Backen mit Christina, Christina Bauer, Löwenzahn Verlag
Einfache und schnelle Rezepte, die ganz sicher gelingen. Hm,
das wurde mir schon häufiger Versprochen, aber eine Krux ist meistens dabei,
z.B. in merkwürdigen Größen der Backformen, die man so nicht zu Hause hat….
Das ist hier nicht der Fall, allerdings sind einige Zutaten
nicht überall gleich einfach zu finden, so ist Backmalz keine
Nullachtfuffzehn-Zutat, sie macht das Gebäck goldener und hilft dem Gelingen,
ist aber austauschbar. Christina empfiehlt Honig, eine No-Go-Zutat bei uns,
aber eine Prise Zucker selbst bei herzhaftem Gebäck tut es auch.
Der Einstieg beginnt mit den Grundlagen und wichtigen Tipps
zur einfachen Verarbeitung von Hefe beim Backen. Das funktioniert wunderbar.
Allerdings sind Begriffe wie „unter Dampf backen“ mir nicht so erläutert worden
bisher, wie in der Leserunde zum Buch. Ich käme nie auf die Idee, beim
Aufheizen unten Eiswürfel auf ein Blech zu geben, damit das gefrorene Wasser
verdampft…
Sie mag nicht auf ihre Kitchen-Aid verzichten und ich gebe
ihr Recht: Hefe- und Brotteig mit einer Maschine zu kneten ist echt hilfreich!
Die Mengenangaben sind so reichlich bemessen, das es per
Hand auch echt anstrengend wäre, sie reichen echt für Parties, lassen sich aber
für den Hausgebrauch halbieren und die Hälfte einfrieren.
Super finde ich, das Prinzip: ein süßer Hefeteig, ganz viele
Verwendungsmöglichkeit. Ich mache oft süßen Hefeteig und es ist super, mal
wieder Abwechslung in den Backalltag zu bringen. So konnte ich z.B. einen Teil des
Teigs zu einem Schokozopf verarbeiten und aus dem Rest Zwetschgenkuchen machen.
Gerade durch verschiedene Falt- und Flechttechniken werden oft Pasten, die auf
den ausgerollten Teig aufgebracht werden, besser in das Gebäck eingebacken und
der Geschmack deutlich intensiviert. Für Ungeübte, sind diese Techniken bisweilen
eine echte Herausforderung, aber es lohnt sich, wenn man die Geduld aufbringt.
Was mir nicht klar war, ist dass es in der Österreichischen
Küche nicht nur andere Begriffe für die Backzutaten gibt, klar, Germ für Hefe
kennt man, aber auch andere Typenbezeichnungen für das Mehl. Die
Typenbezeichnungen werden zu Beginn bei den Basics übersetzt, so dass man dann
einen Klebezettel anbringen sollte. Hier fände ich es praktisch, wenn bei den
jeweiligen Rezepten die Angaben in „3 Sprachen“ angegeben worden wäre, das wäre
einfacher. Im Glossar hinten sind dann die Zutaten „übersetzt“.
Wir haben die Bärlauchschnecke mit Pesto gestest, das
Ruckzuck-Brot, den Schokozopf und die Sonnenblumenkern-Brötchen getestet. Es
wurde alles aufgefuttert, auch die Kinder haben gut mitgegessen.
Gerade die Brotrezepte haben bisweilen sehr viele
verschiedene Mehlsorten benötigt, die man gerade auch im Hinblick auf die
Lagerung nicht immer alle zu Hause hat und wenn man dann nur 200g braucht, ist
das nicht immer sehr praktisch. Aber gerade die vielen Varianten für süßen
Hefeteig finde ich toll, aber auch die Brotteige lassen sich mit einigen
Kniffen gut aufpeppen und abwandeln. Wenn man also einen Teig besonders gut findet,
kann man ihn mit Bärlauchfüllung, mit Pesto und den verschiedenen Falttechniken
immer wieder abändern und dann hat man die Zutaten stets vorrätig.
Gerade die Vielfalt der angebotenen Rezepte, aber auch die
Kategorie der Salzburger Spezialitäten gefiel mir wirklich sehr gut. In
Österreich gibt es wohl auch Brotgewürz, dessen Zusammensetzung hier angeführt
ist, zum Nachmischen. Da es sich um Gewürze (Anis, Koriander, Kümmel) handelt,
die ich nicht mag, habe ich sehr gerne darauf verzichtet. Diese Angabe ist aber
nicht hinten im Glossar, sondern vorne bei den wichtigsten Backzutaten.
Mein Buch ist von vorne bis hinten mit Klebezetteln
gespickt, bei all den Rezepten die ich noch probieren möchte oder die ich auf
jeden Fall wiederholen werde.
„Backen mit Christina“ kann ich auf jeden Fall empfehlen.
Auch Anfänger können sich so gut an das Brotbacken herantasten und mit
Selbstgebackenen überraschen! Einfach ausprobieren, es schmeckt!
Gerne gebe ich gute 4 von 5 Sternen.
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