Gewinnspiel zu: Tiefe Stille, Susanne Rößner, Edition M
Maria, Anfang/Mitte Fünfzig, ist nach dem Tod ihres despotischen Mannes nun
recht wohlhabend und erfolgreiches Mitglied eines Krimiclubs. Als
Landesmeisterin hat sie mit zwei ihr unbekannten Männern die Teilnahme an einer
dreiwöchigen Krimirallye in Oberbayern gewonnen. Am Flughafen München trifft
sie bereits den 17 jährigen Leon, mit dem sie zu ihrer Hütte auf dem Land
fahren soll. Leon stellt sich als Abiturient und Hacker auf Bewährung heraus
und ihre Hütte als Ruine, so daß sie behelfsmäßig in einem Stall schlafen. Auf
der Suche nach Kaffee, finden sie morgens eine Leiche in einem Heuschober,
sichern die Spuren und kurze Zeit später brennt der Schuppen und die Leiche ist
weg. Ihr drittes Teammitglied, daß erst einen Tag später zu ihnen stößt, ist
Maria sehr suspekt, sie misstraut ihm zutiefst. Dennoch suchen sie gemeinsam
eine andere Unterkunft, in der über die Pfingstferien, völlig ausgebuchten
Gegend.
Kommissar Lukas Zierlinger, war ein aufstrebender Stern bei der Kripo
München, bis er bei einem Einsatz so stark traumatisiert wurde, daß Kollegen,
mit seinem Ausscheiden aus dem Dienst rechneten. Nach einem Jahr Pause,
versucht er den Wiedereinstieg auf dem oberbayrischen Land. Sein Vorgänger hat
ihm riesigen Aktenstapel hinterlassen, da er sich in die Aufklärung eines
Drogenrings verbissen hat, deren Sitz er in einer heruntergekommenen Saftfabrik
vermutet. Noch ehe er alle Akten durchgelesen hat, wird eine unidentifizierte
Leiche gefunden. Die verschwundene Leiche aus dem Heuschober, die Laien, finden
sich mitten in einem echten Fall wieder.
Zu Beginn dreht sich alles um die sympathische Maria, die entschlossen ist,
nach dem Tod ihres tyrannischen Ehemannes, ihr Leben zu genießen. Die Akribie mit
der sie die vermeintlichen Spuren noch vor dem Frühstück sichert, lässt
schmunzeln, die Offenheit, mit der sie auf den sehr viel jüngeren Leon zu geht,
erobert sofort das Leserherz, ebenso wie Leon selbst. Eigentlich ein tolles
Team, bis der dritte im Bunde, Christoph dazu stößt, der irgendwie nicht so
recht dazu passen mag und die traute Runde stört.
Lukas Zierlinger wird immer noch von Flashbacks geplagt und versucht so gut
es geht sich erst mal auf der neuen Dienststelle, mit den neuen Kollegen (mit einem
vorbildlich hohen Frauenanteil) zurecht zu finden. Da er als einziger Erfahrung
mit Mordfällen hat, ist das gemütliche Kennenlernen bald vorbei und der Fokus
der Handlung verschiebt sich nun von den Hobbydetektiven zu den Profis. Obwohl
die Spannung relativ früh beginnt, mit dem Auffinden der Leiche in dem
windschiefen Schuppen, werden die Personen dennoch plastisch ausgearbeitet.
Dieser Fund ist erst einmal ein Grund sich zu wundern, doch dann geht es
eigentlich Schlag auf Schlag. Die scheinbar so friedliche Gegend, hatte in den
letzten Jahren einige vermisste Frauen aufzuweisen und schon bald fehlt auch
von Maria und Leon jede Spur. Auf diese Art und Weise gelingt es der Autorin
immer wieder Höhepunkte und Spannungsbögen zu setzen, die eigentlich gar nicht
mehr abebben wollen. Die Ermittlungen führen in die Tiefen eines vor
Jahrzehnten stillgelegten Bergwerkes, dessen Enge geradezu klaustrophobisch die
Spannung schürt. Susanne Rößner beschreibt die Sitution unter Tage so
plastisch, das der Atem automatisch flacher geht, um das Einatmen des
Kohlenstaubes zu vermeiden.
Nachdem gerade spektakuläre Rettungsaktionen in Schachten, Höhlen und nach
Mineneinstürzen durch die Medien gingen, ist dieser Fall unglaublich aktuell
und die Bilder von den unterirdischen Gängen aus den Nachrichten sofort vor dem
inneren Auge präsent. Sehr gut gefällt mir, mit wie viel Respekt die Autorin
die Dorfbewohner und insbesondere auch die Alten beschreibt, die ohne den
Stress und die Hektik der Jugend, aufmerksam ihre Umwelt beobachten. Sie gibt
nicht der leichten Versuchung nach, die Provinzler der Lächerlichkeit preis zu
geben, auch nicht bei den Ermittlern, die ja normalerweise nur Einbrecher und
Versicherungsbetrüger stellen. Eindrücklich schildert sie die Sehnsüchte der
alten Bergmänner, nach Jahrzehnten noch einmal in ihre Grube ein zu fahren und
sich dem Berg zu stellen, der den täglichen Kampf um Leben und Tod bedeutete.
Eine Hassliebe, die für den Leser, dem schon die Schilderung der Suche in der
beklemmenden Enge der Stollen, in der absoluten Schwärze einen Schauer über den
Rücken zu jagen mag, fremd aber fesselnd ist.
Ein außergewöhnlich spannender Krimi, den man auch auf als Thriller
bezeichnen könnte, dessen Liebe zu den Persönlichkeiten, das Grauen jedoch
etwas abzumildern vermag. Eine wirkliche Stärke dieses geschickt aufgebauten
Falles.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Susanne Rößler für die aktive Teilnahme
in der Leserunde, für die ich dieses Rezensionsexemplar gewonnen habe.
Weil ich so begeistert von diesem Krimi/Thriller bin, verlose ich ab heute
ein Taschenbuchexemplar unter allen die mir bis zum 5.2.19. um 23.59
h folgende Frage beantworten und mir folgen: Was ist bislang Dein
Lieblingskrimi?
