Posts mit dem Label Lesungen und Messen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Lesungen und Messen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 5. November 2023

Meet & Greet beim Argon Verlag mit Steffen Groth: 

 

Samstags ist es auf der Buchmesse immer so voll, dass ich mir wenig vornehme, aber zum Meet & Greet beim Argon Verlag mit Steffen Groth konnte ich dann nicht nein sagen und es hat sich gelohnt!

 

Steffen Groth hat gerade für Argon „Helle Tage, dunkle Schuld“ den ersten Fall von Kirminalkommissar Carl Bruns 1948 in Essen eingelesen und wartete ganz entspannt am Messestand, wo er verriet, dass er durch seine Kinder Fan der Interpretation von Cathleen Gawlich von Liliane Susewind ist.

 

An „Helle Tage, dunkle Schuld“ reizte ihn die Zeit unmittelbar nach Kriegsende, als Deutschland noch in Trümmern liegt und eben noch nicht in den goldenen Fünfzigern angekommen ist, sondern erst einmal alles wieder in Gang kommen muss. Die Mitarbeiter von Verwaltung und Justiz waren 1948 größtenteils entnazifiziert und so zogen sich die Alliierten immer weiter aus dem Geschehen zurück... wie war das damals? Diese wenigen Jahre werden in Erzählungen meistens ausgelassen...

 

Nach seinem Lieblingsgenre gefragt räumt er ein, dass er viele Genres mag und auch die Anstöße aus den verschiedenen Genres mag. So kann er sich bei Sachbüchern mit ganz unterschiedlichen Themen befassen, mag aber auch gerade die Suche nach dem Sinnhaften in der skandinavischen Literartur, weil ihn das schon sein ganzes Leben befasst. Allerdings habe er mal einen Thriller einlesen müssen, bei dem es ihm sehr schwer fiel, weil es für ihn entwürdigend war, wie brutal eine Frau auf geradezu pornografische Weise geschändet wurde, um eines Schockmomentes wegen. Nichts an der Leseprobe hatte ihn darauf vorbereitet, da er ansonsten abgelehnt hätte, da er nicht einen Zuhörer auf derartiges Terrain im Darknet locken  möchte. Jeder der in solche menschlichen Abgründet abdriftet hatte zuvor einen Trigger und diesen Anreiz möchte er nicht setzen. Aber am liebsten mag er eigentlich Epen, meistens, wenn sie gut erzählt ist und man dem Schicksal einer Familie durch die Zeit folgen kann. Das mag bitte aber nicht kitschig sein, da wäre er tatsächlich auch schon mal an seine Schmerzgrenze gestoßen. Es entwickelte sich ein wirklich total interessantes Gespräch mit dem selbsternannten „Filmfutzi“ Steffen Groth, den Verlagsvertreterinnen Annika und Zofia, sowie den Bloggerinnen Lilis_Lesemomente, Irveliest (die ich ohnehin treffen wollte), Andrea von der Stadtbibliothek Teltow und uns über Schmerzgrenzen in Hörbüchern und Büchern.

 

Ein unglaublich sympathisches und anregendes Treffen und zum Abschluss wurden uns nicht nur unsere Exemplare von „Helle Tage – dunkle Schuld“ signiert, wir erhielten auch noch ein super Bloggerpäckchen mit einer Crime-Thrill Tasche und unkaputtbaren Argon Tassen in einer Argon Tasche. Ganz herzlichen Dank!

 

Für alle die nun neugierig sind, hier findet Ihr schon mal eine Hörprobe:

 

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/eva-voeller-helle-tage-dunkle-schuld-9783732472741

 

#FBM23 #ArgonVerlag #MeetAndGreetMitSteffenGroth #HelleTageDunkleSchuld #EvaVöller #Irveliest #Lilislesemomente #StadtbibliothekTeltow #Bookstagram #Instabook

Sonntag, 15. Oktober 2023

Autorenlesung von Karen McManus

 

Gestern durfte ich dank des @cbj an der Autorenlesung von Karen McManus zu „One of us is back“ dem Finale der Bayview Reihe beginnend mit „One of us is lying“, die inzwischen auch erfolgreich verfilmt wurde, im Reuffel-Stammsitz in Koblenz teilnehmen.

 

Es war meine erste Autorenlesung auf Englisch, aber selbst wenn man nicht so gut Englisch kann, war das überhaupt kein Problem. Natürlich las Karen McManus die fraglichen Textstellen im Original (das hilft übrigens super bei der Einschätzung, ob man nicht mal eines ihrer Bücher im Original lesen möchte – oder hören, denn diese Reihe wurde nur im Original vertont). Sie wurde allerdings direkt im Anschluss von Tina Lurz übersetzt, die die Veranstaltung nicht nur übersetzte, sondern auch moderierte. Gelesen wurden von ihnen 4 Textstellen, abwechselnd auf Englisch und Deutsch, wobei die deutsche Stelle immer unmittelbar an die vorherige auf Englisch angschloss. Das führte dazu, dass Tina mit einem mega fiesen Cliffhanger endete... Kein Wunder also, dass die Bücher reihenweise über die Ladentheke gingen, auch wegen der Signierstunde, im Anschluss an die Fragerunde.

 

Die Autorin war mega-sympathisch und verriet uns, dass sie eine Tabelle mit allen Charakteren erstellt hat und es kommen in den 3 Bänden 375 verschiedene Personen vor. Dabei musste sie feststellen, dass sie ohne es zu merken, drei Charlies auftreten ließ, ohne dies zu merken. Einfach weil ein so ein typischer Name für nette amerikanische Jungs ist.

