Mia und das oje-du-fröhliche Weihnachtsfest, Susanne
Fülscher, gelesen von Anne Moll, audiolino
Mia ist fast schon im Weihnachtsfieber, sie liebt die
Vorweihnachtszeit! Wäre doch nur ihr Vater nicht so komisch. Er scheint gar
nicht mehr er selbst zu sein. In der Schule ist er so unausstehlich, dass er
mit ihrer Klasse unangekündigt ein voll fieses Diktat schreibt! Als sie dann
auch noch früher von ihrem Weihnachtsmarktbummel mit ihren besten Freundinnen
Jette, Leonie und Alina zurückkommen soll, weil die Eltern ihnen etwas
Wichtiges mitteilen wollen, wird ihr ganz flau im Magen. Ihr Vater hat Sonderurlaub
beantragt, um bereits vor Beginn der Schulferien mit seinem alten Freund auf
die Kanaren zu fliegen, um zu wandern und sich selbst zu finden. Mia ist
fassungslos. Sind sie denn wirklich so schlimm und unerträglich, dass ihr Vater
es nicht mehr bei ihnen aushält? Dann brennt es auch noch bei Omi Olga und sie
zieht zu ihnen. Nun ist das Chaos perfekt, aber sie merken auch, dass man sich
eigentlich an eine Menge gewöhnen kann, auch in der Weihnachtszeit, oder gerade
besonders dann. Es gibt so viel Aufregendes, worauf man sich freuen kann, dass
keine Zeit für Traurigkeit bleibt.
Als Mutter habe ich mich total über Vater Hansen aufgeregt.
Der Herr Lehrer muss sich selbst finden und lässt die Mutter mit 4 Kindern,
darunter ein Baby, alleine! Ich wäre nicht so verständnisvoll. Sehr gut
schildert Susanne Fülscher, die Sorgen und Zweifel, aber auch die Traurigkeit,
die in Mia aufsteigen. Was die Trennung von Eltern bedeutet, sieht sie ja
täglich an ihren Freundinnen Jette und Alina. Ihre Eltern hätten aber wohl nicht
Geld und Platz um ein Au Pair Mädchen aufzunehmen, wie Jettes Vater. Die Sorge,
um eine eventuelle Trennung der Eltern belastet sie schwer, denn es nimmt ihr
die bis dahin selbstverständliche Sicherheit. Sehr treffend, finde ich auch die
Rückkehr des Vaters beschrieben, die mich doch ein wenig fies grinsen ließ,
aber da will ich nicht zu viel verraten. Zum Glück dreht sich nicht alles um
ihren Vater, sondern auch um das mega-giga-irre-Weihnachtskribbeln im Bauch,
wenn alles herrlich glitzert, funkelt und strahlt und die Ballettaufführung,
die kurz bevor steht. Da Jette ja nun doch nicht wegzieht, macht Mia weiter mit
dem Tanzen. Weihnachtsgeschenke wollen ausgedacht und besorgt werden und da
fliegt die Zeit wie im Fluge dahin. Wie die meisten Kinder, hat Mia nicht
unendlich viel Geld und muss genau überlegen, was sie wofür und für wen
ausgeben kann und will. Daher muss sie sich besonders viele Gedanken machen und
sie stellt fest, dass das nicht nur Spaß macht, sondern zum Teil, viel
wichtiger ist, als der Wert des Geschenks. Eine Geschichte aus der Realität der
Zielgruppe und doch turbulent und witzig. Auch wenn draußen noch alles grün
ist, wird man gleich von Mias Weihnachtsfieber angesteckt, dass Anne Moll mit
ihrer gut gelaunten Stimme verbreitet, sofern sie nicht gerade in Sorge um
Papas wunderliche Wandlung ist. Sie trällert für Jette, kichert für Omi (die
meiner Tochter und mir ja bisweilen etwas zu anstrengend ist, da weiß man die
eigene Oma richtig zu schätzen). Anne Moll verleiht Mia zwar keine Flügel, aber
Aufregung, Vorfreude und Kribbeln mit ihrer vielschichtigen Stimme.
Dies ist übrigens schon der 12. Band dieser
Dauerbrenner-Reihe von Susanne Fülscher, die zahlreiche Kinder-, Jugend-,
Frauenromane und Drehbücher für Film und Fernsehen geschrieben hat. Keine
Sorge, man kann in diese Reihe jederzeit einsteigen, weil zwar die Bände
aufeinander aufbauen, aber auch in sich abgeschlossen sind.
Es ist schön Mia und ihre Lieben wieder zu hören und mit
Jettes polnischem Au Pair Mädchen Justyna gibt es auch wieder eine neue,
spannende Persönlichkeit zu entdecken.
Ein Weihnachtsgefühlskarussell direkt aus dem trubeligen
Leben einer Zwölfjährigen gegriffen, mit Emotionen, Spaß und Zweifeln. Sehr
kurzweilig und weihnachtlich für Mädchen ab 10 Jahren.
Wir bedanken uns ganz herzlich für diese herrliche
Weihnachtseinstimmung bei audiolino
Wer neugierig ist, kann hier hineinhören:
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