Samstag, 27. Februar 2021

Kiwi, Kalle und das Stadtgeflüster, Susanne Weber, Illus. Julia Dürr, Hummelburg Verlag

 

Kiwi, Kalle und das Stadtgeflüster, Susanne Weber, Illus. Julia Dürr, Hummelburg Verlag

 

Kirsten ist 11 Jahre alt und lebt mit Ihrer Mutter, einer Sozialarbeiterin, in einer kleinen Wohnung in Berlin, über einem Luftballonladen. Ihr Vater lebt mit seiner neuen Familie in Bayern. Kirsten geht regelmäßig nach der Schule zum Eiskunstlauftraining, bis sie wegen einer Knieverletzung 2 Wochen pausieren muss. Ihre Mutter hat dann nichts besseres zu tun, als ihr die Einkäufe für die alte Nachbarin Frau Matz aufs Auge zu drücken. Als sie dort die Einkaufsliste abholt, trifft sie auf den gleichaltrigen Kalle aus dem Hinterhaus, der täglich mit Frau Matz Schnudel Pelle Gassi geht. Bislang kannten sie sich nicht, weil sie in verschiedene Schulen gehen. Kalle hielt Kirsten immer für eine Ballerina-Tussi. Doch als sie nun gemeinsam mit Pelle unterwegs sind und für Frau Matz einkaufen, entdecken sie eine Menge Gemeinsamkeiten, aber auch Ungereimtheiten in ihrem Kiez! Sie beide finden den Bestatter, der ständig vor seinem Geschäft steht und auf das Pflegeheim gegenüber starrt gruselig und rennen stets an ihm vorbei, statt zu gehen und beide begrüßen regelmäßig die Hundeballons nebenan. Seltsam finden sie, dass der nette Luftballonmann, das ständige Gekeife seiner Frau so gelassen erträgt, bis sie eines Tages verschwindet und nun schwarze Luftballons in den Himmel steigen, mit merkwürdigen Anhängseln...

 

Kirsten und Kalle verbindet etwas: sie sind gerne draußen und keine Stubenhocker! Sie lieben Hunde, beobachten ihre Umgebung ganz genau, denken darüber nach und ziehen so ihre eigenen Schlüsse, aus dem was sie so bemerken.... Damit sind sie sehr zufrieden, aber auch anders als ihre Klassenkameraden, die sich mehr mit Zocken oder Youtube Videos beschäftigen. Wenn man nur ganz genau hinschaut, kann man eine Menge Geheimnisse entdecken und denen gehen die zwei nun gemeinsam auf den Grund. Mit Pelle als tierischer Tarnung können sie sich ziemlich unbemerkt durch die Straßen des Kiezes bewegen und Pelles Spürnase ist natürlich für unauffällige Beschattungen ein echter Gewinn!

 

Nein, die Kinder machen nichts Schlimmes und nichts Gefährliches. Wenn sie nicht mehr weiter wissen, suchen sie sich auch Hilfe und sind auch bereit, sich für ihre Irrtümer ein bisschen zu schämen. Aber sie irren nicht immer, denn auch wenn die meisten ihrer Nachbarn viel netter sind, als es den Anschein hat, so meinen es doch nicht alle gut und denen legen sie das Handwerk! Dabei gefallen mir besonders gut, die typischen kindlichen Sorgen und Vorstellungen, wie das schnelle am Bestattungsunternehmen Vorbeirennen...

 

So ist in diesem Berliner Kiez immer was los! Jetzt erst, als Kirsten nicht ständig trainiert, bemerkt sie erstmals, was alles um sie herum so los ist und wie viel schöner das Leben mit Schnudel und besten Freund ist.

 

Julia Dürr hat diese erlebnisreiche Kiezermittlergeschichte fröhlich frech illustriert! Dabei fallen zuerst ihre Übersichtsskizzen auf, damit man sich besser orientieren kann und weiß, wer wo wohnt und arbeitet, aber auch die Schattenriss-Vignetten, die jeweils kennzeichnen, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Denn Susanne Weber erzählt diese Geschichte aus zwei Perspektiven, jeweils in der unmittelbaren Ich-Form. Ob dieser „Ich“ nun Kalle oder KiWi (Kirsten Wilmsen) ist, erkennt man daran, ob der Scherenschnitt einen Dutt trägt, wie Eisläuferin KiWi oder einen Kurzhaarschnitt wie Kalle. So fühlt man sich immer mittendrin im Geschehen und weiß ganz genau, was in den Köpfen der Kinder los ist, aber vor allem auch, wie sie sich fühlen! Das finde ich sehr gelungen, weil man so den Eindruck hat, das total viel los ist, auch wenn es „nur“ ganz normale Kinderabenteuer sind. Hier werden keine gefährlichen Verbrecher verfolgt, aber dennoch sorgen sie für Gerechtigkeit und mehr Verständnis in ihrem Kiez und das ist ganz schon trubelig und aufregend.

 

Ich finde das Buch sehr gut recherchiert und möchte auch die juristische Korrektheit loben. Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, das wäre aber für Kinder langweilig. Aber alles was hier zu dem Thema steht, ist sowohl für Kinder verständlich, als auch inhaltlich korrekt.

 

Beide Kinder empfinde ich als sehr selbstständig für ihr Alter, weil sie viel alleine sind. O.k. Kalles Vater arbeitet von zu Hause aus, aber an seinem Computer sitzend und über neue Gags grübelnd, ist er Kalle nicht wirklich eine Gesellschaft. Wie die zwei Kinder selbstständig zum Tierarzt gehen oder Kirsten alleine kocht, ohne dass es in einer Katastrophe endet, hat mich echt beeindruckt.

 

Diese Geschichte hat mich richtig in ihren Bann gezogen, auch wenn keine weltbewegenden Verbrechen passieren, sondern echte Dramen und Geheimnisse des Alltags. Richtig Klasse für Jungs und Mädchen ab 8 Jahren und besonders für Großstadtkinder.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Hummelburg Verlag für dieses wunderschöne Buch, das mich wirklich fesseln konnte.

