Dienstag, 5. November 2019

Big Fat Notebook: Alles, was du für Mathe brauchst, das geballte Wissen von der 5. bis zur 9. Klasse, Loewe Verlag



Big Fat Notebook: Alles, was du für Mathe brauchst, das geballte Wissen von der 5. bis zur 9. Klasse, Loewe Verlag

Egal welches Bundesland, egal welcher Schultyp, alle Probleme in Mathe von der 5. bis zur 9. Klasse finden hier eine Lösung! Es gibt Definitionen, Lerntipps, Übungsseiten, Lösungen und Doodles. Für mehr Spaß mit Mathe, mehr Verständnis und bessere Noten! Das Buch ist bunt und auf Linien-/Rechenkästchenpapier gedruckt. Es erweckt daher wirklich den Anschein einer Mitschrift, mit vielen Tipps und Zeichnungen. Jedes Thema ist farblich von den anderen abgesetzt, so dass man sich mittels dieses Farbcodes schneller zurecht findet. Es gibt Übungsseiten, um das neue oder endlich verstandene Wissen zu üben, es gibt Prüfe Dein Wissen-Seiten und die Lösungen direkt im Anschluss, Multiple-Choice und Lückentexten.

Die Aufmachung spricht Eltern total an. Es sieht anders aus, nicht wie ein Mathebuch. Das müssen Kinder doch super finden! Weil dem so ist, wollte ich dieses Buch auch meinen Nachbarn (Ingenieur und Mathematikerin) stolz zeigen. Meine Nachbarin grinste und erklärte mir, sie hätten es schon, ihr Mann habe es in einer Buchhandlung in Düsseldorf gesehen und so toll gefunden, dass er es gleich gekauft habe! Sie fände es sehr gut gemacht, so anders, mit wirklich anschaulichen Darstellungen und zeigte mir begeistert die Illustration der rationalen Zahlen. Sie fände ja didaktisch die Amis schon sehr viel weiter. Sie selbst habe im Studium auch am liebsten mit amerikanischen Mathebüchern gearbeitet. Mein Fachleitergatte (das sind diejenigen, die Lehrer nach dem Studium mit der Realität sprich dem Schulalltag konfrontieren, Unterrichtsmöglichkeiten erarbeiten und die Stunden beurteilen) meinte, er kenne das, das läge bei ihnen im Seminar! Ich war so stolz auf meine Neuerscheinung und alle außer den Kindern, schienen sie schon zu kennen!

Die Kinder fanden die Aufmachung interessant. Beide griffen zu. Die Eine hat nicht auf Anhieb das Inhaltsverzeichnis gefunden, da erst eine Erläuterung zum Buch erfolgt. Dann hat sie willkürlich eine Seite aufgeschlagen, es war nicht ihr aktuelles Unterrichtsthema, damit wurde es zur Seite gelegt, mit dem Kommentar: Das ist viel zu dick und zu schwer, um es mit in die Schule zu schleppen. Zu dick und zu schwer, fand auch die Zweite. Aber sie meinte auch: das Buch erkläre ihr aktuelles Mathethema anders als der Lehrer und wende eine andere Methode an. Das bringt mich durcheinander, da ich es ja verstanden habe. Für Kinder, die den Stoff beherrschen, mag es irritierend sein, sie benötigen aber auch keine Nachhilfe. Wenn man aber die Erklärmethode des Lehrers nicht versteht, kann gerade eine andere Herangehensweise die Erleuchtung bringen. Logisch ist Mathe alle mal, man muss nur den Weg dahin finden. Gerade wenn Kinder unwillig sind, muss man als Eltern vielleicht mal mitdenken und den Kindern, die entsprechenden Seiten zum aktuellen Schulthema vor die Nase legen, so als Initialzündung, gegen den ursprünglichen Widerstand.

Das Inhaltsverzeichnis, ist inhaltlich gegliedert, wobei die Themen nicht unbedingt den Themenbezeichnungen jedes einzelnen Mathebuches im Schuldienst entspricht. Wer eh schon unwillig ist, gibt an dieser Stelle vielleicht schon lustlos auf! Ein Schlagwortverzeichnis könnte hier die Ausreden der Unwilligen schon im Keim ersticken. Ich habe schon einige Lernhilfen gesehen, die sich als frisch und modern empfinden und bei denen meine Tochter lediglich maulte: noch ein Schulbuch. Auch ich fand da eigentlich bei diesen Büchern keinen großen Unterschied zu den Lernmaterialien in der Schule, außer, dass ich 45 minütige Selbsttest zur Ermittlung des Wissensstands gerade bei unwilligen Schülern, an der Realität vorbei empfinde. Hier ist es anders. Es ist vom Format, der Haptik und der Darstellung tatsächlich anders, als die Materialien, die die Kinder wirklich schon aus der Schule her kennen. Oft bedarf es einfach einer anderen Herangehensweise, um Widerstände zu brechen. Das sehe ich hier wirklich als gegeben an. Da es ja gerade mit der Notizbuchoptik spielt und mehrere Schuljahre umfasst, kann man es auch gut für mehrere Kinder in einer Familie benutzen. Daher hätte ich mir Lesebändchen gewünscht, die zum Farbcode jedem Kind markieren, wo es stehen geblieben ist. Mehr Kritik habe ich aber nach dem Praxistest nicht.

Wie bei allem im Leben gilt aber auch hier: es gibt keine Wundermittel, der Besitz des Buches alleine hilft nicht, man muss schon reinschauen, sich mit dem Inhalt auseinander setzen und wollen!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Agentur Literarturtest und dem Loewe Verlag für unser Rezensionsexemplar. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen