Donnerstag, 30. April 2020

Bork (1) – Der Bäumling Olle Lindberg, Illustration Daniela Kunkel, Baumhaus Verlag



Bork (1) – Der Bäumling Olle Lindberg, Illustration Daniela Kunkel, Baumhaus Verlag

Die schwedischen Sommerferien neigen sich dem Ende zu, das Wetter wird schon unbeständiger, aber Maja möchte das Spielen im Wald noch auskosten, ehe sie ab nächste Woche in die 3. Klasse geht. Darauf hat sie gar keine Lust, denn sie mag ihre Lehrerin nicht. Kaum ist sie im Wald,
 zieht ein Unwetter auf und sie sucht Schutz in einer Höhle, die ihr bis dahin noch nie aufgefallen ist. Doch nicht nur sie sucht dort Deckung vor dem Gewitter. Auch ein Junge mit lustigem roten Blätterhaar und Rindenkleidung ist dort, zusammen mit einem zutraulichen Eichhörnchen. Er kann zwar nichts anderes sagen als „Bork“ aber er scheint sie langsam, aber sicher zu verstehen. Er kann außerdem unglaublich gut klettern und liebt Opa Emils Zimtschnecken! Sie nimmt ihn mit nach Hause und versteckt ihn im Baumhaus im Garten. Schon bald entdeckt ihn dort auch ihr fünfjähriger Bruder Matti. Obwohl sie sonst viel streiten, sind sie beim Spielen mit Bork plötzlich ganz einträchtig, bis Hund Balder den Gast im Baum verrät. Dann wird es kniffelig.

Bork ist wirklich sehr ungewöhnlich und sehr liebenswert. Seine recht einsilbige Ausdrucksweise, lässt sich super gut vorlesen! Die Geschichte richtet sich eigentlich an Kinder von 7 bis 9 Jahren, ist aber laut vorgelesen so lustig, dass meine Töchter (12 und 10 Jahre) immer wieder laut gelacht haben, über die witzigen Situationen und Borks erstaunte Reaktionen. Wobei die Reaktionen in Majas Familie auf Borks Eigenheiten oft nicht weniger lustig sind. Denn während Opa Emil Botaniker ist, ist der Vater Steuerberater mit wenig Verständnis für diesen nicht der Norm entsprechenden Jungen. Seine Steuerberater-Denkweise ist für Kinder einfach nur zum Lachen. Und wie der wieder aussieht! Er gibt sich echt große Mühe, aber Bork ist Menschen nicht gewohnt und so macht er nicht immer alles so, wie man es von ihm erwartet. Aber er hat ein großes Herz und magische Fähigkeiten. Woher er wohl kommen mag? Das bleibt lange ungeklärt, ebenso wie seine besonderen Talente. Die Schrift ist angenehm groß, aber keine Fibelschrift, wie für Leseanfänger. Dennoch ist die Textmenge pro Seite nicht zu viel und die Kapitel recht kurz. Die skandinavischen Namen könnten für junge Leser bisweilen aber etwas schwierig sein.

Daniela Kunkel hat mit viel Liebe und Geschick die Geschichte in drei Farben illustriert. Meine Jüngste stellt fest: die kann aber gut malen! Die kleinen Zeichnungen begleiten die Geschehnisse sehr fröhlich und anschaulich, passen sie doch auch stets genau zum Text.

Sehr schön finden wir, dass zum Ende der Geschichte Opa Emils Rezept für lecker-fluffige Zimtschnecken abgedruckt ist. Wir haben sie nachgebacken (trotz Einkaufsbeschränkungen für Hefe in Coronazeiten) und sie waren ratzfatz verputzt. Die Anleitung ist gut verständlich und einfach mit Kindern nachzubacken.

Meiner Jüngsten hat besonders gut gefallen, dass die Geschichte richtig in sich abgeschlossen ist und nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet. Das mag sie nämlich nicht. Dafür schließt sich eine Leseprobe an, die einem zeigt, dass es auch mit dem Schulstart aufregend weitergeht und Bork sich gegen Vorurteile verteidigen muss. Zum Glück steht Maja ihm bei und auch die meisten anderen Kinder, sind von diesem ganz besonderen neuen Mitschüler ganz begeistert.

Die Große fand es so lustig, dass sie sofort fragte, ob es davon auch ein Hörbuch gäbe. Bei ihr heißt das so viel wie: die Geschichte ist super, die könnte ich immer wieder hören. Das heißt aber nicht, dass die Altersangabe unzutreffend ist, sondern lediglich, dass sie so viel Herz und Humor hat, dass sie alterslos ist.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Lesejury, dass wir an der Schnellleserunde teilnehmen durften.

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Mittwoch, 29. April 2020

Die Unausstehlichen & Ich (2) Freunde halten das Universum zusammen, Vanessa Walder, gelesen von Maximiliane Häcke, der Hörverlag, 3 CDs 3 h 27 min gekürzt



Die Unausstehlichen & Ich (2) Freunde halten das Universum zusammen, Vanessa Walder, gelesen von Maximiliane Häcke, der Hörverlag, 3 CDs 3 h 27 min gekürzt

Pflegekind Enni (11) gewöhnt sich langsam im exklusiven Internat, auf der Bergspitze ein. Dennoch macht sie sich Sorgen, um ihren Pflegebruder Noah, der noch immer verschwunden ist. Sie grübelt unentwegt über eine Möglichkeit nach, um ihn zu erreichen. Da die Schüler die sozialen Netzwerke nicht nutzen dürfen, Noah ihre neue Handynummer nicht hat und umgekehrt ist es eine kniffelige Aufgabe. Dennoch bahnt sich neuer Ärger an: der frisierte Aufsitzrasenmäher Mo ist verschwunden, als letztes ist Enni ihn gefahren. Das Zimmer der blonden, blinden Lilith wurde verwüstet und ihre Kette gestohlen, sämtliche Weinflaschen sind aus der Küche verschwunden und nachts beginnt der See an zu leuchten. Natürlich hat Leiterin Halbach Enni in Verdacht und meint, es ihr auch nachweisen zu können. Doch Ennis Mitschüler Dante, Karan, Lucky sind entschlossen, ihr zu helfen ihre Unschuld zu beweisen und ausgerechnet der riesige Karan, der Angst vor seinem eigenen Schatten hat, hat auf einmal die Idee, wie sie Noah erreichen können. Das schaffen sie aber nur gemeinsam!