Der Plot des ersten Bandes geht darum, dass 5 Schüler in Bayview an der High School nachsitzen müssen, aber nur 4 von ihnen, diesen Raum wieder lebend verlassen. Ich hatte mich immer gefragt, ob die Autorin wohl den Film „Breakfast Club“ (ein legendärer High School Teenie Film der 80er) kennt und natürlich! Nach ihren Inspirationen gefragt, verriet sie, dass alles um sie herum sie inspieriert, die Idee zu diesem Buch kam ihr, als im Autoradio der Titelsong („Don't you – forget about me – von den Simple Minds... lief natürlich zum Abschluss der Veranstaltung in der Buchhandlung). Ihr nächstes Buch wurde an geregt von dem Film „Ein Zwilling kommt selten allein“ der eigentlich vom „Das doppelte Lottchen“ von Erich Kästner angeregt wurde und die Idee zu „The Cousins“ lieferte ihr der legendäre Kennedy Clan. Auch nach der Ermordung des Ex-Präsidenten J.F. Kennedy ist dieser Clan in den USA noch unglaublich einflussreich und sie stellte sich die Frage, was wohl passieren würde, wenn plötzlich ihr Name ihnen keine Türen mehr öffnen würde und sie keine Ahnung hätten, warum?!.

 

Ganz entspannt meinte sie, das das ganz große Geheimnis hinter ihrer „One of us is lying Reihe“ für sie immer darin bestünde, warum in Bayview überhaupt noch jemand lebt. Es ist so möderisch dort, dass man eigentlich besser aus diesem Ort flüchten sollte, als im Sommer in den College Ferien wieder dorthin zurück zu kehren....

 

Sie verriet auch, dass sie es liebt, die Spannung über die Erzählweise aus verschiendenen Perspektiven aufzubauen. Um sich in die richtige Stimmung vor dem Schreiben aus einer Blickrichtugn zu bringen, hört sie die von ihr zusammengestellte Playlist zu dem jeweiligen Charakter. Weil die Serien aus 19 verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird (über die 3 Bände verteilt, „One of us is back“ wird nur aus 3 Perspektiven erzählt: Addy, Phoebe und Nate) hat sie eben auch entsprechend viele Playlists zusammengestellt. Aus der Sicht von besonders starken und prägnanten Charakteren schreibt es sich für sie besonders leicht. Nate hat sich daher fast von alleine geschrieben.

 

Die Fragen durften wir übrigens sowhl auf Englisch, als auch auf Deutsch stellen, dann hat Tina einfach sowohl Frage, als auch Antwort übersetzt.

 

Neben dieser Reihe, hat die Autorin auch einige Einzelbände geschrieben, mit denen man auch anfangen könnte, wenn man sich nicht gleich an die Serie herantraut. Spannung und Gefühl sind garantiert! Ich habe ihre Hörbücher allerdings nie zum Einschlafen gehört....

 

Schaut doch mal, ob die Lesereise auch noch zu Euch in die Nähe führt!

 

Ganz herzlichen Dank an @cbj!

 

#KarenMcManus #OneOfUsIsBack #OneOfUsIsLying #Bayview #Jugendbuchthriller #Lesereise

#Crimetime #Krimifan #Instabook #Bookstagram #Danke

Montag, 1. Mai 2023

Besuch auf der Leipziger Buchmesse 2023!

 

Besuch auf der Leipziger Buchmesse 2023!

 

Nach drei Jahren Pause war es wieder so weit: die Leipziger Buchmesse öffnet ihre Pforten für Liebhaber von Büchern, Hörbüchern, Comics, Mangas und allem was dazu gehört! Das wollten wir uns nicht entgehen lassen! Leider viele andere auch nicht und so standen wir im dicksten Stau um Leipzig und dachten schon, wir kämen gar nicht mehr rein, weil es keine Parkplätze mehr gab...Mit einer Wahnsinns Verspätung habe ich also Isabella Archan beim Emons Verlag verpasst, Christiane Marx beim Argon Verlag und bin aufgelöst beim Jumbo Verlag erschienen, um mich über das neue Hörbuch und Bücherprogramm zu informieren. Dort traf ich dann gleich noch die bookbrothers_öl Felix und Luca, die ebenso neugierig waren wie ich. 

 

Auf dem Weg zur 2. Chance Isabella doch noch zu treffen, fand ich erst mal Klaus-Peter Wolf, der sich auch bereit zu einem Fan-Foto erklärte und geduldig meine Nachfragen zu seinem neuesten Spin-Off zu seiner beliebten Ostfriesen-Krimi-Reihe mit Ann Kathrin Klaasen beantwortet hat: „Ein mörderisches Paar – Das Versprechen“ : Serienmörder Dr. Bernhard Sommerfeldt führt nun ein erfolgreiches Leben mit neuem Gesicht als Dr. Ernest Simmel Leiter einer Kurklinik in Norden. Dort hat er auch seine Verlobte Frauke, ehemalige Mietehefrau von Rupert kennengelernt und sie entdeckt, dass der Dr. viel besser zu ihr und ihren Wünschen passt, als der bereits verheiratete Polizist.

Doch ihre Pläne für das große Fest werden gestört von dem Heroin-Tod eines 13-jährigen, dessen Verantwortlicher aus Mangel an Beweisen frei gesprochen wird... Das kann dieses mörderische Dream-Team nicht so hinnehmen! - Mal eine ganz andere, humorvolle Sicht auf den Doktor und seinen neuen Lebenswerk! Ich freue mich schon darauf, denn am 24.5. ist es so weit!

 

Bei der Viertelstundenbibliothek des Paparento Verlag (der mit der Ente) traf ich Isabella (deren neuen Mörder-Mitzi Fall ich Euch morgen vorstelle) bei der Vorstellung von Gipfelkreuz und Brezeltod einem kurzweiligen Alpenkrimi im modernen Gewand für Lesemuffel... Der Wannenbuch Verlag und Paparento Verlag gehören übrigens zusammen...

