Dienstag, 30. Januar 2024

Autoreninterview mit S. Sagenroth zum 1. Geburtstag von Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück:

 

Autoreninterview mit S. Sagenroth zum 1. Geburtstag von Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück:

 

Liebe Birgit, Herzlichen Glückwunsch zum 1. Büchergeburtstag von M. Lucile, würdest Du Dich bitte kurz vorstellen?

 

Liebe Dani! Herzlichen Dank für diese Gelegenheit und die Glückwünsche für Monsieur Lucile! Ich werde sie ihm ausrichten und bin überzeugt, das wird ihn sehr glücklich machen, dass du an seinen ersten Geburtstag gedacht hast! 

 

Sehr gerne stelle ich mich hier vor: 

Ich veröffentliche seit 2018 unter dem Namen S. Sagenroth. Roadtrips durch Raum und Zeit, so könnte man es zusammenfassend sagen. Mein Erstling war „A. S. Tory – Roadmovie um die Suche nach einer alten Single“, ursprünglich als Einzelband geplant, doch es folgten drei weitere Serienbände. Geeignet für Jugendliche und Erwachsene. Vier Abenteuerreisen, die immer auch einen ernsten Kern haben. Im Zentrum stehen der Jugendliche Siegmund alias Sid Sagenroth (J), die junge Halb-Italienerin Chiara Da Rosa und der betagte Engländer Mr. Tory. Mit „Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück“ habe ich mich das erste Mal ins Humoristische und Fantastische begeben. Etwas, was unerwartet viel Freude gemacht hat. Als kleinen Spaß am Rande habe ich im letzten Sommer auch ein Kochbuch zu meinen Büchern selbst gestaltet und veröffentlicht: „Rezepte on the Road“ – ein kleiner Kochroadtrip.

 Im richtigen Leben habe ich Jura, Germanistik, Soziologie und Evangelische Religion studiert und arbeite als Grundschullehrerin. Nach ein paar Jahren in Mainz bin ich in meine Geburtsstadt Koblenz zurückgekehrt und lebe dort mit meinem Mann, zwei Söhnen und unserer Katze Cleo.

 

 In Monsieur Lucile gehen Deine glücklosen Heldinnen und Helden auf Zeitreise und starten mit der Weltausstellung 1900 in Paris. Warst Du schon einmal auf einer Weltausstellung?

 

 Ich war noch nie auf einer Weltausstellung, schon gar nicht im Jahr 1900. Aber als Auftakt zu einem neuen Jahrhundert erschien mir das recht passend. Ich habe mir im Vorfeld dazu mit großem Interesse alte Filme und Bilddokumente angesehen, um die Reise meiner vier Protagonist:innen möglichst authentisch beschreiben zu können.

 

Die 4 Zeitreisenden treffen dort einen berühmten Maler mit Faible für Absinth. Wer ist Dein/e Lieblingskünstler/-in und was trinkst Du am liebsten?

 

Besonders liebe ich die französischen Impressionisten, also jene Maler, die im Vorfeld des erwähnten Künstlers ihre Hauptwirkungsphase hatten: Manet, Monet, Cezanne, van Gogh. Auch die Worpsweder Künstler aus dieser Zeit. Der besagte berühmte Maler, auf den meine Protagonist:innen zufällig im Montmartre Viertel treffen, hat bedingt durch das hohe Alter, das er erreichen durfte, eine besonders faszinierende Entwicklung gemacht – von der detailgetreuen Malerei des 19. Jahrhunderts bis zur modernen Abstraktheit.

Ich trinke am liebsten Cappuccino, Ingwerlimonade und trockenen Rotwein. Absinth habe ich das erste Mal getrunken, als ich bei meinen Recherchen zu Paris war. Als Selbstversuch sozusagen. Aber so ganz mein Ding war das nicht. ;.)

 

Fiete hat einen Kassettenrecorder im Rollstohltaxi dabei, eben typisch 80er. Hast Du noch Kassetten? Und kannst Du jungen Lesern erklären, was das ist?

 

Ja, der Fiete. J Seine liebste Zeit sind die 80er. Klar -  ich habe noch ein paar meiner alten Kassetten. Selbstbeschriftet versteht sich. Für die jungen Leser:innen: Kassetten waren früher so ein bisschen das, was heute Spotify ist, die Musik auf unseren Kassetten  begleitete uns durch die Kindheit und Jugend. Unseren Soundtrack stellten wir uns sehr mühevoll selbst her, in dem wir aus dem Radio Lieblingssongs mitschnitten. Um ein bestimmtes Stück hören zu können, musste man mühsam vor- oder zurückspulen. Und wenn man Pech und nicht genau aufgepasst hatte, war es gar nicht auf dieser Seite, sondern auf der anderen. Denn jede Kassette hatte eine sogenannte A und eine B Seite. Um die andere Seite abzuspielen, musste man die Kassette im Kassettendeck umdrehen.

 

Zu welchem Ort, in welche Zeit wärst Du mit den Vieren am liebsten mitgereist?