Am 6.2.19 wird das Los entscheiden. Bitte beachtet, daß ich auf
eigene Kosten versende, daher kann es nur an eine Adresse innerhalb
Deutschlands verschickt werden. Es gibt nur ein Buch, wer es gerne gewinnen
möchte ist herzlich willkommen. Ausgezahlt wird der Gewinn nicht und sollte das
Buch auf dem Postwege verloren gehen, täte es mir herzlich leid, dafür würde
ich aber keine Haftung übernehmen. Bitte hinterlasst mir eine Kontaktmöglichkeit,
oder einen Nickname, den ich identifizieren kann z.B. von Lovelybooks, FB oder
Instagram.
Autorenportrait
von Ute Krause, mit Gewinnspiel
Auf
der Frankfurter Buchmesse hatten wir das große Vergnügen die Kinder- und
Jugendbuch Autorin und Illustratorin Ute Krause zu treffen, die seit unserer
Sandmännchen-Zeit mit den Moffels, uns mit ihren Geschichten begeistert. Daher
haben Johanna und ich auch schon im Rahmen des rheinischen Lesefestes Käptn
Book ihren Lesungen zu Oskar und der sehr hungrige Drache folgen dürfen. Sie
wurde 1960 geboren und ihr Sohn ist inzwischen 17 Jahre alt und nicht die große
Leseratte. So ist es ihr immer ein Anliegen, zu überlegen, mit welchen
Geschichten sie Jungen zum Lesen zu animieren. Hierzu ersann sie die Minus Drei
Reihe, ursprünglich als Leseanfänger-Reihe mit einer lustigen Dinosaurier-Geschichte
und wenig Text in großer dick gedruckter Fibelschrift, bei passenden
farbenfrohen Illustrationen zum Text. Dadurch eignet sich die Reihe auch super
zum Vorlesen. Mit der Erweiterung des Titels auf Minus Drei und die wilde Lucy
wird der Textanteil deutlich länger und die Schrift ist noch relativ groß, aber
kein Fibelschrifttyp. Mit dem wachsenen Textanteil haben nun die Figuren
natürlich noch mehr Möglichkeit sich zu entwickeln und die Geschichten aus
Farnheim werden noch lustiger und spannender.
Sie
wuchs in der Türkei, Nigeria, Indien und den USA auf, besuchte 11 Schule,
unterschiedlicher Schulsysteme und schaffte dennoch ihr Abitur. Sie verriet
uns, daß in Indien es nicht immer einfach war, eine geeignete Schule zu finden
und so kam sie dort auf ein Internat nach englischem Konzept. Doch verbrachte
sie viel Zeit damit sich für sich selbst Geschichte auszudenken z.B. wenn sie
nicht einschlafen konnte. Das Internat war so ähnlich organisiert, wie bei
Harry Potter. Die Schüler wohnten in verschiedenen Häusern, die in Wettkämpfen
verschiedener Disziplinen gegeneinander antraten. Schon in der Unterstufe wurde
sie für den Zeichenwettbewerb ins Rennen geschickt und gewann. Nach so einem
Start zeichnete sie natürlich erst recht weiter und so illustriert sie heute
ihre Geschichten selbst und teilweise auch für andere bekannte Autoren wie z.
B. Paul Maar (Jaguar und Neinguar, Herr Bello) oder Sabine Ludwig (wer hustet
da im Weihnachtsbaum) oder Das Anne-Kaffeekanne-Liederbuch von Frederick Vahle,
inzwischen schon ein Klassiker.
Aber
das ist ihr alles noch nicht genug, weshalb sie auch noch einen Writers'
Workshop in den Emiraten organisierte, nachdem ihr aufgefallen war, daß es dort
kaum eigenständige Kinderliteratur gab. Der Workshop mit 13 verschleierten
Frauen, war nicht nur ausgesprochen spannend für beide Seiten, denn Ute Krause
erfuhr auch viel über die Lebensweise, Denkweise und das Rollenverständnis, es
war auch sehr erfolgreich. Sieben Geschichten aus dem Workshop fanden Verleger
und eine wurde sogar mit dem Etisalat Award (dem arabischen
Kinderliteraturpreis) ausgezeichnet.
Anfangs
waren unsere Töchter noch etwas ehrfürchtig, aber Ute Krause strahlte so viel
Herzlichkeit und Wärme aus, daß sie die Scheu schnell ablegten. Und so lauschten
sie gebannt, als sie über Minus Drei Entwicklung vom Leseanfängerbuch zum
Vorlesebuch erzählte, auch wenn es eigentlich andersherum gedacht war, oder von
ihrem Jugendbuch „Im Labyrinth der Lügen“, das inspiriert ist von vielen wahren
Schicksalen, als der Mauerbau Familien auseinanderriss und Kinder ohne ihre
Eltern aufwachsen mussten, weil diese dachten, daß die Kinder nach ihrer Flucht
nach ziehen könnten. Diese Fragen des „Warum“ und was löst dies in den Kindern
aus, ist unglaublich spannend und für ab 10 Jahren gut verständlich als
Kinderagententhriller erzählt. Im Glossar werden dann die den Kindern heute
nicht mehr geläufigen Begriffe aus der DDR erklärt und sie können sich wirklich
in die Bedeutung der Teilung für diese Familien hineinfühlen.
Das
Thema der Trennung liegt ihr sehr am Herzen denn auch in ihrem aktuellen
Einzelband „Theo und das Geheimnis des schwarzen Raben“ geht es um einen
Jungen, der ohne seinen Vater, alleine bei seiner Mutter und deren neuen Martin in Berlin aufwächst. Auch wenn die
Mutter ihren neuen Freund liebt, versteht sich Theo nicht mit ihm, sondern
wünscht sich seinen Vater herbei, der eines Tages spurlos verschwunden war. Als
der Konflikt mit Martin besonders heftig auflodert, steht nachts ein
Piratenkapitän mitten in seinem Zimmer und spricht mit ihm, über seinen Vater
und seine Kindheit. Im Baum vor dem Fenster ankert sein Schiff und ein
schwarzer Rabe spricht mit Theo. Doch ehe Theo mit dem Raben und dem Schiff das
Abenteuer seines Lebens erlebt, muss er noch in ein Feriencamp.