Enni ist bislang von einer Pflegefamilie an die nächste weitergereicht worden und Heime gab es in ihrem jungen Leben auch schon eine ganze Menge! Nur bei Noah und seinen Eltern hat sie sich wohl gefühlt, bis es auch dort Abschied nehmen hieß. Es hat sie zerrissen, doch das merkwürdige neue Internat mit den vielen Geheimnissen ist gar nicht so übel.... Ärgerlich ist aber, das Kraftausdrücke streng verboten sind und mit 0,50 € Strafe oder Arbeitsdienst bestraft werden. Da Enni kein Geld hat, hat sie sich stets für den Arbeitsdienst: Rasenmähen mit Mo entschieden. Das Mo nun verschwunden ist, ist für sie und Dante eine absolute Katastrophe, können sie sich doch die Kraftausdrücke nicht verkneifen. Heißt das jetzt, dass bei diesem Hörbuch ohne Ende geflucht wird? Nein, das ist doch streng verboten! Diesmal erzählt Enni ihre Geschichte nicht dem Psychodoc, sondern macht mit Hilfe des Diktiergeräts von Polizist Dirk eine Aufnahme für Noah. Dabei drückt sie stets einen Zensurknopf, sobald sie einen Kraftausdruck verwendet, der lässt dann stattdessen ein Rauschen hören.... Die Geschichte rund um die clevere, misstrauische, logisch-denkende Enni finden wir super! So super, dass wir den ersten Teil nach dem Lesen und bedingt noch hören wollten. Das hat uns trotz der hervorragenden Sprecherin nicht so gut gefallen wie das Buch. Im Buch werden Ennis verbale Entgleisungen durchgexxxt, um die Zensur darzustellen. Im ersten Hörbuch ertönt ein nerviger Zensurton. Das klingt zwar absolut echt nach Zensur und ist auch deutlich als solche erkennbar, also total authentisch, aber total nervig. Dieser Ton hat einem das Hören schon etwas verleidet. Deswegen hatten wir vor der Fortsetzung in Hörbuchform schon etwas Bammel... Unbegründet, denn der Hörverlag hat sich die Kritik wohl zu Herzen genommen und eine wirklich angenehmere Form des Ausschaltens des Unhörbaren gewählt. Man kann nun wirklich gut zuhören, der Geschichte ungestört folgen, ganz ohne Ohrenschmerzen! Das hat Ennis ungewöhnliches Abenteuer auch absolut verdient. Diesmal lernt Enni nämlich Freundschaft und ihren Wert kennen, oder wie sie selbst es ausdrückt: „Das sind die Momente, die wirklich zählen“. Sollte ein Moment von einer Lavawelle festgehalten werden, dann bitte ein solcher.
Bisher hatte Enni wenig Halt im Leben, außer ihrem geliebten Großvater, der aber schon von einigen Jahren starb und mit ihr das Leben als mathematische Gleichung betrachtete. Warum Enni aus der Familie genommen wurde, ist noch immer nicht klar. Dies ist ebenso ein Rätsel, wie z.B. wer für Dante das teure Schulgeld zahlt. Enni ist klar, dass irgendwas faul ist an der Situation und sie ist fest entschlossen, herauszufinden, was es ist. Das ist ganz schön spannend, ebenso wie die Entwicklung von Ennis Mitschülern, die nach und nach auch immer mehr von sich preis geben und die man dadurch besser versteht.

Hier wird Enni als Heimkind nicht gleich verurteilt, man darf nicht nur ihre Macken, sondern auch ihre Stärken kennenlernen. Kindern wird verdeutlicht, dass jeder eine Chance verdient und es Wert ist, ihn nach seinen Tat und Worten zu beurteilen und nicht nur nach seiner sozialen Stellung.

Maximiliane Häcke klingt jung, etwas rebellisch-verstockt-misstrauisch-neugierig und voller Enerige. Sie spricht klar und deutlich und trotz des Zensurrauschens kann man sie jederzeit gut verstehen. Ihre spritzige Erzählweise passt sehr gut zu der quirligen Enni, die eigentlich stets auf der Hut ist, bis ihre Gefühle mit ihr durchgehen und sie explodiert!

Wieder sehr spannend, sehr witzig und hochemotional. Wir sind schon total gespannt, wie es mit den Unausstehlichen und Enni weitergeht und wie sie nach und nach all die gut gehüteten Geheimnisse lüften werden.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Der Hörverlag für unser außergewöhnliches Rezensionsexemplar!

#zuhausehören #hörbuchliebe #buchladenliebe #dubistnichtallein #stayhome #dieunausstehlichenundich #hörbuchtipp #vanessawalder #maximilianehäcke

Montag, 27. April 2020

Die Schwestern vom Ku'damm (1) – Jahre des Aufbaus, Brigitte Riebe, gelesen von Anna Thalbach, Random House Audio, 2 MP3, 10 h, gekürzt



Die Schwestern vom Ku'damm (1) – Jahre des Aufbaus, Brigitte Riebe, gelesen von Anna Thalbach, Random House Audio, 2 MP3, 10 h, gekürzt

Friedrich Thalheim und seine schöne Frau Alma, führen ein elegantes Modehaus auf dem Berliner Ku'damm. Doch das Dritte Reich bringt Verderben. Bei einem Autounfall kommt Alma ums Leben, und hinterlässt die älteste Tochter Rieke und die Zwillinge Oscar und Silvie. Sohn Oscar verschwindet während des Krieges an der Front und die Familie bangt und hofft. Mit der lebensfrohen jüngeren Französin Claire hat Friedrich eine weitere Tochter Flori bekommen, die ebenso herzlich von den älteren Geschwistern aufgenommen wird, wie Claire. Kurz vor Kriegsende wird auch Friedrich zum Arbeitsdienst eingezogen und wird anschließend interniert. Der Zusammenhalt der Familie und der Wiederaufbau des Geschäfts liegt in der Hand der Frauen. Jede von ihnen leistet ihren Beitrag, je nach ihren Fähigkeiten und Geschick. Zum Glück ist eine größere Mietswohnung von ihnen unversehrt geblieben, da die Nazimieter Hals über Kopf flohen, denn ihre Villa wird erst von den sowejtischen, dann von den amerikanischen Alliierten besetzt. Durch die Straße irrend trifft Rieke ihre jüdische Kindheitsfreundin Miriam, die Tochter der Maßschneiderin des Modehauses, der selbst das Nähen und die raffinierten Schnitte im Blut zu liegen scheinen. Mit ihr und zwei geretteten Nähmaschinen kann es endlich aufwärts gehen!  Die Zeiten sind schwierig und Anpassungsvermögen gefragt, jede bewältigt die Probleme auf ihre Art, doch allzu oft macht ihnen das Herz einen Strich durch die Rechnung.

