Myriad High
1: Was Hannah nicht weiß, Carly Wilson, dtv
Myriad High im Silicon Valley Kalifornien ist keine normale
High School, sondern ein Internat auf dem zukunftsweisenden Myriad Forschungs-
und Entwicklungsgelände. Eigentlich dürfen hier nur die Kinder der Mitarbeiter
zur Schule gehen, also meistens Kinder von Forschern und Entwicklern. Aber
außer der Ausnahme von Hannah Montgomery, der Tochter des verstorbenen
Firmenmitbegründers gibt es in diesem Jahr erstmals 3 Schüler von außerhalb:
der coole und gutaussehende Ryan, die modelschöne entsetzliche Allyssa und
Evan, der unbedingt zu den Coolen gehören will, aber noch nicht weiß, wie er es
anstellen soll.
Hannah ist froh, daß sie nun mit ihren Freundinnen, der
schönen und hilfsbereiten Sophie und der burschikosen, superschlauen
Hausmeisterstochter Chloe ins Internat ziehen darf und Myriad nicht verlassen
muß, um nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters zu ihrer Mutter außerhalb zu ziehen.
Das 9. Schuljahr wird nicht nur toll, weil sie nun als Internatsschüler alle
ein E-Auto zugewiesen bekommen (mit 15 Jahren), sondern auch, weil die Schüler
der Myriad High als Schulfächer die neuesten Myriad Entwicklungen und
Erfindungen testen und bewerten sollen, ehe sie auf den Markt kommen. Zu dumm
nur, daß ausgerechnet Hannah und ihre Freundinnen in dem völlig uncoolen
Projekt gelandet sind und mit den Einladungen zum Homecoming Ball will es auch
nicht so recht klappen.
Ein Buch wie die High-School Zeit: spannend, romantisch und
voller Intrigen. Da ich früher sowohl Hanni & Nanni, Dolly und
Schreckenstein liebte, als auch die Teenie Filme John Hughes (Breakfast Club,
Pretty in pink etc.) war ich hier genau richtig! Gut, für dieses Buch sollte
man älter sein, als für Enid Blyton (das kann man zwar immer lesen, aber ab der
3. Klasse zu beginnen ist völlig in Ordnung). Auf Grund der angesprochenen
Themen und der Art wie die Mädels mit den Intrigen und der familiären
Vorbelastung umgehen, fände ich 12 Jahre als Einstiegsalter besser, als die vom
Verlag empfohlenen 10 Jahre, auch weil man die technischen Finessen von Myriad
mit 12 eher zu würdigen weiß und bestaunen kann.
Die drei Freundinnen sind sehr unterschiedlich. Da Sophie
ein leichtes Helfersyndrom hat und sehr gutwillig ist, trotz ihrer perfekten
kalifornischen Schönheit, kann man sie nur lieben. Sie kommt aus einer intakten
Familie und alles wäre eigentlich vollkommen für sie, bekäme man als Leserin
nicht immer mehr Zweifel an der Wahl ihres Freundes. Hannah hat gleich zwei
Verehrer, von denen einer sympathischer ist als der andere und Hannah
mittendrin in der Zwickmühle. Da auch sie einen anständigen Charakter hat, will
sie auch keine Spielchen spielen. Ihre zarte Künstlerseele ist dafür wohl auch
zu geradlinig. Chloe ist ein echter weiblicher Nerd, deren Attraktivität sie
unter bequemen Klamotten unbewußt versteckt. Die meisten Jungs verstehen ihre
Genialität auch gar nicht zu schätzen. Umso erstaunlicher ist daher für viele,
daß ausgerechnet Chloe so einen guten Draht zu Connor, dem Millionärssohn mit
den angesagtesten Partys hat. Nein, dies hier ist kein Abklatsch von American
Pie oder Pitch Perfect. Beworben wird das Buch als Soap, aber so ganz kann ich
dem nicht zustimmen. Dafür sind die drei Mädels doch zu feinfühlig und auch
wenn sie sich Teenie-Gedanken machen, sind es doch reale Probleme und keine
eingebildeten. Dass die Geschichte in Kalifornien spielt gibt ihr allerdings
einen filmischeren Touch, eben kein deutscher Schulalltag. Naja, neben den
Problemen die Teenager so haben, verbergen einige auch ein dunkles Geheimnis,
welche im ersten Band nur teilweise aufgedeckt werden. Hierdurch wird dieses
Buch deutlich spannender als einige Krimis die ich dieses Jahr gelesen habe.
Sprachlich halten sich Begriffe wie „geil“ in Grenzen und
abgedroschene Begriffe wie „Digger“ oder so, bleiben einem gänzlich erspart.
Der Stil ist jung und frisch, ohne sich durch die Verwendung vermeintlicher
Jugendbegriffe anbiedern zu wollen. Das finde ich sehr angenehm zu lesen und es
verdirbt auch nicht die Sprache der Lesenden. Die jeweiligen Kapitel sind aus
der Sicht verschiedener Personen, jeweils aus der Ich-Perspektive geschrieben.
Die Kapitelüberschriften werden hier durch den Namen des jeweiligen Protagonisten
ersetzt, so daß man nicht durcheinander kommt. Selbst die Unsympathen kommen zu
Wort, weshalb man anfangs schon gut aufpassen sollte, wer wer ist. Wer aber
Soap mag, wird diese Herausforderung ohne weiteres wuppen. Mir half zu Beginn
immer ein Blick auf das Cover.
Daher eine tolle spannende und romantische neue Jugendserie
ab 12 Jahre, für Mädels zum dahin schmelzen. Vielleicht keine Weltliteratur,
aber unheimlich unterhaltsam und zum Mitfiebern.
Wie schön, daß im Oktober schon Teil 2 „Was Sophie verschweigt“
herauskommt. Zur Vorbereitung bis dahin ein kleines Gewinnspiel mit dem Dank an die Autorin und den dtv-Verlag:
Unter allen Einsendungen aus Deutschland, mit der richtigen
Antwort, verlose ich ein Exemplar von Myriad High Band 1 von Carly Wilson. Wie heißen die drei Serienheldinnen von der
Myriad High?
Einsendeschluss ist der 14. September 2017
Eine tolle Rezension, die es auf den Punkt bringt!
AntwortenLöschenIch drücke allen Teilnehmern für die Verlosung die Daumen, da sich das Buch wirklich lohnt.
Hallo Dani,
AntwortenLöschendeine Rezension ist sehr anschaulich geschrieben. Daher kann ich sagen, dieses Buch ist definitiv nichts für mich. Ich drücke die Daumen, dass noch einige Teilnehmer mitmachen.
LG BArbara
Hannah, Sophie und Cloe heißen die drei. Über das tolle Buch würde ich mich sehr freuen.
AntwortenLöschendaniela.schiebeck(at)t-online.de
Liebe Grüße,
Daniela