Ute
Krauses Illustrationsstil ist ebenso unverkennbar, wie ihr Schreibstil. Denn
ihre Romane richten sich nicht nur an Kinder, sondern sollen auch mit- oder
vorlesenden Müttern Spaß machen. So liest sich z.B. „Die Muskeltiere und Madame
Roquefort“ wie Chick-lit. Ich habe mich herrlich über die Zickigkeiten zwischen
der eingebildeten Madame Roquefort und der liebenswerten Ex-Laborratte Gruyère
amüsiert. Das Schöne daran ist, daß diese feinen Zwischentöne, den Kindern gar
nicht so auffallen, sie verstehen die Muskeltierabenteuer auf einer ganz
anderen Ebene und haben dabei ebenso viel Spaß. Ihre Bücher richten sich immer
sowohl an Jungs, als auch an Mädchen.
Neugierig
geworden? Das hoffe ich doch und verlose daher bis einschließlich 1.
Dezember 2018 ein Exemplar von „Minus Drei und die wilde Lucy – Die
blöde Sache mit dem Ei“. Eine Geschichte über Nachwuchs für Dino-Familie
Drei und den sehr ungehaltenen Jung-Dino Minus. Für Leseanfänger ab 2 Klasse
oder zum Vorlesen für Vorschulkinder (die Konzentrationsspanne sollte schon für
etwas längere Zusammenhänge reichen).
Was
Ihr dafür tun müsst? Folgt meinem Blog, hier oder auf FB, liked diesen Beitrag
und verratet mir, welche blöde Sache Euch schon mit einem Ei passiert ist.
Da
ich den Gewinn auf eigene Kosten verschicke, verschicke ich nur innerhalb
Deutschlands, es gibt dieses Buch und keine Barauszahlung, sollte die Post es
verlieren, wäre es schade, aber leider nicht zu ändern und eine Adresse, wohin
ich es schicken soll, müsstet Ihr mir binnen 3 Tagen verraten, sonst wird neu
ausgelost.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mord im Weisswurst-Stüberl, Schlemmen, Spielen & Ermitteln, Michaela
Küpper & Marlies Müller, Gmeiner Spannung
Ein Krimi-Dinner für 8 Personen mit Kochbuch für bayrische Schmankerln.
Enthalten sind 8 Gastgeberkarten, 7 persönliche Einladungen, 7 persönliche
Top-Secret-Akten, 8 persönliche Regieanweisungen und 1 Kochbuch mit
Spielanleitung.
Wir haben in der letzten Zeit, in wechselnden Besetzungen diverse Spiele
getestet und bei keinem haben wir so viel gelacht!
Dieses Krimi-Dinner-Spiel ist wirklich sehr ansprechend aufgemacht. Egal ob
es bei uns zu Hause lag, oder in der Kanzlei, jeder nahm es sofort in die Hand
und hat es bewundert. Was das Spiel bei mir auf der Arbeit zu suchen hatte?
Ähäm, ich habe das beiliegende Rezeptbuch teilweise eingescannt und an die
Interessierten versendet, damit ich das Büffet nicht alleine zubereiten muss ;)
Ging eigentlich prima, die Rezepte sind ansprechend fotografiert und mit
humorvollen Bemerkungen präsentiert, die meisten sind Büffet tauglich und auch
gar nicht so schwer. Sogar für Promille ist gesorgt, denn es gibt auch Rezepte
für Eierlikör, Limcello und Tante Helgas Absacker. Anschließend schickte ich
allen Mitspielern ihre persönlichen Einladungen zu, damit jeder in Ruhe zu
Hause lesen konnte, welchen Charakter er denn hat und sich entsprechend
vorbereiten und kleiden konnte. Da wurde ich tatsächlich, hammermäßig
überrascht! Tja, im Rheinland nehmen wir es mit dem Verkleiden ernst!
Die Spielregeln sind einfach. Jeder erhält seine persönliche
Regieanweisungen mit nummerierten Redebeiträgen. Unter jedem Redebeitrag ist
angegeben, wer als nächster mit welcher Beitragsnummer an der Reihe ist. Mit
Improvisationstalent kann man dann auch immer geschickt verbal an den nächsten
Spieler übergeben. Ich war doch wirklich erstaunt, welche schauspielerischen
Talente an unserem Tisch saßen und bei einem weiß ich nun auch, weshalb er
darstellendes Spiel unterrichtet. Zwar war sein Focke Bayer statt Fischkopp,
aber dafür mit Schmackes. Man sollte sich seine Rolle auch deshalb schon vorher
an schauen, weil z.B. Vroni „Skandal im Sperrbezirk“ schmettert. Je nach Alter,
ist einem das eventuell kein Begriff.

Der Fall ist relativ simpel. 9 ausgebuffte Halunken treffen sich jedes Jahr
in einer abgeschiedenen Berghütte, nur diesmal stürzt die liebe Elfriede
Butterweck, genannt die Patin bereits am ersten Abend in den Tod. Da aus
Diskretionsgründen, nur die Halunken anwesend sein und kein Personal oder
Entourage, kann der Täter/die Täterin nur einer der anwesenden 8 schuldig sein.
Auch wenn wir mit echten Profi-Ermittlern gespielt haben, die Lösung ist nicht
sehr kompliziert, wer mag kann also durchaus 3 maß Weißbier bei diesem Spiel
konsumieren. Der Spaß liegt wirklich darin in die jeweiligen Rollen zu
schlüpfen und aus den Regieanweisungen das meiste heraus zu holen. Ein
leckerer, lockerer Abend mit 8 Freunden. Da liegt die Krux. Man kann das Spiel
auch ab 5 Personen spielen, aber einige Rollen können nicht doppelt besetzt
werden und dann ist es eigentlich wirklich zu offensichtlich, wer als Täter
ausgeschlossen werden kann. Wir waren 8 und das war auch wirklich gut so. Unser
Lehrer für darstellendes Spiel hat übrigens gemeint, daß er schon Krimi-Dinner
professionell mitgespielt habe und diese wären noch einfacher von der Lösung
her gewesen. Es geht halt wirklich vor allem um ein geselliges Beisammen sein.
Dennoch gab es etwas, was für das nächste Spiel noch besser gemacht werden
könnte: Schön wäre es, wenn Spielleiter und Mörder auch miträtseln könnten und
zumindest der Mörder erst am Ende entlarvt würde auch für ihn. Eventuell mit
einer Karte in einem verschlossenen Umschlag. Hier stand in der Top-Secret-Akte
des Mörders bereits in einer oberen Zeile, daß er der Mörder sei und immer wenn
er zur Tarnung sich dort Notizen machte, mußte er aufpassen, daß niemand den
verräterischen Passus „um 19.00h hast Du Elfriede Butterweck vom Balkon
gestoßen“.
