stunde mit ihr zu plaudern.
Na gut, ich
wollte es diesmal nicht als klassisches Interview führen, sondern die Themen
aus dem Gespräch heraus entwickeln. Sie wurde in Kairo geboren und wuchs im
Rheinland auf. Schon früh als Kind
begann Andrea Schomburg zu dichten und hat zuerst Lyrikbände für
Erwachsene veröffentlich, der erste 2007. Doch mit der Zeit entwickelten sich
auch Gedichte für Kinder und von diesen war es nicht mehr weit zu den
Kinderbüchern, die durch integrierte Reime oder Gedichte eindeutig ihre
lyrische Handschrift tragen. Egal ob bei der Reihe von Otto und dem kleinen
Herrn Knorff (Lesereihe für junge Leser, dessen 3. und letzter Band dieses Jahr
bei cbj erschien) oder ihren Bilderbüchern und kleinen Romanen aus dem Tulipan
Verlag (z.B. das Geheimnis der gelben Tapete), mischt sie gerne Fantasie mit
Spaß an Sprache. Meine Jüngste hat immer versucht sich die Reime von Herrn
Knorff einzuprägen, ebenso wie sein Rezept für Knorffsuppe (wird sicher keine
Mutter nachkochen, versprochen, aber lustig ist das Rezept allemal).
Übrigens
arbeitete sie als Lehrerin an einem Hamburger Gymnasium, ehe sie Kinderbuchautorin
wurde und nun seit 2012 auch Lehrbeauftragte an der Leuphana-Universität
Lüneburg. Weil das ihr offenbar alles noch nicht reicht, tritt sie mit ihren
Gedichten, Chansons und Prosasketchen in lyrischen Kabarettprogrammen auf.
Mit den
Elbautoren setzt sie sich für die Leseförderung ein, so daß ich sie bat, auf
der Messe, spontan ein kurzes Gedicht zu dem Thema zu verfassen:
Immer ist es
so gewesen:
Hamburg, das
heißt: gerne lesen.
Denn im
Norden ist es kühl,
und so hat
man das Gefühl,
dass man auf
dem Kanapee
gern im
Warmen sitzt, juchee,
und mit
einem Buch, na klar.
wird’s erst
richtig wunderbar.
Tja, vom
Paradies ein Stück!
Und es gibt
ja hier zum Glück
Elbautoren,
alt und jung,
und die
schreiben voller Schwung,
Buch um
Buch, das euch gefällt -
Lieben Gruß
vom „Tor zur Welt“.
Wir haben
uns angeregt über Bilderbücher in Reimform unterhalten und wie wichtig es für
Autoren und Lektoren ist, sich diese Bücher selbst laut vorzulesen. Kinder sind
zwar klein, aber auch wenn sie selbst noch nicht lesen können, merken sie schon
schnell, wenn ein Reim nicht wirklich klingt. Sprachgefühl entwickeln Kinder
besonders durch schöne Reime, die Fantasie und Herz erreichen.
Meine
Jüngste ist zwar aus dem Alter für Bilderbücher hinaus, liebt sie aber noch
immer. Daher hat Andrea uns auch ihr von Kai Pannen illustriertes Bilderbuch
„Klara schreibt mit blauer Tante“ empfohlen, ein lustiges Bilderbuch, über
tanzende Vokale, das wir Euch gerne auch vorstellen möchten.
Viele ihrer
Bücher werden von Dorothea Mahnkopf illustriert, wie „Das Geheimnis der gelben
Tapete“ über Emilia, die sich darüber ärgert, daß ihre Freundin Julia immer
bestimmen will, und Robert, dem Neuen in der Klasse, keine Chance geben will.
Doch dann findet sie beim Renovieren des alten Hauses, in das sie ziehen,
hinter der Tapete einen goldenen Schlüssel zu einem alten Tagebuch, das ihr das
Geheimnis der Freundschaft offenbart! Diese Tagebucheinträge aus längst
vergangener Zeit, in diesem einfühlsamen kleinen Roman ab 7 Jahren, fand meine
Jüngste spannend und geheimnisvoll und liest sie zwischendurch einfach mal
so..... Nun haben Andrea und Dorothea Mahnkopf ein Bilderbuch zum Thema Sport
verfasst: „Warum ich Sport so toll finde“. Aus Kinderperspektive sieht die Welt
des Sports ganz anders aus, da wird einiges umgedeutet und hinzugedichtet, da
erwacht mit der Fantasie, die Lust auf Bewegung. Es muß ja nicht immer gleich
Olympia sein ;) ab 4 Jahren)
Seit „Otto
und der kleine Herr Knorff“ wissen wir noch etwas über Andrea: ihr
Arbeitszimmer ist chaotisch, wie bei Otto zu Hause! Das finden wir sehr
kreativ-sympathisch!
Ich durfte
Andrea als unglaublich herzlich und offen kennenlernen. Eine Autorin, die sich
viele Gedanken um die Gefühls- und Gedankenwelt der Kinder macht. Die sich in
Kinder und Jugendliche und ihre Probleme und Gedanken hineinfühlt, wir sind
schon sehr gespannt auf all die neuen Bücher, die wir im nächsten Jahr noch von
ihr lesen dürfen: So erscheinen im Frühling 2019 „Wíe man ein Zottorunkel
zähmt“ bei Fischer/Sauerländer Verlag, eine Geschichte, wie man einem Monster,
das nachts heimlich die Küche plündert und verwüstet, mit den einfachen
Zauberworten „bitte und danke“ Manieren beibringt – natürlich in Reimform,
Herzensbruder-Bruderherz (ab 10 Jahren) über ein Mädchen, das erfährt, das sein
Zwillingsbruder den Weg in die Welt leider nicht geschafft hat und sich dann
vorstellt, wie er wohl wäre, würde er leben. Sie erzählt so viel, von ihrem
tollen Bruder, daß ihn alle kennenlernen wollen und so stellt sie einen
unbekannten Außenseiter als ihren Bruder vor, der von nun an, als cool und
angesagt gilt. Und noch ein Pappbilderbuch für die Kleinen: „Tut-Tut,
Töff-Töff-Tatü-Tata“.
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Interview mit Jochen Till zu Luzifer Junior
Lieber Jochen Till, vielen Dank für Deine
Bereitschaft unsere Fragen zu beantworten!
Cornibus ist ein Dämon mit Geschmack, sprich,
er liebt Schlotzolade! Was ist für Dich das Beste an der Hölle!
Definitiv nicht das Essen, dort gib es ja
keine Schlotzolade, die liebe ich nämlich auch. Am besten an der modernisierten
Hölle gefällt mir, dass es dort erstaunlich gerecht zugeht und jeder eine
persönlich für ihn konzipierte Strafe kriegt.
Diesmal zieht es Luzifer, den Sohn des
Teufels, nicht in die Unterwelt, sondern nach Paris. Warum Paris, oder lag es
nur an Lily, die so gerne die Stadt besuchen wollte?
Na ja, das konnten sie sich ja nicht
aussuchen, sie müssen ja dorthin, weil der Papa in Frankreich gesichtet wurde.
Im neuen Abenteuer futtern die Freunde ohne
Ende französische Leckereien, bevorzugt mit Schlotzolade. Hattest Du da beim
Schreiben nicht ständig Hunger! Was ist Deine liebste französische Spezialität?
Oh, ich war gerade in Frankreich im Urlaub,
da mag ich ganz viel, das ist eine sehr schwierige Entscheidung. Ich glaube,
ich nehme Eclairs. Oder doch lieber Pain au chocolat? Oder Crepes? Ich kann
mich einfach nicht entscheiden!
Meine Töchter haben schon ganz viele Ideen,
wie es denn nun weiter gehen könnte. Wir lassen uns aber gerne überraschen. Aber
eines brennt uns auf den Nägeln: Wird auch der CEO eines Tages auftauchen?
Da müsst ihr euch wie alle anderen
überraschen lassen. ;-)
Wenn Du Dir einen der Höllenbewohner als
Begleiter aussuchen dürftest, wen würdest Du wählen?
Am aufregendsten wäre es sicher mit Papa
Luzifer, aber ich weiß nicht, ob man den lange aushält. Ansonsten
wahrscheinlich mit Steven.
Und welche Erfindung von Steven, dem „Q“ der
Unterwelt hättest Du gerne für Dich?
Da war bis jetzt noch nichts dabei, aber wer
weiß, vielleicht erfindet er ja nochmal etwas, das mich interessieren würde.
;-)
In diesem Abenteuer kommt indirekt auch
Hörbuch-Sprecher Christoph Maria Herbst vor. Hat man als Autor einen Einfluß
auf den Sprecher oder kanntet Ihr Euch bzw. kennt Euch nun?
Nein, als Autor hat man keinen Einfluss auf
die Auswahl des Sprechers, da hatte ich in diesem Fall einfach ganz großes
Glück, dass der Hörbuchverlag den fabelhaften Herrn Herbst ausgewählt hat. Kennengelernt
habe ich ihn leider noch nicht, aber ich hoffe sehr, dass das irgendwann mal
passiert.