 

#zuhauselesen #kinderbuchtipp #kiwikalleunddasstadtgeflüster #kiezgeschichte #kiezdetektive #susanneweber #juliadürr #hummelburgverlag #kündigungsschutz #mieterschutz #kinderbuchblogger #stadtgeschichten#

Donnerstag, 25. Februar 2021

Das Universum – Was unsere Welt zusammenhält, Hg. Stephen & Lucy Hawking, gelesen von Rufus Beck und Jo Kern, cbj audio, 6 CDs, 7 Std. 40 Min. gekürzt

 

Das Universum – Was unsere Welt zusammenhält, Hg. Stephen & Lucy Hawking, gelesen von Rufus Beck und Jo Kern, cbj audio, 6 CDs, 7 Std. 40 Min. gekürzt

 

Antworten auf die großen Fragen der Menschheit! Lucy Hawking, die Tochter des verstorbenen Stephen Hawking war sich in ihrer Kindheit nie wirklich bewusst, wie privilegiert sie aufwuchs, weil im elterlichen Haushalt, die großen Denker verschiedener Disziplinen ein uns ausgingen und ihr geduldig all ihre Fragen beantworteten, die sie ihnen so stellte. Nun kann sie natürlich nicht allen wissbegierigen Kindern und Jugendlichen sämtliche Topwissenschaftler vorbei schicken zur Fragerunde, doch haben sie und ihr Vater noch ein Buch herausgegeben, in welchem führende Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen alle möglichen Themen und Entwicklungen aufgreifen und versuchen sie kindgerecht zu erklären. Natürlich geht es auch um Themen, an die man bei dem Namen Stephen Hawking sofort denkt: schwarze Löcher, negative Materie, die absolute Relativitätstheorie, das Universum... aber das ist absolut nicht alles. Es geht auch um Wissenschaftsskeptiker, die an dem super aktuellen Thema Impfgegner erläutert werden, mitsamt ihrer Gefahren. Und natürlich die Theorien, dass die Mondlandung einfach nur in einem Studio gefilmt wurde und Armstrong nie den Mond betrat. Natürlich geht es auch um das Sonnensystem und eben auch seine Systematik, aber auch darum wie Leben auf der Erde möglich wurde, ob man den Urknall nachstellen kann und was das Leben auf der Erde gefährdet. Dabei werden wie bereits angedeutet auch ethische Fragen angesprochen und thematisiert, wie z.B. Roboterethik oder die Ethik der künstlichen Intelligenz. Sämtliche Themen wie auch Wurmlöcher, findet man übersichtlich im Booklet aufgeführt, so dass man ganz gezielt einzelne Themen auswählen und anhören kann. Es ist kein Roman, man muss nicht immer unbedingt die vorgegebene Reihenfolge einhalten, auch wenn diese eine gewisse innere Logik aufweist.

 

Mir gefällt sehr gut, dass hier zwei verschiedene Sprecher sich gegenseitig abwechseln und somit die wissenschaftlichen Themen auflockern und die Konzentration besser bannen können. Rufus Beck gefällt mir sehr gut, wie er mit seiner normalen Stimme abwechslungsreich spricht, ohne je monoton zu klingen. Man fühlt sich ernst genommen und nie an Harry Potter erinnert! Jo Kern hat eine sehr angenehme Stimme, eigentlich. Auf Dauer fand ich allerdings ihre bisweilen allzu große Fröhlichkeit anstrengend. Es rebellierte in mir „nein, ich bin nicht blöd, so muss man jetzt nicht mit mir reden...“ Da geht es aber wirklich nur um Nuancen, sie spricht jetzt nicht stark überdreht. Ich brauchte beim Hören immer wieder Pausen, nicht wegen der Sprecher, sondern um den Inhalt noch mal zu durchdenken und sacken zu lassen. Dieses Hörbuch ist inhaltlich so komplex und komprimiert, dass ein einmaliges Hören nicht ausreicht. Es lässt sich auch nicht konsumieren, denn es regt zum eigenständigen Nachdenken an!

 

Richtig klasse und mit viel Aufwand und Mühe gestaltet finde ich das begleitende Booklet. Man sollte dieses Hörbuch unbedingt als Tonträger erwerben, nicht nur, weil für Kinder Tonträger oft besser geeignet sind und sie länger leben, als Downloads, nein, es enthält nicht nur viele Biographien über die wichtigen Wissenschaftler, die angesprochen werden, es enthält auch Satellitenfotos und graphische Darstellungen des Gehörten, die es viel einfacher machen, dem Inhalt zu folgen, wenn man dabei ins Booklet schaut. Immerhin verfügt es über 39 Seiten Umfang und ist daher wirklich substantiell. Ach ja, die Biographien der Wissenschaftler! Wenn man dieses Hörbuch hört stolpert man immer wieder über „große“ Namen, die inzwischen häufig Straßen oder Schulen oder Universitäten zieren. Endlich können sich wissbegierige Zuhörer mehr unter ihnen und ihren Forschungen vorstellen.

 

Ab 10 Jahren finde ich schon sehr hoch gegriffen für Kinder, da es doch oft sehr abstrakt ist und Kinder in diesem Alter noch nicht über das erforderliche Abstraktionsvermögen verfügen (wer im Homeschooling mit 12 jährigen Physikaufgaben versucht zu lösen, weiß, was ich meine). Ich würde es frühestens ab 12 Jahren empfehlen. Für Mega-Nerds wie MacGyver mag 10 Jahre in Ordnung sein, aber bitte liebe Eltern, das ist wirklich die absolute Ausnahme! Auch als Erwachsene mit einem abgeschlossenen Studium und Auslandserfahrung habe ich mich nie unterfordert gefühlt. Bitte liebe Eltern und Großeltern, schenkt dieses Hörbuch nur Kindern, die Euch entsprechende Fragen stellen und ein entsprechendes Interesse zeigen und nicht weil ihr hofft, sie dank des einmaligen Hörens zum ersten Genie der Familie pushen zu können. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass sich beim gemeinsamen Hören im Auto entsprechendes Interesse an diesen Themen entwickeln kann. Aber bitte ohne Zwang!