 

Ich habe mir natürlich Zeiten ausgesucht, in die ich persönlich ebenfalls gerne gereist wäre. Das gilt also für Paris 1900, Berlin 1928 und Woodstock 1969. Aber die Goldenen Zwanziger und die wilden Sechziger hätte ich ganz besonders gerne miterlebt und habe mir insofern ein bisschen einen langjährigen Wunsch erfüllt.

 

Der Abstecher geht auch zum legendären Woodstock-Konzert. Wen hättest Du dort gerne live gesehen?

 

Sehr schöne Frage. Mit Woodstock habe ich mich während des Schreibens besonders lange beschäftigt und sowohl Film als auch Musik ausgiebig und mehrmals konsumiert und studiert. Die Playlist von damals war mehr als beeindruckend. Wobei ich zugeben muss, dass so mancher Song heutzutage doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Vor allem sind wir nicht mehr so lange Stücke gewöhnt. Meine persönlichen Favoriten von damals habe ich in den Kapiteln im Buch erwähnt und auch in die Playlist zum Buch (ein besonderes Steckenpferd von mir, die gibt es tatsächlich bei jedem Buch passend zur Story) integriert. Ganz gewiss waren es Crosby, Stills, Nash & Young, deren Musik ich auch heute noch liebe, Jean Baez, Santana (liebe sie ebenfalls immer noch sehr) und der unvergessliche Jimi Hendrix. Und so richtig schönes Woodstockfeeling bekommt man natürlich auch bei The Who und Jefferson Airplane.

 

Welche heutige Erfindung würdest Du im Jahre 1900 am meisten vermissen?

 

Der Film steckte damals noch in den Kinderschuhen. Den hätte ich sehr vermisst. So konnte ich zwar Filmdokumente von 1900 einsehen, aber sie sind doch sehr flimmernd und nur in Schwarz-Weiß und ohne Ton. Selbstverständlich sind Fernseher, Computer und Handy Erfindungen, die wir ebenfalls kaum mehr wegdenken können. Doch ob ich sie so sehr vermissen würde, wenn wirklich keiner sie sonst hätte, weiß ich nicht einmal. Am ehesten sicherlich den Computer. Denn das Schreiben mit Schreibmaschine war doch für Autor:innen damals ein ungleich mühsameres Unterfangen. Auch Autos gab es damals noch kaum. Sie sind allerdings, wie das Handy, Fluch und Segen zugleich. Ein eigenes Auto ist was Tolles  – aber etwas weniger davon und ein paar Pferdekutschen stattdessen wären manchmal auch nicht so schlecht.

 

Hast Du während des Schreibens gerade bei den Festivalszenen Musik gehört? Wenn ja welche?

 

Oja. Ich höre fast immer beim Schreiben die passende Musik. Und beim Woodstockkapitel liefen vor allem The Who und Santana bei mir rauf und runter.

 

Schreibst Du schon wieder an einem neuen Buch? Wenn ja, verrätst Du uns auch was dazu?

 

 Ja. Das mache ich. Nach meiner längsten Pause allerdings seit sechs Jahren. Ich hatte das dringende Bedürfnis mal wieder längere Zeit zu lesen, etwas, was in den letzten Jahren einfach zu kurz gekommen ist und was ich unendlich vermisst habe. Jetzt endlich fühle ich mich wieder „gefüllter“ und habe auch mehr Abstand gewonnen.  Aber allzu viel möchte ich noch nicht verraten und es wird wohl auch noch ein Weilchen dauern. Nur so viel – es ist wieder etwas ganz Neues. Also weder ein A. S. Tory, noch ein Monsieur Lucile, und ich stelle mich damit einer ganz neuen schnurrenden Herausforderung. J

 

Ganz herzlichen Dank liebe Birgit, pardon Siegmund und alles Gute für Deine Buchbabys!

 

Ich bedanke mich ebenfalls ganz herzlich für das Interview und die guten Wünsche für alle meine Buchkinder!

Ballet School (2) – Der vierte Schwan, Gina Mayer, gelesen von Sascha Icks, Argon Verlag 1 MP3 3 h 49 min. ungekürzt


Ballet School (2) – Der vierte Schwan, Gina Mayer, gelesen von Sascha Icks, Argon Verlag 1 MP3 3 h 49 min. ungekürzt

 

Auch bei April O'Neal ist es Winter und die Eislauffläche frei gegeben.... Doch obwohl April Eislaufen liebt, versucht sie sich zu drücken, die Verletzungsgefahr ist zu groß und sie möchte weder den Unterricht bei der neuen Lehrerin verpassen, noch den Workshop bei dem berühmten Choreographem Caspar. Als dann ein rücksichtsloser Raser in April hineinkracht, bewahrheiten sich ihre Befürchtungen und der Arzt verordnet ihr eine Woche Ruhe und Trainingspause... Soll dieser Idiot wirklich all ihre Hoffnungen zerstören? Sie verheimlicht in der Schule das Attest und trainiert weiter. Immerhin hat Luna Avens als ehemalige Starballerina der New Yorker Oper für diese Klasse eine einmalige Chance ergattert: vier von ihnen können als Teil der vier kleinen Schwäne in Schwanensee auf der Bühne des Royal Ballet auftreten.  April ist fest entschlossen diese Chance zu nutzen, bis sie bemerkt, dass das Leben nicht fair ist und nicht alle die gleichen Chancen haben. Diese Ernüchterung macht nicht nur April unglaublich wütend, aber muss man das wirklich so hinnehmen, oder kann auch die konservative Londoner Ballettwelt in der Realität ankommen und sich verändern?