Wie wir auf Facebook immer wieder bestaunen
können, führst Du ein unglaublich glamouröses Leben inmitten der größten Helden
der Comic-Geschichte. Mit wem würdest Du gerne noch wohin reisen?
Mit meiner Herzallerliebsten nach Kanada –
das machen wir nämlich 2020. ;-)
Vielen lieben Dank, wir wünschen Dir weiterhin viele teuflisch
gute Ideen!
Dankeschön, die werden mir hoffentlich nie ausgehen – sonst lande
ich bestimmt in der Hölle. ;-)
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Interview mit Erkki Hopf
Lieber Erkki Hopf, vielen lieben Dank, daß Du Dir/Sie sich die Zeit
nimmst/nehmen, mir ein paar neugierige Fragen zu beantworten.
Gerne doch!
Du bist/Sie sind festes Ensemblemitglied des renommierten Ohnsorg-Theaters
in Hamburg und somit nicht der einzige des Ensembles, der Hörbücher und
auch Kinderhörbücher bespricht (mind. Birte Kretschmer noch). Was hat
Dich an dieser Aufgabe gereizt?
Ich arbeite mit Rainer Gussek schon seit vielen Jahren zusammen, auch für Mikado
beim NDR haben wir schon wirklich viele Male zusammengearbeitet
Flätscher ist eigentlich ein Comic-Roman, der die Lust aufs Lesen wecken
soll. Eine Vertonung hatte ich mir nicht vorstellen können und anders als viele
andere Reihen, wird Flätscher weiterhin vertont. Worin siehst Du sein
Erfolgsgeheimnis?
Das Skript ist einfach toll ausgedacht, soviel Fantasie so greifbare
Charaktere, das muss so auch in Hörbuch-Variante laufen!
Lieber Erkki, Du hast mit Flätscher eine Comicromanreihe vertont, nicht
ganz das Gleiche, wie Deine Arbeit am Ohnsorg-Theater. Welche Tricks aus der
Komödienkiste haben Dir die Arbeit erleichert?
Die Kunst der Komödie lässt sich großartig auf Hörbücher für Kinder übertragen,
das Geheimnis bleibt, dass alles trotzdem „tierisch“ ernst genommen werden
muss!
Hast Du Dir die Bücher jeweils vorher durchgelesen und angeschaut?
Ich bekomme von Rainer eine von ihm bearbeitete Hörbuchfassung und die
großartigen Bilder von Jan Birck habe ich natürlich auch gezeigt
bekommen!
Welche Eigenschaft magst Du/mögen Sie an Flätscher am Liebsten und welche
am Wenigsten?
Da ich alle meine Rollen liebe, kann ich auch die schwierigen Eigenschaften
nicht wirklich anprangern, die „Großkotzigkeit“ Flätschers ist ein gefundenes
Fressen für einen Schauspieler!
Sind wir nicht alle ein bißchen Flätscher? Was verbindet Dich/Sie mit
diesem hanseatischen Meisterdetektiv?
Die Fähigkeit weiterzumachen, auch wenn man sich mal ganz gehörig vertan
hat…! Aber vielleicht nicht ganz so rotzfrech wie Flätscher!
Dem Ohnsorg-Theater liegt der Erhalt und die Förderung des Plattdeutschen
am Herzen. Ganz ehrlich, konntest Du/konnten Sie diesem Großmaul bei den
Aufnahmen schon ein paar Brocken Plattdeutsch beibringen?
Flätscher scheint ja von sich überzeugt
zu sein, so ziemlich alles zu können, Platt hat er bislang noch nicht an den
Tag gelegt!
Wenn Flätschers Magen knurrt und er nicht sofort die Knödel von Spitzenkoch
Bode bekommt, sinkt seine Laune in den Keller. Was macht Dir/Ihnen schlechte
Laune? Und was hebt sie dann wieder?
Grundsätzlich bin ich nicht wirklich missgelaunt, jedoch als alter
Gourmetfritze mit Kochambitionen heben auch meine Semmelknödel die Laune, und
sie sind wirklich guuuuut!
Und nun zum Schluß noch eine persönliche Frage, die mich immer wurmt: Erkki
scheint keine Kurzform zu sein (Jaaaaa, ich mußte mal lernen, daß es in
Deutschland Namen gibt, die nur Friesen tragen dürfen und man muß dann
auch nachweisen, daß man friesischer Abstammung ist. Nach deutschem Namensrecht,
muß man belegen, daß es den Namen, dem man seinem Kind gibt auch tatsächlich
als Namen gibt). Ist es ein norddeutscher oder ein finnischer Name?
ERKKI ist finnisch! Die uralte Form hieß Eerikki und leitet sich wie man ja
sieht von Erik ab! War für meine Eltern nicht ganz einfach das damals
durchzusetzen!
Ich bedanke mich ganz herzlich für Deine/Ihre Geduld
beim Beantworten der Fragen!
Hat Spaß gemacht! Danke, gerne!
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Interview mit Marit Bernson
Liebe Marit, vielen lieben Dank, daß Du Dich heute unseren
neugierigen Fragen stellst:
Mit Fritzi Flitzeflink hast Du liebenswerte
Vorlesegeschichten rund um ein drolliges Waldwesen geschrieben, dessen
Zaubereien meist etwas schief gehen und das vor tollen Ideen nur so sprüht.
Hast Du als Kind gerne Astrid Lindgren gelesen (Unsinn wird
es ganz von alleine, bei Michel aus Lönneberga)?
Ich hab
vor allem Geschichten über starke Mädchen gelesen. Und ja, Pippi Langstrumpf
war auch dabei. Und Madita. „Mio, mein Mio“ war aber mein Lieblingsbuch von
Astrid Lindgren.
Fritzi und ihre Freunde können wir rund um das Jahr durch
Wald und Wiesen begleiten. Was ist Deine Lieblingsjahreszeit im Wald?
Eindeutig
der Herbst, weil da alles so schön bunt ist.
„Der Stinkehüpfer“ hat meine Tochter total fasziniert, sie
wollte ihn sofort nachbauen. Waren für Dich als Kind auch immer die schönsten
Tage die, an denen Du völlig verdreckt nach Hause kamst?
An den
Tagen hat man am meisten erlebt. Meine Anziehsachen haben damals einiges
mitgemacht. Dreck, Spinnen und Käfer haben mich niemals abgeschreckt. Am
schlimmsten war für meine Eltern immer, dass ich die Hosentaschen voller Steine
hatte. Die Taschen waren dann ganz ausgebeult.
Was ist Dein Lieblingswaldtier und warum?
Der Hase.
Ich mag Hasen einfach. Wir sehen sehr oft welche, weil wir an einem Feld
wohnen. Die sind einfach putzig. Und sie bringen Ostereier.
Welches von Fritzis Abenteuern würdest Du gerne mal erleben?
Das ist
jetzt schwierig. Bisher sind nur die Kurzgeschichten veröffentlicht. Es gibt
aber auch eine Weihnachtsgeschichte, in der Fritzi den Weihnachtsmann besucht,
weil sie wissen möchte, ob sie eine Weihnachtselfe ist. Das würde ich auch
sofort machen.
Wird es von Fritzi noch weitere Abenteuer geben?
Ja, auf
jeden Fall. Die Weihnachtsgeschichte wird wohl nächstes Jahr erscheinen.
Derzeit schreibe ich an einer weiteren längeren Geschichte, in der es Streit um
die Stinkgrube geben wird.
Glaubst Du so ein klitzekleines bisschen an Magie?
Na, klar!
Alles ist möglich, aber nichts muss.
Neben Kinderbüchern schreibst Du noch andere Bücher, zum
Glück ohne Pseudonym, man kann Dich also immer wieder erkennen. Hast Du nie
über einen Künstlernamen nachgedacht?
Marit
Bernson ist mein Pseudonym. Dazu habe ich mich entschlossen, um das mit meinem
Hauptberuf vereinbaren zu können. Allerdings habe ich darauf verzichtet, für
die Erwachsenenbücher ein anderes zu benutzen, weil die Geschichten alle zu mir
gehören.
Hast Du schon wieder ein neues Schreibprojekt in Angriff
genommen?
Mehrere.
Demnächst werden zwei Kinderbücher erscheinen, eines über Einhörner, ein
weiteres über einen Jungen, der herausbekommt, dass er eine ganz besondere
Schwester hat. Ich schreibe schon seit Jahren und veröffentliche die
Geschichten jetzt nach und nach.
Vielen lieben herzlichen Dank für Deine Geduld und viel
Erfolg
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Interview mit Antje Szillat und Jan Birck zu Flätscher
Liebe Antje, Lieber Jan, vielen lieben Dank, dass Ihr euch die Zeit nehmt,
mir ein paar neugierige Fragen zu beantworten.
Antje: Gerne doch – is ja wohl logissimo ;-)
Seit nunmehr 4 Bänden arbeitet Ihr zusammen an Flätscher, dem
Meisterdetektiv. Kanntet Ihr Euch schon vor diesem gemeinsamen Projekt, oder
hat Euch erst Flätscher zusammen gebracht?
Antje: Ich muss dich gleich korrigieren, es ist inzwischen schon der 5.
Band. Dazu ein Spielebuch, das im November erscheint und das Freundebuch ;-)
Immer nach dem Muster: Text Antje, Bilder Jan
Und ja, wir haben uns vorher gekannt, aber Flätscher hat uns tatsächlich
sozusagen vereint, denn ich habe Jan gefragt, ob er Flätscher zusammen mit mir
realisieren mag. Danach haben wir uns erst einen Verlag für unseren
Meisterdetektiv gesucht. Wir sind also „freiwillig“ ein Team geworden ;-)
Wessen Idee war eigentlich dieses großmaulige Stinktier mit dem großen Herz
und der Spürnasenambition?
Antje: Das war meine Idee. Ich kenne einen kleinen Jack-Russel-Terrier, der
Fletscher heißt und habe mir ewiglang das Hirn zermartert, wer mein FlÄtscher
sein könnte. Eines Tages ist es mir dann eingefallen und ich habe mir
Flätscher, Theo, Cloe und Co ausgedacht. Doch ich hatte genaue Vorstellungen
von ihrem Aussehen und wollte daher die Idee nicht ohne Illus an einen Verlag
verkaufen, der dann vielleicht ganz andere Vorstellungen hat. Also habe ich Jan
gefragt und Jan hat Flätscher dann das Aussehen verpasst, von dem ich geträumt
habe.
Flätscher ist eigentlich ein Comic-Roman, der die Lust aufs Lesen wecken
soll. Inzwischen gibt es sogar schon ein Freundebuch und Hörbuchvertonungen.
Habt Ihr mit diesem Erfolg gerechnet?
Antje: Gehofft! Das trifft es eher. Aber ehrlicherweise muss ich auch
sagen, dass wir sehr viel dafür tun. Wir beschäftigen uns mit Flätscher sehr,
sehr intensiv und ich finde, er sollte und könnte noch viel, viel erfolgreicher
werden. ;-)
Lieber Jan, Du bist der optische Vater von Flätscher, konntest Du Dir eine
Vertonung der Abenteuer vorstellen, ehe Du sie gehört hast?
Nein (grinst etwa so: ). Danach aber schon,
denn Erkki Hopf hat`s super hinbekommen, meine Bilder mitzuvertonen, die in den
Büchern ja auch immer mal wieder narrative Teile übernehmen!
Antje präsentiert auf Facebook immer wieder Fotos von sich und dem
übergroßen Knuddel-Flätscher oder von gerahmten Illustrationen, die Ehrenplätze
an ihrer Wand bekommen. Ganz ehrlich, sind da Deine eigenen Tiere nicht
manchmal etwas eifersüchtig auf die prominente Konkurrenz?
Antje: Flätscher muss in der Tat hin und wieder um sein Stinktierleben
bangen. Unser halbstarker Eddy (6 Monate alter Labrador) hat ihn sich als
kleine Ausgabe schon einige Mal geschnappt und ihn ein bisschen angeknabbert.
An den Großen traut er sich jedoch nicht. Der ist echt zuuuuuu groß. Aber der
Meisterdetektiv trägt es mit Fassung. Schließlich ist er Profi. Durch und
durch. ;-)
Welche Eigenschaft mögt Ihr an Flätscher am Liebsten und welche am
Wenigsten?
Antje: Dass er sich selbst nicht so ernst nimmt. Und, dass er ein großes
Herz hat und unter seinem dicken Fell (und Bauch) ein sehr sanfter und
einfühlsamer Kern schlummert. Und natürlich sein kriminalistisches Gespür. Das
ist genial. Flätscher ahnt einen Fall, noch bevor der Täter überhaupt zum Täter
wird.
Was ich nicht mag … hm … mal überlegen. Okay, manchmal gibt er ganz schön
an. Aber, da ich weiß, dass er es nicht wirklich ernst meint, kann ich ihm das
nicht so richtig übel nehmen. .
Jan: Ich beneide Flätscher um seine Unbekümmertheit, die ich deshalb auch
bildsprachlich gerne und überall wo es geht, verstärke – und die im Übrigen das
glatte Gegenteil von mir ist. Wir decken uns dagegen in Sachen Interesse an
gutem Essen (grinst schon wieder in etwa
so: )
Wenn Flätschers Magen knurrt und er nicht sofort die Knödel von Spitzenkoch
Bode bekommt, sinkt seine Laune in den Keller. Was macht Euch schlechte Laune?
Antje: Schlechtgelaunte und unfreundliche Menschen. Neid! Missgunst.
Negatives Denken.
Davon bekomme ich automatisch schlechte Laune.
Ansonsten versuche ich – wie Flätscher – einfach über den Dingen zu stehen
und irgendwie mein Ding zu machen.
Jan: Antje, ich schließe mich an. Doch Dummheit ist das, was mir meine gute
Laune zur Zeit am öftesten raubt. Besonders wenn sie zu Unmenschlichkeit und
Verlogenheit führt… was aktuell beinahe jeden Morgen geschieht, wenn ich die
Zeitung aufschlage und die derzeitige Anziehungskraft von Dummheit vor mir
sehe.
Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Geduld beim Beantworten der Fragen!
Antje: Sehr gerne doch. Und ein lieber Gruß von Flätscher
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Das Interview mit Akram
El-Bahay
Lieber Akram, vielen liebe Dank, daß Du bereit bist meine
neugierigen Fragen zu Deinem neuesten Buch „Die Wortwächter“ zu beantworten.
In den Wortwächtern bewachen die Abbilder der größten
bereits verstorbenen Autoren, die Bücher in den das Leben der Menschen
niedergeschrieben wird. Da die Geschichte in England beginnt, begegnet man den
Abbildern vieler großer englischer Dichter und Schriftsteller oder auch nur
erfolgreicher. Welchem Abbild eines deutschen verstorbenen Autors wärst Du
gerne begegnet?
Definitiv dem Abbild
von Michael Ende. Für die Phantastik, „meinem“ Genre, ist er aus meiner Sicht
der Urvater. Und bei jedem Kinder und Jugendbuch, mit dem ich beginne, nehme
ich mir seine „Unendliche Geschichte“ zum (unerreichbaren) Vorbild. Wenn ich
halb so gut wäre, könnte ich mir auf die Schulter klopfen.
Die Gehilfen des Ordens der sich dem Schutz und der Wahrung
der Lebensbücher verschrieben hat, haben bisweilen erstaunliche Fähigkeiten.
Steinerne Wasserspeier die fliegen können, Statuen, die durch die Themse
schreiten, welche Fähigkeit hättest Du gerne?
Wahrscheinlich würde
ich, meine Höhenangst zum Trotz, am liebsten fliegen können. Der Gedanke wäre
wirklich reizvoll. Und wenn ich so drüber nachdenke stelle ich fest, dass in
all meinen Romanen der jeweilige Hauptcharakter fliegt (auf Drachenrücken, aus
eigener Kraft, mit Wasserspeiern oder im Griff geflügelter Menschen). Das
scheint ein tief sitzender Wunsch zu sein, stelle ich gerade fest …
Die steinernen Bibliothekare, die Abbilder der verstorbenen
Meister haben oft Spitznamen, so ist J.R.R. Tolkien „Johnny“. Da hatte ich
lange gerätselt und mit Keats total daneben gelegen. Hast Du sie Dir frei
erfunden, oder hast Du dir Rufnamen der Autoren recherchiert?
Nein, bis auf C.S.
„Jack“ Lewis sind die Namen alle ausgedacht. Ich wollte mit ihnen eine
Atomsphäre wie in einer Gruppe von guten Freunden schaffen. Es ein wenig, wie
wenn man seine Freunde auf einer Party trifft. Die steinernen Bibliothekare
kennen sich einfach untereinander – zum Teil seit Jahrhunderten. Auch wenn sie
sich nicht alle gleich gut leiden können.
Sehr witzig finde ich ja, dass Dein männlicher Protagonist
als Nachfahre des großen Shakespeare mit Büchern nichts am Hut hat, ganz anders
als seine weibliche Begleiterin Joséphine Verne, die Nachfahrin des großen
Jules. Wie erlebst Du es auf Deinen Lesungen, können die Kinder heute noch was
mit den meisten Namen anfangen, oder brauchen sie auch Joséphines
Erläuterungen?
Tatsächlich bin ich
jedes Mal überrascht, dass unter meinen Zuhörerinnen und Zuhörer mindestens
einer ein Zitat aus dem kleinen Hobbit, das in einer Passage meiner
Wortwächter-Lesungen vorkommt, korrekt zuordnen kann. Ansonsten haben auch alle
schon von Shakespeare und Verne gehört (aber natürlich nichts gelesen). Andere
Autoren aber sind den meisten unbekannt. Mary Shelley zum Beispiel kennt bei
Lesungen niemand. Das ist aber auch nicht schlimm. Das Ziel ist es, dass sie
neugierig auf die Bücher werden, die zu den (unbekannten) Namen gehören.
Welchen Bibliothekar hättest Du denn noch gerne in Deiner
Geschichte untergebracht, hast aber keine Möglichkeit für ihn gefunden?
Ich hatte tatsächlich
überlegt, Jules Vernes Abbild einzubauen. Aber Jules wäre ein ziemlich
dominanter Charakter geworden und hätte der Geschichte eine neue Richtung
gegeben. Es wäre ziemlich technisch geworden. Daher kommt er nur ganz am Rande
vor, weil er auf einer Reise nach Südamerika ist.
Was wärst Du lieber, ein „Lesender“ der die Lebensseiten
seiner Mitmenschen lesen kann, oder einer von den „Bösen“ ein Schreibender, der
mit ein paar kleinen Worten aus seiner Feder, das Schicksal ein wenig umformen
kann?
Natürlich ein
Schreiber! Ich könnte doch der Möglichkeit nicht widerstehen, die Wirklichkeit
ein wenig umzuschreiben. Fehler auszumerzen. Und Ungerechtigkeiten zu
korrigieren. Nur die Sache mit den Narben fände ich nicht so schön. Also wären
alle neuen Worte von mir ganz vorsichtig gesetzt.
Tom, Joséphine und der steinerne Will müssen abenteuerlich
reisen, um die gut versteckten 4 Einzelteile der Goldenen Feder eines Greifs zu
finden. Wohin hättest Du sie gerne begleitet?
Nun, in Kairo, London
und Paris war ich schon. Der USA-Trip wäre also schon nett. Und ich hatte am
meisten Spaß dabei, die vier Präsidenten zu schreiben. Es wäre toll, sie
wirklich zanken zu sehen!
Zum Abschluss möchte ich noch gerne „Toni“ aus „Wortwächter“
zitieren S. 192 „…Er war ein Schwindler. Wie alle Autoren. Lügen sind doch nur
besonders glaubwürdige Geschichten“. Vielen
lieben Dank für Deine Geschichte und Deine Antworten!
Außerdem sind Autoren
alle ein wenig wahnsinnig. Vielen Dank für die Fragen!
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Foto: copyright Sybille Ortner
Interview mit Sonja Kaiblinger
Liebe Sonja Kaiblinger, vielen Dank, daß Du bereit bist,
Dich unseren neugierigen Fragen zu stellen:
1.
Deine junge Heldin Chloé ist am Welttoilettentag
geboren wurden und interessiert sich daher ungemein für Klos. An meinem
Geburtstag feiert man in den USA den Ehrentag der schwarzen Katze. Weißt Du,
für welchen Welttag, Dein Geburtstag steht?
Nein, das weiß ich gar nicht!!
Wartet, ich google mal, wofür der 22. September steht... So, habe gerade nachgeschaut. Am 22.
September ist der weltweit autofreie Tag, das ist doch ein toller Tag, nicht
wahr?
2.
Egal ob bei Chloé die Klo-Brille der Liebe, oder
Ophelia aus „Auf den ersten Blick verzaubert“ (oder „Scary Harry“ oder
„Verliebt in Serie“) Deine jungen Helden erleben stets Abenteuer jenseits des
Alltäglichen oder gar gleich im Jenseits. Was reizt Dich an diesen Settings?
Da habt ihr allerdings recht!
Scary Harry ist ziemlich fantastisch, teilweise spielt das Buch im Jenseits,
Verliebt in Serie spielt in einer Fernsehserie, die so einige Geheimnisse
umgibt und Chloé ... nun Chloé hat mit einem glamourösem und außergewöhnlichem
Schulklo wohl noch das realistischste Setting , nicht wahr? ;-) Ich liebe es,
Geschichten an außergewöhnlichen Plätzen spielen zu lassen! In der Fantasie
kann ich den Leser/die Leserin dann dorthin mitnehmen – und das ist doch
doppelt toll, wenn es fantastische, besondere Orte sind, die es in Wirklichkeit
nicht gibt!
3.
Welche Gabe hättest Du am liebsten? Geister
sehen und mit ihnen sprechen können wie Otto? Wie Abby in Deine Lieblingsserie
eintauchen zu können, oder eine andere Gestalt annehmen zu können wie Ophelia
in „auf den ersten Blick verzaubert?“ oder doch lieber wie Chloé Liebesbotin zu
spielen?
Das ist eine sehr schwere Frage! Ich glaube,
Ophelias Gabe, mich in anderen Menschen oder Tiere zu verwandeln, würde mir am
besten gefallen. Ich könnte einen Tag lang ein Superstar sein, bloß um
hinterher erleichtert festzustellen, dass das Leben als Normalo doch viel
netter ist. Oder vielleicht doch ein Tag in der Haut eines Meeresbewohners? Ich
wollte z.B. immer schon mal wissen, wie sich ein Delfin im Ozean fühlt. Oder
ein Vogel in der Luft? Die Möglichkeiten wären beinahe grenzenlos...
4.
Wenn eine Deiner Serien verfilmt würde, welche
könntest Du Dir am ehesten vorstellen und hättest Du schon einen
Hauptdarsteller im Kopf?
In der Tat gibt es seit Jahre
immer wieder Pläne, Scary Harry zu verfilmen, und ich drücke fest die Daumen,
das daraus tatsächlich bald etwas wird! Ich habe zwar noch keinen
Hauptdarsteller für Scary Harry im Kopf (vermutlich wird es ohnehin etwas
schwer, ein sprechendes, 520 Jahre altes Skelett zu finden, das in einem Film
mitspielen will?), aber ich bin trotzdem schon sehr gespannt, was der
Filmproduktion einfallen wird, wenn der Film denn tatsächlich gedreht wird. Man
darf jedenfalls gespannt sein!
5.
Weißt Du noch, welches Dein erstes Lieblingsbuch
war?#
Ich hatte ganz viele Lieblingsbücher, aber eins meiner
absoluten Highlights waren „Die Kinder aus Bullerbü“ von Astrid Lindgren. Ich
habe mir immer gewünscht, ebenfalls dort zu leben und all diese Abenteuer zu
erleben.
6.
Hast Du einen Lieblingsort zum Schreiben, wo Dir
all diese magischen Geschichten einfallen?
Ich habe ganz viele verschiedene
Lieblingsorte! Meistens schreibe ich zwar in meinem kleinen Schreibzimmer bei
mir zu Hause, weil es da schön ruhig ist, aber Ideen fallen mir an den
verrücktesten Plätzen ein. Im Zug, beim Spazierengehen oder einfach im Auto,
während ich einen schönen, außergewöhnlichen Song im Radio höre.
7.
Du lebst in Wien, der Stadt der Kaffeehäuser. Wie
magst Du Deinen Kaffee am liebsten? Oder lieber gar keinen Kaffee?
Ich trinke sehr gerne Kaffee,
allerdings beschränke ich mich auf eine Tasse, denn sonst bin ich so hibbelig
und aufgekratzt, dass ich am laufenden Band quassele, und das kann dann keiner
ertragen! Bei Kaffee bin ich ziemlich altmodisch und trinke klassischen
Milchkaffee, mit viel Milch, dazu am besten noch ein Keks! Perfekt!
8.
Du warst schon Eisverkäuferin, Museumsführerin,
Nachtwächterin, Werbetexterin und vieles mehr. Was war denn Dein Traumberuf als
Kind?
Auch wenn ihr es mir nicht
glauben werdet- aber ich wollte immer schon Autorin werden! Ich habe davon
geträumt, dass meine Geschichten eines schönen Tages endlich als Bücher
erscheinen und die Leserinnen und Leser in fremde und magische Welten
entführen. Auch wenn auch ich manchmal Tage kenne, wo mir die Inspiration fehlt
und manches nervt – ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen und bin
sehr dankbar, dass ich das machen darf, was mir großen Spaß macht!
Vielen Dank für Deine Geduld!
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Interview mit Dagmar M. Mueller der Autorin der neuen Kira-Reihe und der Chaos-Schwestern
Liebe Dagmar, vielen Dank, daß Du bei all dem Trubel
derzeit, Dir Zeit für ein paar Fragen nimmst. Diese Tage erscheinen die ersten
zwei Bände Deiner neuen Serie „Kira“ im Egmont-Schneiderbuch-Verlag, für junge
Leserinnen mit Ponyherz und das Casting für die Verfilmung Deiner Erfolgsreihe
für ältere Mädels „Die Chaos-Schwestern“ startet, daher bin ich gleich doppelt
neugierig!
1. In
der Autorenbiografie zu Kira steht, Du würdest mit Blick auf Pferdekoppeln
schreiben. Kannst Du selbst auch reiten?
Ich bin praktisch im Reitstall groß geworden.
Nach der Schule ging´s jeden Tag sofort in den Stall, wo ich erst ein
Pflegepferd hatte, und später dann Pferde für ein Taschengeld trainiert habe.