 

Nach einem Notfallanruf meiner Töchter, die sich von der Größe der Messe überfordert fühlten, trafen wir uns alle beim Arena Verlag und besuchten dann noch den Argon Verlag... auf dessen Neuerscheinungen „Vergiss mein nicht (2) – Was bisher verloren war“ von Kerstin Gier, wunderbar gelesen von Jasna Fritzi Bauer und Timmo Niesner und „Zimt – Für immer von Magie berührt (2.3)“ von Dagmar Bach gelesen von Christiane Marx (die wir ja leider verpasst haben) wir uns ganz besonders freuen (abgesehen vom neuen Leander Lost der hier gestern eingetrudelt ist...).

 

Von dort ging es dann zum Biber & Butzemann Verlag wo ich dann auch tatsächlich mal Steffi persönlich traf und gleich noch Britta von World for Kids. Beide Verlage erleichtern Euch u.a. das Reisen mit Kindern. Während der Biber & Butzemann Verlag viele spannende Abenteuer Bücher an beliebten Urlaubs- und Ausflugsorten mit viel Hintergrundinfo spielen lässt, bringt World for Kids auch spezielle Reiseführer für Kinder heraus. Anschauen und Lesen lohnt sich!

So ging langsam aber sicher ein langer Tag voller Eindrücke zu Ende... den wir im Auto mit „Toffee“ von Sarah Crossing ausklingen ließen – der Geschichte einer Ausreißerin, die endlich so etwas wie Glück im Haus der dementen Marla findet, wo sie sich vor ihrem brutalen Vater versteckt.... gefühlvoll gelesen von Lisa Hrdina... Ganz herzlichen Dank an das @argon Team!

 

Ich bedanke mich bei allen, die wir getroffen haben und hoffe all jene, mit denen es nicht geklappt hat, dass wir es dann endlich in Frankfurt im Herbst schaffen!

 

#LBM23 #Eswirdgelesen #Leipzig #LeipzigerBuchmesse #Messeindrücke #Bücherliebe #EndlichwiederBuchmesse #Leipzigliest

Montag, 4. November 2019

Meine Erlebnisse auf der FBM19 mit Kinderbuchautoren.



Meine Erlebnisse auf der FBM19 mit Kinderbuchautoren.

Natürlich habe ich auf der Frankfurter Buchmesse nicht nur Krimiautoren getroffen, sondern auch inderbuchautoren, oder solche, die eben auch beides vermischen, wie Andrea Schomburg, die ich zum Mittagessen traf. Andrea, die Lyrik und Reime liebt, hat zuletzt großen Erfolg mit dem Thema „Banküberfälle“ gehabt. Ich sprach sie darauf an, dass sowohl in „Die besten Tantenretter der Welt“, als auch in „Herzensbruder, Bruderherz“ auf sehr unterschiedliche Weise dieses Thema aufgegriffen wurde und ich jedes Mal beim Lesen das Lied „BabaBanküberfall“ von der EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) im Ohr gehabt habe. Sie erzählte mir daraufhin, dass beide Bücher auf eine Erfahrung vor vielen Jahren (ja, das Lied ist schon was älter) zurückgingen, als sie mit der Theater AG an der Schule ihres Sohnes ein Theaterstück entwickelt habe, dessen Thema in beiden Büchern in veränderter Form aufgegriffen wurde. Sie könne sich noch gut daran erinnern, wie damals ein kleines zartes Mädchen auf der Bühne stand und zum Gangster „Junger Mann, stellen Sie sich gefälligst hinten an!“ skandierte. Dieses Stück blieb ihr für immer im Gedächtnis und reifte in ihr zu zwei völlig unterschiedlichen Geschichten heran:

Einmal einem Roman über Ehrlichkeit, Freundschaft und Familie „Herzensbruder, Bruderherz“ (Tulipan 2019),  in dem die Hauptperson Luise heimlich einem Jugendtheater beitritt, das selbstständig ein Musical entwickelt über eine arme alte Dame, die aus Verzweiflung Bankräuberin wird.
Und einem Kinderkrimi der besonderen Art: „Die besten Tantenretter der Welt“ (Hummelburg Verlag 2019). In diesem Krimi begeht die Tante gleich zu Beginn, recht ungeplant, aus Geldknappheit, einen Banküberfall. Ihre Neffen sind entsetzt und versuchen ihn rückgängig zu machen. An ihrem Fluchtort ereignet sich dann noch ein weiterer Überfall, den die Kinder schleunigst aufklären müssen, um die Aufmerksamkeit der Polizei von ihrer Tante abzulenken...
Ein Thema, zwei völlig unterschiedliche Bücher und ein sehr hartnäckiger Ohrwurm. Sehr lebhaft war Andreas Schilderung der Buchentwicklung über Jahre hinweg aus einer alten Idee, die der Zeit und den neuen Einfällen angepasst wird und so gut ist, dass ein Buch alleine nicht ausreicht. Außerdem durfte ich von Andrea noch erfahren, wie sie ihre Ideen entwickelt, wie sie  schreibt, den Verlagen bisweilen Exposés mit Probeseiten präsentiert und bisweilen auch bereits fertige Werke.,
Da sie auch lange Jahre als Englisch- und Französisch Lehrerin arbeitete, unterhielten wir uns noch darüber, dass ich eigentlich vorhatte, mit meiner Familie eines meiner Lieblingsbücher auf Deutsch zu hören „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee. Dass ich aber schon bei der Erklärung gegenüber meinen Töchtern ins Straucheln geriet, zum einen, weil mir für einige Wörter keine adäquate Übersetzung einfiel und weil ich Schwierigkeiten hatte, einer 10-jährigen das vorgeworfene Delikt „Vergewaltigung“ zu erklären. Ich stellte fest, dass Andrea noch ganze Passagen des Originaltextes aus dem Kopf zitieren kann und hatte große Freude an der Diskussion über „White Trash“/“Weißes Pack“ und den Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Gesellschaftsstrukturen zur Entstehungszeit des Buches. Es war ein wirkliches Vergnügen. Ach ja, das Hörbuch  „Wer die Nachtigall stört“ habe ich nun alleine gehört und warte noch 2 Jahre, bis die Jüngste älter ist...
 Außerdem bin ich noch bei Edition Pastorplatz von Mele Brink und Bernd Held vorbei gegangen, da ja Bilderbücher im Original noch viel schöner sind, als nur in Verlagsvorschauen. Inzwischen hat sich mit „Waschanlage für Schutzengel“ von Petra Steckmann auch ein kleiner erfolgreicher Kinderroman (mit Lesebändchen) ins Programm geschlichen.... bei dem es mich richtig in den Lesefingern juckt.