Unsere Runde bestand fast nur aus Juristen und Lehrern und ausgerechnet die
hauptberuflichen Aktenwälzer fanden, daß es zu viel Papierkram sei, woraufhin
eine wilde Diskussion entbrannte, welche Seiten man hätte weglassen können. Als
Fan des papierhaltigen Büros fand ich es eigentlich prima, aber als Gastgeberin
Flori, hatte ich ja auch weniger Papierkram, nämlich nur meine persönlichen
Regieanweisungen und die 4 Gastgeberkarten, von denen man 2 ganz am Anfang als
Einleitung benötigt und 2 am Ende zur Aufklärung.
Die optische Aufmachung gefiel uns allen aber sehr gut und auch das
Preis-Leistungs-Verhältnis ist in Ordnung, wenn man es mit einem Kino-Abend für
8 Personen oder mit anderen derartigen Produkten vergleicht, eigentlich sogar
günstig. Man kann in gleicher Zusammensetzung das Spiel nur einmal spielen.
Aber anders, als in einem Escape-Room-Spiel (unmöglich zweimal zu spielen, da
das Material teilweise zerschnitten werden muss) für zu Hause zum gleichen
Preis steht hier tatsächlich in der Anleitung, daß man das Material kopieren
können, wenn man das Spiel noch ein weiteres mal mit anderen Gästen spielen
wolle. Daher hatte ich auch keine Hemmungen, die Einladungen zu scannen, damit
sie alle pünktlich und sicher ankommen.
Mit Lesebrille ist es tatsächlich auch bis 99 Jahre geeignet, das erste
Spiel seit Langem, wo wir keine Probleme hatten im abendlichen Kunstlicht die
Farben zu unterscheiden, da dies nicht nötig war!
Der zeitliche Rahmen ist mit 1,5 h ziemlich realistisch angesetzt.
Für Spieler, die gerne Rollenspiele spielen oder komödiantisches Talent
haben „A Mords-Gaudi!“, andere sollten die Finger davon lassen.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Gmeiner Verlag für diesen gelungenen
Abend!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Exit das Spiel: Die vergessene Insel, Kosmos Verlag
Exit ist das Escape-Room-Spiel für zu Hause und kann daher
nur ein einziges Mal gespielt werden. Klar, man weiß ja auch sonst wie’s geht,
außerdem werden einige Karten und Seiten zerrissen oder zerschnitten, so ist es
halt wenn man entkommen will! Daher ist es nicht ganz billig mit rund 13,- €
für ein einmaliges Spielerlebnis, aber man kann es ja zu viert (oder wie wir zu
fünft) spielen und es ist immer noch günstiger als ein organisiertes
Escape-Room Event.
Offiziell sind die Spiele ab 12 Jahren und für 1 – 4 Spieler
gedacht, für 45 bis 90 Minuten. Es gibt verschiedene Level und „Die vergessene
Insel“ gehört zum Level Fortgeschrittene:
„Was als idyllischer Segelausflug begann, endet in einem
schrecklichen Sturm. Euer Boot kentert und ihr findet euch am Strand einer
mysteriösen Insel wieder. Dort entdeckt ihr eine Drehscheibe aus purem Gold…
aber auch eine äußerst beunruhigende Botschaft“
Inhalt: 1 Decodier-Scheibe, 87 Karten, 5 seltsame Teile, 1
Buch, eine Spielanleitung.
Mein Mann und mein alter Schulfreund haben es von der Essener
Spielemesse mitgebracht. Da wir viel spielen, dachten wir, wir fangen mal mit
dem Fortgeschrittenen Level an. Tja, das haben wir uns so gedacht, aber das
Spiel ist nicht für so Oberschlaue gedacht, die sich nicht so an die Regeln
halten. D.h. man sollte nicht so überheblich sein und durchaus mit Level für
Anfänger beginnen ;)
Wir waren zu fünft, statt zu viert. Das bringt nur einen
mäßigen Vorteil, weil man in einer größeren Runde bisweilen nicht alle
gleichgut die Karten und Regeln einsehen lassen kann. Dass wir deutlich länger
als 45 – 90 Minuten gebraucht haben, lag wohl weniger an dem einen Mitspieler
mehr und auch nicht nur daran, daß wir erst um 21.40h begonnen haben. Wir
hatten die Denkschemata einfach noch nicht so verinnerlicht, wie dies wohl der
Fall wäre, wenn man gleich mit Level 1 beginnt, wie es auch gedacht ist.
Als Berufe waren vertreten: Bauingenieur,
Optikerin/Orthoptistin, Förderschullehrer, Grundschullehrerin und Juristin.
Ich fand es ja sehr spannend, wie unterschiedlich wir durch
unsere jeweilige Berufsprägung an die Rätsel heran gegangen ist. Alles was zu
sehen war, hat die Orthoptistin ratzfaz gesehen, die Grundschullehrerin hat
gemalt und probiert, mir sprangen die entscheidenden Worte in die Augen,
worüber der Ingenieur sich noch immer wundert und ich habe immer noch keine
Ahnung, was er da mit dem Millimeterpapier und Maßstäben anstellte (dabei haben
wir zusammen Erdkunde-Abi gemacht – er weil er Karten und so was liebt und ich
aus Liebe zu Statistiken). Zusammen macht es deutlich mehr Spaß, es wird aber
auch der Ehrgeiz richtig rausgekitzelt!
Wir wollten unbedingt von dieser Insel entkommen und
trotzdem kamen wir uns bisweilen vor wie der Ochs vorm Berg, oder als würden
wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Manchmal braucht man einfach
etwas Abstand oder eine andere Blickrichtung.
Es macht echt Spaß, aber auch hier gilt: eine Aufgabe mußten
wir sehr umständlich lösen, weil wir beim schummerigen Kunstlicht, die
versteckte Skala nicht sehen konnten. Vielleicht ist das Augenlicht von
Zwölfjährigen noch gut genug dafür, aber für Erwachsene war das wieder eine
Verkennung des Sehvermögens (nein, wir sind alle durchaus fahrtauglich und
nicht sehbehindert, das ist wirklich ein Problem der Farbgestaltung und des
abendlichen Kunstlichts).