2. Kira
darf im ersten Band zum ersten Mal in ihrem Leben mit auf einen Reiterhof.
Daher erklärst Du viele Begriffe von der Pieke auf, die sonst in Pferdebüchern
oft als bekannt vorausgesetzt werden. Hast Du als Kind selbst gerne
Pferdebücher gelesen und hast Dich manchmal über die komischen Wörter
gewundert?
Ich hab als Kind alles an Büchern verschlungen, was in
der örtlichen Bücherei zu finden war. Aber, ja, Pony- und Pferdebücher habe ich
praktisch inhaliert. Und Pferdebücher in den 70er Jahren (als ich Kind war)
drehten sich damals wirklich fast nur ums Reiten. Die meisten Bücher damals
waren Lizenzen aus Schweden oder England. Dort gab es immer viele Fachbegriffe.
Heutzutage fällt mir auf, dass in sogenannten Ponybüchern
kaum noch wirkliches Reiterleben stattfindet. Eigentlich sind die Ponys in den
meisten Büchern austauschbar mit irgendwelchen anderen Tieren. Die Ponys in den
aktuellen Büchern haben in der Regel magische Fähigkeiten oder laufen nur als
niedliches Accessoire bei einer Story
mit, die eigentlich überhaupt nichts mit Reiten zu tun hat. Ich habe die Kira
bewusst in der Tradition der klassischen Ponybücher geschrieben. Hier geht es
wirklich um die Ponys, ums Reiten und um die Kinder, die – wie ich damals – in
jeder freien Minute im Stall leben.
Viele Verlage wollen heutzutage „mehr“ als nur das, was
ich sehr schade finde. Dass weder Kira, noch ihr geliebter Connor, zaubern oder
Gedanken lesen kann, macht die Bücher ja nicht zwangsläufig langweilig. Oder –
ähm – das hoffe ich jedenfalls sehr. ;) J J
3. Kira
lernt viel von Jule, der großen Schwester ihrer Klassenkameradin Johanna.
Schön, daß die große Schwester mal keine Zicke ist. Hattest Du da ein reales
Vorbild?
Nein. J In meinem Stallleben damals gab es keine großen Mädchen, die uns
geholfen hätten. Die Älteren blieben unter sich. Aber es wäre doch schön, wenn
es so wäre, oder?
4. Kira
ist ein Mädchen, dem nicht alles zufliegt und kein eigenes Pferd hat. Wolltest
Du Mädchen Mut machen, ihre Pferdeträume zu verwirklichen?
Ja, auf jeden Fall. Ich will überhaupt mit absolut jedem
meiner Bücher Kindern mehr Mut machen. In welcher Hinsicht auch immer. Dass
Kira es schafft, obwohl ihre Eltern eigentlich nicht genug Geld für Reitstunden
haben, sich trotzdem ihren Traum vom Ponyleben zu erfüllen, kann man ja auch
stellvertretend für jeden anderen Traum sehen. Nicht beim bloßen Träumen schon
aufgeben! Immer wieder Schritte in die gewünschte Richtung machen! Und, klar,
hatte Kira hier eine Menge Glück. Aber ich glaube, Glück hat nur der, der auch
bereit ist, dafür etwas zu tun. J
5. Hättest
Du Dir damals, als Du mit den Chaos-Schwestern begonnen hast, jemals träumen
lassen, daß sie eines Tages verfilmt werden?
Nein, natürlich nicht. J Dass eine Serie einmal verfilmt wird, ist der Traum
eines jeden Kinderbuchautors. Und besonders die Chaosschwestern waren eine
Riesenüberraschung – besonders für den Verlag. Keiner hatte damals erwartet,
dass die sich zu so einer Bestsellerreihe entwickeln würden. Darauf bin ich
natürlich sehr stolz.
Und was den Film angeht, kann ich es kaum
erwarten, meine vier Chaos-Mädels endlich richtig live und in Farbe vor mir zu
sehen! J
6. Wirst
Du Dir die Dreharbeiten auch mal selbst anschauen?
Oh ja, unbedingt! Das lasse ich mir nicht entgehen. J Ein Film ist
natürlich eine Perle jedes Schreiblebens.
Die Chaosschwestern haben zudem das Glück, dass sie von
einem sensationell guten Team betreut und verfilmt werden – von den
Produzenten, über die Regisseurin, bis hin zu den Schauspielern, alles erste
Klasse. Ich werde bestimmt ein oder zwei Tage vor Ort sein und mit offenem Mund
und klopfendem Herzen staunen und alles bewundern. Darauf freue ich mich schon
sehr.
7. Darfst
Du schon ein bißchen was über den Film verraten, oder ist noch alles streng
geheim?
Er wird TOLL, ganz SENSATIONELL GUT! J J J DAS darf ich auf jeden Fall schon verraten. ;)
8. Wer
nun ganz heiß auf den Film ist, kann sich hier beim Casting für eine Rolle
bewerben: https://www.castconnectpro.com/de/projectrole/application/key/87fa4c43-6b3b-0e9d-5da7-b7344fe06136/cookieDisabled/1
Oh ja, aber bitte schnell! Denn
am Dienstag, den 6. März ist Bewerbungsschluss!
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Foto: Binh Troung
Interview mit Nana Spier
Liebe Nana Spier, nachdem mir vor dem Erscheinen ihrer neuen
Schmuckmagie-Triologie Marion Meister so nett war, mir Rede und Antwort zu
stehen, würde ich mich freuen, wenn Sie zum Erscheinen des Hörbuches mir
ebenfalls ein paar Fragen beantworten würden.
1.
Julie Jewels wird von der Magie, die von ihren
Schmuckstücken ausgeht immer wieder überrascht. Dies ist nicht das erste
Hörbuch, dass sie einlesen, in dem es nicht streng nach den uns bekannten
Naturgesetzen vorgeht. Glauben Sie an Magie?
Nana Spier: An Magie
im „zauberhaften“ Sinne nicht, aber ich
glaube an magische Momente und bin immer wieder hingerissen und beseelt, wenn
mir einer passiert.
2.
Sie sind gelernte Schauspielerin, arbeiten
dennoch viel in der Synchronisation und im Hörbuch/Hörspielbereich, da kann man
hinter dem Mikrofon bei Aufnahmen tragen was man will. Genießen Sie das?
Nana Spier: Oh ja,
ich war vom Schubladendenken der TV-Branche schon sehr genervt, ich liebe es, dass
ich ich sein kann. Ein herrlicher Beruf, dieses im Dunkeln arbeiten, ich muss
keinem Ideal entsprechen, und keine Kostümbildnerin zwängt mich in Leggins und
Pullover.
3.
Julie fertigt gerne Schmuck an und liebt es,
wenn es glitzert. Mögen Sie es zu glitzern, oder sind sie froh, wenn Sie nicht
so im Scheinwerferlicht stehen?
Nana Spier: Ich liebe
Glitzer, Glitzer macht die Welt definitiv so viel schöner. Mein neuster Clou,
wenn ich abends hier in Berlin ausgehe, einzelne Glitzersommersprossen im
Gesicht. Einfach TOLL. Aber das Scheinwerferlicht vermiss ich und fehlt mir so
gar nicht. Ich habe meine tolle Glitzerjacke, die glitzert im Schein der
Straßenlaterne genauso schön.
4.
Schauspielerei, ob mit der Stimme oder auf der
Bühne oder vor der Kamera, erfordert viel Konzentration. Haben Sie auch ein
entspannendes Hobby zum Ausgleich, wie Julie?
Nana Spier: Ich gehe
jeden Tag mit meiner Labradorhündin Berta spazieren, und ich tanze für mein
Leben gern. Ich hätte wahnsinnig gerne mehr Zeit zum Malen und Basteln, das
kommt dann wahrscheinlich erst wieder wenn ich Oma werde. Ich liebe es Faschingskostüme
zu nähen.
5.
Weiß man als Sprecherin eigentlich mehr als der
Leser? Haben Sie bei Hörbuchreihen schon mehr Wissen, wie die Geschichten
weitergehen werden, oder tappen Sie da ebenso im Dunkeln wie die Hörer und
Leser, bevor eine Reihe fortgesetzt wird?
Nana Spier: Nein, ich
weiß genau so wenig wie es mit Julie weitergehen wird, wie der Zuhörer. Ich bin
sehr gespannt. Ich hoffe, sie besinnt sich noch und fängt an auf ihr Herz zu
hören.
6.
Hat Sie etwas an diesem Projekt besonders
gereizt?
Nana Spier: Gereizt?
Das kann man so nicht sagen, ich liebe auf jeden Fall Hörbuchreihen, in denen
viele Figuren vorkommen, denen ich dann verschiedene Stimmen geben kann.
Vielen lieben Dank für Ihre Geduld und alles Gute!
