Der Heiratsplan
(Lancroft Abby 1) Sophia Farago, gelesen von Nora Jokhosha
England 1811. Der Viscount of Panswick und seine Frau hatten
wenig übrig für das gesellschaftliche Leben in London. Daher hat der Viscount
die Einführung in die Gesellschaft seiner zwei ältesten Töchter Frederica und
Penelope immer wieder verschoben und sich stattdessen den Expeditionen seines
Neffen Edward gewidmet, bis beide an einem von Edward von einer seiner Reisen
mitgebrachten Fieber starben. Nach seinem Tod ist der jüngere Halbbruder von
Lady Panswick der Vormund seiner Kinder. Da dieser keine Lust hat, sich mit dem
Schicksal seiner Mündel zu befassen, schickt er seinen Verwalter um seiner
Schwester zu offenbaren, daß sie nichts als Schulden geerbt haben und der
Besitz und weitere Erbschaften bis zum 21. Geburtstag des nun 17 jährigen
Stammhalters Nicolas unantastbar sind. Lady Panswick sieht nur einen Ausweg:
eine schnelle Heirat mit einem reichen Erben, der vor Verliebtheit ihre
Schulden bezahlt. Sie hält nur ihre jüngere Tochter Penelope, eine
Tierfreundin, die nichts in die Stadt
zieht, um einen Mann so schnell dem Kopf zu verdrehen, daß er sämtliche Schulen
übernimmt. Für die Einführung beider Töchter in die Gesellschaft reicht das
Vermögen nicht mehr. Bis sich die designierte Anstandsdame, Cousine Agatha das
Bein bricht und nun doch die hübsche und kluge Frederica als Agathas Schwester
verkleidet als Chaperone Penelope in die Hauptstadt zur Season begleitet. Dort
stellt sich heraus, daß die Versprechungen des Vermögensverwalters nicht
zutreffen und ihre dortige Gastgeberin ihnen nicht die begehrten reichen
Edelmänner vorstellen kann.
Anfangs dachte ich beim Hören immer unwillkürlich an Jane
Austen. Gerade Frederica genannt Freddy erinnert ein wenig an Elisabeth Bennett
und ihre Schwester Penelope an die herzensgute Jane. In London mischte sich
dann auch noch vehement Oscar Wilde’s guter Freund Bunbury mit ins Geschehen
ein (bildlich gesprochen). So wurde es für mich zwar anfangs etwas
vorhersehbar, aber nicht langweilig. Die Geschichte ist kurzweilig und Nora
Jokhosha liest wirklich mit angenehmer und ausdrucksvoller Stimme, keinesfalls
monoton. Leider gab es bisweilen starke Lautstärkeschwankungen, bei denen ich
nicht weiß, ob dies an audible oder an meinem Kindle Fire lag. Nicht sehr oft,
aber solche Aussetzer sollte gar nicht vorkommen.
Anders als bei Jane Austen oder Oscar Wilde gibt es zwar ein
Happy End, aber nicht alle Familienmitglieder sind zum Ende hin verheiratet.
Nein, die Lancroft-Abby Reihe besteht aus 5 Bänden und jeder von ihnen widmet
sich dem Glück eines anderen Familienmitgliedes. Fredericas Mr. Darcy der hier
der wunderbare Earl of Derryhill und hat
den Schalk im Nacken. Seine Mutter ist eine schöne Witwe, der nach dem Tod
ihres Gatten jedoch ein wenig langweilig ist und daher hocherfreut, als ihr
Sohn sie bittet die Schwestern Barnett in die Gesellschaft einzuführen, nachdem
die Versuche der Schwester des Verwalters des Vormundes ein Desaster waren.
Gerade Lady Cassandra mit ihrem Weitblick und ihrem wachen Verstand ist eine
wirkliche Bereicherung für die Geschichte. Auch wenn der glückliche Ausgang des
Heiratsplans mich nicht wirklich verblüfft hat, kann man hier durchaus sagen:
Der Weg ist das Ziel! Es hat einfach Spaß gemacht zuzuhören, auch ohne die
legendären Bonmots eines Oscar Wilde.
Schade, daß es vorbei ist, aber es gibt ja noch 4 weitere
Folgen. Auf Penelopes Glück bin ich natürlich besonders gespannt.
Gutgelaunte 4 von 5 Sternen für vergnügliche Hörstunden!
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