Dies ist der erste Roman für Erwachsene seit Langem, in dem die Personen es geschafft haben, mein Herz zu erobern und mich zu berühren. Es ist nicht nur ein interessanter und abwechslungsreicher Einblick in den deutschen Wiederaufbau, den ich nur aus Erzählungen, hauptsächlich meiner Oma kenne, es sind die Schicksale dreier widersprüchlicher Schwestern und ihrer Mütter, die mir in Kopf und in die Seele dringen. In diesem Band steht eindeutig die älteste Schwester Rieke, eigentlich Ulrike Helene im Mittelpunkt, doch auch ihr nicht ganz unkompliziertes Verhältnis zu ihrer plötzlich verstorbenen Mutter und ihrer Schwester Silvie. Silvie die Strahlende, die Temperamentvolle, der die Männer mit ihrer betörenden Stimme und ihrer natürlichen Sinnlichkeit zu Füßen liegen, die Lebenslust ausstrahlt und gewitzt auf dem Schwarzmarkt handelt. Doch zeigt sie auch ihre verletzliche Seite, ihre Unsicherheiten, gerade auch, was ihre Liebe und ihre Lebensentscheidungen betrifft. Das Verhältnis zwischen ihr und Rieke ist herzlich, aber nicht ungetrübt. Irgendwie vergleichen sich die zwei doch stets. Rieke ist die kluge, die besonnene, auf die alle vertrauen und sich verlassen können. Sie trifft die vorausschauenden Entscheidungen, während der Vater inhaftiert ist. Flori ist zu Beginn der Geschichte erst zwölf Jahre alt und hat sich noch nicht selbst gefunden, sie braucht die Jahre des Aufbaus, um sich selbst zu definieren. Miri ist für Rieke dabei eine enge Vertraute und irgendwie eine Schwester, denn ihr vertraut sie rückhaltlos alles an. Sie ist verschwiegen und steht den Thalheims stets zur Seite, aber ganz ohne Konkurrenz. Sie gibt und nimmt Hilfe in einer bewundernswerten Natürlichkeit. Auch wenn es nur 3 Thalheim-Schwestern gibt, gehört sie doch dazu, ebenso wie Claire, die zwar älter ist als Rieke, aber nie die Rolle der Stiefmutter übernimmt, sondern einfach Vertraute und Familienmitglied ist, irgendwas zwischen den gängigen Rollenbildern. Die Frauen nehmen einander wie sie sind. Das finde ich unglaublich positiv und gerade in den Zeiten der Unsicherheit durch Corona empfinde ich diese Geschichte über Wiederaufbau und Neubeginn trotz Rückschlägen und Enttäuschungen als ungemein positiv und ermutigend.

Die Thalheims sind trotz schwerer Zeiten privilegiert, denn sie haben immerhin eine Wohnung mit mehren Zimmern, auch wenn sie oft hungern und frieren müssen. Eine eigene Wohnung war in den Zeiten der extrem kalten Winter mit Kohlemangel und heißen trockenen Sommer nach dem Krieg ein Geschenk Gottes, die Frauen der Familie sind unversehrt, auf die Männer gilt es zu hoffen. Doch sie wurden nicht vertrieben und haben in guten Zeiten vorausschauend vorgeplant und auch an schlechte Zeiten gedacht. Der Wiederaufstieg fällt ihnen nicht in den Schoß, es ist harte Arbeit und Geschick. Das ist wirklich interessant, aber das Besondere sind für mich wirklich die Persönlichkeiten. Diese finde ich famos von Anna Thalbach interpretiert, auch wenn ich finde, dass sie mir ihrer ausgesprochen markanten Stimme mehr nach Silvie, als nach Rieke klingt. Das stört mich aber nicht, da neben Rieke Silvie immer eine sehr bedeutende Rolle zukommt und Anna Thalbach als waschechte Berlinerin die Berliner Schnauze perfekt beherrscht. Als Tochter einer Schauspieler-Dynastie beherrscht sie für mein rheinisches Gehör ebenso den schweizer Anwalt ihres Großvaters, sowie die diversen feurigen Italiener, die den Lebensweg der Familie kreuzen. Für mich klingt es einfach authentisch. Vor allem aber habe ich Anna Thalbach sehr gerne zu gehört. Sie vermag es mit ihrer Stimme zu fesseln, auch wenn ich mich von ihr am Schluss etwas verraten gefühlt habe, als die Triologie mit einem emotionalen Paukenschlag endet und ich nun der Fortsetzung aus Sicht von Silvie, gelesen von Stefanie Stappenbeck und dem am 27.4. erscheinenden 3. Band aus Floris Sicht gelesen von Anna Fischer, entgegenfiebere.

Absolut hörenswert!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Randomhouse Audio für mein heißgeliebtes Rezensionsexemplar.

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Sonntag, 26. April 2020

Mia (13) und die Li – La – Liebe, Susanne Fülscher, Carlsen Verlag



Mia (13) und die Li – La – Liebe, Susanne Fülscher, Carlsen Verlag

Endlich! Mias ersehnter 13. Geburtstag ist da! Sie ist nun Teenager und das muss natürlich mit einer richtigen Party im Park mit Musik gefeiert werden. Es ist so toll! Egal, wie viele blöde Schlager über die Liebe ihre jüngere Schwester Lena morgens für sie sang und Omis Kommentar, sie sei jetzt reif für die Liebe, das kann sie nun auch nicht wirklich kratzen! Doch ganz so unrecht hat Omi offensichtlich nicht! Als sie Leo kurz beim Fußballspielen mit anderen Jungs zuschaut, ärgert sie sich kurz darüber, dass er auf ihrer Party Fußball spielt und dann sieht sie IHN! Es schlägt plötzlich wie der Blitz ein, ihre Knie werden weich, und als er sie auch noch mit dem Ball anschießt, verschlägt es ihr die Sprache! Dieser fremde Junge mit den roten Locken sieht so süß aus und offensichtlich guckt sie genauso balla-balla-mäßig, wie ihre beste Freundin Jette, wenn sie sich mal wieder verliebt. Ständig muss sie an ihn denken, dabei kennt sie noch nicht mal seinen Namen. Ist sie nun zum ersten Mal verliebt? Wird sie ihn je wieder sehen und wenn ja, was soll sie dann eigentlich machen? Schmetterlinge im Bauch sind himmlisch, aber auch verwirrend! Doch das ist nicht das einzige Liebeskuddelmuddel in ihrem Liebesleben. Zwei Traumpaare trennen sich.

Ja, der 13. Geburtstag ist toll und was ganz Wunderbares! An der Mia-Reihe finde ich so wunderbar, dass diese so herrlich normal, bodenständig und dennoch witzig und aufregend ist. Mia feiert Geburtstag und es ist ein rundum gelungenes Fest, auch ohne Konsumschlacht! Ein großes Picknick im Park, mit allen ihren Freunden und leckerem selbstgemachten Essen! Auch die Geschenke sind moderat und versuchen sich nicht zu überbieten, sondern Mias Geschmack zu treffen. Die Hormonkapriolen bei Mia und ihren Freunden sind ebenso normal, aber nicht langweilig, sondern hibbelig-kribbelig aufregend und hach, wunderschön. Mia ist so kribbeligglücklich, dass es eigentlich jeder in ihrem Umfeld sein sollte. Dennoch ist das Gegenteil der Fall, zwei Traumpaare trennen sich und keiner weiß warum, selbst die nunmehr-Expartner nicht immer. Das gibt natürlich Rätsel auf. Dazu kommen natürlich auch andere Alltagsthemen von Dreizehnjährigen, wie „Was tun, wenn man in der Schule unvorbereitet von der Periode überrascht wird?“ „BH oder doch lieber Bustier?“ und natürlich Umweltgruppen für Schüler, denn Mia und ihren Freundinnen ist die Zukunft ihres Planeten nicht egal.