 

Von der ersten Silbe an fühlte ich mich wieder in Aprils Welt gezogen und das liegt nicht nur daran, dass es bei uns auch gerade schneit. Mit dem bevorstehenden Vortanzen für die Royal Opera steigt natürlich der Druck, der Leistungsdruck und auch der Konkurrenzdruck. April sieht sich als Opfer offener Anfeindungen, aber auch versteckter kleiner Intrigen. Wer würde nur zu so niederträchtigen Mitteln greifen und wer könnte solche Angst vor ihr haben, schließlich ist sie die Schwächste der Klasse?

 

Aprils Verletzung bremst sie zwar aus, kann sie aber dennoch nicht aufhalten. Auch wenn sie gerade nicht trainieren kann, schaut sie bei den Proben der anderen zu, macht sich Notizen und beobachtet aufmerksam. Trotzdem tut ihr die Untätigkeit geradezu körperlich weh, ebenso wie die voraussichtlich verpasste Chance bei Vortanzen. Allerdings dreht sich selbst in der Ballet School nicht alles um den Tanz. Jede Begegnung mit Raoul bringt April völlig aus der Fassung und Shaza sieht ihr an der Nasenspitze an, wie es um sie steht. Doch all das, ist eigentlich vergessen, als die Wahl auf die vier kleinen Schwäne fällt und die Entscheidung zum Himmel stinkt. Auch wenn April sie zuerst scheinbar schluckt, kann sie sie nicht akzeptieren und es brodelt in ihr. Ihre Leidenschaft und ihr Gerechtigkeitssinn machen April unglaublich sympathisch, aber ganz besonders, dass sie nicht perfekt ist und sie sich manchmal für sich selbst schämt. Das ist aber kein Grund für sie untätig zu bleiben… Auch wenn ich nie getanzt habe, reißt mich diese Leidenschaft mit, mit der die Freundinnen ihr Leben und ihren Weg in die Hand nehmen und ihre Disziplin beeindruckt mich ungemein.

 

Sascha Icks brilliert auch dieses Mal wieder mit ihrer warmen, ausdrucksstarken Stimme, die so verletzlich aber auch rau und ernüchtert klingen kann, ebenso wie leidenschaftlich und begeistert! Mühelos kann sie zwischen der charismatischen Primaballerina, der gnadenlosen Peitsche, dem geheimnisvollen Raoul und der neidischen Zicke Heidi hin- und herwechseln und sie alle stimmlich ganz klar von April und Shaza abgrenzen. Es ist ein echter Genuss zuzuhören und so kurzweilig, dass man verblüfft feststellt, dass 3 h 49 min. schon wieder vorbei sind....

 

Das es in diesem Band auch um zarte, romantische Gefühle aber auch gesellschaftliche Themen geht, ist der zweite Band für ältere Leserinnen ab 11 Jahren.

 

Es ist nur wirklich schade, dass die Reihe mit dem 3. Band wohl leider enden wird - nicht nur für Balletfans einfach hinreißend.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für dieses Wunschhörexemplar, das mir bezaubernde Hörstunden schenkte.

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/gina-mayer-ballet-school-der-vierte-schwan-9783732442997

 

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Samstag, 27. Januar 2024

111 Orte in Trier die man gesehen haben muss, Peter Bieg, Fotos Maximilian Staub, Emons Verlag

 

111 Orte in Trier die man gesehen haben muss, Peter Bieg, Fotos Maximilian Staub, Emons Verlag

 

Trier, Deutschlands älteste Stadt ist immer eine Reise wert und es gibt auf recht kleinem Raum eine Menge zu entdecken, deswegen eignet sich dieses Werk für Trier ganz besonders, weil sich vieles schon allein in der Fußgängerzone finden lässt. Ein paar andere Highlights gibt es dann auch noch außerhalb zu entdecken, also super für Studenten, die Lust auf etwas Neues haben oder Besuch von ihren Eltern. Es ist kein klassischer Reiseführer sondern ein erfrischend anderer Blick auf diese Stadt, die so viele von uns, mit ihren Lateinklassen besucht haben.

 

Es gibt natürlich mehr als nur diese 111 Orte, schön ist aber, dass dieses Werk gerade nicht die Touri-Attraktionen, die jeder kennt wie die Porta Nigra, sondern den mehr den Insidern bekannten...

Es werden daher die Fragen aufgeworfen, wieso glotzen 20 Köpfe aud der Hauswand? Wer schenkt in seinem Kinderzimmer Schnaps aus?  Und wieso sind die Affen so versaut?

 

Der Klappentext hat völlig recht, wenn er meint: „Erleben Sie 111 kuriose und kunstvolle, hippe und historische Ort in Trier. Überraschungen sind garantiert - auch und gerade für Alteingesessene.“ Ich habe mich daher wirklich gefreut auch nach all den Jahren, die ich in Trier gelebt habe, noch einiges zum Staunen gefunden zu haben und nicht nur darüber, dass meine einstige Haus- und Hofbuchhandlung umgezogen ist...