 

Mit der Sternevergabe tue ich mich außerordentlich schwer, weil es nicht schlecht ist, für 10-jährige für meinen Begriff aber deutlich zu anspruchsvoll.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei cbj audio und dem Bloggerportal für mein Hörexemplar!

 

#zuhausehören #hörbuchliebe #wissenaufsohr #naturwissenschaftfürkinder #dasuniversum #wasunsereweltzusammenhält #diegroßenfragendermenschheit #stephenundlucyhawking #rufusbeck #jokern #hörbuchblogger #wissenfürkinder #fragendermenschheit #kinderbuchblogger #hörbuchtipp#

Mittwoch, 24. Februar 2021

Die Spur zum 9. Tag, Andrea Schomburg, Illus. Miryam Specht, Hummelburg Verlag

 

Die Spur zum 9. Tag, Andrea Schomburg, Illus. Miryam Specht, Hummelburg Verlag

Bene (12) wächst alleine bei seiner depressiven Mutter, in bescheidenen Verhältnissen auf. Nun hat Mama einen neuen Freund und will mit ihm und Bene in den Urlaub fahren. Doch Bene kann ihn nicht leiden und beschließt lieber zu Oma nach Duderstedt zu fahren. Oma ist so eigen und nervig, dass er sich schon bald fragt, ob diese Entscheidung so schlau war. Zum Glück hatte er jedoch noch in der Bahn die gleichaltrige, tierliebe Mia kennen gelernt, die ganz in der Nähe seiner Oma wohnt. Gemeinsam mit ihr und ihrem etwas jüngeren Bruder Ole, verbringt er aufregende Ferien, denn als Ole und Mia beim Zahnarzt sind, machen alle Freunde merkwürdige Entdeckungen, denen sie auf den Grund gehen müssen! Kann man dem neuen Nachbarn in Omas Haus trauen, oder ist er in illegalen Tierhandel verwickelt?

Bene muss in jungen Jahren schon viel Verantwortung übernehmen, da seine Mutter mit dem Leben nicht klar kommt und sein Vater wohl als Arzt bei Ärzte ohne Grenzen ständig woanders auf der Welt damit beschäftigt ist, andere Menschen zu retten. Seinen eigenen Sohn kennt er dabei nicht. Wohl auch wegen ihrer Depressionen arbeitet seine Mutter nicht in einem ihrem Studium angemessenen Beruf, sonders lässt sich vom Supermarktleiter und Kunden an der Kasse schikanieren. Sie ist dieser Tätigkeit einfach nicht gewachsen. Vielleicht ist das der Grund warum er so ablehnend auf den neuen Freund seiner Mutter reagiert, vor Angst was passiert, wenn der Typ merkt, wie seine Mutter wirklich ist und sie verlässt. Oder einfach aus Traurigkeit, weil es für ihn auch bedeutet, dass es für seine Mutter und seinen Vater wohl kein Happy End geben wird. Die Abneigung ist so groß, dass er tatsächlich seine Drohung wahr macht und zu seiner Oma nach Duderstedt fährt, statt mit dem frisch verliebten Paar nach Schweden. Seine Oma kennt er kaum, weil sie sich mit seiner Mutter nicht versteht und sie deswegen nie dorthin fahren. Als er sie näher kennenlernt, merkt er auch schnell, dass er seine Mutter an dem Punkt eigentlich ganz gut verstehen kann. Doch zum Glück lernt er im Zug Mia kennen, die mit ihrem Bruder ganz in der Nähe von Omas Wohnung lebt und mit Mia und Ole wird alles besser. Endlich darf er einfach mal nur ein normaler 12 Jähriger sein und Spaß haben! So wird das der beste Sommer seines Lebens, denn Mia ist nicht nur engagierte Tierschützerin, die schon vielen Tieren ein neues Zuhause gegeben hat, sie ist auch neugierig und wissbegierig! Ihr Bruder Ole (10) hingegen verfügt nicht nur über jede Menge guter Laune und unerschütterlichen Optimismus, sondern auch jede Menge Fantasie. Dadurch zieht er immer wieder die abgefahrensten Schlussfolgerungen, mit so viel Elan, dass man ihn nicht verspotten mag. Dieser Sommer könnte herrlich unbeschwert sein, wenn die Kinder nicht so merkwürdige Vorgänge in ihrer Umgebung beobachten würden. 

Da ist zum Beispiel der fiese Herr von Finkelburg, mit seinen haarigen Händen und dem Siegelring, der sich bei seiner Oma immer einschleimt und bei dessen Erscheinen er immer verschwinden muss. Oder die kläglichen Tiergeräusche die Mia aus dem Kofferraum eines in der Sonne parkenden SUV gehört hat. Oder der Nachbar, aus dessen Wohnung doch eine Frau mit Welpen kam, von der der Nachbar aber gar nichts wissen will. Klar, gehen die Kinder dem nach. Diese Gemeinschaft mit den Geschwistern, das gemeinsame Geheimnis, die Unbeschwertheit und Freiheit genießt Bene in vollen Zügen. Es ist so schön zu lesen, wie er diese Ferien genießt, aber auch spannend wie die drei neuen Freunde über das Thema „Welpenhandel“ recherchieren. Ein sehr aktuelles Thema, da gerade jetzt, während in der Corona Pandemie, wenn viele Menschen im Home Office oder in Kurzarbeit sind, bei im Tierheim oder bei seriösen Züchtern, die Wartelisten überquellen, weil plötzlich alle Menschen ihr (wahrscheinlich vorläufiges) Herz für Tiere entdecken. 