Dabei werden Mias Erlebnisse in der Familie, der Schule und ihrer Freizeit mega-giga-irre-locker-flockig erzählt. Miss Butterfly, wie Mia wegen ihrer Vorliebe für Schmetterlinge gerne auch genannt wird, wird aber merklich älter. So beginnt sie ernsthaft zu überlegen, ob Schmetterlingsforscherin ein Beruf mit Zukunft ist, oder welche Alternativen sie sich sonst noch vorstellen könnte. Klar, wenn man an Zukunft und Umwelt denkt, kann man die Berufswahl natürlich nicht aussparen. Aber stets hat Mia ihre Stärken und Interessen im Blick und bleibt auf dem Boden. Nein, sie will weder Superstar, noch Topmodel werden und auch Popstars mit Waschbrettbauch stehen nicht in ihrem Focus. Mia ist und bleibt einfach Mia, völlig normal, aber doch auch witzig und niemals langweilig!

Ihre Familie und ihre Freunde wachsen einem mit all ihren Macken und Stärken schnell ans Herz und so ist es schön, dass das Buch auch noch eine Leseprobe zum 14. Band enthält. 13 und kein Ende in Sicht. Das sind doch mal gute Nachrichten der Beständigkeit in Zeiten der Ungewissheit!
Zum Schluss kann man mit glimmerig-verträumten Blick seufzen und fühlt sich leicht und beschwingt, weil es so schön ist.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Susanne Fülscher und dem Carlsen Verlag für die lebendige Leserunde bei Lovelybooks.

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Freitag, 24. April 2020

Wieso? Weshalb? Warum? ProfiWissen Umweltschutz, Hörspiel, Jumbo Verlag, 1 CD 84 Minuten



Wieso? Weshalb? Warum? ProfiWissen Umweltschutz, Hörspiel, Jumbo Verlag, 1 CD 84 Minuten

Die vier von der Schülerzeitung, Finn, Jette, Lilli und Ben, kurz: die Wissensprofis, fragen sich, wie es kommt, dass mitten im Frühling so schwere Gewitter übers Land ziehen. Ob das wohl ein Anzeichen für den oft zitierten Klimawandel ist? Wobei, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Klima und Wetter? Im Erdkundeunterricht bereiten sie die Teilnahme an einer Umweltdemo vor. Beim Besprechen der Sprüche für die Plakate wird einiges thematisiert, insbesondere die Zusammenhänge, wie Ursache und Wirkung. Auf der Demo lernen sie dann den ehemaligen Studienkollegen und Mitarbeiter einer Umwelt-NGO Alex kennen, der sich als Interviewpartner anbietet und gleich noch Verstärkung mitbringt. So können sie gut noch mehr verschiedene Themen insbesondere auch zum Thema Müll, Ernährung, und Meere ansprechen. Das wird ein sehr ausführlicher und gründlich recherchierter Artikel!

Das Thema Umweltschutz ist vor Corona in aller Munde gewesen, so dass es einem doch schon zu den Ohren herauskommt, oder? Nein, auch wenn meine Kinder bereits demonstrieren waren, wir Obst und Gemüse in Maßen selbst anbauen, fanden sie dieses Hörspiel dennoch sehr interessant. Klar kommt einem einiges davon bekannt vor, aber es ist sehr strukturiert präsentiert und führt einem nochmal ganz deutlich die Zusammenhänge vor Augen. Außerdem, seien wir ehrlich: die Sache mit Klima, Wetter etc., die vergisst man ja relativ schnell wieder, da ist eine Wiederholung gar nicht so schlecht. Um es anschaulicher zu gestalten, findet sich daher in der Hülle auch eine verständliche und eindrückliche Darstellung der Frage „Warum wird es immer wärmer?“ bzw. der Antwort auf diese Frage.

Natürlich gibt es auch zu diesem Wissensthema wieder ein Experiment, das man ganz einfach zu Hause nachmachen kann. Weil diesmal der Versuchsaufbau so einfach ist, wurde auf die grafische Darstellung zu Gunsten einer Abbildung zur Verrottungsdauer von Plastikmüll verzichtet. Um sich zu verdeutlichen, was der steigende Säuregehalt in den Meeren für dessen Bewohner zu bedeuten hat, lege man je eine Muschel in ein Glas mit Leitungswasser und eine in ein Glas Essigwasser oder Essig und beobachte was passiert... Ganz schön erschreckend, aber sehr eindrucksvoll.

Meine Älteste lernt mit den Wissensprofis immer wieder etwas Neues und nun auch ihre jüngere Schwester. Bisweilen geht es ganz nebenbei z.B. beim Marmeladekochen. Dadurch dass diese Reihe als Hörspiel mit echten Kindersprechern produziert ist, begibt es sich mit den Hörern auf Augenhöhe und sie fühlen sich direkt persönlich angesprochen, was ich besonders beim Thema Umweltschutz sehr wichtig finde. Es zeigt der Zielgruppe, dass das Thema sie unmittelbar betrifft, aber auch, dass sie selbst etwas unternehmen können und nicht nur Greta Thunberg. Ja, Greta war noch nicht einmal die Erste, auch vor ihr gab es schon ein Kind, das zum Thema Umweltschutz vor den Vereinten Nationen sprach und dem Thema treu geblieben ist. Das macht Hoffnung, dass sie nicht die Letzte sein wird, die den Verantwortlichen der Welt ins Umweltgewissen spricht und auf die Finger schaut.

Gerade Wetterphänomene und Klimafragen sind immer etwas heikel in ihrem Ineinandergreifen und gar nicht so einfach. Hier ist es sehr gut aufbereitet und daher sehr verständlich.

Beim Thema ökologischer Fußabdruck, steht einem im Booklet sogar ein Test zur Berechnung des eigenen Abdrucks zur Verfügung. Das macht dieses Thema noch gleich persönlicher. Damit eng verbunden ist natürlich auch die Ernährung. Neben dem Plädoyer für artgerechte Tierhaltung und Biofleisch, wird aber ganz klar Position für eine vegetarische Ernährung bezogen, ohne jedoch Fleischkonsum zu verteufeln, was ich sehr wichtig finde, da Kinder nur begrenzt kontrollieren können, was auf den Familientisch kommt. Es ist aber sehr sensibel, zeigt, dass auch die Reduktion des Fleischkonsums hilft und wird nicht ideologisch.

Fazit: Viel verständlicher und einprägsamer als vieles, was die Kinder im Homeschooling seitens der Schule machen sollen. Durch das Hörspielformat mit Kinderforschern ist es kurzweilig und wird immer wieder gerne angehört. Dank der Wiederholung bleibt so eine Menge haften und geht damit hoffentlich in ein verändertes Alltagsverhalten über! Ein überzeugender neuer Band der Wissensprofis!

Wieder sehr gut verständlich und immer wieder spannend!

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo Verlag für unser Hörexemplar.

