Das Pony-Café 1: Schokotörtchen zum Frühstück, Judith
Allert, gelesen von Ann-Sopie Meier, Jumbo Verlag
Alma Erbse war mit
ihrem Landleben rundum zufrieden, doch ihre Eltern mußten ja unbedingt ihren
großen Traum verwirklichen und ein Café in einer Großstadt zu eröffnen. Was
soll sie dort? Warum werden ihre Wünsche nicht berücksichtigt? Sie hätte doch
so gerne Haustiere, aber was sollen Tiere in der Stadt? Auch Frau Stock die
Nachbarin über ihnen ist entsetzlich, sie mag keine Kinder und Alma soll ruhig
sein, um ihren Kater nicht zu stören. Doch dann entdeckt Alma ein winziges
Zwergpony im heruntergekommenen Hinterhof. Weil es so schlau ist, nennt sie es
Professor Einstein und versteckt es im Schuppen. Sie will es behalten und mit
Einstein zurück auf’s Land. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre neue Nachbarin
Elli gemacht, die sich auch sofort in das Pony verliebt. Gemeinsam setzten sie
alles daran, daß Einstein bleiben kann und freunden sich darüber an. Elli kennt
auch sämtliche andere Nachbarn und die sind zwar auf dem ersten Blick bisweilen
beängstigend, aber bei besserem Kennenlernen super nett und hilfsbereit.
Ehrlich, bei dem Titel Schokotörtchen zum Frühstück schwante
mir Böses, aber da wir bereits ein Hundebuch von Judith Allert gelesen haben,
vertraute ich einfach auf ihren gesunden Verstand als Tierfreundin. Da habe ich
mich zum Glück nicht geirrt. Ganz nebenbei klärt Alma ihre neue Freundin Elli
nämlich darüber auf, daß Pferde ein sehr empfindliches Verdauungssystem haben
und Süßigkeiten zu tödlichen Koliken führen können. Auch artgerechte Haltung
ist in den Diskussionen zwischen den Mädchen ein großes Thema. Es reicht nicht
ein Tier zu lieben und es zu knuddeln, man muß sich auch nach seinen
Bedürfnissen richten. Das finde ich hier sehr geschickt in die Geschichte
eingebracht, auch weil es für einige Spannung sorgt, weil sie Einstein ja
verstecken, aber nicht quälen wollen. Sehr kindgerecht ist dabei auch die
Verquickung zwischen den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern, der Kinder und
des Tieres. Die vielen witzigen Großstadttypen, die Alma’s neue Nachbarschaft
bevölkern und die Pannen bei der Geheimhaltung des Ponys sorgen für kindlichen
Spaß.
Das Cover zeigt schon deutlich, daß es eine Geschichte für
junge Hörerinnen ist und die Illustrationen im CD-Inlet führen diesen Eindruck
liebevoll weiter. Neben einigen farbigen Illustrationen aus dem Buch, findet
sich dort auch ein Rezept für Schokotörtchen mit Erdbeeren.
Judith Allert ist Jahrgang 1982 lebt mit ihrem Mann und
Hunden, Katzen, Pferden und Wollschweinen als freie Autorin auf einem alten
Bauernhof in einem kleinen Dorf bei Bad Staffelstein
Ann-Sophie Meier ist Siegerin des Vorlesewettbewerbs des
Deutschen Buchhandels. Mit der Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ sammelte sie
erste Hörspiel-Erfahrungen. Ich finde sie ganz toll ausgewählt, denn sie
klingt, als wäre sie wirklich ein Mädchen in Almas Alter. Das gibt der
Geschichte etwas sehr authentisches. Gleichzeitig, macht sie ihre Arbeit so
gut, daß man den Eindruck hat, als würde sie die Geschichte selbst erzählen und
nicht lesen. Gerade bei einem anderen Hörbuch hatte ich nämlich bei einem Kind
immer wieder den Eindruck, daß man die Aufnahme vielleicht Szeneweise noch mal
neu hätte aufnehmen sollen, weil man merkte, daß der Text abgelesen wurde.
Ann-Sophie Meier unterlaufen solche Schnitzer nicht. Sie klingt einfach jung
und fröhlich und ihre Stimme ist sicher auch ein Grund dafür, warum meine
Tochter dieses Hörbuch nicht mehr herausrückte, damit ich es rezensieren kann. Besonders
gut, gefiele ihr das Ende, betonte sie.
Meine Tochter (8 Jahre) ist völlig begeistert von der CD und
lädt alle ihre Freundinnen großzügig zum Mithören ein. ;)
Franziska will nun unbedingt Band 2: Chili, Schote und jede
Menge Chaos noch hören und vergibt 5 von 5 Sternen, gegen die ich nichts
einzuwenden habe ;)
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo Verlag für dieses wunderbare
Rezensionsexemplar.
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