Man muß nicht studiert haben, um dieses Spiel zu spielen.
Ich habe mich des Öfteren gefragt, ob wir nicht gerade viel zu kompliziert
denken.
Dieses Spiel eignet sich super für eine kleine
Sylvester-Gesellschaft, aber ein nicht so hoher Alkoholpegel hilft sicher ganz
gewaltig, die Chancen zum Entkommen von der Insel zu erhöhen. Auch als
Geburtstagsspiel für einen Geburtstag ab mind. 12 Jahren ist es für kleine
Feiern wirklich gut geeignet. Es macht richtig Spaß, noch mehr, wenn man über
sich selbst lachen kann.
Fazit: Gute 4 bis 5 Sterne
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Herzlichen Glückwunsch! Heute wird im Hamburger Thalia
Theater der Kinderhörbuchpreis Beo verliehen!
Anlässlich dieses Ergebnisses verlosen wir ein Exemplar des
Siegers in der Kategorie Klassiker:
Aus der Reihe: Mit Pauken und Trompeten: Das Gespenst von Canterville
verlosen wir ein neues Hörbuch, das klassische Musik mit dem zeitlosen
Gruselmärchen von Oscar Wilde verbindet. Wie danken hierfür den headroom sound
productions!
Die Musik ist echt gruselig und das Thema ist auch nichts
für die ganz Kleinen! Ich kann es aber ab 10 Jahren wirklich gut
empfehlen, denn es ist etwas Besonderes!
Die Gedankentiefe und sprachliche Schönheit Oscar Wildes trifft auf schaurig
schöne Orchestermusik.
Was Ihr tun müsst, um zu gewinnen? Schreibt mir bis zum 1.12.17 Mitternacht, welches Eure Lieblingsgeschichte von Oscar Wilde ist.
Teilnehmen kann jeder, aber da ich das Porto selbst trage,
verschicke ich den Gewinn nur an eine Adresse innerhalb Deutschlands. Es
besteht kein Rechtsanspruch, verlost wird ein Hörbuch und den Wert des Gewinns
kann man sich natürlich auch nicht auszahlen lassen. Noch Fragen?
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Fundament der Ewigkeit, Ken Follett, Spielautor Michale
Rieneck, Kosmos
Wir haben das Spiel in großer Runde gespielt und einmal in
kleiner Runde angespielt:
Das Thema des Spieles ist die Handlung und das Setting des
neuen Ken Follett Romans, des 3. Teils der Saga, die im „Die Säulen der Erde“
in Kingsbridge begann.
England 1558: Noch immer wacht die altehrwürdige Kathedrale
von Kingsbridge über die Stadt. Doch halb Europa ist im Konflikt zwischen
Katholiken und Protestanten zutiefst gespalten. England, Frankreich, Spanien
und die Niederlande streiten gleichermaßen um Macht und Einfluß.
Spielziel ist es möglichst viele Siegpunkte zu erreichen.
Das Spielende wird eingeleitet, sobald ein Spieler 50 Siegpunkte auf der
Siegpunktleiste erreicht. Wer am Ende des Spiels auf der Leiste am weitesten
vorgerückt ist, gewinnt das Spiel. Siegpunkte erhalten die Spieler vor allem
durch den Verkauf von Waren und immer dann, wenn sie im Falle eines
Religionskonfliktes der passenden Religion angehören.
Die Kathedrale steht nun, es hat die Zeit der Reformation
begonnen, so daß es Glaubenskriege auszufechten gilt und der Handel damit ein
wenig in den Hintergrund rückt. Von anderen Spielen des Kosmos-Verlages sind
wir das Handeln gewöhnt und mußten uns daher umstellen. Wir hätten gerne mehr
Möglichkeiten zum Handeln gehabt und waren uns diesbezüglich auch nicht ganz
sicher, ob wir die Regeln hierzu richtig ausgelegt haben, denn nach unserer
ersten Lesart wäre der Handel relativ unbedeutend, auch wenn er auf dem
Spielbrett einen relativ großen Raum einnimmt. Das Spielzusatzmaterial mit
Karten, Aktionssteinen, Religionssteinen und Handelshäusern ist sehr
umfangreich und bis auf die zusammensteckbaren Fackeln (mit denen wir eh nicht
viel anfangen konnten) wirklich solide.
Ungewohnt aber interessant fanden wir das Spiel mit 6
Würfeln. Allerdings trat hier neben der Regelauslegung das größte Problem auf:
Wir konnten im Kunstlicht die Farben nicht auseinander halten, was bisweilen zu
Fehlern in der Punktevergabe und einer Erschwernis in der Strategieplanung.
Niemand von uns 5 konnte Lila von Braun unterscheiden, wobei ich als Älteste
und Spielleiterin auf Entfernung auch Schwarz und Dunkelblau abends nicht gut
erkennen konnte. Lediglich Weiß und Orange waren für mich immer eindeutig. Warum
nicht wenigstens Hellblau statt Dunkelblau und ein helleres Violett gewählt
wurde, war uns vollkommen schleierhaft.
Ansonsten ist das Spiel wirklich ansprechend gestaltet. In
der zweiten Runde kritisierte eine mitspielende Kunstlehrerin, daß Queen
Elisabeth nicht als offensichtlich weiß zu erkennen wäre auf der Karte, aber
das fand ich unproblematisch, da die vier Farben Weiß, Orange, Blau, Braun den
vier Mächten England, Holland, Frankreich und Spanien zugeordnet waren und die
Namen der auf den 52 Personenkarten abgebildeten schon eindeutig waren. Im
Zweifel war die Landeszugehörigkeit auch eindeutig an der Kartenrückseite
erkennbar. Allerdings wäre uns eine Verstaumöglichkeit in Stoffsäckchen der
zahlreichen Kärtchen, Würfel und Figuren lieber gewesen, als diese
Plastikeinteilung, in die man das Spielmaterial kaum richtig einsortiert
bekommt und man daher vor dem Spielaufbau erst einmal alles wieder
auseinanderklamüsern muß.