Hier findet Ihr die Hörprobe:

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Die Ungeheuerlichen – Das Böse ist auf Deiner Seite, Paul Durham, Dragonfly Verlag



Die Ungeheuerlichen – Das Böse ist auf Deiner Seite, Paul Durham, Dragonfly Verlag
Der Titel sprach meine Große (12) sofort an, da sie in Filmen und Büchern, die Bösewichte immer am spannendsten findet. Riley (11) lebt mit ihrer schönen Mutter Abby, ihrer kleinen Schwester Lottie (4) und dem bisweilen eigenartigen Kater Shady in dem kleinen Örtchen Moderfurt. Ihr Vater ist wohl seit einigen Jahren tot oder so, aber ihre Mutter kann mit ihrem Weidenladen den kleinen Haushalt ernähren. Ihre besten Freunde sind Quinn, der Sohn des Schmieds von nebenan und Folly, die experimentierfreudige Tochter der Inhaber der verrufenen Spelunke „Zum toten Fisch“. Irgendwas liegt jedoch in der Luft, eine Ahnung umgibt sie. Tatsächlich hat sie nachts, als sie herausfinden will, wohin ihre Mutter sich heimlich schleicht, in den Sümpfen eine unheimliche Begegnung mit einem gefährlichen Nobold. Diese Monster galten als ausgemerzt, doch sie scheinen wiederzukommen. Diejenigen, die sie das letzte Mal verjagten, „die Ungeheuerlichen“ hat der Graf von Burg Longchance geächtet. Seine Soldaten haben den Nobolden jedoch nichts entgegenzusetzen. Ob die verbannten Ungeheuerlichen das Dorf noch einmal retten würden? Wer ist der verwegene Fremde, mit dem ihre Mutter sich heimlich trifft? Bei so vielen Geheimnissen kann Rye unmöglich die Hausregeln ihrer Mutter einhalten… Dann überschlagen sich die Geschehnisse und Rye und ihre Freunde, müssen gut überlegen, wem sie vertrauen können!
Der Start war schon etwas unheimlich und geheimnisvoll. So anders ist das Leben in Moderfurt, wo die Zeit ein paar hunderte von Jahren zuvor stehen geblieben scheint. Keine Handys, keine Autos, alles viel bescheidener, aber auch viel ungestümer und spannender! Man erwischt Riley und ihre Freunde sofort zu Beginn bei einer verbotenen Aktion, wie sie nachts heimlich über die Dächer klettern, um an ein verbotenes Buch zu gelangen. Was mag in diesem Buch wohl stehen, dass der Graf es verboten hat? Und warum um alles in der Welt dürfen Mädchen und Frauen nicht lesen lernen? Natürlich bringt Quinn es Folly und Riley dennoch bei, wenn es auch nur mühsam vorangeht, aber Verbotenes ist eben viel interessanter. Meine Jüngste stört sich in Bücher oft daran, wenn Kinder etwas stehlen, aber bei dem Diebstahl des verbotenen Buches, fand sie das überhaupt nicht schlimm. Man kann Mädchen doch nicht verbieten zu lesen! Dann stimmt ja auch ganz viel anderes für sie in dieser Gesellschaft nicht. Es gibt starke gesellschaftliche Unterschiede, zwischen bescheidenen Verhältnissen, wie bei Rye und Folly oder großer Armut, wie den Straßenkindern. Wohlhabend ist allein der Graf, mit dem schönen Namen Morningwig Longchance. Das fanden meine Töchter urkomisch! So gibt es trotz der unheimlichen Geschichte immer wieder Gründe zu schmunzeln und zu kichern. Diese Geschichte wird für Kinder von 11 bis 13 empfohlen und ist ziemlich düster, aber dennoch nie brutal oder abstoßend, auch wenn es beim Showdown wirklich zur Sache geht. Paul Durham schreibt so geschickt, dass selbst die blutigen Kämpfe oder verstümmelnden Sumpfmonster die Kinderseelen nie belasten. Eine fremde Welt, in die man gerne und tief eintaucht. Damit dies schneller gelingt, wird der Bucheinband von einer Übersichtskarte von Moderfurt und Umgebung geziert. Außerdem enthält das Buch hinten ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen rund um Moderfurt und die Ungeheuerlichen. Die Gestaltung hat uns ausgeprochen gut gefallen und damit meine ich nicht nur das Cover!
Lange Zeit begleitet man Rye durch Moderfurt und Umgebung und hat nur eine vage Vorstellung von den Ungeheuerlichen. Sie sind so geächtet, dass man nicht über sie sprechen darf, nicht einmal erwähnen! Das ist unglaublich stimmungsvoll beim Lesen, so lange im Ungewissen über die Titelgebenden zu sein. Diese Welt ist so fremd, doch ihre jungen Helden wirken nahbar und vertraut. Man sympathisiert sehr schnell mit ihnen und spätestens als man merkt, wie die Soldaten mit Kindern und Schwächeren umgehen, nimmt man die Seite der Ungeheuerlichen ein, denn die Feinde dieser Brutalos, können eigentlich nicht so schlecht sein. Eine sehr interessante Perspektive für die jungen Leser, mal die gewohnte Ordnung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und zu hinterfragen. Dabei kann man schauerlich-schön mitfiebern und wer weiß, am Ende ist eine Fortsetzung nicht auszuschließen!?
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Laura von skylineofbooks für unseren Instagram-Gewinn.
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Montag, 20. April 2020

Völlig hundelos – Nur mit Hund ist das Leben rund! Jo Franklin, Cathy Ionescu, Schneiderbuch Egmont



Völlig hundelos – Nur mit Hund ist das Leben rund! Jo Franklin, Cathy Ionescu, Schneiderbuch Egmont

Becca (10) wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emily spielt sie immer Hundesalon. Ihr Hundelexikon kann sie schon fast auswendig. Sie ist ganz klar eine Hundeexpertin. Aber ihre Eltern verstehen sie einfach nicht, oder wollen sie einfach nicht verstehen. Ihre Mutter ist mit dem dritten Kind hochschwanger, ihr kleiner Bruder Stevie nervt sie nur und Papa scheint völlig überfordert zu sein. Als wäre das noch nicht schlimm genug, geht ihre beste Freundin Emily nun in die Theater AG und freundet sich dort ausgerechnet mit der eingebildeten Lily an, mit der Becca nichts zu tun haben will. Immer mehr drängt sich Lily zwischen sie und Emily. Ganz klar, wird das das blödeste Weihnachtsfest aller Zeiten! Alles dreht sich nur um die Schwangerschaft und das kommende Baby, Stevie gibt mit seinem neuen Wunschspielzeug an und nur sie bekommt nicht, was sie sich gewünscht hat: einen besten Hundefreund für immer (BHFFI)! Bei dem Weihnachtstreffen im Kreise der Großfamilie geht es ihrem großen Cousin Tim auch nicht besser. Gemeinsam einsam gehen sie an die Tür, als Tims seit Jahren heimlich angeschmachteter Schwarm dort steht. Sie bittet Tim, für eine Woche auf ihren Hund aufzupassen und verschwindet. Als Becca anbietet ihm zu helfen, zieht der riesige Monty plötzlich bei ihnen ein – sehr zum Leidwesen aller übrigen Familienmitglieder!