Nana Spier: Lieben
Dank und viele Grüße aus Berlin
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Interview mit Marion Meister
Liebe Marion, vielen lieben Dank, dass Du noch mal
neugierige Fragen zum Erscheinen Deiner neuen Jugendtrilogie um Julie Jewels
beantwortest.
1.
Julie liebt Schmuck und stellt ihn selbst her.
Hast Du ein Lieblingsschmuckstück, oder hast Du schon mal selbst welchen
hergestellt?
Als Jugendliche habe ich tatsächlich selbst Schmuck
hergestellt – allerdings mit wenig Talent. Und schon gar keinem magischen
Talent. Aber ich hatte immer bestimmte Schmuckstücke, die mir Glück bringen sollten.
Ob das funktioniert hat? Na – bei Schulnoten weniger … Aber auch jetzt noch
trage ich, wenn ich auf Reisen gehe, Ohrringe mit dem Bild eines Kompasses. Und
eines meiner Lieblingsstücke ist eine Kette, die die Farben eines
Strandspaziergangs hat – Meeresblau mit Schaumkronenweiß und
Muschel-Sand-Ocker.
2.
Julie trinkt am liebsten heiße Schokolade, was
trinkst Du am liebsten?
Ohne Kaffee geht bei mir gar nichts. Aber am allerliebsten
trinke ich Kaffee mit Schokolade. In meinem Heimatort gibt es ein Café (lustigerweise
hat es auch so eine Art Wintergarten-Anbau. Was für ein Zufall …). Dort machen
sie richtig gute Schokolade (wieder ein immenser Zufall) auch mit Kaffee – zum Dahinschmelzen!
3.
Julie fleht ihre Mutter fast schon an, sie in
das Geheimnis der Schmuckmagie einzuweihen, vergeblich. Würdest Du Deinen
Kindern so ein Familiengeheimnis verheimlichen? Ich grübele ja nun schon eine
ganze Weile, warum sich die Mutter vehement weigert…
Ich glaube, Mütter haben immer gute Gründe, wenn sie ihren
Kindern etwas verschweigen. Meist denken sie, sie könnten ihre Lieben dadurch
schützen – aber leider geht das oft nach hinten los … Zum Glück hüte ich kein
so dramatisches Geheimnis und habe deshalb meinen Jungs immer reinen Wein
einschenken können.
4.
Glaubst Du an Magie?
Ich hoffe auf Magie. Als Kind habe ich es oft versucht –
doch kein Zwinkern, Schnippen oder Beschwörung hat je funktioniert. (Also bin
ich wohl ein Muggel.) Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gibt … Und
solange ich sie nicht finde, zaubere ich sie mir in den Geschichten herbei.
5.
Julies
Verhältnis zu ihrem besten Freund ist nicht ganz unkompliziert. Offensichtlich
kennst Du den Film „Harry & Sally“, wer hat Recht, Julie oder Noah, können
Deiner Meinung nach Jungs und Mädels einfach nur Freunde sein?
*lach* Ich erinnere mich an einen Kinoabend – Ich hatte mir mit
zwei meiner besten Studienkumpels „Harry & Sally“ angesehen und habe danach,
auf dem gemeinsamen Heimweg, mit einer feurigen und leidenschaftlichen Rede die
Meinung vertreten, dass Mädels und Jungs natürlich nur Freunde sein können! Die
beiden haben daraufhin geschwiegen … Wie immer sehen wohl Mädchen die Dinge
anders als die Jungs …
6.
Julies Geschichte ist als Trilogie angelegt,
hast Du auch schon den 3. Teil geschrieben?
Teil 3 ist schon komplett in meinem Kopf – dh es steht für
jedes Kapitel fest, was passiert. Und ich bin bereits dabei, ihn zu schreiben.
Also – für alle Triologie-Fans: Teil 3 ist fertig noch bevor Teil 2 auf dem
Markt ist. Der Halbjahresrhythmus sollte also eingehalten werden – es sei denn,
jemand durchkreuzt meine Pläne mit dunkler Magie …
7.
Ich finde es ja sehr schön, daß Julie hier zu
Lande spielt, war es Dein Wunsch, oder der des Verlages?
Nein, dies war mein Wunsch – als die Geschichte Gestalt
annahm, waren da unbedingt Dünen und Meer und dieses schönen Licht … Ich konnte
mir Julie nicht in einer Großstadt vorstellen. Ich glaube, jeder erkennt in
Julies Heimatort etwas aus seinen eigenen Meer-Orten wieder und kann sich
dorthin träumen.
8.
Ich liebe Hörbücher und habe mich total gefreut,
als ich sah, dass Julie sogar vertont wird. Hast Du das Hörbuch schon gehört?
Wie ist es für Dich, Dein „Kind“ Julie von einer „Fremden“ gesprochen zu hören?
Leider habe ich Julie noch nicht gehört (Stand Ende Januar).
Aber ich bin schon ganz hibbelig und neugierig wie Julie klingt.
9.
Du wechselst scheinbar mühelos zwischen allen
Genres und Altersklassen von Cosy-Krimi über Weltraumabenteuer bis hin zur
romantisch-magischen Jugendtriologie, hast Du ein Lieblingsgenre?
Mein Herz schlägt definitiv für Abenteuergeschichten, die
irgendwie noch einen Kick Magie haben. Ich selbst lese am liebsten Bücher ab 12
oder 14 Jahren, die einen Fantasytouch haben. In meinen eigenen Geschichten steckt,
glaube ich, immer der Abenteuer-Aspekt drin. Das ist einfach ein Teil von mir.
Den haben meine Jungs inzwischen übernommen
und fragen nach jeden Ferien: wann gehen wir wieder auf Abenteuer?
10. Du
begleitest Derek auch auf Lesereise. Wer ist aufgeregter, Du oder Derek?
*lach* Ich fürchte, dass letztendlich ich aufgeregter bin
als Derek. Zumindest, was die Reise an sich angeht. Wenn er dann Lesung hat,
ist er derjenige, der nervös rumhibbelt. Egal, wie oft man schon gelesen hat,
Lampenfieber ist immer da.
Vielen lieben Dank für Deine Geduld und viel Erfolg für Julie
Jewels „Perlenschein & Wahrheitszauber“.
Danke! Ich bin wirklich gespannt, wie es den Lesern gefallen
wird.
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Interview mit Irmgard Kramer zum Erscheinen von 17 Erkenntnisse über Leander Blum
Liebe Irmgard „Leander Blum“ war mein erstes Jugendbuch, das
ich von Dir gelesen habe, auch wenn es nicht Dein erstes war. Bei den
Danksagungen las ich, wie viele Jahre Du an diesem Buch bereits gearbeitet
hast, woran lag es, daß es so lange dauerte?
Bei mir dauert das
immer so lang. Das erste Buch, das ich geschrieben habe, war „Am Ende der Welt
traf ich Noah“. Es hat 11 Jahre gedauert bis es erschienen ist. Natürlich
schreibt man nicht permanent dran, aber es muss reifen und wachsen. Andere
haben das offenbar besser drauf als ich. Ich muss viele Umwege gehen. Für
dieses Buch habe ich 800 Seiten geschrieben, die ich komplett vernichten
musste. Ganz allein hätte ich das nicht geschafft.
Nachdem ich mich über
800 Seiten in eine fiktive Bilderwelt geschrieben habe und merkte, dass das
nicht funktioniert, wollte ich aufgeben. Bis meine Agentin kam und mir die
richtigen Fragen gestellt hat. Plötzlich habe ich gesehen, worum es wirklich
geht. Dafür musste ich leider 800 Seiten löschen. Aber wenige Szenen blieben
übrig und die waren wichtige.
Ich glaube, ich kann
nicht gut plotten. Ich habe zu viele Ideen. Ich will zuviel. Ich verstricke
mich. Es gibt zu viele Abzweigungen und manchmal weiß ich nicht, ob ich nach
links oder nach rechts gehen soll. Meistens ist es meine Agentin, die es
schafft, meine Gedanken anzustupsen und in eine andere Bahn zu lenken. Wenn ich
dann einer Figur nahekomme, weiß ich erst, was ich wirklich erzählen will.
Außerdem habe ich den Anspruch an mich selbst,
eine mehrdimensionalen Geschichten zu erzählen. Ich will keinem
Null-Acht-Fünfzehn-Rezept folgen, sondern mehrere Schichten übereinanderlegen.
Ich will den Leser überraschen, ihm Rätsel aufzugeben und ihn im besten Fall
mit Überraschungen und unerwarteten Wendungen belohnen. Er soll ja was dafür
kriegen, dass er sich die Mühe macht, so viele Seiten zu lesen. Aber so eine
Geschichte schreibt man eben nicht über Nacht – also ich nicht.
War „Leander“ eigentlich das erste Buch, das Du begonnen
hast, wenn auch erst später beendet? Gab er den Anstoß den Schuldienst zu
verlassen?