 

Wir wollten Freunde in Trier treffen und da ich dort mal ein paar Jahre gelebt habe, sollte ich die Highlights präsentieren. Nur: das ist inzwischen 24 Jahre her! Selbst Deutschlands älteste Stadt verändert sich in dieser Zeit! Tatsächlich, neu waren z.B. die Karl-Mark-Ampel in der Nähe der Porta auch sonst hat sich einiges getan, oder es gab Details wie die Mäuse im Dom (dort verstecken sich noch viel mehr Tiere, für all diejenigen, die Lust auf eine Suche haben), die mir ja noch nie aufgefallen ist.  Die schaurig-schönen Gassen hinterm Dom haben wir in der Dämmerung auf der Suche nach Futter auch entdeckt. Der Plüschlöwe saß noch nicht in der Uni-Bibliothek auf der Treppenhaussäule beim Haupteingang (die ganze Uni ist im 1. OG über die Bibliothke mit einander verbunden und man gelangt über Glasgänge trocken von einem Gebäude ins nächste) und die Löwen Apotheke sah damals noch richtig urig aus.... Shoppingtechnisch konnte ich auch nur staunen....

 

Wir haben tatsächlich schon beim Parken mit einem der 111 Orte begonnen, weil mein Auto vor St. Maximin (die Nr. 1 von 111) abgestellt wurde, einer Mehrzweckhalle, die jetzt auch Schulturnhalle ist, aber früher mal eine Kirche... Das ist jetzt kein geheimer Insider-Parktipp, sondern es war reine Nostalgie, weil ich früher dort gewohnt und vorn dort zum Bus-/Bahnhof gelaufen bin und es dort 4 kostenlose Parkplätze gibt, die normalerweise immer belegt sind. Als wir ausparken hat schon jemand sehr geduldig gewartet... (wir mussten die Scheiben enteisen). Die 111 Orte sind natürlich alle nummeriert und entsprechend in den Stadt- und Großraumplänen eingezeichnet.

 

Kein Ort, ohne Foto von Maximilian Staub, der es schafft einen anderen, ungewöhnlichen Blickwinkel meiner zweiten oder dritten Heimat einzufangen... Autor Peter Bieg ist in Trier geboren und hat u.a. auch dort studiert. Er kennt die Stadt daher gleich aus mehreren Blickwinkel und seine Studienfächer Journalismus, Pädagogik und Soziologie prädestinieren ihn für dieses vergnüglich-informative Best-of Trier!

 

Einzig die Frage: Wo sind die ganzen Schuhläden hin, die es hier früher gab? Hat mir dieses Buch nicht beantworten können, aber ich finde, dass es dort immer noch überdurchschnittlich viele Schuhgeschäfte gibt... mir war es bei Schneefall nur zu kalt, um meine festen Schneeschuhe aufzuschnüren...

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Emons Verlag für unsere Unterstützung bei der Trier-Wiederentdeckungstour!

 

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Freitag, 26. Januar 2024

Zero Days, Ruth Ware, gelesen von Julia Nachtmann, Der Audio Verlag, 1 MP3 gekürzt 10 h 59 min


Zero Days, Ruth Ware, gelesen von Julia Nachtmann, Der Audio Verlag, 1 MP3 gekürzt 10 h 59 min

 

Jack und Gabe sind nicht nur ein Ehepaar, zwischen dem es noch immer knistert, sie sind auch beruflich ein Dreamteam. Sie testen Sicherheitssysteme großer Unternehmen auf Herz und Niere, sowohl was die physische Sicherheit, als auch die Cybersicherheit anbelangt. Jack steigt in die Firmen ein (natürlich völlig legal und in deren Auftrag) und schaut, ob sie vor Ort an geheime Daten kommt und Gabe hackt sich von zu Hause aus ein. Doch plötzlich geht etwas schief und Jack wird festgenommen und verhört. Todmüde nach langen Verhören auf der Polizeistation kehrt sie nach Hause zurück und findet ihren Mann ermordet vor. Im Schock reagiert sie ziemlich kopflos und weitere Verhöre der völlig übermüdeten und überforderten Witwe folgen. Jack fühlt sich, als wäre ihr der Boden unter den Füßen weggezogen worden, doch ihre Schwester Helen, eine Journalistin warnt sie vor der Kooperation mit der Polizei, da alles auf einen Auftragsmord hinweist. Jack kommt das anfangs absurd vor, doch langsam dämmert ihr, dass ihre Schwester recht hat und sie nun als Sündenbock herhalten soll. In letzter Minute flieht sie auf dem Verhörraum. Anscheinend ist sie die einzige, die die Wahrheit ans Licht bringen kann. Nur Helen und Gabs bester Freund Cole wollen ihr helfen. Doch die Polizei scheint ihr immer auf den Fersen zu sein und mehr Interesse an ihr, als an der Aufklärung des Mordes zu haben. Was hat das nur zu bedeuten, wer hat ihr diese Falle gestellt?