Doch Tiere sind wie Kinder, man kann sie nicht einfach wegräumen, weil man gerade keine Lust mehr auf sie hat, oder gerade mal aus einer Laune heraus anschaffen. Dennoch ist der Markt groß und wo der Markt groß ist, da entsteht auch immer ein Schwarzmarkt, mit sämtlichen Risiken, die Mia ganz wunderbar dem staunenden Bene erklärt. Nach diesem Buch werden vielleicht einige Leser ihre Eltern von der Anschaffung eines vermeintlich günstigen Rassewelpen oder einer Rassekatze abraten. Sehr schön wird hier in diesem spannenden und einfühlsamen Kinderkrimi das Thema Verantwortung bei Kindern angesprochen. Sowohl Bene als auch Mia übernehmen schon früh Verantwortung: für die Mutter oder den selbst gewählten Zoo. Kinder können schon Verantwortung übernehmen, doch nicht jede Art ist unbedingt gut für sie. Dabei sind diese Themen entspannt und spannend eingebunden ist diesen aufregenden Kindersommer, gewürzt mit einer Prise Humor. So kann ich z.B. nicht mehr bei meinen Eltern über die Teppich laufen, ohne an Bene zu denken, der die Teppichfransen seiner Oma kämmen muss... Auch die Beschreibungen der fiesen Schleimer, sind einfach herrlich und man sieht diese Männer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, arglose Frauen zu umgarnen direkt vor sich, egal ob mit haarigen Händen, oder ohne! Die kleinen, treffenden Beschreibungen, prägen sich einfach ein.

 

Am Ende fügen sich alle wunderlichen Beobachtungen der Kinder wie Puzzlestücke zu einem großen Ganzen zusammen, das nicht nur die jungen Helden staunen lässt!

 

Ein lustiger und spannender Kinderkrimi vor einem ernsten Hintergrund, den wir nur sehr empfehlen können! Ab 10 Jahren.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Hummelburg Verlag für mein Rezensionsexemplar!

 

#zuhauselesen #kinderkrimi #diespurdesneuntentages #andreaschomburg #hummelburgverlag #miryamspecht #welpenhandel #tierquäler #tierschutz #trennungsschmerz #kinderbuchblogger #kinderbuchtipp#

Montag, 22. Februar 2021

Dinge, die so nicht bleiben können, Michael G. Bauer, gelesen v. Jens Wawrczeck, Hörcompany 1 MP3 6 Std. 13 min. ungekürzt

 

Dinge, die so nicht bleiben können, Michael G. Bauer, gelesen v. Jens Wawrczeck, Hörcompany 1 MP3 6 Std. 13 min. ungekürzt

 

Sebastian und sein bester Freund Tolli besuchen den Tag der offenen Tür der örtlichen Uni. Während der super schlaue Tolli sich wieder irgendeine naturwissenschaftliche Verantwortung anschaut, geht Sebastian in eine Vorlesung für Stadtentwickler. Dort setzt sich ein Traummädchen neben ihn und leiht sich von ihm seinen Lieblingskuli. Kurz unterhalten sie sich über den Film Casablanca im Uni-Kino und Sebastian als großer Fan romantischer Kinokomödien hofft daraufhin, sie später vor dem Kino wieder zu sehen. Während er dort verzweifelt auf seine vermeintliche Traumfrau wartet, spricht ihn ein rebellisch aussehendes Mädchen an. Da die Traumfrau nicht auftaucht, bietet er ihr seine Kinokarte an. Nun kommt der große Auftritt von dem angebeteten Taylor-Swift-Look-alike und Sebastian scheint im 7. Himmel. Doch erkennt sie ihn nicht, wartet sie doch eigentlich auf ihren Posterboy-Freund. Eigentlich eine peinliche Situation, aus der ihn das unbekannte Mädchen rettet, die sich als Frida vorstellt. Gemeinsam mit seiner neukennengelernten Sandkastenfreundin, geht Sebastian in den Kultfilm und anschließend gemeinsam Essen, wo sie auch auf Tolli treffen. Durch eine Wette begleiten die Jungs sie zu ihrem nächsten Programmpunkt. Ganz klar ist sie sehr unterhaltsam, doch wer ist sie wirklich?

 

Ein echtes Schmankerl für Film-Fans mit Anspielungen aus Klassikern wie „The Big Lebowski“ und „Casablanca“ oder Bezugnahmen auf spezielle Genres. Dabei stehen aber ganz klar der Dude und Rick aus dem Café Americain im Vordergrund. Denn Tollis Vater ist ganz klar ein Cineast und so mussten die zwei Freund „The Big Lebowski“ gucken, ein Film der ihr Leben verändert hat. In einer Szene stellt der Dude fest „Das kann so nicht hingenommen werden!“ und Tolli macht dies zu seinem Lebensmotto. Dinge, die so nicht bleiben können, ändert er! Doch Tolli ist nicht nur blitzgescheit, er hat von seinen Eltern auch genügend Selbstvertrauen und Unterstützung mitbekommen und außerdem überragt er die meisten. So geht er grundsätzlich Missstände an, die er für unhaltbar hält und kommt nicht nur damit durch, er ist auch noch erfolgreich. Manchmal nur im Kleinen, aber meist sehr nachhaltig. Das macht ihn zum Albtraum der Schulleitung, aber zum Liebling seiner Mitschüler. Sebastian unterstützt ihn, mental aber mehr ist durch seine Eltern nicht drin und das versteht Tolli. Seine Aktionen sind echt der Knaller und somit total hörenswert und ich hoffe, dass er viele mutige Nachahmer findet. Für mich ist er mein Held! Auch wenn der eigentliche Held der Geschichte Sebastian ist. Der Junge, der so normal ist, dass er neben seinem langen, schlaksigen Freund mit Bart eigentlich gar nicht auffällt. Dabei ist er unglaublich kreativ, wenn man sich mal die Mühe macht, hinter seine Fassade zu blicken. Frida versucht das tatsächlich, denn sie geht Dingen auf den Grund. Doch wer ist sie und was von dem, was sie erzählt hat, stimmt tatsächlich? Es ist ein einziger Tag im Leben von drei Jugendlichen, doch dieser Tag, diese wenigen Stunden, stellen ihr Leben dauerhaft auf den Kopf, wegen Dingen, die so nicht bleiben können! Die drei Hauptpersonen mit ihren Ecken und Kanten gefallen mir unheimlich gut, da sich erst nach und nach immer mehr über sie enthüllt und sogar der scheinbar so normale Sebastian, mit einigen nicht immer schönen Überraschungen aufwartet.

