Liliane Susewind
– ein Pinguin will hoch hinaus, Tanya Stewner, Eva
Schöffmann-Davidov, Fischer Verlag
Dies ist bereits
das 9. Liliane Susewind Abenteuer für Mädchen ab der 3. Klasse. Man
kann diese Reihe aber jederzeit starten und sogar rückwärts lesen,
wenn man mit Band 9 auf den Geschmack kommt.
Liliane wird
immer noch von Reportern belagert, die unbedingt neue Fotos und
Reportagen von dem Mädchen, das mit Tieren spricht und Pflanzen
wachsen lässt, für die Presse wünschen. Das steckt sogar die
Menschen in ihrer Umgebung an, so daß sich ein Kamerateam in die
Schule einschleichen kann. Dabei hat Lilli doch ganz andere Sorgen.
Im Zoo soll eine Lieferung mit Problempinguinen eintreffen, d.h.
Exemplare, die in ihren ursprünglichen Zoos aus unterschiedlichen
Gründen nicht in ihre Population eingegliedert werden konnten.
Pascha ein eleganter Kronenpinguin, ist herrisch, hochnäsig und
abweisend. Yuki, ein Brillenpinguin, ist ein echtes Kamikaze-Tier,
daß sich ständig verletzt weil es sich von hohen Mauern
herunterstürzt. Bei ihm wird angenommen, er wäre depressiv und
wolle sich das Leben nehmen. Eine Schar von weiblichen Pinguinen
zickt so laut, daß einem die Ohren wehtun und zwei Männchen wollen
sich einfach nicht mit Weibchen paaren, sondern hängen nur
aufeinander. Wie soll Lilli aus diesem Haufen nur eine einheitliche
Gruppe bilden? Außerdem ist die hinterhältige Trina wieder im Zoo,
der traut sie immer noch nicht über den Weg, auch wenn ihre
Schwester Trixi mittlerweile eine richtig gute Freundin geworden ist.
Wie immer hatten
meine Töchter (10 und 8 Jahre) auch bei diesem Abenteuer wieder eine
Menge zu kichern Lillis Hund Bonsai und die Katze ihres besten
Freundes Jesajah Frau von Schmidt sind aber auch wirklich zu komisch!
Diesmal leidet Schmidti darunter, daß die Menschen ihr
künstlerisches Talent verkennen und insbesondere Lillis Mutter ihre
kreative Ader nicht zu schätzen weiß. Dabei fühlt sich Schmidti
ihr doch so sehr verbunden! Der hochbegabte Jesajah leidet
schrecklich darunter, daß seine Annahmen sich als falsch
herausgestellt haben. Dieses Frustrationserlebnis macht ihm schwer zu
schaffen. Lilli, bei der außerhalb der Welt der Tiere und Pflanzen,
nicht alles immer gelingt, ist ihm diesmal keine große Hilfe. Das
ist ein wirklich wichtiges Thema, da gerade Kinder, die in der Schule
sehr gut sind, auch lernen müssen mit Niederlagen zu leben. Niemand
ist unfehlbar, noch nicht einmal die eigenen Eltern.
Sehr gut gefällt
uns, daß in jedem Band verschiedene Probleme aus dem kindlichen
Erfahrungsbereich angesprochen werden, diese allerdings weder den
Spaß, noch die Spannung an Lillis Abenteuern überlagern. Es ist
einfach eine Reihe mit „Mehrwert“, so haben wir in diesem Band
zum Beispiel gelernt, warum Pinguine im Gegensatz zu Schwänen und
Enten nicht fliegen können. Denn Yuki will sich nicht das Leben
nehmen, sondern einfach fliegen wie ein Vogel, nicht der tiefe Fall
ist das Ziel, sondern die schwindelerregenden Höhen. Meistens lernen
Kinder, daß wenn sie sich nur genug anstrengen, dann klappt es auch.
Dennoch müssen Kinder lernen, daß einige Träume für immer Träume
bleiben. Das ist nicht schlimm, das Leben ist trotzdem schön und
manchmal kommt man auch über Umwege ans Ziel. Gerade diese Umwege
sind ein Grund niemals aufzugeben. Eine schöne Botschaft für
Kinder.
Dabei sind die
zweifarbigen Illustrationen und Vignetten von Eva Schöffmann-Davidov
wieder ein echter Hingucker, auf dem es für die Kinder jede Menge zu
entdecken gibt.
Die Schrift ist
noch immer größer als bei Erwachsenenliteratur, aber der Schrifttyp
ist schon von der Fibelschrift abgekehrt, anders als bei der neuen
Reihe für Erstleser, bei der am 21.9.17 in dem Abenteuer „Ein
kleiner Hund mit großem Herz“ erzählt wird, wie Bonsai zu Lilli
kam. Ach ja, und dann erscheint ja auch am gleichen Tag noch das 12.
Abenteuer „Giraffen übersieht man nicht!“. Meine Töchter lieben
sie einfach alle und daher vergeben beide einstimmig 5 von 5 Sternen!
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