Welche Familie kennt das nicht? Die Kinder wünschen sich nichts sehnlicher als einen Hund und die meisten Eltern sind dagegen! Dabei haben die Eltern ja noch nicht einmal genügend Zeit für ihre Kinder, da wäre doch der Hund ein super Ausgleich!
Becca geht es genauso und statt Freundschaft hat sie noch dazu ein nutzloses Tagebuch mit Katzencover letztes Jahr geschenkt bekommen. Doch als es ihr so richtig mies geht und ihr niemand ihr zuhören will (denn einen Hund, der ihr immer sein Ohr leihen würde, bekommt sie ja nicht!), beginnt sie in dieses Tagebuch zu schreiben. Darin wird auch stets ihr Hundestatus festgehalten, der zumeist „völlig hundelos“ und damit: erbärmlich! lautet. Diese kurzen Einträge sind eine witzige Abwechslung und ganz ehrlich, wer schreibt mit 10 Jahren schon viel in sein Tagebuch? Es sind wirklich die absoluten Notgedanken! Im Übrigen ist der Roman zwar in Ich-Form erzählt, rein aus Beccas ungeschönter Sicht, aber eben nicht als Tagebuch. Das hat ein sehr angenehmes Schriftbild und wohltuende Schreibweise zur Folge, die einen schnell auf Beccas Seite zieht. Dennoch beginnt es wohl kaum so, wie sie es sich vorstellt, nämlich für den Leser durchaus nachvollziehbar, warum ihre Eltern keinen Hund möchten. Da ich in Beccas Alter aber auch ein neues Geschwisterchen bekam und keinen Hund, kann ich sie super gut verstehen. Nee, liebe Eltern: Babys sind wirklich für über Zehnjährige kein angemessener Ersatz für einen Hund! Babys sind was für Eltern, nicht für Kinder. Die machen das Spielzeug kaputt und man muss immer aufpassen, dass man nichts rumliegen lässt! Irgendwie schon ein bißchen wie ein Hund ;) Ich musste bei der Lektüre sehr schmunzeln, während meine Tochter, absolut auf Beccas Seite stand! Man kann sich sehr gut in sie hineinfühlen. Es ist sehr emotional geschrieben und weil bei ihr wirklich alles schief zu gehen scheint, irgendwie auch ein bisschen traurig. Das fand meine Tochter aber gar nicht schlimm, denn sie hatte das Buch zuvor schon durchgeblättert und dabei gesehen, dass alles gut ausgeht und so konnte sie den Schmerz der jungen Heldin besser verkraften. Das Ende ist sehr süß, sehr turbulent und ganz schön aufregend, mit einem verschmitzen Augenzwinkern, was uns sehr gut gefiel. Allgemein konnten wir trotz der Ungerechtigkeiten, die unserer Heldin immer wieder widerfahren sind, doch auch wirklich oft kichern.

Die Illustrationen von Cathy Ionescu sind sehr schön. Sie passen stets genau zum Text und sind auch immer an der richtigen Stelle abgedruckt. Meine Tochter stört sich nämlich extram an Ungenauigkeiten bei Illustrationen, oder Abbildungen an der falschen Stelle. Hier passt es genau! Die Illustratorin hat das Buch offensichtlich gründlich gelesen und ihre Liebe zur Geschichte spürt man den kleinen Zeichnungen und Pfotenabdrücken an.

Ein wirklich schönes Buch, für junge Hundefreundinnen, das es den Eltern aber noch schwerer machen dürfte, sich gegen die Anschaffung eines Hundes zu wehren. Wobei, es wird auch ganz deutlich, wie viel Verantwortung so ein Hund mit sich bringt, wie viel Arbeit und Erziehung und er ganz sicher nicht unbedacht verschenkt werden sollte, denn er lebt und hat Gefühle und wird nicht mal eben an der Steckdose aufgeladen! Vieles über das Leben mit Hund lernt man eben doch erst im Selbstversuch und das kann bisweilen desillusionierend sein, mangels Ausknopf fürs Tier. Es ist wirklich sehr empfehlenswert: lustig und emotional, regt es doch auch zum Nachdenken an.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Buchcontact und dem Schneiderbuch Egmont Verlag für unser Rezensionsexemplar.

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Sonntag, 19. April 2020

Meridian Princess – Die Clockmakers Academy (1), Anja Ukpai, Oetinger Taschenbuch



Meridian Princess – Die Clockmakers Academy (1), Anja Ukpai, Oetinger Taschenbuch

Jades Eltern sind kurz nach ihrer Geburt verstorben und sie wächst in Schottland bei Sir Arthur Graham auf, der sie wie seine Enkeltochter behandelt. Doch als Jade fünf Jahre alt wird, geht es ihm gesundheitlich immer schlechter und er schickt sie auf das nahegelegene Internat St. Creakles, wo sie die nächsten neun Jahre, sogar über die Weihnachtsferien bleibt. Der Bibliothekar  Mr. Darwy ist ihre Gesellschaft über die Feiertage und als sie nach neun Jahren zu den Sommerferien nach Graham Hall zu Sir Arthurs Witwe aufbricht, wird es unheimlich. Auf Höhe des Friedhofs, kurz vor der Bushaltestelle wird sie von einem Hund aus schwarzem Rauch angegriffen, in ihrer Not scheint sich aus ihrer Hand ein helles Licht zu materialisieren, das den Hund auflöst. Mr. Darwy bringt sie nach Graham Hall, wo Jade erfährt, dass sie die rechtmäßige Eigentümerin ist. Außerdem eröffnet ihr der Verwalter ihres Großvaters Master Gridlock, dass sie eine Zeiterbin ist und sie zu ihrem 15. Geburtstag in der Clockmakers Academy in London zur Unterrichtung in den Gaben und Talenten der geheimen Gilde der Zeiterben antreten soll. Mr. Darwy wird sie mit der Timeless Sleeper sicher dorthin bringen, doch sie sollen vorsichtig sein, sie sei in Gefahr. Jade, weiß nicht wie ihr geschieht, als ihre Welt von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt wird.