 

Eine unglaublich warmherzige und humorvolle Geschichte, die zum Nachdenken und Nachmachen anregt. Absolut mutig! Für mich ein absolutes Hör-Highlight, das dauerhaft in mein Regal einziehen darf!

 

Vielen lieben Dank an die Hörcompany!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.hoercompany.de/index.php?op=neuerscheinungen&isbn=978-3-96632-031-3

 

#zuhausehören #hörbuchliebe #dingediesonichtbleibenkönnen #michaelgbauer #jenswawrczeck #hörcompany #hörbuchtipp #jugendhörbuch #jugendbuchblogger #hörhighlight #cineasten #hörbuchblogger#

Sonntag, 21. Februar 2021

Nordstern (1) Der Ruf der freien Pferde, Karin Müller, Schneiderbuch Verlag

Nordstern (1) Der Ruf der freien Pferde, Karin Müller, Schneiderbuch Verlag

 

Dies ist die Prequelreihe zur Nordlicht-Serie der Autorin Karin Müller und auch dieses Mal dreht es sich um eine junge Deutsche auf der rauen Nordinsel, die Liebe zu Island Pferden und dem unsichtbaren Volk der Huldu.

 

Deutschland 9. Juni 1949 das Leben nach dem 2. Weltkrieg ist entbehrungsreich und für eine alleinerziehende Mutter mit einer 14- jährigen Tochter, die einfach immer wieder auffällt und aneckt, nicht einfach. Da kommt das Angebot alleinstehender isländischer Männer junge, kräftige, arbeitswillige Frauen auf die karge Nordinsel als Arbeitskräfte einzuladen und ihnen die Überfahrt zu bezahlen, gerade recht. Um zu verhindern, dass Erla wegen ihres jungen Alters in Deutschland bleiben muss, mogelt ihre Mutter bei ihrem Alter und macht sie etwas älter. Am Hafen von Reykjavik staunt Erla über die Begeisterung, mit der sie dort empfangen werden. Noch mehr staunt sie allerdings, dass sie auf einem kleinen Pferd weiter reiten soll. Noch so ein Punkt, an dem die Angaben ihrer Mutter offensichtlich nicht stimmten, aber dennoch werden die beiden getrennt. Erla kommt auf einen einsamen Hof, in eine feindselige Familie, die sie rund um die Uhr, 7 Tage die Woche hart arbeiten lässt und offensichtlich eingeschüchtert ist von ihrer Gabe. Denn Erla kann die Huldu sehen und mit ihnen sprechen. Dieses geheime, urzeitliche Volk, dass über die heiligen Stätten der Insel wacht und sie und die Natur beschützt. Unter den Nazi musste sie stets die Deportation fürchten, doch auch hier betrachtet man sie mit Argwohn. Doch zu ihrem eigenen Erstauen findet sie in der Gesellschaft ihrer kleinen, zähen Stute Drifa Trost und in dem Huldu Jungen Floki jemanden, der ihr Herz höher schlagen lässt. 

 

Die karge Landschaft, die Kälte des Klimas im Sommer und vor allem die Härte und die Menge an Arbeit, die Erla alleine und von Hand erledigen muss, haben meine Tochter (11) ganz schön geschockt. Nordlicht spielt großteils im Winter, dass es da kalt ist, ist nicht so verwunderlich, aber Schneefall im August? Das fand sie dann doch schon sehr beeindruckend. Einige Szenen sind hart, wie z.B. als Erla völlig unvorbereitet bei einer Schafgeburt helfen soll. Da kommt die Jugendliche an ihre körperlichen und psychischen Grenzen. Mit 14 Jahren ist sie gerade mal 3 Jahre älter als meine Tochter. Für diese ist es aber selbst in der Corona-Krise völlig unvorstellbar so ganz ohne Freizeit, ohne Familie, Freunde und dafür nur mit harter Arbeit, ohne Bezahlung in kargen Verhältnissen zu leben. Gerade die Härte dieser Umstände macht sie mit ihrer Gabe für die neugierige Freundlichkeit und ihrer noch fremderen Welt mit ungeahnten Möglichkeiten und Heilmethoden besonders empfänglich.

Wir haben diskutiert, weil ich der Meinung war, dass wir Erla bereits aus den Nordlichtbänden kennen, als die Frau, die die Elfenführungen betreut und durchführt, die Elin zu Beginn so nerven. Denn auch Elin und Kari finden in diesem Band kurze Erwähnung. Man muss die Nordlichtreihe nicht kennen, um diesen Band zu verstehen, aber es ist natürlich ein Extra-Leckerli. Die romantischen Episoden sind in diesem Band noch sehr zart und erst im Anfangsstadium, das fand meine Tochter sehr gut, da es ihr mit 11 Jahren mehr um die Pferde, die Huldu und das Land geht, als um die Liebe. Aus Erfahrung schätzen wir aber, dass die romantischen Anteile in den nächsten Bänden zunehmen werden. Die Huldu werden in diesem Band sehr sympathisch beschrieben, noch sind sie vor allem neugierig und wenig misstrauisch.

Die Autorin verfügt über großen Sachverstand im Umgang mit Islandpferden. Hätte ich dieses Buch schon früher gelesen, wäre den Islandpferden und mir, bei meinem Urlaub damals, viel Leid erspart worden. Ich konnte mich super in Erla hineinversetzen, die zu Beginn vom Tölten völlig überfordert war. Es wird aber sehr gut und anschaulich erklärt, wie die Pferdenovizin Erla, ihre Liebe zu den Tieren und ihr Talent im Umgang mit ihnen erlernt und wie sie mit Hilfen das Reiten meistert. Besonders tröstlich fanden wir auch, dass auch Erla als Profi eine Aufstiegshilfe benutzt.