 

Ich hatte beim Lesen des Klappentextes irgendwie den Eindruck, dass es sich hier um eine Verschwörung à la CIA handelt, aber so ist es nicht, schon allein deshalb, weil es in London spielt... Ja, jemand hat sich gegen Jack verschworen, aber ist es eine Person, oder eine Organisation? Sie ist erst mal völlig ahnungslos und weiß deshalb auch nicht, wo sie ansetzen soll. Allerdings ist in England die elektronische Überwachung nach mehreren Terroranschlägen viel allumfassender und allgegenwärtiger. So wird wunderbar beschrieben, dass man mit Bargeld in England nicht weit kommt. Bus- und (U-) Bahn werden kontaktlos bezahlt (großartig für ahnungslose Touris aus Deutschland in England! Wie bekommt man seine Kinder in die Tube, denn die haben ja keine eigene Kreditkarte, es sind ja Kinder!). So wird schon mit Kleinigkeiten ein unheimlich klaustrophobisches Gefühl erzeugt. Überall sind Kameras, die auch die Autokennzeichen scannen, erfassen und abgleichen um all die kostenpflichtigen Straßen auch definitiv abrechnen zu können!

Kein Wunder, dass der Untertitel lautet: Wo versteckst Du Dich, wenn der Feind überall ist?

 

Jacks Schockzustand macht sie unglaublich verletzlich und zu Beginn auch gutgläubig – ganz anders als ihre Schwester als Journalistin oder deren Mann als Anwalt. Aber alle drei sind unglaublich sympathisch. Da drängt sich immer mehr die Frage auf, wer ihr und Gabe so was nur antun können?

 

Julia Nachtmann brilliert auch als ebenso toughe wie leidenschaftliche Abenteurerin, die bislang den Nervenkitzel im Job suchte und jetzt um ihr Leben rennt. Mal herb, mal rau, mal verletzlich klingt sie stets lebendig und lässt und die Gefahr förmlich spüren. Da stellen sich beim Zuhören schon mal die Nackenhaare auf...

 

Ruth Wares eindringlicher und dichter Thrill hinterlässt in mir so ein flaues Gefühl. Irgendwie fühle ich mich nun in Deutschland freier und unbeobachteter, aber natürlich auch viel vulnerabler gegenüber Terroranschlägen und der Mafia, die Deutschland wegen der Geldwäschemöglichkeiten und unserer Liebe zu Bargeld immer wieder gerne nutzt. Erschreckend aktuell, spitzt sich Jacks Wettlauf gegen den eigenen Körper und die unsichtbaren Gegner immer weiter zu. Obwohl sie echt am Limit ist, behält sie am Ende einen kühlen Kopf und ihr Leben macht doch wieder Sinn..

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Der Audio Verlag für knapp 11 Stunden spannende Unterhaltung!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/zero-days-ware-ruth-978-3-7424-3038-0/

 

#ZeroDays #RuthWare #WoVersteckstDuDichWennSieÜberallSind #JuliaNachtmann #Hörbuchliebe #Thrillertipp #Cybercrime #Hörbuchliebe #Krimifan #London #Überwachung #InstaAudio

Dienstag, 23. Januar 2024

Toni und Lou – Ein Garten für die Tiere, Jonny Lambert, DK Verlag


Toni und Lou – Ein Garten für die Tiere, Jonny Lambert, DK Verlag

 

Toni und Lou haben eine neue Blume und der möchten sie gerne ein schönes Zuhause geben. Gemeinsam ziehen sie los, um ein schönes Plätzchen für sie zu suchen. Als sie einen schönen Ort gefunden haben, beginnt der starke Toni eifrig an zu buddeln, so eifrig, dass das Loch viel zu groß für die zarte Blume wird, aber dafür werden die anderen Tiere auf Toni aufmerksam. Sie alle bringen ihren Lieblingspflanzen zu ihm und bitten ihn, auch für diese Pflanzlöcher zu graben. Eifrig macht sich der hilfsbereite Bär auch an diese Arbeit. Als er endlich für alle anderen Tiere deren Büsche, Bäume und Blumen eingepflanzt, ist für ihre Blume ein wunderschöner Garten entstanden. Jetzt muss nur noch vorsichtig das Pflanzloch verkleinert werden und Tonis und Lous Pflanze könnte sich nicht wohler fühlen und alle Tiere freuen sich über den herrlich blühenden und duftenden Garten, vor allem die Bienen!

 

Wie es es für Lou schön, so einen großen starken Freund wie Toni zu haben! Dabei ist er auch noch so hilfsbereit, dass er erst allen anderen hilft, bevor er sich um die eigene Blume kümmert. Aber das macht nichts, denn es hat sich gelohnt, als endlich die eigene Blume an die Reihe kommt, hat Toni schon einen wunderbaren Garten geschaffen. Hilfsbereitsschaft lohnt sich also ebenso, wie mal etwas abzuwarten und nicht immer sofort erst sein eigenes Ding durchzuziehen.

 

Lesen regt die Fantasie an und bei diesem ersten Bilderbuch mit ganz stabilen dicken Pappseiten lernen Kinder ab 2 Jahren den kurzen einfachen Texten und Zusammen zu lauschen, diese mit den großflächigen bunten Bildern zu vergleichen. Sie steigern die Konzentration und lernen erste Zusammenhänge wie, einander zu helfen stärkt Freundschaften und macht das Leben schöner, wie ein Garten. Bienen freuen sich besonders über duftende Blüten und andere Tiere auch. Sie können diesese kleine Buch selbst in die Hand nehmen und immer wieder ihre Freunde Toni & Lou auf ihnen entdecken, diese Seiten reißen nicht so schnell. Die Autorin Sandra Grimm hat die Texte dazu passend für ihr Alter geschrieben und so können alles genau verstehen!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim DK Verlag für diese hinreißenden Bilderbücher für die Kleinsten!

 

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Montag, 22. Januar 2024

Internat der bösen Tiere (6) Die Entscheidung, Gina Mayer, gelesen von Jonas Minthe, Goya Libre, MP3 ca. 7 h ungekürzt


Internat der bösen Tiere (6) Die Entscheidung, Gina Mayer, gelesen von Jonas Minthe, Goya Libre, MP3 ca. 7 h ungekürzt

 

Es hat sich herumgesprochen, dass Uko entschlossen ist, vor seinem nächsten Winterschlaf mit Noel abzurechnen, sprich er will ihn töten. Damit Noel auch nur den Hauch einer Chance gegen den großen, wütenden Bären hat, wird er von den jeweils besten jeder Disziplin intensivst trainiert: im Klettern, Anschleichen, Tiersprachen, Tauchen.... und obwohl Waffen auf den geheimen Inseln verboten sind, vor allem sie gegen Lebewesen einzusetzen wird er auch an der Armbrust und einer Schusswaffe ausgebildet. Allen ist klar, dass es ein Kampf um Leben und Tod sein wird. Uko wird keine Gnade walten lassen, da bleibt bei der Vorbereitung für Schlaf keine Zeit mehr! Doch noch ehe seine Spezialausbildung abgeschlossen ist, schlagen die Unterstützer Ukos zu und entführen ihn. Reichen seine neuen Fertigkeiten aus, um sich gegen seinen ärgsten Widersacher zu behaupten und lebend auf die geheimen Insel zurück zu kehren? Allerdings hat Noel ein Ass in der Hinterhand, von dem niemand außer ihm etwas ahnt.

 

Allen ist klar, dass Noel, als Schüler des ersten Jahres gegen Uko als ausgewachsenen Bären eigentlich keine Chance hat, also trainiert er fast ohne Unterlass, doch werden diese rudimentären Fertigkeiten reichen? In der Gefangenschaft kann er sie eigentlich gar nicht nutzen, dennoch gelingt es Gina Mayer, dass selbst diese rund 14 Tage an Bord eines unbekannten Schiffes, mit ebenso unbekannten Ziel, eingesperrt in der Dunkelheit, alles andere als Langweilig sind. Für meinen Geschmack enthält dieser Mittelteil keine Längen und ich habe durchaus keine Probleme mit gekürzten Lesungen (manchmal wünsche ich im Gegenteil gelegentlich die ein oder andere Kürzung). Wie ihr das gelingt, will ich aber nicht verraten.

 

Auch die 14 Tage in der Dunkelheit haben ihn nicht mürbe gemacht, sondern ihn die Zeit nutzen lassen, um sich auf eine Flucht nach der Landung vorzubereiten. Darin sieht er seine größte Überlebenschance: den Zeitpunkt der Konfrontation, des letzten Kampfes gegen den von Hass zerfressenen Bären selbst zu bestimmen und das Überraschungsmoment zu nutzen! Allerdings bedeutet eine erfolgreiche Flucht nicht auch, dass er seinen Gegner auch findet und überraschen kann. Ein wilder Trip durch Europa folgt. Den eigentlich Kampf habe ich allerdings als etwas kurz und undramatisch empfunden. Gerade bei einem Staffelfinale hätte ich mehr Dramatik erwartet, auch wenn diese Lösung pädagogisch ausgezeichnet ist. Es wird klar, dass die Gefahr trotz Noels Überleben nicht gebannt ist und dennoch werden sämtliche losen Enden verbunden, so dass diese Staffel wirklich in sich abgeschlossen ist. Ob ich sie in der Stadt der bösen Tiere, also Staffel 2 wiedertreffen werde, bleibt abzuwarten...

 

Jonas Minthe ist nicht nur eine prima Wahl für diesen jungen Helden, mit seiner jungen, wandelbaren Stimme, es ist auch perfekt, dass er der Reihe treu bleibt und somit für mich die Personifizierung dieser Reihe ist. Er schlüpft gekonnt in alle verschiedenen Rollen und klingt als Sprachlehrer und Marabu Mr. Eszekweseli, alt, etwas krächzig und behäbig. Immerhin steht der ja auch in dem Ruf gähnend langweilig zu sein.

 

Auch dieses Mal ist die Pappklapphülle mit Illustrationen aus der Buchvorlage richtig klasse gestaltet, mit einem extra Booklet mit den einzelnen Tracks und einer Übersichtskarte über die geheimen Inseln.