Abends auf der Kinderbuchparty in der Stadt zu der mich Rüdiger Bertram einlud, traf ich sowohl Andrea, als auch Mele Brink wieder. Doch als erstes sah ich Anja Janotta, nach der ich auf der Messe die Augen vergeblich offen gehalten hatte! Es war sehr schön, sie wieder zu treffen und von ihren neuen Plänen zu hören (Pst, geheim). Zu uns an den Tisch setzte sich noch Stefanie Gessner (links Mitte), deren Heldin Lil April ich feierlich verspreche nicht mehr falsch auszusprechen (nein, nicht Englisch sondern Deutsch!). Leider ist diese Reihe auch abgeschlossen und wir sind auf Neuigkeiten gespannt. Beide Autorinnen wollen ihr neues Buch nun erst einmal beenden, ehe sie einen Verlag suchen, damit es in Ruhe Gestalt annehmen kann.

Das Büffet war lecker und im Freien. Als alte Frostbeule saß ich natürlich in der Kneipe und frostunempfindlichere Autorinnen und Autoren dann draußen ;) Natürlich kamen auch die recht ortsnahen Jochen Till und Raimund Frey (Illustrator) hinzu.  Auch die Autoren des Südpol Verlag Gerlis Zilgens und Uwe Becker mischten sich unter die Gäste. Auf jeden Fall hatten Solveig (Siraelia) und ich einen tollen Abend unter Kinderbuchautoren und Bloggern, der zum Teil mal wieder von den bestofworkingmum Töchtern fotografisch festgehalten wurde (Andrea und ich hatten sie schon vorher beim Tulipan Verlag als Fotografinnen angeheuert).

Samstag war es auf der Messe so voll, daß an ein nettes Treffen eigentlich nicht zu denken war und man nur schauen konnte, wo eigentlich die Kinder gerade steckten. Dabei entdeckten wir am Stand des Jumbo Verlages die Schöpfer der Nordsee Detektive Klaus-Peter Wolf (der aber auch Krimis für Große schreibt) und Bettina Göschl (inzwischen Liedermacherin und freie Autorin und regelmäßig zu Gast beim KiKa „Sing-Alarm“). Nachdem letztes Jahr der 5. Band „Die Nordseedetektive. Der versunkene Piratenschatz“ den HÖRkulino-Publikumspreis gewonnen hat, gehen die Küstenabenteur um die pfiffigen Kids Emma und Lukas mit „Die Entführung“ in die 7. Runde. Diesmal mit einem ganz ungewöhnlichen Fall: Die zwei werden ausgerechnet von den Gangstern Lang und Finger beauftragt, ihre Unschuld zu beweisen, denn sie werden verdächtigt, ein Baby entführt zu haben! Das geht gegen ihre Ganovenehre! Sehr geduldig und entspannt standen die Schöpfer dieser Kinderkrimis am Stand waren sich für kein Foto zu schade und beantworteten freundlich Fragen.


Am Stand der Deutschen Krebshilfe trafen wir noch Dr. Sarah Herlofsen und Dagmar Geisler, die dort ihr Buch „Wie ist das mit dem Krebs?“ vorstellten. Als Wissenschaftlerin ist es Sarah Herlofsen ein Herzenswunsch Kindern Ängste zu nehmen und Wissenschaft begreiflich zu machen. Krebs ist inzwischen eine Volkskrankheit, aber inzwischen nicht zwangsläufig tödlich. So erklärt sie zu Illustrationen von Dagmar Geisler, was denn da im Körper so passiert, woran man es erkennen könnte und was es für Möglichkeiten gibt. Ein umfangreiches Nachwort für Erwachsene gibt diesen Tipps im Umgang mit Kinderfragen. Die vierfache Mutter, die mittlerweile in Norwegen lebt und arbeitet, ging sehr freundlich und offen auf die Kinder ein und ermutigte sie, sich selbst mit Naturwissenschaften zu beschäftigen. Damit hat sie bei Franziska offene Türen eingerannt, denn noch hat sie sich nicht entschieden, ob sie Erfinderin oder Forscherin werden möchte. Das Interview mit Dagmar Geisler  zu „Mein Körper gehört mir!“ ist schon online. Die Rezension zu diesem Buch folgt in Kürze!

Es war wieder eine Zeit voller Eindrücke, von denen wir alle noch eine Weile zehren werden. Wie immer gilt: Nach der Buchmesse ist vor der Buchmesse! Jetzt freuen wir uns erst mal auf Käpt'n Book in Bonn.