Meine Tochter ist unglaublich fasziniert von dem rauen Klima, der Landschaft, den Tieren und der Magie des Landes. Wenn sie groß ist, möchte sie unbedingt mal dorthin. Für Menschen wie sie, ist diese Reihe perfekt, vor allem da Reisen im Moment ja nicht möglich sind und auch später ihre frostbeulige Mutter mit ihr nicht dorthin reisen wird… Dafür glaubt sie mir, wenn ich ihr sage, dass ich die Beschreibung sehr treffend finde, auch wenn ich das Glück hatte deutlich nettere Menschen dort kennenzulernen, aber auch Erla wird künftig mehr Glück haben, sofern… ja auch dieser Band endet mit einem Cliffhanger, der einen um Erlas Leben bangen lässt. 

 

Ein wirklich faszinierender Einblick in eine andere Zeit, eine andere Kultur und ein anderes mystisches Erbe. Eine spannende und romantische Reihe für Pferde und Islandfans ab 11 Jahren.

 

Vielen lieben Dank an den Schneiderbuch Verlag und die Agentur Buchcontact für unser Rezensionsexemplar.

 

#zuhauselesen #islandpferde #pferdebuchtipp #islandliebe #nordstern #karinmüller #schneiderbuch #buchcontact #kinderbuchblogger #mystik #nachkriegsjahre #hartearbeit#

Samstag, 20. Februar 2021

Geisterschule Blauzahn (1) Lehrer mit Biss, Barbara Rose, gelesen von Thomas Nicolai, Der Audio Verlag 2 CDs 2 h 45 min

 

Geisterschule Blauzahn (1) Lehrer mit Biss, Barbara Rose, gelesen von Thomas Nicolai, Der Audio Verlag 2 CDs 2 h 45 min

 

Freddy ist ein unerschrockener Junge. Klar, immerhin wohnt er seit dem Tod seiner Mutter und seines Onkels Bob bei seiner Tante Liz, in einem gruftmäßigen Haus. Die Regeln der Tante sind streng und wenn er nicht pünktlich um 13.15h zu Hause ist, bekommt er nichts zu Essen. Da er die Kleider seines verstorbenen Onkels auftragen muss, riecht er nach Mottenpulver und wird deswegen von seinen Mitschülern geärgert. Dennoch ist er trotz des nagenden Hungers guter Dinge. Als er nach der Schule eine Mitteilung über ein Vollstipendium für die Internatsschule Burg Blauzahn findet, ist er begeistert. Doch schon der Abholservice mit Bus und Pferdekutsche ist eigenwillig und aufregend. Noch ungewöhnlicher stellt sich die Schule nach seinem Eintreffen heraus: dies ist eigentlich eine Schule für Gruselwesen, der langsam der Nachwuchs ausgeht, da immer weniger Menschen an Monster & Co. glauben. Daher müssen nun unerschrockene Menschenkinder aufgenommen werden, bis die erforderliche Anzahl an Schüler vorhanden ist, weil es sonst keine Fördermittel mehr gibt und die Schule schließen muss. Freddy kommt aus dem Staunen nicht heraus und findet erstmals Freunde. Allerdings sind nicht alle von seiner Anwesenheit begeistert; irgendjemand versucht mit allen Mitteln ihn los zu werden.

 

Oh je, bei seiner Tante Liz hat Freddy die ganze Zeit Hunger und eigentlich nichts zu lachen und dennoch lässt er sich nicht unterkriegen. So einen jungen Helden kann man ja nur sofort ins Herz schließen, vor allem wenn er noch dazu so unerschrocken ist! Klar geht es da einigen seiner neuen Mitschülern nicht anders. Dabei überrascht Barbara Rose mit immer neuen Wendungen egal ob witzig, gruselig oder spannend.

 

Richtig gut gefallen mir die Illustrationen von Barbara Fisinger auf den Tonträgern, die gleichzeitig witzig sind, aber auch die Gruselstimmung richtig gut wiedergeben. Barbara Rose kennen wir vor allem als Autorin für Feen und Elfen, doch merkt man dieser Geschichte richtig an, dass es ihr großen Spass macht, die dunkle Seite der magischen Wesen vorzustellen. Naja, eigentlich sind die meisten ja sehr nett, auch wenn sie nicht unbedingt so aussehen und für Freddy ist dieses Stipendium ein echter Glücksfall!

 

Thomas Nicolai legt sich voll ins Zeug, egal ob Vampir, Spinne, Gespenst oder Menschen. Hier wird heiser gewispert, gestöhnt, gefiept, gehaucht und gegrollt, dass es eine Lust ist zu spüren, wie sich die feinen Härchen im Nacken aufrichten. Natürlich ist der Grusel altersangemessen, aber auch für Eltern ist es unterhaltsam mitzuhören. Es ist aber nicht nur gruselig sondern auch spannend, denn gemeinsam müssen die neuen Freunde hinter das Geheimnis von Burg Blauzahn kommen, um ihrem Lieblingslehrer zu helfen. Ja, diese monstermäßig starken Freunde werden eine eingeschworene Gemeinschaft, wobei viele so mutig sind, ihre Einsamkeit und ihre Ängste vor den Mitschülern zuzugeben. Das finden wir richtig stark! Denn wenn sie erst einmal darüber sprechen, verstehen sie einander besser, können sich helfen und viele Sorgen können überwunden werden. Ein richtig wichtiges Signal für Toleranz, in dem sich sicherlich viele junge Zuhörer wiederfinden werden. Aber keine Sorge, es ist keine Problemgeschichte, sondern nebenbei auch immer wieder witzig, was durch die unglaublich facettenreiche Interpretation der Untoten durch Thomas Nicolai noch mal richtig verstärkt wird!

 

Ein spannender Gruselspaß für die ganze Familie ab 8 Jahren!

