Die Natur-Apotheke, Kräuter-Liesel Liesel Malm, Bassermann
Das ganze Heilwissen der Kräuter-Liesel in 500 Rezepturen
für die ganze Familie.
Nach dem Credo: Mit Pflanzen heilen, schützen und stärken.
Denn diese Rezepturen haben keine oder nur minimale Nebenwirkungen. Daher
möchte die hessische Kräuter-Liesel ihr wertvolles Wissen weitergeben und mit
allen Menschen teilen, die die Kraft der Natur bereits kennen oder kennenlernen
wollen. Schon die Großmutter der Autorin wußte die Gaben der Natur heilend
einzusetzen. Diesen Grundstock baute die Kräuter-Liesel während ihres langen
Lebens aus. Ihr Foto zeigt sie trotz ihres Alters beneidenswert faltenarm. Ihre
Schönheitstipps sollten also durchaus auch nicht überlesen werden.
Wer wissen möchte, welches Kraut gegen welche Krankheit
gewachsen und in welcher Form es anzuwenden ist, wird hier fündig. Egal ob
Tinktur, Salbe oder Tee, Zutaten und Zubereitung und Anwendung sind klar und
verständlich beschrieben. Ebenso das Konservieren von Heilpflanzen in Essig
oder Öl. Kräutersäckchen können allein durch das Einatmen der ätherischen Öle
helfen.
Aussagekräftige ansprechende Fotos helfen die Kräuter zu
erkennen und bestimmen. Das Buch ist sehr ansprechend gestaltet, so daß jeder
der es bei uns liegen sieht sofort zur Hand nimmt und beginnt zu blättern und
zu lesen und weiter zu blättern und weiter zu lesen…
Der Aufbau und die Gliederung sind klar und verständlich.
Das Inhaltsverzeichnis zu Beginn lässt die Struktur erkennen. Vorneweg sind
Informationen zum Sammeln und Aufbewahren von Heilpflanzen, allgemeine Tipps
zum gesunden Leben und der Stärkung der Abwehrkräfte, häufig auftretende
Beschwerden und Krankheiten, und anschließend verschiedene Beschwerden nach den
jeweiligen Beschwerdebildern und den betroffenen Körperteilen sortiert. Zuletzt
kommen typische Kinderleiden und spezielle Krankheitsbilder. Zum Abschluß des
Buches gibt zwei Schlagwortverzeichnisse, sowohl nach Art der Beschwerden und
nach den Namen der Heilpflanzen gegliedert, was ich sehr hilfreich finde.
Bisweilen hat man ein Kraut entdeckt und möchte wissen, was man alles mit
diesem machen und wofür man es nutzen kann oder man hat ein Symptom und sucht
Linderung. Hier weist die Kräuter-Liesel zu Recht darauf hin, daß die Ursache
eines Symptoms auch in einem ganz anderen, entfernten Teil des Körpers liegen
kann. Bisweilen ist es auch einfach eine Folge falscher Ernährung, sofern man
sich nicht wie sie vollwertig und fleischfrei oder zumindest fleischarm
ernährt.
Sie empfiehlt täglich ein Glas Kefir für eine gesunde
Darmflora. Mein Arzt schwört ebenfalls darauf, daß oftmals Störungen im
Verdauungstrakt Ursache für diverse Beschwerden sind. Allerdings ist es
schwierig einen Kefir Pilz zu bekommen, zu kaufen gibt es sie wohl nicht.
Ich bin ja schon am Kauf von Melkfett gescheitert, um eine
Ringelblumensalbe herzustellen. Mit der Schließung von Schlecker wurde wohl
auch der Kauf von günstigem reinen Melkfett schwierig. Ich fand nun welches mit
Ringelblumen. Naja, nun warten meine getrockneten Ringelblumenblüten noch immer
auf ihren Einsatz, ich überzeuge mich derweil von der Wirksamkeit des fertigen
Produktes. Bislang bin ich sehr angetan. Daher habe ich nun frische
Ringelblumenblütenblätter in Bio-Sonnenblumenöl eingelegt und werde es zum
Ölziehen nutzen. Diese beschriebene Methode hilft gegen Beschwerden im Mundraum
wie z.B. Paradontose und Zahnfleischbluten. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig,
aber frei von Chemie und somit nicht krebsauslösend.
Andere von mir erprobte Rezepturen kann ich nicht alle
unbedingt beurteilen. Der Tee aus frischen Waldbeerblättern war wohl hilfreich
gegen Frauenleiden, aber ob er krebsvorbeugend ist, lässt sich so schnell nicht
feststellen.
Ein anderes Problem bei dieser Rezension war, daß wir
derzeit alle gesund sind. Aber das Ernten und Trocknen von Kräutern dauert eine
Weile und ich bin zuversichtlich, daß bis zur Infektionszeit im Winter alle
Teedosen gefüllt und beschriftet sind. Denn jetzt ist die beste Zeit Kräuter zu
finden, auch wenn die Holunderblütenernte nun bereits abgeschlossen ist. Macht
nichts, denn im Drogeriemarkt gibt es im Zweifel auch fertigen
Holunderblütensirup. Wie hilfreich Holunderblütentee bei fiebrigen Infekten
ist, bin ich aber schon gespannt herauszufinden. Ein paar Blüten habe ich dann
ja doch noch gefunden.
Ganz definitiv hilfreich waren die Tipps gegen Warzen:
Schöllkrautmilch (gelb) kurz täglich auf die betroffene Hautstelle getupft und
die Warzen verschwinden zusehends.
Ähnlich effektiv ist wohl auch die Milch des Löwenzahns,
aber da das Schöllkraut bei uns direkt vor der Tür wächst und besser half, als
jedes Mittel aus der Apotheke oder Drogerie, sind wir dabei geblieben. Ich bin
nur sehr froh, daß ich mich immer geweigert habe, diese herausschneiden zu
lassen.
Inzwischen sieht es bei uns aus, wie bei einer Kräuterhexe.
Das Wäschetrockengestell wurde zum Kräutertrockner umfunktioniert. Solange ich
keine Erkältung habe, kann ich die getrockneten Kräuter auch noch am Duft
erkennen. Es ist ein sehr schönes Gefühl, nicht nur, weil die vermeintlichen
Unkräuter im Garten gar nicht schlimm, sondern nützlich sind. Es ist aber auch
wirklich gut, ein Nachschlagewerk mit guten Tipps gegen Fieber zu haben, ohne
lästige Wadenwickel oder dem sofortigen Griff zum pharmazeutischen
Fiebersenker.
Mit 14,95 € ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für dieses
wirklich ausführliche Werk wirklich unschlagbar und sollte in keinem Haushalt
fehlen. Wer keine Zeit und keine Muße für die Herstellung eigener Tees und
Salben hat, kann diese wie die Autorin selbst betont auch aus der Apotheke oder
dem Reformhaus beziehen.
Ich bin so begeistert von diesem Nachschlagwerk/Ratgeber,
daß ich ihn in Zukunft sicher öfters verschenken werde.
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