Bei der Regelauslegung durch Lehrer und einer Juristin bestand
nicht immer Klarheit, was vielleicht auf unsere Erwartungshaltung an ein gutes
Kosmos-Spiel zurück zu führen ist. Zwei aus der 1. Runde spielten auch beim
zweiten Mal mit und es war offensichtlich, daß es beim zweiten Spielen deutlich
mehr Spaß macht, da man die Strategie-Möglichkeiten deutlich besser durchschaut
und für sich nutzen kann, zum Anderen waren wir Wiederholer ganz klar im
Vorteil, da die Regeln relativ umfangreich sind. Wir hätten uns eine Karte
gewünscht auf welcher sämtliche Aktionen der Aktionsleiste und der
Aktionssymbole aufgeführt sind, die man dann an den jeweils nächsten Spieler
weiterreichen kann.
Das Erfordernis der Aufteilung in zwei Halbjahre pro
Spielzug hat uns bis zum Ende nicht erschlossen.
Das Spielen von Religionskriegen fand eine Mitspielerin
etwas makaber in heutigen Zeiten. Mein Mann stöhnte, daß immer die Protestanten
gewinnen würden, irgendwie lagen die Karten immer deutlicher für die
Protestanten als für die Katholiken. Religiöse Minderheiten hatten wir nie,
weil es auch nicht so oft die Gelegenheit des Wechsels der Konfession gab,
gerade mein Mann hatte fast nur 5er mit dem Religionswürfel geworfen, wir
fanden das Glück eine nicht unerhebliche Komponente des Spiels.
Unser großer Spielexperte bemängelte, daß das Glückselement
zu hoch sei und die Strategiemöglichkeiten zu gering, aber bereits in der
zweiten Runde bewies seine Ehefrau, daß bei besserer Kenntnis des Spielverlaufs
mittels der Religionskriege und der Symbole auf der Aktionsleiste ein
geschicktes Taktieren möglich ist.
Fazit: Das Spiel dauert immerhin mind. 90 min. Man sollte es
unbedingt als erstes Spiel des Abends spielen, da es für spätere Spielzeiten
und höheren Alkoholpegel zu kompliziert ist. Es ist durchaus interessant und
die Strategien machen echt Spaß, wenn man erst einmal bis zu diesen
Möglichkeiten durchgedrungen ist. Gerade weil eine Übersichtskarte zu den
Aktionen fehlt und es nur eine für die Abläufe der Halbjahre gibt, ist es
anfangs echt schwer sich alle Möglichkeiten zu merken und entsprechend zu
planen.
Ein Spiel das sicherlich mit jeder Wiederholung an Reiz
gewinnt, allerdings hat die Komplexität des Regelwerkes und die Problematik in
der Farbunterscheidung den Willen es in neuer Rundenkonstellation zu
wiederholen erheblich gesenkt. Die müden Mütter hatten einfach keine Lust sich
durch die Regeln durch zu arbeiten und lieber einen Klassiker gewählt. Bis dato
gefällt uns „Säulen der Erde“ einschließlich der Erweiterung für bis zu 6
Spielern, einfach besser.
Durchaus reizvoll, vor allem in der Wiederholung, aber
durchaus verbesserungsbedürftig, daher 3,5 von 5 Sternen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Bastei-Lübbe und dem
Kosmos-Verlag für dieses Rezensionsspiel, auf das wir ohnehin schon neugierig
waren!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Auslosung des großen Halloween-Gewinnspiels!
Dank meiner Glücksfee Franziska konnte nun die glückliche
Gewinnerin von Johnny Sinclair: Beruf Geisterjäger! ausgelost werden, ohne
notarielle Aufsicht, aber noch im Halloween-Fieber.
Wir freuen uns Nina R. zum Gewinn eines gruseligen
Reihenauftakt von Sabine Städing zu gratulieren!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Grosses Helloween-Gewinnspiel mit Johnny Sinclair Beruf:
Geisterjäger!
Von Sabine Städing, Baumhaus Verlag
Helloween naht, das Fest der Geister und des Grauens! Daher
können sich alle, die sich trauen, für dieses Kinderbuch ab 10 Jahren bewerben:
Der 12 Jährige Johnny Sinclair lebt auf der Burg Greyman
Castle in den Highlands, seine Eltern sind Forscher und meist in der ganzen
Welt unterwegs, während Johnny mit seinem karibischen Kindermädchen Cécile,
einer Vodoo-Beschwörerin in Schottland bleibt. Eines Tages findet er einen
sprechenden Totenkopf und der stellt sein Leben fortan ganz schön auf den Kopf!
Wer mehr wissen möchte, der kann hier unsere Rezension
nachlesen:
Was Ihr tun müsst, um das Buch zu gewinnen? Beantwortet mir die Frage: Wie heißt der Erfinder von John Sinclair?
Teilnahmeschluss ist der 29.10.17.
Wie immer gibt es keinen Rechtsanspruch, der Gewinn kann
nicht ausgezahlt werden und aufgrund der Portokosten versende ich das Buch nur
innerhalb von Deutschland!
Viel Spaß und fröhliches Gruseln!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kurzer Prozess, Krimi-Kartenspiel für clevere Ganoven, von
Reiner Knizia, Gmeiner Spannung
Am Wochenende war Spieletesten angesagt. Dieses Kartenspiel
für 3 bis 6 Spieler ab 10 Jahren haben wir mit 5 Spielerinnen von 35 – 45
Jahren getestet. Als Krimi-Fan und Juristin war ich sehr gespannt auf dieses
Spiel:
Alle Karten werden gründlich gemischt und an alle Mitspieler
ausgeteilt, es bleiben keine Karten übrig. Bei 3 Mitspielern werden Karten
herausgenommen. Der Jüngste beginnt und kann eine Karte (Wert von 1-3) vor
einen Mitspieler der Wahl auslegen. Jeden Spieler wird so eine Farbe zu
geteilt, je eine Farbe pro Spieler die für die jeweilige Runde gilt. Ausser
diesen Verbrechenskarten gibt es noch Zeugenkarten, die quasi als Farbjoker
verwendet werden können und schwarze Peter Karten, durch welche alle
ausgelegten Karten einen Platz nach links wandern, wodurch die Spieler neue
Farben zugewiesen bekommen. Wer als erstes über 5 Punkte vor sich ausliegen
hat, ist überführt und muß alle ausliegenden Karten nehmen und neben sich
legen. Wenn alle Handkarten ausgelegt sind, wird gezählt wer die höchste
Punktzahl auf diese Weise gesammelt hat. Wer die meisten Strafpunkte hat, muß
sich die höchste Haftdauer-Karte nehmen, wer die wenigsten hat, bleibt frei.