 

Vielen lieben Dank an den Der Audio Verlag für unser Hörexemplar!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/geisterschule-blauzahn-teil-1-lehrer-mit-biss-rose-barbara-978-3-7424-1826-5/

 

#hörbuchliebe #hörbuchtipp #Geisterschuleblauzahn #lehrermitbiss #barbararose #deraudioverlag #hörbuchblogger #kinderbuchblogger #gruselgeschichte #freundschaft #witzig #spannend#

Freitag, 19. Februar 2021

Luna und das fliegende Pferd, Anja Kiel, Illus. Florentine Prechtel, Ravensburger Verlag

 

Luna und das fliegende Pferd, Anja Kiel, Illus. Florentine Prechtel, Ravensburger Verlag

Lunas nerviger kleiner Bruder Leon hat ihr geflügeltes Spielzeugpferd namens Stella mit einem blauen Stift bemalt, der nicht mehr ab geht. Jetzt ist Luna sauer, so sauer, dass sie gar nicht einschlafen kann. Plötzlich bemerkt sie, dass sich Stella bewegt. Es stellt sich heraus, dass Stella zu einem Treffen im Märchenwald muss, dass nur alle sieben Vollmonde stattfindet. Doch mit Leons Schmierereien kann sie sich dort nicht blicken lassen! Was sollen sie bloß tun?


Mit persönlich gefällt in der Geschichte besonders gut, wie Luna und Leon Stellas Problem lösen, da es auch zeigt, dass Geschwister zusammenhalten können und manchmal auch müssen, selbst wenn sie sich sonst nervig finden. Außerdem finde ich es schön, dass Leon seinen Fehler wieder gut macht und somit Verantwortung für seinen Fehler übernimmt. Dafür opfert er sogar seinen liebsten Schatz. So lernen Kinder auch, dass man seine Fehler wieder gut machen muss. Dass andere Geschwister auch manchmal von einander genervt sind, ist auch tröstlich, da findet man sich als Leser wieder. Es beruhigt, wenn auch Buchhelden manchmal mit Geschwistern streiten.

 

Auch die Bilder gefallen mir sehr gut. Sie sind hübsch und passend. Durch ihre fröhlichen Farben, machen sie gute Laune und erleichtern das Lesen.

Besonders geeignet ist das Buch für Mädchen der 1. Lesestufe. Die Geschichte ist fantasievoll und der Text einfach zu verstehen und zu lesen. Die Schrift ist sehr groß und in Fibelschrift und pro Seite muss man immer nur ein bisschen lesen, der Rest wird von den bunten Illustrationen vervollständigt. Die Kapitel sind schön kurz und daher nicht so anstrengend. Am Ende eines jeden Kapitels kann man dann zur Belohnung, für den nächsten Leseerfolg in einem dafür vorgesehenen Feld einen hinten beiliegenden Leserabensticker aufkleben. Das finde ich eine tolle Motivation für Anfänger.

 

Vielen lieben Dank an Anja Kiel für unser Leseexemplar!

 

#zuhauselesen #leseanfänger #alleranfangistschwer #lunaunddasfliegendePferd #anjakiel #florentineprechtel #ravensburgerverlag #fantasiegeschichten #traumwelten #verantwortungtragen #geschwistergeschichte #leseanfängertipp #lesenlernen #kinderbuchblogger #instabook #bookstagram#

Donnerstag, 18. Februar 2021

Alea Aquarius Die Songs von Tanya Stewner und Guido Frommelt; eine Produktion von Oetinger Audio

 

Alea Aquarius Die Songs von Tanya Stewner und Guido Frommelt; eine Produktion von Oetinger Audio

 

Mir haben die Lieder zu der Buchreihe Alea Aquarius sehr gut gefallen. Natürlich gab es meiner Meinung nach immer noch Dinge die man verbessern könnte. Jedoch sind die Songs so wie sie jetzt sind, einfach super. Schon nach dem ersten Hören bekam ich von so manch einem Lied einen Ohrwurm und machte meine Familie damit wahnsinnig. Das Einzige was mich störte war Tess Stimme. Ich habe mir Tess immer nur mit französischem Akzent vorstellen können. Glücklicherweise passt der Rest der Stimme zu Tess, die im Buch immer als Rockröhre beschrieben wird. Von den anderen Stimmen war ich richtig begeistert. Vor allem die Stimme von Sammy fand ich großartig. Sie hörte sich einfach nach dem neun jährigen Jungen mit ganz viel Fantasie und Freude am Leben an. Vor allem im Song Drachenherz wird dies überdeutlich. Auch die Stimmen von Alea und Lennox fand ich sehr gut. Sie haben perfekt miteinander harmoniert und klangen gemeinsam wunderbar. Auch als Solo-Stimmen klangen sie einfach magisch. Vor allem Lennox mit seinem Lied „ Straßenjunge“. In diesem Lied konnte ich den Schmerz aus Lennox Vergangenheit praktisch am eigenen Leib spüren. Doch auch Aleas Stimme verzauberte mich förmlich, während „ Hinterm Wasserfall“. Von Bens Stimme war ich ebenfalls begeistert. Besonders sein Lied „ Kämpf weiter“ fand ich richtig gut. Ich spürte von Anfang an die Entschlossenheit sich mit Haut und Haaren für den Schutz des Meers einzusetzen. Im Buch ist das auch nicht anders. Solche starken Gefühle in einem Lied rüberzubringen stelle ich mir jedoch schwer vor. 

 

Es war auf jeden Fall schön zu hören wie die Charaktere aus Alea Aquarius gesungen haben. Wenn man selbst das Buch liest oder das Hörbuch hört, ist das mit den Liedern ja immer so eine Sache, wenn man während man ein Buch liest, plötzlich zu singen anfängt, schauen einen alle seltsam an. Beim Hören eines Hörbuchs ist es auch schwer mitzusingen. Vor allem wenn man bedenkt, dass nicht der gesamte Liedtext im Buch zu finden ist. Da ist es schon schöner noch die Lied-CD zu besitzen. Außerdem sieht einen niemand seltsam an, wenn man gemütlich in seinem Zimmer sitzt und Musik hört. Da ist man weitgehend ungestört und kann sogar mitsingen wenn einem danach ist. Für den Fall gibt es von manchen Songs sogar eine Karaoke Version. Um sich von der Alea Aquarius Welt in ihren Bann ziehen zu lassen. 

