Scary Harry Band 6: Hals und Knochenbruch, Sonja Kaiblinger,
Fréderic Bertrand, Loewe Verlag
Auch in Band Nr. 6 ist wieder ganz schön was los! Direkt zu
Beginn versuchen Sensenmann Harry im Sichtbarmodus, Otto und
Halbgeisterfledermaus Vincent die Seele einer 99-jährig Verstorbenen zu fangen.
Doch oh Schreck, die Seelen kann aus Harrys Netz entwichen und eine unbekannte
Gestalt steckt sie einfach wieder in den leblosen Körper, der nun mehr wieder
lebendigen Greisin! Harrys gute Laune nach seiner Beförderung dank Abenteuer
Nr. 5 ist erschüttert! Wer mag nur dahinter stecken? Bei einer Panne mit Ottos
neuer Jenseitstelefonie-Schneekugel wird Vincent ungeplant ins Jenseits
transportiert. Ob man über dieses Portal auch ins Jenseitsgefängnis Qualcatraz
gelangen kann um Ottos Eltern zu befreien? Vincent soll Geschichte schreiben
und muß als Testtier einige Jenseitskneipen testen, da er überall landet, nur
nicht in Qualcatraz. Dann entwickelt sich Emilys Freund Albert zur reinsten
Plage und erpresst Onkel Archibald, so daß Tante Sharon beschließt, daß sie
alle einen Skiurlaub in Österreich dringend nötig haben, um Albert zu
entkommen. Doch schon bei der Einreise nach Österreich wird es abenteuerlich,
da Emily von zwei Anzugträgern des Diebstahls bezichtigt und bedroht wird. Kein
Wunder, daß es zu wahnwitzigen Fluchten auf Skiern kommt – inklusive Otto, der
nicht Skifahren kann!
Auch dieser Band ist wieder herrlich schräg und witzig!
Dieser Wortwitz begeistert nicht nur Kinder, auch die Eltern haben ihre wahre
Freude daran! Unser ganz besonderer Liebling ist ja die Halbgeisterfledermaus
Vincent mit seinem vorlauten Mundwerk. Damit stehen wir wohl nicht alleine da,
da jede Seitenzahl am Seitenende von einer kleinen frechen Vincent Vignette
begleitet wird. Illustrator Fréderic Bertrand scheint den kleinen Kerl auch
sehr ins Herz geschlossen zu haben. Seine Illustrationen sind einfach klasse
und Vincent taucht auffallend oft auf. Meine Kinder blättern immer als aller
erstes das Buch durch und suchen sich die tollsten Bilder heraus, die sie dann
markieren, weil diese Stellen für sie dann besonders spannend sind.
Diesmal spielt sich die Action hauptsächlich rund um den
Radieschenweg, dem Kino oder dem österreichischen Feriendomizil ab. Die Sigmund
Schwefelkopf Schule ist diesmal eher bedeutungslos, aber Emilys unsympathischer
Freund Albert schafft es auch so, sich seinen Platz ins Buch hinein zu mogeln. Da
er aber nicht der einzige Bösewicht in diesem Band ist, ist es richtig
spannend. Denn die übrigen Bösewichte können Otto und Emily noch nicht wirklich
einschätzen. Wer sind sie und in wessen Auftrag handeln sie. Was sollen sie von
Madame Olgas neuem Freund Rockko halten, der sich als erstaunlich anhänglich
erweist?
Sprachlich ist die Geschichte wirklich abwechslungsreich und
sehr plastisch. Allerdings kommen wieder diverse Fremdwörter und vor, bei denen
meine Tochter immer Hilfe benötigt. Aber: Lesen bildet ja bekanntlich, daher
finde ich es überhaupt nicht schlimm.
Auch nach 5 Bänden Scary Harry sind keine
Ermüdungserscheinungen zu erkennen. Es sprüht nur so vor gruseligen und
aberwitzigen Einfällen und der Wortwitz hat es wieder in sich.
Das Ende ist ein wenig offen, dennoch ist es für uns ein
Happy End, denn ehrlich, wenn es Otto gelingen würde seine Eltern zu befreien
und den Schurken, die sie unschuldig in Qualcatraz gefangen halten zur
Rechenschaft zu ziehen, dann wäre die Serie vielleicht zu Ende und das wollen
wir auf keinen Fall! Wir wollen unbedingt noch mehr Abenteuer und witzige
Ideen.
Wir lieben diese Reihe und können nicht genug bekommen. Ein
definitives Jahreshighlight meiner Tochter Johanna, da kann es nur 5 von 5
Sternen geben.
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