Nach 3 Runden werden diese Haftperioden aneinander gelegt
und verglichen wer die längste Strafe abzusitzen hat.
Fazit: auch bei diesem Spiel hatte ich mal wieder Probleme
die Farben im Kunstlicht auseinander zu halten. Im dämmrigen Kunstlicht konnte
ich am anderen Tischende lediglich rot und gelb klar auseinander halten. Je
jünger die Mitspieler, desto weniger diese Farbschwierigkeiten.
Die Karten sind wirklich abwechslungsreich gestaltet. Die
Optik des Spiels ist echt gut, die Regeln sind verständlich und relativ einfach,
man kann ziemlich schnell anfangen los zu spielen, ohne stundenlang Regeln zu
wälzen oder aufzubauen. Sehr praktisch für unterwegs, oder wenn man nicht so
lange Zeit hat. Die Künstlerin unter den Mitspielerinnen war mit der Optik sehr
zufrieden, fragte aber (berechtigter Weise) wozu die aufwendige Gestaltung,
wenn es darauf eigentlich nicht ankommt. Dafür können die Spielzüge ziemlich
schnell auf einander folgen. Keine zähen Spielpausen, wenn jemand scheinbar
unendlich lange an seiner optimalen Strategie feilt, es ist in der Tat zum
Spielen und keine Wissenschaft.
Aber so ganz der große Knaller war es leider auch nicht. Der
Clou hat uns gefehlt. Wir fünf fanden es nett, aber nicht mehr. Alkoholisiert
kann man es auch noch spielen und dann ist es lustiger, aber wir wollen hier ja
niemanden zum Trinken animieren (alleine Federweißer hat uns schon genügt).
Als Blindtest haben wir noch zwei weitere Spiele getestet,
gewonnen hat definitiv das Spiel, daß es mal zum Spiel des Jahres 2013
geschafft hat, so konnten wir ausschließend, daß diese Wertung nicht daran lag,
daß wir das Spiel alle nicht kannten.
Am interessantesten fanden wir den Kartentausch, aber noch
ein paar weitere Spielvariationen haben wir schon noch vermisst. Von dem
bekannten Spieleautor Dr. Rainer Knizia haben wir mehr erwartet.
Fazit: nett, aber nicht mehr. 3 von 5 Sternen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Gemeiner Verlag für
dieses Krimi-Kartenspiel
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gewinnspielalarm!
Gewinne ein signiertes Exemplar von Hannah Kaisers „Sekunden Träume“
Im Mai und Juni tummeln sich ja die Feiertage und wenn das
Wetter dann noch so wechselhaft ist, wie im Moment, dann können einem schon mal
die Bücher ausgehen. Panik pur! Damit das nicht passiert, verlose ich einen
handsignierten Liebesroman „Sekunden Träume“ mit Lesezeichen von Hannah Kaiser,
die ich auf der Frankfurter Buchmesse 2016 treffen durfte.
„Worum es in Sekunden Träume geht: „Bevor Katelyn Montgomery
mit der Leitung einer großen Baustelle im ländlichen Greenwish, Nebraska so
richtig beginnen kann, geschehen bereits die ersten Katastrophen: Ausgerechnet
auf ihrer Baustelle wurde ein Skelett gefunden, und als vorläufiger Gutachter
taucht Alexander McLearie auf, in den sie als Teenager hoffnungslos verliebt
war. Auch jetzt noch schlägt seine geheimnisvolle Ausstrahlung sie sofort in
ihren Bann. Doch beide tragen Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit mit sich
herum, die sie bis heute nicht loslassen. Außerdem ist da noch Katelyns Freund,
der ungeduldig in New York auf sie wartet …“
Ich bin ganz sicher, daß Katelyn Euch über so mache
Schlecht-Wetter-Stunde hinwegtrösten wird!
Wer mitmachen möchte schicke mir einfach bis zum 15.6.17 um
23.00h eine Mail oder hinterlasse einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag!
Es gibt nur ein Exemplar, insofern gibt es keinen
Rechtsanspruch und der Gewinn kann auch nicht ausgezahlt werden. Der Versand kann nur innerhalb Deutschlands erfolgen.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Krimispiele und Gesellschaftsspiele
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Spiele-Comic-Krimi: Sherlock Holmes 01, Pegasus Spiele
Sind wir nicht alle ein bißchen Sherlock? Sherlocks
geistiger Vater Sir Arthur Conon Doyle ist schon einige Jahre tot, aber
vergessen wird sein legendärer Detektiv noch lange nicht. Im Gegenteil, dank
der aktuellen BBC-Verfilmung und diversen Spin-Offs scheint er angesagter denn
je.
Ich liebe Bücher, ich liebe Spiele, liebe ich auch Spiele-Comic-Krimis?
Ich dachte, ich flutsche da mal schnell durch, aufgrund
meiner langjährigen Krimi-Erfahrung…. Ha, diese Hybris hat Sherlock mir schnell
genommen.
Dieser Band enthält 4 Fälle, die mit jedem Mal umfangreicher
und komplexer werden. Man kombiniert sich quasi warm.
Sherlock erhält anonym eine Akte mit vier Fällen zugespielt,
die er aufgefordert wird zu lösen. Da Watson sich unterfordert fühlt, darf er
sich um den ersten Fall, den Überfall auf Sherlocks Vermieterin und deren
verschwundene Katze kümmern.
Zudem wurde eine bekannte Hellseherin getötet, ein Mann ohne
Gedächtnis im Wald Nähe des Friedhofs von Highgate gefunden und ein Skarabäus
aus dem Britisch Museum gestohlen.
Die Reihenfolge in der man die Fälle löst, ist nicht
festgelegt, ich fand es aber empfehlenswert die im Buch vorgeschlagene
Reihenfolge einzuhalten, dann werden sie Fälle immer kniffeliger.