 

Aufregende Tierfantasy inklusive Alltagsthemen der Zielgruppe und gesellschaftskritischen Aspekten ab 10 Jahren.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses aufregende Staffelfinale bei @goyalibre!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.jumboverlag.de/internat-der-boesen-tiere-die-entscheidung/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321&productId=3420&f=true&bestseller=true

 

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Samstag, 20. Januar 2024

Detektiv Parzival Po (3) – Die unsichtbaren Räuber, TROLL, dtv Verlag

 

Detektiv Parzival Po (3) – Die unsichtbaren Räuber, TROLL, dtv Verlag

 

Auch dieser Band von Meisterdetektiv Parzival Po, dem es gewaltig stinkt, wenn eine Sache faul ist, und seinem tierischen Assistenten Brown enthält wieder zwei Abenteuer zum Mitknobeln:

 

Die unsichtbaren Räuber: Früh am Morgen werden Parzival Po und Assistent Brown von Polizeichef Malteser ins Präsidium einbestellt. Die gefürchtete Schwarzschattenbande, die bislang nur andere Orte heimsuchte treibt nun auch bei ihnen sein Unwesen. Er, der Polizeischef hat auch schon ein Mitglied geschnappt, das er an seinem Bandenwahrzeichen erkannt hat. Während Malteser sofort losstürmen will, beschließt Parzival Po dem Festgenommen erst noch zu vernehmen, in der Hoffnung Anhaltspunkte zu für ihre nächsten Pläne zu erhalten. Nach der Befragung, bei der der Gefangene sich öfter verplappert, entwirft Parzival Po einen Plan, doch werden ihm die unbekannten Räuber in die Falle gehen?

 

Das Gespenst im Friseursalon: An einem verkaufsoffenen Sonntag zieht es Polizeichef Malteser zum Friseur. Dort ist erstaunlich wenig los, aber Parzival Po und sein Assistent Brown sind schon vor ihm dort. Der Meisterdetektiv erklärt dem Chefermittler, dass es sich herum gesprochen hat, dass es in dem Salon angeblich spukt. Dem will Parzival Po natürlich nachgehen und lässt sich vom Friseurmeister die Dienstpläne geben, um nach Gemeinsamkeiten zu suchen zwischen den Tagen in denen nachts seltsame Lichter im Salon aufflackern...

 

Wer die ersten zwei Bände nicht kennt, hat dennoch kein Problem mit diesem Band zu starten: In der Buchklappe werden die vier wichtigsten Charaktere des Buches vorgestellt, mit Bild und Kurzbeschreibung. In der hinteren Buchklappe, gibt es eine kurze Zusammenfassung der zwei Fälle und im Buchumschlag gibt es außer dem Rätsel auch die Auflösung des Geheimnisses, wer sich eigentlich hinter „TROLL“ versteckt... Diese Bücher werden doch nicht von Sagengestalten geschrieben, oder? Ein Bild dieses japanischen Dreamteams auch Zeichner und Autorin gibt es zwar nicht, sie verraten aber ihre Namen... In Japan sind sie echte Stars...

 

Auch in diesem Band heißt es: Augen auf beim Lesen! In diesem Comicroman lohnt es sich stets genau hinzuschauen, denn teilweise sind die Suchaufträge in den Bilder versteckt und werden nur entdeckt, sofern man die Illustrationen genau betrachtet. Immer wieder gilt es eine vorgegebene Anzahl von versteckten „Pos“ zu finden. Das ist zum Teil richtig kniffelig und ich brauche manchmal eine Lupe und ganz viel Licht und Geduld! Außerdem ist auch dieses mal ein nicht angekündigter „goldener Po“ im Buch versteckt, nach diesem sollte man stets Ausschau halten. Aber noch ehe es so weit ist, gibt es natürlich noch das Fehler-Vergleichs-Rätsel im Buchumschlag.

Außerdem müssen die jungen Detektive mit Parzival Po zerrissene Zettel aus dem Papiermüll wieder zusammensetzen, um den nächsten Coup der Schwarzschattenbande zu erfahren. Es gilt ein Geheimversteck zu finden und den Boss der Bande an einem Geheimzeichen zu erkennen, Auffälligkeiten in Lebensläufen und Dienstplänen zu finden... die Anforderungen an die jungen Detektive sind dieses mal wieder sehr unterschiedlich und anspruchsvoll.

 

Die Schrift ist eigentlich so groß, dass auch Leseanfänger keine Schwierigkeiten haben, doch manchmal muss man eben auch wirklich kleine Geheimbotschaften oder Suchaufträge entziffern, was für geübtere Leser einfach leichter ist.

 

Äußerst elegant, wenn auch nicht unbedingt für empfindsame Nasen geeignet, löst Parzival auch diese kniffligen Fälle und ganz sicher wird er sich auch wieder den nächsten Verbrechen in seinem Heimatort annehmen und bis dahin mit Brown Süßkartoffelkuchen essen und gepflegt Tee trinken. Ab 8 Jahren!

 

Ganz klare Leseempfehlung von Hannah (8 Jahre) die auch diesen Band wieder verschlungen hat!