Schon das CD-Cover wirkt magisch wie die Alpha Cru zusammen musiziert und einen allein dadurch eine ganz besondere Aura in den Bann zieht. In einigen Lieder singen auch alle gemeinsam und klingen wirklich wie ein eingespieltes Team, eben die Alpha Cru! Die Lieder sind sehr unterschiedlich, mal mehr nachdenklich, mal ruhiger, mal fetziger oder mitreißender. Durch die deutschen Liedtexte kann man schneller mitsingen, vor allem weil sie im Booklet abgedruckt sind. Booklet und Cover passen genau zu denen der Buchreihe, genau wie die Songs mit ihren Texten! 

Wer auf deutschen Rock-Pop steht, ist hier genau richtig. Ich hoffe, dass euch die Lieder ebenso verzaubern wie mich.

Mittwoch, 17. Februar 2021

Amulett #4 Die letzte Ratsversammlung, Kazu Kibuishi, Adrian Verlag

 

Amulett #4 Die letzte Ratsversammlung, Kazu Kibuishi, Adrian Verlag

 

Emily, ihre Mutter und ihr Bruder, suchen mit ihren verbliebenen Freunden Hilfe beim Rat der Steinhüter auf der Stadt in den Wolken Cielis. Doch den Freunden wird der Zutritt verwehrt und nur Emily, ihre Mutter und Navin dürfen in die Akademie eintreten, der Elfenprinz und sein Begleiter werden ins Verlies gebracht. Emily soll dort an einer Aufnahmeprüfung teilnehmen und bei Bestehen ein Platz im Wächterrat winken. Die übrigen Freunde sehe sich in der Stadt um und bemerken, dass hier etwas nicht stimmt. Die Menschen scheinen vor Angst wie gelähmt, doch was fürchten sie? Enzo und Leon kommt ein übler Verdacht und sie müssen mit ansehen, dass immer mehr Menschen verhaftet werden. Zum Glück ist die junge Aly bereit ihnen zu helfen, da sie ahnt, dass diese Fremden ihre letzte Chance auf Freiheit sind. Während auch Emily Zweifel kommen, genießt ihre Mutter die Annehmlichkeiten. Die Prüfung stellt sich als Kampf um Leben und Tod, Verrat und Freiheit heraus. Hier wird nicht mit fairen Mitteln gekämpft. Die Verlorenen, Cogsley und Miskit haben einen Steinhüter und alten Freund ihres verstorbenen Herren entdeckt. Es gelingt ihnen, ihn zu überzeugen, dass er in das Geschehen eingreifen und Emily beistehen muss.

 

Emily ist trotz ihres jungen Alters ausgesprochen mutig und entschlossen, dennoch hält sie nichts von Verrat und versucht mit fairen Mitteln der Falle zu entkommen. Denn natürlich trügt der Schein und die Herausforderungen, denen Emily sich stellen muss, werden immer waghalsiger. Es scheint nie eine Atempause zum Verschnaufen zu geben. Auch dieser Band geht mit hohem Tempo und viel Spannung weiter. Da bleibt keine Zeit für viele Worte, aber große, eindrucksvolle Illustrationen sagen oft mehr, als 1.000 Worte, vor allem, wenn es sich um unbekannte Gefahren handelt, für die es in unserer Welt noch gar keine Begriffe gibt. Unglaublich bildgewaltig erschafft Kazu Kibuishi die geheime Stadt, die in den Wolken vor den Blicken der Allgemeinheit verborgen wird. Doch nicht nur diese beeindruckt, auch die Schar der Verdammten, der Krieger für das Böse, die Fallen und das Innere der Akademie gleichen einer albtraumhaften Vision. Da vereinigen sich Bild, Geschichte und Text zu einem fantastischen Heldenabenteuer in einer anderen Dimension. Die junge Heldin und ihre ebenso unerschrockenen, wie ungewöhnlichen Begleiter reißen die jungen Leser mit und lassen mit Spannung die Fortsetzung erwarten. Dabei war es für uns ein absolutes Highlight, dass die verloren geglaubten Miskit und Cogsley endlich wieder auftauchen. Es waren unsere heimlichen Lieblinge und nun wieder voll dabei! Die zwei sind sehr witzig und eigentlich auch niedlich. Das finde ich sehr entspannend, da es ja ansonsten immer sehr schnell zur Sache geht. Die Kämpfe sind ebenso zimperlich, wie die Bösewichte, deren Anblick alleine schon ziemlich gruselig ist. Sehr spannend, dieser Kampf Gut gegen Böse, aber nicht unbedingt was für zarte Nerven ab 9/10 Jahren.

 

Auch dieser Band endet mit einem ebenso bildgewaltigen wie spannenden Cliffhanger, bei dem es Emily und ihren Freunden zukünftig nahezu möglich sein wird, einen Ausweg zu finden. Aber wir kennen ja Emily zum Glück besser und wissen, dass sie nie aufgibt für das Gute und ihre Rückkehr nach Hause zu kämpfen.

 

Nach der Ankündigung der Fortsetzung gibt es noch 2 Übersichtskarten mit einer Karte von Cielis und den Katakomben der Stadt. Sie sehen toll aus, aber da sie nicht angekündigt wurden, hatte ich nicht mit ihnen gerechnet und so habe ich sie erst entdeckt, nachdem es eigentlich schon zu spät war.

 

Vielen lieben Dank an den Adrian Verlag und den Verlag Buchcontact für unser Rezensionsexemplar!

 

#fantasy #amulett #dieletzteratsversammlung #kazukibuishi #adrianverlag #buchcontact #gutgegenböse #kinderbuchblogger #lesemuffel #comictipp #fernewelten#