Zu Beginn eines jeden Falls kann man sich entscheiden, ob
man als Sherlock oder Watson ermitteln möchte. Als Watson kann man die Opfer
körperlich untersuchen und hat einen Hinweis mehr zur Verfügung. Entsprechend
der getroffenen Entscheidungen blättert man sich weiter durch das Buch, hin zu
dem nächsten Feld mit Hinweisen, Befragungen und zwischendurch kann man noch
verlorene Schreibmaschinentasten suchen, die sich am Ende als wirklich wichtig
erweisen. Anfangs hat mich das viele Herumblättern etwas befremdet, aber welcher
leidenschaftliche Leser blättert nicht gerne in Büchern? Beim Blättern muß man
aber ganz genau hinschauen, sonst verpasst man eine in den Illustrationen
versteckte Zahl, die zu einem Pfad führt, der wichtige Hinweise gibt, oder man
übersieht eine Schreibmaschinentaste. Man muß die Bilder genau betrachten,
Fingerabdrücke vergleichen, Phantombilder erstellen. Die Ermittlungen sind sehr
abwechslungsreich gestaltet.
So wie ich, einfach mal drauflos Lesen, das geht nicht! Man
braucht schon Ruhe, Muße und definitiv Papier und Bleistift, um sich die
gefunden Hinweise und mögliche Schlußfolgerungen notieren zu können. Dies ist
auch im Buch selbst möglich, dort ist sogar sehr hübsch ein Ermittlungsbogen
und Raum für Notizen angelegt, aber ich mag einfach nicht in Bücher schreiben,
daher habe ich mich für Bleistift und Papier entschieden. Die Lösung folgt ganz
am Ende im „Lösungsheft“, wenn sich alle Fäden zusammen bei einem
Verbrechergenie treffen! Wer mag das wohl sein?! In diesem Lösungsteil kann man
anhand einer Erfolgsskala sein eigenes Abschneiden ermitteln – ich weiß schon,
warum ich mich bei jedem Fall dafür entschieden habe, als Watson zu ermitteln.
Einige Fälle mußte ich von vorne beginnen, weil mitten in
der dramatischsten Ermittlung gerade ein Kind ins Zimmer platzte mit einer
unglaublich wichtigen Frage. Wie gesagt, man sollte sich Ruhe gönnen für diese
Ermittlung. Es ist ein Spiel, es macht Spaß, aber es ist volles Mitdenken und
nicht nur die halbe Hirnhälfte gefragt.
Dieser Spiele-Comic wurde aus dem Französischen übersetzt
und das mit viel Liebe. Es gibt keine holprigen Übersetzungsmängel, bei denen
man denkt, hoppla, so würde Sherlock das doch nie sagen!
Ebenso liebevoll sind die Illustrationen, diese erinnern ein
wenig an Benedict Cumberbatch, und verbreiten direkt Sherlock-Feeling. Das
Cover wirkt im Original durch das glänzende Sherlock Profil auf mattem Grund
noch besser.
Eine tolle Spiel-Idee, die es nun auch für Kinder gibt. Das
finde ich richtig klasse, da es gerade für lesemuffelige Jungs ein toller
Leseanreiz ist, überhaupt etwas zu lesen, vielleicht schaffen sie es ja so, mit
dem Kampf gegen die Gauner auch die Angst vor dem geschriebenen Wort zu
verlieren?! Auf jeden Fall erfordert es Konzentration.
Absolut empfehlenswert, bedient gleichzeitig mehrere
Leidenschaften: Spielen, Comic, Sherlock, Ermitteln… Auch eine wirklich tolle
Geschenkidee, für Freunde, die schon alles haben. Ab 11/12 Jahren. 5 von 5
Sterne
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Crime Masters 2, 25 rätselhafte Kriminalfälle für
Profi-Ermittler. Tatort: Urlaub, von Sonja Klein, Gmeiner Spannung
Krimi-Spiel für mind. 2 Personen ab 14 Jahren, Spieldauer
15-20 Minuten pro Fall.
Die Kriminalfälle spielen an beliebten Urlaubsorten von Aurich
bis Garmisch-Partenkirchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit
einigen Ausreißern wie Ludwigshafen (wer bitte schön macht freiwillig in
Ludwigshafen Urlaub? Eine Base?). Egal ob ein Mord im Wattenmeer,
Schiffsunglück vor Rügen oder Überall in Bad Münstereifel, man lernt einiges
über die Urlaubsregion und selbst wenn man schon mal am Tatort war, erkennt man
einiges wieder und entdeckt neues.
Aufgebaut ist das Spiel mit 25 Fall-Karten, 25 großen
Aufklärungskarten, einem Block mit Ermittlungsakten (auf der Homepage des
Verlages ist eine Druckvorlage, sollte man Nachschub benötigen) und einer
Spielanleitung. Das Spiel ist sehr handlich und läßt sich daher auch gut
unterwegs spielen.
Der Spielleiter liest sich die Aufklärungskarte genau durch
und gibt dann den Mitspielern anhand der Fallkarten die bekannten Hinweise und
Spuren, die die Ermittler vor Ort vorfanden. Auf der Rückseite der Fallkarten
befindet sich eine Tatortskizze mit den eingezeichneten Hinweisen, damit man es
sich besser vorstellen kann.
Ich habe das Spiel mit zwei Sherlock Holmes Fans gespielt,
die offensichtlich schön öfters Urlaub in Deutschland gemacht haben als ich
(was die alles von den Urlaubsorten wußten!) und im Gegensatz zu mir auch
bereits an Krimi-Dinnern teilgenommen haben.
Dennoch waren wir bei Fall 1 Ein Hauch von Hollywood
ziemlich ratlos. Meine Mitspieler kannten sich im Hollywood Klatschmilieu nicht
aus und hatten keine Chance diesen skurrilen Fall zu lösen.
Fall 2 Maskenspiel der Kripo Euskirchen schien deutlich
einfacher. Bad Münstereifel kannten meine Mitspieler noch besser und sogar das
erwähnte Krimifestival. Dennoch sind wir kläglich gescheitert.
Bei unserem dritten Fall, Wattkieker (Fall 21) haben wir es
nur noch als unlösbare Gaudi genommen und dann wurde das wilde Raten wirklich
lustig. Als Gruppenspiel auf Urlaubshütten oder in großer Runde macht das Spiel
viel Spaß, aber ernsthafte Ermittlungsarbeit ist auch mit den Ermittlungsakten
nicht möglich.
Optisch ist das Spiel wirklich ansprechend. Die Urlaubsinfos
sind durchaus interessant und als Gaudi betrachtet macht das Spiel wirklich was
her.
Daher unter Anpassung unserer Erwartungen: 4 von 5 Sternen!
Wir bedanken uns herzlich beim Gmeiner Verlag für diese neue
Spielerfahrung!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen