Brot Backen mit Christina, Einfach gute Rezepte, die ganz sicher gelingen,
vom 20-Minuten-Brot bis zum Sauerteig, Christina Bauer, Löwenzahn Verlag
Christina Bauer bewirtschaftet mit ihrem Mann den Bauernhof, den sie von
den Schwiegereltern übernommen haben. Um den Gästen etwas Besonderes
anzubieten, begann sie zu backen. Allerdings bleibt neben der Hofarbeit und den
Kindern nicht so viel Zeit, also muss es schnell und einfach gehen. Das
Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen und so sind ihre Backkurse stets
ausgebucht. Aber ehrlich, wer braucht schon einen Kurs, wenn es mit dem Buch
ganz einfach zu Hause geht?
Als erstes gibt es einen Überblick über die Zutaten, die wichtigsten
Hilfsmittel (ja, auch bisweilen eine Küchenmaschine, aber nicht immer) und
Rezepte für die Grundteige mit ihren Eigenheiten. Vorne im Buch findet sich die
„Übersetzung“ der Mehltypen, weil Deutschland, Österreich und die Schweiz
unterschiedliche Typenbezeichnungen haben. Ich habe mich immer auf die
Mehlsorte beschränkt und genommen, die ich gerade zu Hause habe, ob das
österreichische Weizenmehl 700 unserem 550 entspricht, weiß ich gerade nicht.
Im Übrigen habe ich die Vollkornvariante zum Nachbacken genommen. Für den
Sauerteig soll man zwar einen anderen Typ zum Ansetzen nehmen, aber ich habe
nur Roggenvollkornmehl und nicht genug Platz und Bedarf für noch mehr
Roggenmehlsorten. Hier zeigte sich das Problem: Sauerteig soll bei
Zimmertemperatur vor sich hin säuern. Wenn es heiß ist, wie im Moment
bisweilen, kann der Teig kippen. So musste ich in einer „Kälteperiode“ noch mal
von vorne anfangen, der Teig hatte schon geschimmelt.
Aufgeteilt ist das Buch anschließend in folgende Kapitel: Brote ganz
klassisch, Alles Vollkorn, Brote mit Sauerteig, Brote mit wenig Hefe und viel
Zeit, Brote ohne Kneten, Brote einmal anders, Süße Brote und zu guter Letzt
folgt ein alphabetisches Rezeptregister.
Aus Faulheit habe ich erst mal ganz besonders schnell Rezepte gemacht.
Begonnen habe ich mit schnellen Mini-Broten, kurz bevor die Freundin meiner
Jüngsten (die Einzige die alles essen kann) zu Hause los ging. Noch während die
Mutter ihre Übernachtungssachen ablud, wanderten die Mini-Brote in der
Muffin-Form im Backofen. Sie war beeindruckt und wollte gleich das Rezept.
Wenig später bekamen auch die Nachbarn noch 4 Brötchen ab (reicht also auch,
für Familien mit besseren Essern).
Dann kam das Bananenbrot an die Reihe, nach einem Blick in den Obstkorb.
Das habe ich in anderen Varianten (auch glutenfrei) schön öfter gebacken, aber
mit mehr Schweinerei und Aufwand, weil die Bananen hier z.T. Nur mit der Gabel
klein gedrückt werden. Bis auf den Minihäcksler für geriebenen Apfel habe ich
alles mit der Hand gemacht (die Arbeitsanweisung hieß: Apfel reiben). Der
Familienrat entschied, die 3. Banane bitte das nächste mal in den Teig mit
einzuarbeiten und nicht als Deko obenauf zu legen. Auch hier kann mit einer gut
gefetteten Form gearbeitet werden, einer Kastenform, die man eh im Haus hat.
Etwas anspruchsvoller erwies sich das Möhrenbrot, das muss zwischendurch
noch etwas Ruhen, und braucht länger im Backofen, da muss man dann doch schon 2
Stunden einplanen von Beginn der Arbeiten bis zu dem des Verzehrs.
Wegen der Hitzewelle kann ich von meinem Vollkornbrot mit Sauerteig noch
nicht berichten, aber der neu angesetzte Sauerteig wirft schon wieder kleine
Bläschen. Sauerteig strahlt für die meisten etwas Ehrfurchteinflößendes aus,
ist aber eigentlich ganz einfach, man kann nur nicht sofort los backen. Bei den
Grundteigen ist das Ansetzen des Sauerteigs Schritt für Schritt erklärt, mit
Bildern. Die Anleitung der Rezepte ist ausgesprochen simpel und einfach. Alles
was schwieriger als „alles zusammen verrühren“ ist, wird mit einem Foto
dokumentiert. Das hilft sehr, wenn erklärt wird, wie ein Teig zu kneten oder
falten ist.
Die Auswahl an Rezepten ist sehr groß. Mit Nüssen, Früchten, Joghurt, Bier,
Buttermilch, Schokocreme, Rosinen.... Auch für Menschen mit
Hefeunverträglichkeit gibt es eben Rezepte mit Sauerteig oder mit Backpulver,
bei denen Essig zum Säuern des Teiges verwendet wird. Es gibt Rezepte für jeden
und solche, bei denen es ganz gut ist, wenn man vorbereitet ist und schon ein
Gärkörbchen für die weichen Übernachtteige hat.
Die Fotos sehen übrigens schon so lecker aus, daß man sofort losstarten
möchte und es gibt tatsächlich einige Rezepte, bei denen man auch keine großen
Einkäufe starten muss. Mehl sollte man schon im Haus haben, aber es sind
wirklich normale Mehlsorten, nach denen man nicht lange suchen muss und die es
Großteils selbst im Discounter in Bio-Qualität gibt.
Dies ist ein prima Brot für Normalos, damit meine ich, Menschen die alles
vertragen, denn glutenfreie Rezepte kommen nicht vor und es fehlt die Angabe
von Broteinheiten, für Diabetiker also schwierig beim Abwiegen. Dafür ist es
frei von Zusatz- und Konservierungsmittel und andere unverträgliche
Nahrungsmittel kann man austauschen z.B. bei Nüssen, oder es reicht die Auswahl
unter den 50 Brotsorten, sich ein anderes Brot zu wählen.
Ein wunderbares Backbuch, das ich auf jeden Fall noch ganz oft benutzen
werde und nun einen Stammplatz im Küchenregal hat!
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Löwenzahn Verlag für dieses Leserunden-Exemplar!
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