Aklak, der kleine Eskimo, Ein Wal für alle Fälle, Anu
Stohner, Henrike Wilson, cbj
Dies ist das 3. Abenteuer des kleinen Eskimojungen Aklak,
seinem Schlittenhund Tuktuk, seiner Freundin Iklik und all den anderen Kindern
aus der kleinen Dorfschule, sowie ihren tierischen Freunden vom
Glatzkopffelsen. Dem Scheehasen Ole, der nicht ganz so schlau ist, Robbe
Ramona, Schneehuhn Ilse, der Ole immer auf die Füße tritt und natürlich Walkind
Norbert, der in diesem Band groß raus kommt.
Im hohen Norden, im ewigen Eis ist es Sommer, dennoch liegt
dort mehr Schnee, als bei uns im Winter und ohne Handschuhe sollte man nicht
vor die Tür. Stiefel und dicke Jacken sind selbstverständlich! In der
Zwergschule im Dorf ist die Aufregung groß: Ein Schulausflug steht an und die
nette Lehrerin hat eine besondere Überraschung angekündigt. Als Aklak und Iklik
den Tieren nach der Schule von dem bevorstehenden Ausflug erzählen, sind diese
ganz traurig. Ihre Tierschulen unternehmen so spannende Ausflüge nie! Aklak hat
nun ein schlechtes Gewissen und bekommt einen Albtraum. Am nächsten Tag scheint
sich der Traum zu erfüllen und Aklak wird ganz traurig, bis Iklik ihm den Kopf
zu recht rückt.
Auch in diesem 3. Band findet man bei den Verlagshinweisen,
die Erläuterung zum Wort Eskimo, daß dieses definitiv kein diskriminierendes
oder hässliches Wort ist. Es ist es altes Nordamerikanisches Wort, dessen
eigentliche Bedeutung noch nicht zweifelsfrei feststeht. Da es nicht diskriminierend
gemeint ist, benutzen es auch viele Eskimos selbst.
Da die Kinder in diesem Buch alle
Klassen von der 1. Bis zur 3. Klasse besuchen, eignet es sich sehr gut zum
Vorlesen, als auch für geübte junge Leser zum Selbstlesen. Die reichhaltigen
farbigen Bilder lockern den Text auf, der relativ groß gedruckt ist, allerdings
nicht in Fibelschrift, also dem Schrifttypus von Schulfibeln. Die Bilder
strahlen eine große Freundlichkeit aus und Henrike Wilson schafft es, dass die
Kinder durchaus alle unterscheidbar sind, obwohl sie alle in dicke Felljacken,
Stiefel und Handschuhe tragen.
Meine jüngste Tochter 8 Jahre, mag
diese Reihe sehr gerne, wegen der verhaltenen Spannung und der freundlichen Verbundenheit
unter den Kindern und Tieren. Alle halten zusammen und niemand wird gejagt, bis
auf die namenlosen Fische die für den scharfen Fischeintopf benötigt werden. Es
ist eher ein Buch für ruhigere Kinder, mit Fantasie und Harmoniebedürfnis. Die
ganze Gruppe erlebt eine abenteuerliche Schnitzeljagd, mit Pannen. Nur dank
ihrer ganz unterschiedlichen Begabungen können sie das Rätsel lösen. Die Kinder
verstehen die Sprache der Tiere, aber ansonsten gibt es nur ganz normale
Abenteuer. Aklak erfreut sich an der Spannung des Alltags, ganz ohne Drachen
oder Bösewichte. Auch das Gute kann durchaus aufregend sein und ist für die
Zielgruppe auch als Gute-Nacht-Geschichte so besser geeignet. Hoch im Norden
ist die Welt noch in Ordnung.
Anu Stohner weiß, wovon sie
schreibt, sie wurde immerhin in Helsinki geboren, lebt aber mittlerweile als
frei Autorin und Übersetzerin am Rhein. Für ihre Übersetzungen aus dem
Englischen, Schwedischen und Finnischen wurde sie vielfach ausgezeichnet. Zu
ihren bekanntesten Büchern gehört „Das Schaf Charlotte“, „die kleine
Schusselhexe“ oder „Der kleine Weihnachtsmann“, die alle in Zusammenarbeit mit
Henrike Wilson entstanden.
Henrike Wilson selbst studierte in
Washington D.C. und Köln Malerei und Grafikdesign. 2007 wurde sie für ihre
Illustrationen mit dem New-York-Times-Award ausgezeichnet.
Ein wirklich schönes Buch zum
Vorlesen und Selberlesen dem wir gerne 4 von 5 Sternen geben.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei
cbj für dieses entspannte Rezensionsexemplar.
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