 

Hannah und ich bedanken uns ganz herzlich beim Dtv Verlag für diese leider viel zu kurze Rezensionsexemplar!

 

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Dienstag, 16. Januar 2024

 

Toxin, Kathrin Lange, Susanne Thiele, gelesen von Mark Bremer, Rubiton Verlag, 1 MP3

 

Berlin, in naher Zukunft: ein schier unendliche Hitzewelle liegt über der Stadt, nachdem es zuvor zu sintflutartigen Regenfällen kam, die Überschwemmungen insbesondere durch die Panke kam. Durch die ehemaligen Gerbereien dort, sind Anthraxsporen aufgeschwemmt worden und Ziegen haben sich infiziert... Steht das in einem Zusammenhang mit den zwei Milzbrandtodesfällen im Obdachlosenmilieu? Ganz in der Nähe wird in einem Hochsicherheitslabor an den medizinischen Nutzen eines uralten Anthraxstammes geforscht, als letzte Hoffnung bei bestimmten Krebsarten. Dieser Stamm wurde vor über 10 Jahre bei einer Katastrophe in einem indigenen Dorf auf Permafrostboden entdeckt, als dieser in einem ungewöhnlich warmen Sommer, anfing zu tauen... Die halbe Dorfbevölkerung damals. Nina Falkenberg als Wissenschaftsjournalistin und engagierte Klimaaktivistin fürchtet die Gefahren, die der tauende Permafrost noch so freilegen könnte. Der Klimawandel ist für sie unverkennbar und für ihre Leugner hat sie kein Verständnis, doch greifen sie zu immer radikaleren Mitteln! Als ihr Freund Gereon Kirchner, der renommierte Arzt, Forscher und Mitinhaber von JanuThrax in Alaska verschwindet und wegen Mordes gesucht wird, bittet sie Reise- und Foodblogger Tom Morell um Hilfe. Dieser ist gerade im Norden Kanadas unterwegs und der tauende Permafrost hat ihm gerade die Route abgeschnitten, da kann er ebenso gut nach Alaska... In Berlin untersuchen das LKA, Terrorspezialisten und Mikrobiologen hingegen fieberhaft die neuen Anthraxfälle und machen auch vor JanuThrax nicht Halt...

 

Hier wird ein düsteres Szenario eindringlich beschrieben und die wissenschaftlichen Zusammen-hänge und ihre Bedeutung für die Menschheit gut verständlich erklärt. Doch reicht das, um uns wachzurütteln? Selbst die Heldin Nina Falkenberg zweifelt bisweilen an der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit, möchte aber nicht vor den Lobbyisten und dem Boulevardjournalismus kapitulieren. Die Einblicke in die Lobbyarbeit und die Beeinflussung der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Massen fand ich nicht minder interessant, als den Kriminalfall oder die Zusammenhänge zwischen Kipppunkten, Klimaerwärmung, Permafrost, Ausbeutung der First Nations und und und. Es gibt hier wirklich so einiges, über dass es sich neben dem Thriller nachzudenken lohnt.

 

Der Rubiton Hörbuchverlag wird von Uta Dänekamp und Mark Bremer geführt und gesprochen. Eigentlich perfekt für diesen Thriller der aus wechselnden Perspektiven, der der weiblichen Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg und dem Reise- und Foodblogger Tom Morell. Es hätte sich also angeboten die Hauptperspektive von Uta Dänekamp interpretieren zu lassen und die männliche Perspektive Mark Bremer zu überlassen. Stattdessen liest Mark Bremer die gesamte Story und schafft für mich damit akustische Distanz zur weiblichen Protagonistin! Wann bitte schön lernen es Hörverlage weibliche Perspektiven weiblich zu besetzen? Es wird deutlich besser, aber für mich als Hörerin geht das leider gar nicht. Umgekehrt passiert es nie, was für mich viel aussagt. Ich mag Uta Dänekamps junge, engagierte Stimme, sie hätte sicherlich mit Mark Bremer gemeinsam die Perspektivwechsel hervorragend umgesetzt, stattdessen, wurde hier eine Chance vertan. Ich persönlich bin ein sehr großer Fan von Hörbüchern in denen verschiedene Perspektiven von verschiedenen Stimmen übernommen werden. Mark Bremers markige Stimme passt aber sehr gut zu diesen Alphatieren, die sich in diesem Abenteuer breit machen und von denen fast alle meinen, dass nur sie wüssten, wie etwas zu laufen habe... Zu den „ganz knallharten“ Typen in Wissenschaft und der Ermittlungsarbeit passt seine Stimme nicht nur haargenau, sie bringt in ihrer Härte auch die Spannung gut zur Geltung.

 

Obwohl ich bereits das Buch gelesen habe, war dieser Wissenschaftsthriller auch beim Hören noch spannend, weil mir viel mehr Details aufgefallen sind und ich den wissenschaftlichen Zusammenhängen besser folgen konnte.

 

Leider ist dieser Thriller aktueller denn je, mit immer häufigeren Wetterextremen, die alles mögliche Unheil an die Erdoberfläche befördern, worauf wir gerne verzichten würden...

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei @buchcontact und dem Rubiton Hörbuchverlag für mein spannendes Hörexemplar!

 

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