Otto & der kleine Herr Knorff (3) Donner, Blitz, Knobelius, Andrea
Schomburg, Stefanie Reich, cbj
Gerade eben noch haben Otto und der aus der Art geschlagene Knorff
Knorbelius dessen Heimat Knorffien von einem „Monster“ befreit, geht doch bei
ihrer Rückkehr in Ottos Zimmer etwas schief. Statt in Ottos Zimmer landen Otto,
Knobelius und der kleine Hund, der sich nach Knorffien verirrt hatte,
ausgerechnet in Rosi Blumigs Kleiderschrank. Ausgerechnet zu dem Moment, als
deren Mutter frische Kleidung einsortieren will! Natürlich will Frau Blumig
sich umgehend bei Ottos Mutter beschweren gehen. Da ist guter Rat teuer, wie
sollen sie nun aus dem zugesperrten Zimmer entkommen? Zum Glück sind sie clever
und schaffen es gerade noch rechtzeitig. Allerdings ist Knorbelius auch etwas eifersüchtig auf den
neuen Hund, den Otto natürlich behalten will! Um den Knorff zu besänftigen,
nimmt er ihn am nächsten Tag heimlich mit in die Schule und da geht das
Abenteuer erst richtig los, denn plötzlich gewittert es in der Schule! Wie ist
das nur möglich?
Was mir ausgesprochen gut gefällt, ist die Liebe zum Detail. Scheinbar
unwichtige kleine Informationsschnipsel werden immer wieder aufgegriffen und
zusammengeführt. Alles hat seinen Sinn und greift irgendwie zusammen. Selbst
auf dem ersten Blick nebensächliches aus dem 2. Band kommt wieder zum Tragen. Alles ist logisch
und in sich schlüssig und wenn man gerade mal etwas misstrauisch die Stirn
runzeln will, kommt auch schon im nächsten Satz die Erklärung. Die jungen Leser
werden wirklich ernst genommen und ihre Intelligenz respektiert! Andrea
Schomburg ist offensichtlich völlig bewußt, daß Kinder stets mit- und
weiterdenken, gerade sie muß man als Leser ernst nehmen. Das zeigt sich auch
daran, daß sie auf für Kinder Vertrautes zurückgreift, wie Eifersucht. Ein
Gefühl, daß alle Kinder kennen und dessen Bedeutung sie oft noch lernen müssen,
das aber auch Eltern durchaus ernst nehmen sollten. Otto löst das Problem sehr
geschickt, indem er auf Knorbelius Ängste eingeht, ohne sich selbst untreu zu
werden, denn Freundschaft gehört zum Glück zu den wenigen Dingen, die mehr
werden, wenn man sie teilt. So kann auch Knorbelius merken, daß er sich auf
Otto immer verlassen kann und Vorurteile oft völlig unbegründet sind. Diese
wichtigen Kinderthemen sind dabei sehr spannend und humorvoll verpackt,
gespickt in einer großen Portion Fantasie. Denn wer bitteschön kennt schon
einen Knorff, diese seltsamen dreckigen, stinkenden Wesen, die gerne Raufen und
Rülpsen? Von denen Knorbelius allerdings der Einzige ist, der aus der Art
geschlagen ist, der aufräumt, putzt und stets höflich ist?
Eben, niemand, deswegen hat Stefanie Reich ihnen sehr freundliche Gesichter
verliehen, die auf unserem Ebook-Reader in wunderbar bunten Farben leuchten. So
machen auch die spannendsten Stellen Kindern keine Angst. Da Knobelius gerne
reimt und dichtet (genau wie die Autorin, welch ein Zufall!), hat Stefanie
Reich seine Reime stets in Sprechblasen mit Illustration dargestellt, so daß
man sie schnell wiederfindet, um sie eventuell auswendig zu lernen. Meine
Jüngste mag sie sehr gerne und liest sich die Sprechblasen daher gerne auch
mehrfach durch. Es ist ein Buch für junge Leser ab 6 Jahren, allerdings nicht
in Fibelschrift und durchaus mit Text auf den Seiten, die von farbigen
Illustrationen immer wieder aufgelockert werden. Sie war sehr froh, es diesmal
als eBook zu lesen, da sie nun die Schrift noch größer einstellen kann (liegt
in der Familie). Die Kapitel sind schön angenehm kurz, so daß ein Kind locker
ein Kapitel pro Tag schaffen kann. Aber natürlich eignen sich diese knorffigen
Abenteuer auch sehr gut zum Vorlesen.
Eine wirklich schöne und lustige Reihe, die wir sehr gerne lesen und die
hoffentlich noch weiter fortgesetzt wird!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei cbj für diese süße Rezensionsexemplar.
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