Nein. Das war „Am Ende
der Welt traf ich Noah“. Danach, beziehungsweise dazwischen, schrieb ich „Die
indische Uhr“ – auch dafür habe ich vier Jahre gebraucht. Mit Noah begann
alles. Mit Noah kam der Wunsch, vom Schreiben leben zu können und eines Tages
mein eigenes Buch in Händen zu halten. Es hat – wie ich oben geschrieben habe –
elf Jahre gedauert.
Dieser Roman ist voller Persönlichkeiten mit Ecken und
Kanten, fernab vom Durchschnitt. Wer ist Dein liebster „Nebendarsteller“ in
diesem Roman?
Oh, das ist, wie wenn
man eine Mutter fragt, wer ihr liebstes Kind ist. Ich mag sie alle. Besonderes
Mitgefühl hab ich für Jonas‘ Vater. Und auch für Leanders‘ Vater. Ich glaube,
der war als junger Mann ziemlich cool. Aber an dem Punkt, als er sich entschied
Polizist statt Maler zu werden, hat er sich selbst verraten und es blieb ihm
nur noch die Flucht in den Alkohol. Weißt du eigentlich, liebe Dani, was für
ein schönes Gefühl ist, sich mit anderen Menschen darüber zu unterhalten? Es
ist das erste Mal, dass ich das tu. Das Buch erscheint ja erst in ein paar
Tagen. So viele Jahre war ich allein mit meinen Figuren. Und plötzlich ziehen
sie hinaus in die Welt. Ich empfinde das als großes Privileg. So lange habe ich
nur für mich selbst geschrieben. Dass es da auf einmal lebende Menschen gibt,
die sich dafür interessieren, ist nicht selbstverständlich. Dafür will ich dir
danken.
Wie hast Du PEKS, Deinen Streetart-Berater eigentlich
entdeckt? Durch seine Werke an den Wänden Wiens oder durch Recherche?
Tja, wie soll ich
sagen. Die Geschichte ist sehr banal. Und ich hoffe, er ist mir nicht böse.
PEKS ist mein Neffe. Tatsächlich hat mich seine Leidenschaft inspiriert. Er hat
als 14-jähriger verbotene TAGS an Wänden hinterlassen, und plötzlich stand ein
Polizist in Zivil in der Wohnung meiner Schwester und hat sich Zugang zum
Keller verschafft, der über und über besprayt ist. Durch PEKS habe ich einen
Einblick in eine Welt bekommen, die mir bisher verborgen war. PEKS hat Theater-,
Film und Medienwissenschaften studiert. Er hat sich intensiv mit Kunst im
öffentlich Raum beschäftigt, hat das Thema für sich selbst von allen Seiten
beleuchtet und das Malen selbst stets verfolgt. Nun ist es so weit, dass er
seine Leidenschaft zu seinem Beruf machen kann. Er wird für Auftragsarbeiten
gebucht, darf scheußliche Wände, Unterführungen, Etiketten von Flaschen und
alles Mögliche bemalen. Und er gibt Graffiti-Workshops an Schulen. Den
Schülern, und den Lehrern, macht das sehr viel Spaß.
PEKS ist mit mir öfters
durch Wien gegangen. Er konnte mir zu jedem Piece eine kleine Geschichte
erzählen. Er konnte mir erklären, wer und was hinter den Bildern steckt. Er
konnte mir sagen, wer nur zerstören und Dagegensein will und wer etwas zu sagen
hat. Er hat mir erklärt, wie die einzelnen Crews untereinander agieren, wer wen
übermalt, wer wen respektiert. Er nahm mich mit in all die Läden. Er nahm mich
mit zur Donaubrücke. Die Szene, in der die Modells für ein Fotoshooting posen,
habe ich original erlebt – PEKS hat das Piece für das Fotoshooting gemalt. Es
war eine Auftragsarbeit für den Vienna Hip-Hop-Ball. Über acht Stunden ist er
in der Kälte gestanden, an einem Sonntag, und hat gesprayt bis ihm die Arme
abfielen – das alles ist auch körperlich eine große Herausforderung. Also für
mich. Nicht für ihn. Ich durfte das am eigenen Leib erfahren. Denn natürlich
hat er mich zu einer freien Wiener Wand geschleppt und ich habe mein eigenes
Piece gesprayt. Sagenhaft dilettantisch. Aber plötzlich hab ich gespürt, was da
dahintersteckt. Mir fielen schon nach 4 Buchstaben die Finger ab. Meine Linien
waren dick und fett. Er nahm dann die gleiche Dose und zauberte eine hauchdünne
Linie an die Wand.
Leander und Jonas haben stets konkrete Farben mit der
Typenbezeichnung vor Augen. Das fand ich sehr faszinierend, war das der Einfluß
von PEKS künstlerischer Beratung?
Nein. Das war mein
eigener Anspruch. Tatsächlich habe ich mich sehr lange mit den
Farbbezeichnungen von Spraydosen und den Farbbezeichnungen von Öl- und
Acrylfarben beschäftigt. Rot ist nicht Rot. Die Namen für diese Farben fand ich
extrem anregend. Da müssen ein paar Dichter am Werk gewesen sein, auf jeden
Fall sehr gute Beobachter. Und wenn ich mich in Leander hineinversetze, kann
ich mir vorstellen, dass er die Welt anders sieht als wir. Lilas Haare sind für
ihn nicht blond. Denn was genau ist blond? Wie würde er dieses Blond malen? Es
gibt keine Farbe, die „Blond“ heißt. Würde er sie mit Gelb malen? Wohl kaum. Verstehst
du, was ich meine? Leander Blum würde das Blond ihrer Haare mit folgenden
Farben malen: helles Permanentgelb, Aureolin, Zinkweiß, Caput Mortuum,
Zinnober, feuriges Chromoxidgrün
Leander und Jonas verdankten ihrem Sportlehrer genannt „der
Drill-Sergeant“ ihre Fitness, hilfreich bei der Flucht vor ermittelnden
Polizisten. Was verdankst Du Deinen Lehrern?
Uiuiui. Deine Fragen
haben es in sich. Ich hatte das Pech nur wenige gute Lehrer zu kriegen. Lass
mich die Guten mit Namen erwähnen. Sie haben es verdient: Kurt Sterzl, Birgit
Intemann und Peter Niedermair. Das waren Deutschlehrer. Sie haben mir gegeben,
wonach ich suchte. Ansonsten hatte ich im Laufe von 12 Schuljahren unfassbar
viele grottenschlechte, unpädagogische, unmotivierte Langweiler. Mein
Geschichtelehrer hat aus einer Mappe vorgelesen und kaum lesbare Matrizen verteilt.
PEKS hatte eine Generation später den gleichen Lehrer – die Mappe und die
Zettel waren immer noch die gleichen – nur noch unlesbarer. Gelernt habe ich
vor allem an den sadistischen, menschenverachtenden, rassistischen Lehrern.
Insofern ist deine Frage wirklich gut. Denn für den Drill Sergeant gibt es ein
realistisches Vorbild. Er war im Gymnasium acht Jahre lang mein
Klassenvorstand. Ich spüre heute noch Wut, wenn ich an ihn denke. Auch mein
Physiklehrer war ein Sadist. In seiner Klasse haben im Laufe eines Schuljahres drei
Mädchen versucht sich das Leben zu nehmen. Sein Kommentar dazu: „Selbst dafür
sind sie zu blöd.“ In dieser Zeit habe ich gelernt, mich gegen
Ungerechtigkeiten aufzulehnen. Ich habe versucht für die Schwachen zu kämpfen.
Das hat zwar im Augenblick nichts genützt, aber es hat mich stark gemacht. Und
die lähmende Angst, die ich vor jeder Physikstunde hatte, habe ich auch nicht
vergessen – hilft vielleicht beim Schreiben, wenn man so etwas erlebt hat. Auf
jeden Fall war das eine intensive Zeit.
Lila backt sehr gerne, aber auf traditionelle Art, mit
Butterflocken verteilen auf gesiebtem Mehl. Backst Du selbst auch gerne? Man
sieht ja schon schneller das Ergebnis seiner Arbeit, als beim Schreiben.
Nein. Ich backe nur einmal
im Jahr. Jeden Mai gibt es einen Gugelhupf. Das ist alles. Sonst backe ich nie
Kuchen. Was ich aber vor einem halben Jahr entdeckt habe, ist das Brotbacken.
Und zwar aus Not, weil ich diese aufgebackenen Teiglinge nicht mehr schmecken mag
und weil die guten Bäckereien in unserem Dorf schließen mussten, weil keiner mehr
bereit ist, für gutes Brot anständiges Geld zu zahlen. Diese Entwicklung macht
mich traurig. Aber so hab‘ ich eben selbst angefangen Brot zu machen. Und jetzt
weiß ich: Es ist nicht einfach. Und es braucht sehr viel Zeit. Ich rede nicht
von irgendwelchen Backmischungen. Um gutes Brot hinzukriegen – mit einer
Mischung aus Sauerteig und Hefe-Vorteig – brauche ich mindestens drei Tage.
Mir gefielen auch die kleinen feinen Einblicke in die Wiener
Gesellschaft in ihrer Vielschichtigkeit. Student Arsim, der Döner verkauft, um
das Studium zu finanzieren und mit falschem Akzent spricht, Jonas gutbürgerliche Oma, der Obdachlose Karl,
Oswalda in ihrer ganzen Pracht des alten Geldes, die Lehrer….. irgendwie prägt Wien die Geschichte schon.
War es Dir wichtig, sie nicht an einem namenlosen Ort spielen zu lassen?
Da hast du mich jetzt
erwischt. Ich war mir nämlich unsicher. Ursprünglich sollte die Geschichte in
einer namenlosen Großstadt spielen. Den Donaukanal machte ich zu einem Kanal,
den Schwedenplatz zum Norwegerplatz und den Prater zum Rummelplatz. Das kam mir
dann aber absurd vor. Es erschien mir wie ein Verrat. Ich bin zwar viel in
Wien, aber ich bin nicht dort geboren. Ich glaube, ich habe das Wort „Wien“ in
dem ganzen Buch nicht oder nur sehr spärlich verwendet. Ich wollte, dass sich
jeder Leser mit der Geschichte identifizieren kann. Also auch einer, der in
Berlin, Hamburg oder Mannheim lebt. Denn auch dort gibt es eine aktive
Graffiti-Szene. Was allerdings ein Problem war, war die Sprache. Wiener
erkennen sehr wohl, dass die Geschichte in ihrer Stadt spielt. Nur die Figuren
sprechen nicht so. Das hat man mir schon vorgeworfen. Aber hätte ich in jedem
zweiten Satz urarge Wiener Ausdrücke verwendet, hätten mir die Wiener das wohl
auch vorgeworfen und die Deutschen hätten sie vielleicht nicht verstanden. Das
ist ein schwieriges Kapitel. Ich habe den Wiener Jugendlichen auf den Mund
geschaut. Und was wirklich traurig ist: Die meisten sprechen nur noch in
„Netflix“. Das heißt, sie finden es cool das Deutsch aus Serien zu imitieren.
Sie verlieren ihren Dialekt. Erst wenn man junge Menschen darauf anspricht,
fangen sie an nachzudenken und sagen: „Hm, stimmt eigentlich.“ Was unsere
Dialekte anlangt, haben wir euch Deutschen gegenüber sowieso einen Komplex.
Den Knaller fand ich ja auch die Namen der Kunstkritiker,
Galeristen und Gönner zu Kapitelbeginn. Wie bist Du denn auf die gekommen? Als
sie alle am Ende gemeinsam erschienen, hätte ich mich fast schlappgelacht.
Da bin ich nicht
einfach so draufgekommen. Das habe ich mir mühsam und mit sehr, sehr viel
Recherche erarbeitet. Ich habe mir unzählige Dokus und Filme über Maler
angesehen, über moderne, noch lebende und längst Verstorbene. Ich habe
Kunstzeitschriften studiert. Ich habe Ausstellungskataloge gesammelt. Ich war
auf Ausstellungen, in Galerien und habe Vernissage-Reden nachgelesen und
angehört. Ich habe deren Wortschatz gesammelt und meine eigenen kleinen
Kritiken daraus geschrieben. Die Namen dafür zu finden, war hingegen pures
Vergnügen. Das ist die kleinere Übung dieses Spiels.
Und zum Schluß: Was bestellst Du in einem Wiener Kaffeehaus?
Einen Schwarzen Verlängerten. Vielen Dank für dein
Interesse.
Und wer nun neugierig ist, kann nicht nur das Buch
verschlingen (dringend empfohlen) sondern auch PEKS in Wien oder auf Facebook
bewundern https://www.facebook.com/peksr/
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Interview mit Anna Lott 13.10.17 Frankfurter Buchmesse
Anna Lott hat viele Jahre als Redakteurin für Radio Bremen
gearbeitet, wo sie noch heute gerne Kinderbücher vorstellt. Inzwischen ist sie
Drehbuchautorin und entwickelt Geschichten für Fernsehen und Hörfunk, wenn sie
nicht gerade neue Kinderbücher schreibt wie z.B. „Luzies verrückte Welt“ (über
die einfallsreiche Luzie und ihr Meersschweinchen Herkules) oder „Moppi und
Möhre“ (Meerschweinchenabenteuer in der Tierpension) oder verbringt Zeit mit
ihrer Familie. Ihre Söhne hören gerne ihre Geschichten, so mag ihr Jüngster
sehr gerne das Hörbuch zu Tildas Tierbande.
Liebe Anna, Du lebst mit Deiner Familie in Bremen, dort habt
Ihr sicher keinen Platz für ein Wollschwein im Wohnzimmer, habt ihr denn
Meerschweinchen, die Du Dir sonst gerne als Helden aussuchst? Wir haben tatsächlich
zwei Meerschweinchen.
A.L.: Ich habe mal auf dem Land gewohnt und damals hatten
wir zwei chinesische Maskenschweine. Die waren aber schon ziemlich groß und das
geht wirklich nur, wenn man auf dem Land lebt.
Wenn Du Dich für ein Tier entscheiden müsstest und nicht das
Tier für Dich, Hand auf Herz, was würdest Du wählen: Wollschwein,
Angorakaninchen oder Seidenhuhn?
A.L.: Das Wollschwein ist definitiv mein Favorit, auch wenn
ich die anderen Tiere auch sehr süß finde.
Hattest Du als Kind auch eine Bande, oder Deine Kinder?
A.L.: Ich habe es mir immer sehr gewünscht mit drei anderen
Mädchen auf dem Schulhof, aber nach einem Treffen auf dem Schulhof war es dann
auch schon wieder vorbei.
Wir mögen ja Tati besonders gerne, da wir auch so eine kleine
zarte Tierflüsterelfe zu Hause haben.
Hast Du reale Vorbilder für Deine kleinen und größeren Helden?
A.L: Sie sind alle frei erfunden, aber natürlich haben sie
schon einige Eigenschaften von realen Personen, die sich dann auch ergänzen.
(Das können wir bestätigen, da unsere Jüngste sogar was die
fehlerhafte Namenseintragung nach der Geburt -sie hieß mit Zweitnamen plötzlich
Carla statt Clara- Tati ähnelt, allerdings hat sie blonde Locken ;) )
Alle haben ihre Eigenheiten. Tati ist sensibel, Tomma ist mutig
und Tilda versteht sich mit allen gut.
Aber tatsächlich mag ich auch Gabriel sehr gerne, obwohl er nur eine
kleinere Rolle hat, wie er sich stets hinter seiner Darth-Vader-Maske
versteckt.
Bauer Hartmut ist schon ein skurriler Typ, sein Geheimnis
der stets blütenweißen Hemden würde ich ja gerne erfahren. Bekommen wir in den
nächsten Bänden mehr Einblick in seine Künstlerseele?
Im nächsten Band nicht, da bekommen wir mehr Einblick in seine Tätigkeit als Bauer. Er ist aber mehr
ein Gourmet, als ein Künstler, er kocht
und backt leidenschaftlich gerne. Seine Bilder zeigen ja allesamt Gemüse.
Vielen lieben Dank für das Gespräch!
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(Foto Copyright: Christopher Ludwig)
Interview mit Takis Würger
Würdest Du Dich meinen Lesern bitte kurz vorstellen?
Hi, ich bin Takis, 31 Jahre alt, im richtigen Leben Redakteur beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel, Liebhaber von Büchern, Sonne, weicher Haut, Mineralwasser, Boxen, Sencha und Mandelkeksen.
Wer bekommt Deine Bücher zuerst zu lesen?
Meine Mutter.
An welchem Projekt/Buch arbeitest Du aktuell?
Ich bin Redakteur beim Spiegel und recherchiere an einer Geschichte, die im Irak spielt. Einen zweiten Roman gibt es gerade nicht. Ich will erstmal wieder Journalist sein.
Du bist bislang viel in der Welt herumgekommen. Hast Du einen Lieblingsort und verrätst Du ihn auch?
Ja, gerade, weil ich viel rumkomme, mein liebster Ort: Ein bestimmtes Sofa bei einem bestimmten Menschen in Hamburg Eimsbüttel.
Welches Buch hast Du als letztes gelesen und welches Buch liest Du aktuell?
Tijan Sila „Tierchen Unlimited“ fand ich ziemlich gut und auch den Roman von Ronja von Rönne. Zur Zeit lese ich „Der Nazi & der Friseur“, was echt kranker Stoff ist.
Welches Buch hat Dich bisher am meisten beeindruckt oder beeinflußt und warum?
Mich hat alles mögliche aus unterschiedlichen Gründen beeinflusst:
„Schuld“ wegen der schönen Sprache.
„American Psycho“ wegen der Gewalt.
„Zweier Ohne“ wegen der Szene mit den Pfannkuchen.
„Die Bibel“ wegen der Bergpredigt.
„One Day“ wegen der Liebe.
„Der alte Mann uns das Meer“ wegen der Dialoge.
„Das größere Wunder“ wegen Kapitel 27.
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