Samstag, 26. Oktober 2019

Mörderische Buchmesse 2019 – Krimiblogger auf der FBM19



Mörderische Buchmesse 2019 – Krimiblogger auf der FBM19

Mein Tag auf der Messe startete damit, daß ich mir erst mal einen Überblick über die Messe verschafft habe, um zu meinen Terminen auch ja pünktlich zu kommen. Dabei habe ich dann gleich mal meine Blogger-Freundin Sonja Wagner aka Wildpony oder books & shoes getroffen. Gemeinsam haben wir schon am am Gmeiner-Stand gestöbert, ehe wir uns in Halle 4.1 zum Bloggertreffen des Conte Verlags mit dem Verlagsteam und Autorin und Schauspielerin Isabella Archan getroffen haben. Neben den Salzburger-Schoko-Leckerlis bekamen wir den neuen Fall von Inspektorin Willa Stark „Ein reines Wesen“ in gedruckter Form und mit Widmung. Aber natürlich konnten wir auch alle miteinander quatschen.... und haben dabei erfahren, daß Isabella auch mal das Gretchen in Goethes Faust spielte und dabei Tatort Kommissar Harald Krassnitzer küsste... Dank ihrer Theaterengagements hat es sie nicht nur nach Wien, sondern auch ins Saarland verschlagen, so wie auch ihre Inspektorin Willa Stark, und letztendlich ins schöne Rheinland nach Köln. Isabella verströmte eine überbordende Energie und Omnipräsenz, so ist sie mir auch nachdem wir die Kurzgeschichte zur Blogtour erhalten haben, immer wieder begegnet (ja freitags war das noch möglich!).

So schwirrte sie auch am Stand des Emons Verlags (bei dem ihre mörderischen Reihen um Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff in Köln und die MörderMitzi in den Alpen erscheinen) herum, der sich dieses Jahr gedacht hat, warum kleckern? Und gleich mehrere Bloggerhighlights servierte und nicht nur das: Es gab auch echt „kölsches Wasser“ aus Pfandflaschen zum Wecken unserer Lebensgeister, damit wir nach so viel Mord und Totschlag uns ganz lebendig fühlen konnten. Bei den vielen sympathischen Krimiautoren war das aber eigentlich kein Problem. Ehrlich, Krimiautoren sind wahrscheinlich deswegen so umgänglich, weil sie all ihre finsteren Gedanken zu Papier bringen, statt sie an ihren Mitmenschen auszulassen! Wobei ich da Thriller-Autorinnen gerne mit einschließen will.


Sowohl Myriane Angelowski (links), die ihren Thriller „Porzellankind“ präsentierte, als auch die Mutter der iCats Kerstin Fielstedde (rechts), die mit „Katerminator“ den zweiten Katzenfall nach „Kamikatze“ (als Hörspiel übrigens preisgekrönt) präsentierte, mal mit Katzenkopf, mal ohne. Nun habe ich einen wunderschönen iCats-Sticker und überlege verzweifelt, welcher Ort denn seiner würdig wäre. Ich bin ja mal sehr gespannt, ob Katerminator auch so schwarzhumorig und nervenaufreibend wie sein Vorgänger ist! Myriane Angelowski ist bislang vor allem für ihre Köln-Krimis bekannt. Da sie Sozialarbeit studierte und als Referentin für Gewaltfragen tätig war, kann man sich bei ihren Büchern auf nervenaufreibende Fälle gefasst machen.

Während ich auf das nächste Highlight wartete entdeckte ich am benachbarten Stand des 360 Grad Verlages das Dreamteam für den Kriminachwuchs Antje Szillat und Jan Birck (links), die junge Lesemuffel mit den witzigen Flätscher Krimis mit Spaß ans Lesen heranführen und nun auch mit „Henning – Ein Elch reist ins Glück“ ein altersloses Gute-Laune-Glücklich-mach-Buch  beim dtv Verlag erschaffen haben.

Etwas später folgte der Austrian Writers Club mit Bernhard Hofer, Michaela Kastel (rechts) und Andrea Nagele (rechts), die sich gegenseitig „interviewten“ und so ihre Arbeit, ihre Schreibweise und ihre Motivation präsentierten.

Bernhard Hofer (links) fühlte sich schon immer zum Autor berufen und sprach immer von seinem großen Roman, bis es seiner Frau zu bunt wurde und sie ihn zum Berufswechsel drängte. Seither lebt er was er ist, und seine Töchter kennen ganz genau sein „Schriftstellergesicht“ wenn ihn mal wieder eine Idee überkommt, die unbedingt zu Papier gebracht werden will. Auch wenn er inzwischen mit seiner Familie in Potsdam lebt, spielen seine Romane in seiner Heimat in den Bergen. Diesmal wurde „Tannenfall: der erste Schnee“ vorgestellt, Fortsetzung des Alpenkrimis „Tannenfall“. Die Reihe wird das Schicksal von vier Frauen in der beklemmenden Enge eines Alpenorts entwickeln.

Michaela Kastner ist seit ihrem Erstlingswerk „So dunkel der Wald“ für das sie den Viktor Crime Award erhielt, der neue österreichische Shootingstar. Ihre düsteren Fantasien entwickelt sie ganz alleine in ihrem stillen Kämmerlein, ohne eigene negative Erfahrungen. Sie spielt in ihrem Hirn die Szenarien durch, was wäre wenn... So sind auch die finsteren Szenarien und beklemmenden Gefühle in „Worüber wir schweigen“ reine Fiktion. Derweil erfüllt sie sich einen Traum und schreibt ein Jugendbuch in dem die Liebe keine Leichen braucht!