Es beginnt mit einem geheimnisvollen, ahnungsschwangeren Prolog, der im Laufe der Geschichte immer verständlicher wird. Man ahnt schon früher als Jade, welchen Schatz sie dort um den Hals trägt, der sie allerdings auch in Gefahr bringen kann. Als man Jade kennenlernt ist alles sehr mysteriös und jenseits all dessen, was man selbst aus seiner Kindheit gewohnt ist, dennoch kommt man wie Jade nicht aus dem Staunen heraus. Gerade deshalb freut man sich mit ihr, dass ihr bester Freund Mat ebenfalls auf die Clockmakers Academy wechseln wird. Wusste er etwa die ganze Zeit Bescheid? Mat ist allerdings nicht weniger erstaunt als sie. Die Reise mit dem legendären Timeless Reeper reicht nicht aus, sie aus dem Staunen herauszubringen. Zu magisch sind die Gestalten um sie herum, zu viel Neues gibt es zu Verdauen. Es gibt Schutzgeister, die in Galeonen wohnen? Und wer ist diese bedrohliche alte Frau, die ihr nun wieder begegnet, war sie nicht bereits auf dem Friedhof? Aber außer Jade scheint sie niemand wahrzunehmen und Jade beginnt immer mal wieder an ihrem Verstand zu zweifeln. Dieses Gefühl bleibt dem Leser, der aus dem Staunen mit Jade nicht herauskommt, noch lange erhalten, ebenso wie die dumpfe Gefühl von Gefahr, die überall zu lauern scheint. Eine Lehrerin scheint es regelrecht auf sie abgesehen zu haben, doch Master Gridlock schreitet gar nicht ein! Da Jade immerhin schon fünfzehn ist, gerät natürlich auch ihr Herz ins Flattern und es kribbelt überall. Diese Szenen finde ich sehr sensibel und authentisch geschrieben, ebenso wie den Neid, den die rothaarige Ausnahmeschülerin immer wieder auf sich zieht. Bei ihrer Vorgeschichte würde man ihr ein wenig Liebesglück von Herzen gönnen! Doch der Unterricht und die Gefahren halten sie auch so auf Trab. Das ist sehr geheimnisvoll und nimmt immer mehr an Tempo auf. Am Ende fliegt man geradezu durch die Seiten, nur um am Ende seufzend das Buch zu zuschlagen und zu murmeln: noch ein halbes Jahr bis zum Erscheinen von Meridian Prince! Das ist übrigens keine Person, ebenso wenig wie die Prinzessin, sondern... nee, zu viel will ich nicht verraten. Lasst Euch von diesem spannenden Zeiterbenabenteuer um Gut und Böse und die Geheimnisse der Zeit packen, und mit ihm in die geheimen Wege und Tunnel Londons entführen! Dort ist es bisweilen nicht minder unheimlich, als auf dem nebeligen schottischen Friedhof. Aber natürlich widerfährt Jade auch Gutes, nicht nur zarte Liebesbande. Sie findet neben Mat noch zwei weitere verlässliche Freunde, die sie auch bitter nötig hat. Diese Freunde sind nicht alle ganz unumstritten, aber bisweilen für Jade ist Charakter zum Glück wichtiger als das Image einer Familie. Wer kann ihr das verdenken?

Die Klappbroschur finde ich eine sehr schöne Fortsetzung des Covers und sie hat den Vorteil des taschengeldfreundlicheren Preises gegenüber einem wohl kaum schöneren Hardcover. Dieses Buch ist ein echter Hingucker und wer es tut, findet ganz viele Elemente der Geschichte darin vereint.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Anja Ukpai für mein Rezensionsexemplar!

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Samstag, 18. April 2020

Lange Schatten, der vierte Fall für Gamache, Louise Penny, gelesen von Hans-Werner Meyer, 8 CDs, 11 h 1 min. gekürzt



Lange Schatten, der vierte Fall für Gamache, Louise Penny, gelesen von Hans-Werner Meyer, 8 CDs, 11 h 1 min. gekürzt

Wie jedes Jahr zu ihrem Hochzeitstag am kanadischen Nationalfeiertag 1. Juli fährt Armand Gamache, Leiter der Mordkommission der Sûreté du Québec mit seiner geliebten Ehefrau Reine-Marie in das Manoir Bellechasse. Das Luxushotel von zurückhaltender Eleganz und Solidität, das einst eine riesige Jagdhütte inmitten der kanadischen Wildnis war, ist ein Geheimtipp, und trotz seiner Vergangenheit das Töten streng verboten. Dieses Jahr ist es leider nicht so idyllisch wie in den 25 Jahren zuvor. Bis auf ihr Zimmer, sind alle anderen mit Mitgliedern der seit Jahren zerstrittenen Familie Finney belegt. Zu Ehren des verstorbenen Patriarchen soll eine Statue mit seinem Konterfei im Garten errichtet und eingeweiht werden. Die Einweihung fällt leider aus, da die Gärtnerin unter ihr begraben, eine von der Statue erschlagene Tochter der Familie findet. Doch es war kein Unfall, sondern Mord. Die Stimmung kippt und wird nun alles andere als gemütlich. Auch Gamache wird offen angefeindet, ihn wurmt vor allem, wie denn eine so schwere Statue überhaupt hatte umkippen können. Ohne schwere Geräte, war dieser Koloss nicht zu bewegen, oder? Gamache tappt im Dunkeln und fürchtet, das das Motiv für diese Tat schon Jahrzehnte zurückliegt.

Ein schier unmöglicher Mord und das auch noch außerhalb von Three Pines! Ich hatte ja zu Beginn befürchtet, dass dieser Fall ganz ohne die liebgewonnen, sehr eigenwilligen Charaktere aus dem verborgenen Dörfen auskommen muss, aber nein, dem ist nicht so. Wer gründlich gelesen hat, bemerkt, dass sowohl das Hotel, als auch Three Pines tief in den Wäldern von Québec liegen und somit gar nicht so weit von einander entfernt. Dennoch spielt der Ort mit den meisten seiner Bewohner eine untergeordnete Rolle, allerdings bringt der Briefträger schweren Herzens eine Einladung für die ungeliebte Familienfeier im Manoir Bellechasse in eines der Häuser im Ort, ohne zu verraten, an wen diese adressiert ist. Dies ist einer der schriftstellerischen Kniffe der Autorin. Sie streut kleine Hinweise, die einen ins Grübeln bringen, wenn man sie aufschnappt und auf deren Auflösung man gespannt ist. Andere vergisst man im Laufe des Hörens wieder, nur um am Ende festzustellen, dass sie doch relevant für die Lösung des Falles waren.

Die Stärke der Reihe liegt ganz eindeutig in den Charakterbeobachtungen. So gibt es in der versammelten Familie lediglich 1 Kind. Bean, 10 Jahre alt, über das ein scharfer Beobachter bemerkt: „Bean kann nicht hüpfen“. Gamache trifft diese Bemerkung, seine rechte Hand versteht sie nicht. Ein Gedanke an meine zehnjährige Tochter und ich bin geschockt, denn selten gehen Kinder in dem Alter, sie springen, hüpfen, tänzeln, schleichen..... Solche Beobachtungen führen Gamache auch letztlich zur Lösung einer scheinbar unmöglichen Tat. Wie um alles in der Welt sollte es ein Mensch mit bloßen Händen schaffen, einen so schweren Stein zum Kippen zu bringen? Die Familie ist viel zu zerstritten, um die Tat gemeinsam zu begehen und warum ausgerechnet sie? Je mehr Gamache nachdenkt und in der Vergangenheit wühlt, desto mehr Gründe für einen Mord entdeckt er, wenn auch nicht an diesem Opfer, sondern an den noch Lebenden.
Doch das ist nicht alles was ihn beschäftigt. Sein Sohn Daniel wird erneut Vater und teilt ihm den Namenswunsch mit, falls es ein Sohn würde. Gamache ist entsetzt und muss sich seiner eigenen Vergangenheit und Ängste stellen. Dabei tritt ein weiterer Gast als Katalysator auf, denn er ist seinem Vater begegnet und erzählt von dieser Bekanntschaft. Das führt nicht unbedingt dazu die Stimmung zwischen dem Ermittler und den Gästen zu entspannen und vermag scheinbar den Leiter der Mordkommission zu sehr von der Aufgabe vor Ort abzulenken.
Es ist ein ruhiger Krimi, fernab von Handynetzen, in einer Art Zeittunnel zurück in der Vergangenheit. Denn auch wenn das Manoir Bellechasse mit jeglichem analogen Komfort ausgestattet ist, so sind die Wälder doch ein einziges Funkloch, der digitale Fortschritt ein Fremdwort. Das entschleunigt und bringt Zeit zum Nachdenken, dabei drängt die Zeit, sollte der Täter sich in die Enge gedrängt fühlen.
Denken ist das zentrale Motiv der Reihe, keine minutiöse forensischen Analysen, keine ausführliche Leichenbeschau, keine unappetitlichen Szenen, die man nicht unbedingt beim Kochen hören möchte.... Kultiviert und gebildet, mag der aufmerksame Hörer eventuell noch einiges lernen. Ich mag die Reihe mit jedem Fall mehr, je mehr ich von Familie Gamache erfahre und die Arbeit der Mordkommission kennenlerne...