Durch Andrea Nageles „Tod in den Karawanken“ habe ich damals gelernt, wie lange und schwierig und mit wie vielen Nebenwirkungen und körperlichen Entzugserscheinungen ein Alkoholentzug begleitet wird. Bislang habe ich immer nur so tolle Erfahrungsberichte von Mandanten gehabt wie „Wissen sie Frau Bross, mit dem Heroin auf zuhören, ist schwieriger als das Rauchen bleiben zu lassen“ woran ich nie gezweifelt habe ;) Diese nahezu körperlich erlebbaren Entzugssymptome von Kommissar Rosner, sind bei mir nicht nur unvergessen, sondern in meinem Verständnis für meine nicht immer perfekten Mitmenschen sehr hilfreich. Als erfahrene Psychotherapeutin kann sie unglaublich eindrucksvolle berufliche Erfahrungen in ihre psychologischen Krimis einfließen lassen, ohne die Erfahrungen alle selbst zuvor gemacht zu haben. Sehr beeindruckend, daher freue ich mich schon sehr auf „Grado im Sturm“. Andrea Nagele legt in Klagenfurt am Wörthersee, wo sie auch praktiziert und hat auch eine Wohnung in Grado. Kein Wunder also, daß es an beiden Orten Krimireihen von ihr spielen, da sie sich dort Inspiration sucht. Upsi, sie hat auch angemerkt, daß gut und gerne die anwesenden Blogger einige ihrer Merkmale in einem der nächsten Bücher wiederfinden könnten. Aber bitte nicht an der Leiche ;)
Was alle drei verbindet, ist die Bedeutung, die das oft schneereiche österreichische Wetter für sie und ihr Werk hat, allen voran der Niederschlag, auch als Schnee! So trägt die Grado-Reihe von Andrea Nagele auch gleich die unterschiedlichsten Wetterphänomene im Titel. Außerdem räumen sie freimütig ein, daß sie in ihren Schreibphasen ganz schön ungesellig werden, wofür ihre Freunde nicht immer so viel Verständnis haben. Uff, das war auf der Messe völlig anders!

Auch beim Gemeiner Verlag ließ man die Frauen morden, ging es doch um Anne Nordbys  (rechts) Thriller „Kalter Strand“. Eigentlich heißt die Autorin Annette Strohmeyer, lebt aber bereits seit Jahren in  Kopenhagen. So skandinavische Szenarien sind ja nicht so mein Fall, aber die Autorin war so sympathisch, daß ich es nun doch lesen will. Ihre Kommissarin Jette Vestergard nimmt sich alle Rechte heraus, die für männliche Ermittler selbstverständlich sind: sie trinkt zu viel, sie geht fremd... und da fragt man sie: wie kann man als Frau so 
etwas eigentlich schreiben?! Das finde ich ja ziemlich logisch, denn da Frauen ja lieb, nett und angepasst seinen sollen, können wir oft schon als kleine Mädchen in Gedanken morden oder zumindest mit Matsch werfen! Ihre Ermittlerin findet daher nicht immer so viele Sympathien. Tja, männliche Ermittler mit diesen Eigenschaften, werden auch selten zu meinen Lieblingen, denn im Ansatz gebe ich ihr Recht, gleiche Ansprüche an männliche und weibliche Ermittler, ich mag sie daher beide lieber anständig ;) Doch sie mag ihre Figuren mit all ihren Macken und der Düsternis an diesem Ort, wo sie selbst viele Ferien in ihrer Kindheit verbracht hat. Ein unheimliches Szenario entbrennt, wenn ein redlicher Familienvater zu einem höllischen Mord getrieben werden soll! Außerdem habe ich Daggi von Daggis Welt (links) wieder getroffen!


Auch völlig anders, war das Bloggertreffen mit der gut gelaunten Elke Pistor! Diese ließ uns nicht nach ihrer Pfeife tanzen, sondern nach ihrer elektrischen Zahnbürste summen!  Klar, Weihnachten naht, da muss man die Stimmbänder ölen und schon mal ein wenig im Blogger-Chor „Lasst uns tot und munter sein“ einüben! Den Film zu diesem Event (natürlich mit Ton!) könnt Ihr auf Instagram unter ursuladanielamaria bewundern! Auf diesen vergnüglichen Weihnachtskrimi freue ich mich jetzt schon!

Ganz klar, es war kriminell gut auf der Messe! Demnächst werden also jede Menge Krimirezensionen folgen!

Montag, 19. August 2019

Filmpremiere von „Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo“ nach den Comic-Romanen von Alice Pantermüller & Daniela Kohl, 18.8.19 in Köln



Filmpremiere von „Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo“ nach den Comic-Romanen von Alice Pantermüller & Daniela Kohl, 18.8.19 in Köln

Am Sonntag durften meine große Tochter und ich zur Filmpremiere von „Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo“ nach den Comic-Tagebüchern von Alice Pantermüller und Illustratorin Daniela Kohl aus dem Arena Verlag gehen. Es war unsere Filmpremieren-Premiere und zumindest ich, war etwas aufgeregt. Hoffentlich wird der Film lustig! Also wir kennen ja nur die letzten vier Bände, so dass wir uns von der Handlung überraschen lassen konnten, ohne Erwartungen an den Text und ohne Vergleiche. 

Es startet mit einer wackeligen Handkameraeinstellung, wie in einem Videotagebuch. Da Lotta die geschwungene Treppe runtergeht, bekam ich ein mulmiges Gefühl im Magen. Zum Glück bleibt es nicht so!  Man bekommt dadurch aber einen unmittelbaren Lotta-Eindruck und fühlt sich mittendrin im Geschehen. Es ist schräg, witzig, peinlich, manchmal etwas übertrieben, aber eben aus Lottas Wahrnehmung heraus sehr passend. Zum Glück wurde es nie klamaukig! Mal hält der Film an und zoomt direkt auf Lottas Gesicht. Während dieses Freezings spricht Lotta ihre Gedanken direkt in die Kamera und kleine Kritzeleien schweben immermal wieder als Gefühlszeiger um ihren Kopf. Da fühlt man sich fast wie Lottas Vertraute. Eine solche braucht sie auch dringend, denn Dank Glämmer-Girl Berenikes Party hat sie ganz schön oft Zoff mit ihrer besten Freunin Cheyenne. Wie war's? Ganz ehrlich, ich bin gestern morgen erst sehr spät ins Bett gekommen und habe dennoch nicht mit dem Schlaf gekämpft! 