Hans-Werner Meyer höre ich sehr gerne. Er klingt gepflegt, besonnen, kultiviert und unaufgeregt, genau wie Gamache. Interessanterweise sind es nicht die weiblichen Interpretationen, die ich bei ihm nicht so mag, sondern die einiger Männer. Beauvoir, die rechte Hand des Chefinspektors klingt immer leicht näselnd und überheblich, dabei ist er kein übler Kerl. Pierre Pattenod der Maître de mit seiner zurückhaltenden Eleganz eigentlich sympathisch, aber auch er klingt bisweilen etwas ältlich trottelig, obwohl er doch stets fast alles im Griff zu haben scheint. Wirklich stören tut mich aber Peter und das wird mit uns beiden wohl nichts mehr werden. Bislang sollte er wohl ein sympathischer Charakter sein, auch wenn er Gamache hin und wieder zu fragwürdigen Äußerungen hinreißt, für mich klingt er aber stets trottelig! Mein Liebling war bislang Ruth Sardo, die spitzzüngige Dichterin und auch wenn ihr Auftritt diesmal nur kurz ist, ist er nicht weniger gelungen. Dafür brilliert Hans-Werner Meyer als Eliane Finney, die herablassende, Familienobere mit der giftigen Zunge. Jeder bekommt seine eigene erkennbare Stimme.... Als Hamburger ist er vielleicht des Franzsösichen nicht so mächtig, da ich mir sicher bin, dass einige Namen anders ausgesprochen werden, aber wer weiß das bei Franco-Kanadiern schon so genau?

Ein kniffeliger Fall, wobei ich die Reihe mit jedem Fall lieber mag, da für mich Armand Gamache immer mehr an Profil gewinnt. Auch wenn dieser Band bereits 2008 erstmals in Kanada erschien, mindert dies nicht seinen Reiz, da es nicht um technische Finesse, sondern um Esprit geht und der ist zeitlos!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Der Audio Verlag für mein Wunschhörbuch zum #zuhausehören

Hier findet Ihr die Hörprobe:

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Freitag, 17. April 2020

Amulett #2 – Der Fluch der Steinhüterin, Kazu Kibuishi, Adrian Verlag



Amulett #2 – Der Fluch der Steinhüterin, Kazu Kibuishi, Adrian Verlag

Band 1 endet mit einem fiesen Cliffhanger, da Emilys und Navins Mutter nach dem Angriff der Elfenkrieger ins Koma fiel. Das Gift breitet sich immer weiter in ihr aus und es steht nicht gut um sie. In der majestätischen Stadt Kanalis hoffen sie Hilfe zu finden, doch in die pulsierende Stadt an den Wasserfällen sind auch schon die gefährlichen Elfenkrieger eingedrungen. Emily und ihre Helfer retten sich noch schnell in das dortige Krankenhaus und von dort aus über ein geheimes Tunnelsystem mit den Ärzten, Pflegern und Patienten aus der Gefahrenzone. Der kriegerische Fuchsmensch und Kopfgeldjäger Leon beschließt Emily von nun an beizustehen, haben die Elfenkrieger doch auch seinen Vater umgebracht. Von ihm erfährt Emily, dass auch der Elfenkönig einst ein Steinhüter war, der aber die Kontrolle über den Stein verloren hat und in seinem Streben nach Macht, dessen Versuchung erlag. Dadurch vollzog sich eine Verwandlung, die aus ihm ein gnadenloses Geschöpf mit unstillbarem Machthunger geschaffen hat. Emily, Leon und Miskit machen sich auf in den uralten Wald, der die Frucht hütet, die Emilys Mutter heilen kann. Ein Weg von dem bislang niemand zurückkehrte.

Franziska (10) und Jonathan (9) finden die Reihe unglaublich spannend und verschlingen die Bände. Beide sind eigentlich sehr sensibel, wenn es um Hörbücher oder Erzählungen geht. Bei dieser Reihe macht es ihnen aber noch nicht einmal etwas aus, wenn Köpfe abgeschlagen werden. Wahrscheinlich, weil es ja eine Graphic Novel ist, fernab ihrer kindlichen Realität. Pädagogisch finde ich dieses Abenteuer jetzt nicht wirklich, auch wenn der innere Kampf von Emily gegen den Versuch der Machtübernahme durch den Stein ziemlich heldenhaft ist. Allerdings finde ich es bewunderswert, wie tief die Kinder in diese Welt der Bilder mit wenigen Worten, eintauchen. Es zieht sie völlig in ihren Bann. Die Logik der Geschichte ist für die Kinder völlig klar. Roboter, sprechende Bäume mit Gesichtern und Menschen die sich in Kanalis immer mehr in Tiere verwandeln, sind einfach faszinierend. Auch der klare Kampf von Gut gegen Böse entspricht ihrer Vorstellung, ebenso wie der ungebrochene Wille, die Familie zu schützen.

Die Schrift ist recht klein, da die Textmenge aber sehr überschaubar ist, strengt es nicht sehr an. Ich habe den Eindruck, dass die Textmenge gegenüber Band 1 noch etwas weniger geworden ist. Dafür erfährt man mehr über die Hintergründe, sowohl über Emilys eigene Familie, als auch über Steinhüter und deren Aufgabe im Besonderen. Dennoch ist kein Ende des Abenteuers in Sicht. Allerdings lernt man mit dem Elfenprinz einen interessanten Charakter kennen, der noch nicht deutlich offenbart, auf wessen Seite er eigentlich steht. Kein Wunder, dass auch dieses Abenteuer  wieder mit einem Cliffhanger endet.

Der Zeichenstil ist besonders hinsichtlich der Landschaften und Roboterwesen sehr eindrucksvoll, die Gesichter der Personen sind aber schlichter. Dennoch kann man an ihnen die Emotionen klar ablesen.

Die Kinder finden die Reihe super, ich weniger. Spannend und fantasievoll ja, aber für mich einfach zu brutal. Richtig ärgerlich finde ich allerdings, dass unser Exemplar bereits beim 2. Lesen in seine Bestandteile zerfällt, im Gegensatz zum 1., der immer noch ganz manierlich aussieht. Franziska und Jonathan wollen auf jeden Fall weiterlesen!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Agentur Buchcontact und dem Adrian Verlag für unser Rezensionsexemplar.

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