Meine Große hatte zuerst etwas Zweifel, da Buchverfilmung manchmal etwas enttäuschend sein können und die Darsteller nie aussehen, wie unsere Vorstellung in unserem Köpfen, aber wir wurden sehr gut unterhalten. Dem übrigen Publikum ging es wohl genauso, denn wir haben nicht alleine gelacht. Es gab aber schon Eltern- und Kinderlachszenen. Ab 6 Jahren, bis zum Ende des Lotta-Lesealters. Hut ab übrigens vor den Leistungen der Nachwuchs-Schauspieler, sie haben es richtig klasse gemacht und wirkten oftmals überzeugender als die Profis. Erstaunt hat mich auch Lukas Rieger als Superstar Marlon, der auf dem roten Teppich und beim Q & A nach der Vorführung sehr viel natürlicher wirkte und fast nicht zu erkennen war. Zum Glück zeigt der Trailer nicht alle guten Szenen des Films, wer den Trailer gesehen hat, wird sich immer noch amüsieren können. 



Vielen lieben Dank für die Eintrittskarten an den Arena Verlag, das war ein wunderbares Geburtstagsgeschenk und an den netten Pressefotografen, der so schöne Fotos von mir und meiner Tochter gemacht hat. Viel schöner als meine Selfies mit Rüdiger Bertram, den wir dort auch trafen, bei denen immer einer von uns aussieht, als würden uns jemand auf den Füßen stehen. Nein, es war eine informative und schmerzfreie Begegnung!

Ab 29.8.2019 läuft der Film bundesweit in den Kinos. Viel Vergnügen!

Samstag, 30. März 2019

Leipziger Buchmesse 2019



Leipziger Buchmesse 2019

Die Leipziger Buchmesse ist für uns ja immer ein besonderes Abenteuer, denn es ist nicht gerade um die Ecke und so haben wir auf der Hinfahrt sogar schon überlegt, ob die Pariser Buchmesse für uns nicht sogar näher wäre ;)

Aber die LBM ist ja so schön kuschelig und nicht so voll. Naja, kaum kamen wir an, wurde Halle 1 (Mangas und Cosplayer) wegen Überfüllung gesperrt und als wir merkten, daß die Lesung zu die !!! nicht in Halle 3 sondern in Halle 2 stattfand, war an Umkehren nicht mehr zu denken. Für den Kosmos Verlag ein Glück, denn wir sind nun um ein paar Spiele und Bücher reicher.

Dafür war es im Congresszentrum, wo das Lovely Books Lesertreffen unter dem Motto Fantasy stattfand, deutlich entspannter. Mit der Einladung für Mitglieder des Leserportals LovelyBooks kamen die Besucher nicht nur nah an das LovelyBooks Team heran, sondern auch an die eingeladenen Fantasy Größen: Laura Kneidl (aktuell: „Die Krone der Dunkelheit“), Liza Grimm („Die Helden von Midgas“), Lukas Hainer („Das weisse Herz“), Kai Meyer (aktuell „Die Krone der Sterne: Maschinengötter“), Thema war natürlich Fantasy, wobei die Autoren die Einteilung der Sub-Genres selbst nicht so ernst nehmen, denn wer würde sein Buchkind schon selbst als Low-Fantasy bezeichnen. Besonders gut hat mir Kai Meyer mit seiner distanziert ironischen Einstellung gefallen, man hat einfach gemerkt, daß er schon lange dabei ist und seinen eigenen Weg für sich gefunden hat. Und Laura Kneidl lässt sich ohnehin nicht gerne einem Genre zuordnen, ist sie doch auch in mehren mega-erfolgreich. Von den Fotos her, hätte ich übrigens keinen der Vier erkannt.

Von dort ging es gemeinsam mit Solveig aka Siraelia zu dem kleinen aber feinen Stand des Südpol Verlages, wo wir nicht nur die Verlegerin, sondern auch die Autorin Gerlis Zilgens trafen, die gerade in Signierlaune war. Gerade ist ihr 3 und letzter Band der Reihe über die Wahrheit hinter legendären Märchen erschienen. Nach dem Froschkönig und den Bremer Stadtmusikanten widmet sie sich nun wieder mit Humor in „Romeo der Zaubertrommler“ dem Rattenfänger von Hameln. Ein wirklich engagierter Verlag mit besonderen Kinderbüchern, der auch großen Wert auf visuelle Lesbarkeit legt, frei nach dem Motto: lieber drucken wir etwas größer, damit auch Kinder, die noch nicht die großen Leseratten sind, es leichter haben, solche zu werden! Das finden wir toll!

Von dort kämpften wir uns zum Stand von Knaur-Droemer durch, wo die Signierstunden von Sebastian Fitzek und ein Interview mit Markus Hertz die Halle zu sprengen schienen, um die Autorinnen Antje Szillat und Frauke Scheunemann inklusive Sohn Henry (Vorbild für die Henry Smart-Reihe, Götter-Agenten-Abenteuer nicht nur für Jungs) zu treffen. Bei dem Gewusel konnten wir das Foto leider nicht vor Antjes neuem romantischen Jugendbuch „Das Herz am langen Zügel“ machen, aber es war sehr schön, daß sie sich die Zeit für ein Treffen genommen haben. Beide haben aktuell wieder einige Projekte am Laufen, sowohl gemeinsam „Bulli & Lina“  und „Paule & Sneakers“ als auch getrennt „Louisa: und täglich grüßt das Chaos“ das erste Jugendbuch von Frauke Scheunemann.
Am Argon Stand trafen wir dann auf die Jungs von der Kinderpunkrock-Band „Randale“, die garantiert nicht-weich-gespülte Musik mit Text mit Herz und ohne Schmalz, dafür Themen die Kinder bewegen machen. Dass auch die Eltern gut mithören und -singen können, ohne einen Zuckerschock zu bekommen, finde ich prima. Ganz entspannt und locker, erholten sich die Jungs zwischen all den Hörbuchverlagen von ihrem Messe-Konzert. Ihr Aufkleber „Never mind the Blockflöte..“ kommt auf mein Auto.

Beim Treffen mit den Argon Lektorinnen Marie und Lena durften wir mit einigen anderen Bloggern alle Fragen stellen die uns in den Sinn kamen. Ist Euch mal aufgefallen, daß die Sprecher meistens aus der Stadt kommen, in der der Verlag seinen Sitz hat? Es spart Produktionskosten, wenn man für die Sprecher keine Übernachtungskosten übernehmen muss. Allerdings haben die Verlage Studios in mehreren Städten in Deutschland. Da der Argon Verlag seinen Sitz in Berlin hat, lassen es sich Lena und Marie auch nicht nehmen, dort die örtlichen Theater zu besuchen, um sich unter den Schauspielern nach geeigneten neuen Stimmen umzuhören. Dabei müssen sie immer potentielle Genres im Hinterkopf haben, zu denen diese Stimme passen könnte. Nun gibt es einige Stimmen, die so beliebt sind, daß sich ihre Fans gerne das Telefonbuch von ihnen vorlesen lassen würden, oder andere hören prinzipiell noch Hörbücher von ihren Lieblingssprechern, aber ehrlich, auch wenn ich Christian Brückner und Mechthild Grossmann mag, aber zu Kinder- und Jugendhörbüchern würden ihre Stimmen für meinen Geschmack nicht passen. Doch viel ist auch einfach ein Klischee, das in unseren Köpfen steckt. So hörten wir auf der Rückfahrt „Wings of Olympus: Die Pferde des Himmels“: man könnte es als Pferdehörbuch mit einer jungen weiblichen Stimme vertonen, da die Hauptperson, das junge Findelkind Pippa, für die Götter des Olymp bei dem alle 100 Jahre stattfindenden Wettflug der geflügelten Pferde antreten soll, oder als Götter-Abenteuer mit DER deutschen Stimme für Sagen- und Heldenepen Peter Kaempfe. Der Verlag hat sich für letzteres entschieden. Sehr zur Begeisterung des mithörenden Mannes, der nur so über die Wandlungsfähigkeit und Stimmgewalt des Sprechers staunte. Auch die 3 Zuhörerinnen mußten zugeben, daß dies die richtige Wahl war, da so auch männliche Hörer mitangesprochen werden und das Poltern der Götter bei einer jungen weiblichen Stimme irgendwie nicht ganz so furchteinflößend geklungen hätte.... Wir bedanken und ganz herzlich bei Lena und Marie für all die tollen Einblicke und für unser Fahrt-Hörbuch.

Die Klischee-Besetzung der Hörbuchverlage führte auch zur Gründung des Rubikon-Verlages. Die Sprecher Mark Bremer und Uta Dänekamp wollten sie die von ihnen einzulesenden Hörbücher nämlich selbst aussuchen. Uta Dänekamp wurde immer und immer wieder für Pferde-Hörbücher gebucht. Sie hat zwar nicht angefangen zu wiehern deswegen, aber tatsächlich ist im Programm des Verlags kein einziges Pferdehörbuch zu finden. Ich habe mir daraufhin nochmal die von ihr eingelesene „Duftapotheke“ von Anna Ruhe angehört und tatsächlich, ich könnte mir ihre Stimme auch wirklich gut in einem Pferdehörbuch vorstellen. Bislang hat der Verlag in seiner 5 jährigen Geschichte auf seine zwei Stammsprecher vertraut und jetzt erstmals einen weiteren Sprecher hinzugenommen. Da sie die Buchvorlagen ungekürzt einlesen, sind ihre Werke ausschließlich MP3 Tonträger oder Downloads. Im Repertoire sind übrigens neben Thrillern wie „White Maze“ von June Perry/Marion Meister auch Kinder- und Jugendhörbücher.

Der Hörbuch- und Hörspielbereich auf der LBM ist übrigens so weitläufig, daß wir unsere Kinder gar nicht mehr zurück zu den Büchern bekamen und die Mutter immer wieder Fotoaufträge für den nächsten Hörbuchwunsch bekam.... Ach ja, da waren ja auch noch die tollen neonfarbigen Speed Stacking Becher bei Steinbach Sprechende Bücher, die unsere Jüngste gar nicht mehr aufhören wollte zu stapeln.

Während ich Karneval immer die Devise ausgebe, wir sollen genug Taschentücher für ein Jahr fangen (schaffen wir immer), scheinen meine Kinder die Buchmesse als Jagdgebiet für Kugelschreiber erkannt zu haben, nach dem Motto: Kugelschreiber für ein Jahr. Ich schätze, dieses Ziel könnten sie erfüllt haben, im Gegensatz zu mir, ich habe nun nur einen neuen ;)

Sonntag waren wir nur noch relativ kurz auf der Messe, da die Fahrt doch sehr lang ist. Aber wir haben am Familiensonntag die Schnitzeljagd der Verlage Carlsen, Thienemann-Esslinger und Ars Edition mitgemacht, haben die kleine Hummel Bommel dabei persönlich getroffen, ehe wir es dann doch tatsächlich noch zu einer Lesung geschafft haben: Frauke Scheunemann und Antje Szillat lasen aus ihrem neuesten „Bulli & Lina“ Band „Ein Pony springt ein“ und so konnten wir der dramatischen Geburt von 12 (! Schock-Schwere-Not !)  Hundewelpen beiwohnen, mit tierischen Geburtshelfern. Es war übrigens eine szenische Lesung mit Pony namens Henry (Scheunemann) statt Musik. Im Publikum lauschte denn auch Rüdiger Bertram, frisch zurück von der Lesereise nach Dubai, der erst nachmittags im Anschluß an Anja Janottas „Checkliste zum Verlieben“ aus „Finns fantastische Freunde“ las. Aber zu dem Zeitpunkt machten wir schon wieder die Straßen unsicher.... Toll war's in Leipzig, aber nun haben wir den Messe-Blues!