S.P.U.K. Sammler Paranormaler Unregelmäßigkeiten (2) Die Monsterhaimisere, Barry Hutchison, Schneiderbuch Egmont
Denzel und sein Geisterfreund Schmitti sind nun Mitglieder der S.P.U.K. da
sie aber völlig aus der Art schlagen und weder in Lager der magisch begabten,
eher traditionellen Oberons, noch in das der technikliebenden, futuristischen
Vulterons passen, sind sie derzeit ohne Verwendung. Daher sind sie völlig
begeistert, als sie von der New Yorker Niederlassung angefordert werden und sie
sogar dorthin fliegen dürfen! Bei näherer Betrachtung ist aber alles nicht so
toll, wie gedacht. Der Flug ist ätzend und in New York sind die Leute alle so
exzentrisch, daß selbst Oberons und Vulterons in ihren merkwürdigen Uniformen
nicht auffallen. Die Niederlassung befindet sich im Keller des Empire State
Buildings, in das man als Normalo nicht hinein kommt. Allerdings gibt es dort
nur ein Team Weinberg (Vulteron) und Martinez (Oberon). Die zwei sind kaum älter
als Denzel und verbringen ihre Zeit mit einem Spielbrett. In New York gibt es
seit King Kong keine Paranormalen Unregelmäßigkeiten mehr. Die Spitze des
Empire State Buildings hat sie alle eingesaugt. Weinberg und Martinez waren
seit ihrem Trainig noch nie im Einsatz. Doch mit Denzels und Schmittis Ankunft
ändert sich alles. Denzel hört seltsame Stimme, etwas greift nach ihm und die
Erde beginnt zu beben. Eine gigantische Haifischflosse nähert sich der
Landungsbrücke und macht die Straßen von New York unsicher. Die Gefahr ist
immens und die Geisterjäger völlig überfordert.
Zu Beginn von Band 1 war ich von Denzels bestem Freund Schmitti sehr
irritiert. Er macht merkwürdige Dinge und sein Essverhalten ist auch nicht so
appetitlich... Aber da weiß weder Denzel, noch der Leser, daß Schmitti kein
Mensch ist. In Band 2 ist dies von Anfang an klar und der Gedanke, daß ein
Geist Teil einer Geisterjäger-Organisation ist, ist schon sehr witzig. Kein
Wunder, daß für ihn und Denzel erst einmal keine Aufgaben zu finden sind. Aber
Schmitti ist nicht nur deswegen ein echtes Highlight, er bringt immer wieder
echte Schoten und Absurditäten und ist dabei irgendwie skurril liebenswert, daß
er dieser absolut spannenden Geschichte richtig Witz einhaucht. Die Serie zielt
ganz eindeutig auf ein männliches Publikum ab, aber dadurch dass in jedem
Geisterjägerteam auch immer ein Mädchen ist, ist es auch für Mädchen wirklich
empfehlenswert. Es wird hier richtig großes Geschütz im Kampf gegen die
Paranormalen eingesetzt. Liebhaber von Computerspielen mit Actionhelden werden
es lieben! Ich hätte ja gedacht, daß meine große Tochter (11,5) auf das Buch
abfahren würde, aber es ist die Jüngere (9,5), die Schmittis Charme erlegen
ist. Sie ist eigentlich eher zartbesaitet und mag auch gerne Bücher, in denen
eher weniger und vor allem Alltägliches passiert. Davon kann hier gar keine
Rede sein. Dennoch hält die Absurdität diese Abenteuers sie gefangen. Dadurch
dass die Geschichte so abgedreht ist, schafft sie es eine innerliche Distanz
aufzubauen (im Positiven Sinne), so daß sie die Späße und die Spannung genießen
kann, ohne sich bedroht zu fühlen.
Auch in diesem Band kommen wie paranormale Ungeheuer der besonderen Art ins
Spiel. Neben den titelgebenden Monsterhaien spielt auch der legendäre King Kong
eine wichtige Rolle. Den kannte meine Tochter noch nicht, aber dafür gibt es ja
Internet. Es hat sie aber auch nicht gestört, daß es für sie völlig klar ist,
daß sich riesige Gorillas auf die Brust schlagen und alles Übrige wurde ja
erklärt! Leider kommen Samara und Boyle, ihre S.P.U.K.-Lehrmeister von Band 1
nur sehr kurz vor, aber Weinberg und Martinez sind würdige Vertreter, die die
Rollen von Samara und Boyle umkehren.
Das Schriftbild ist angenehm groß mit entspannten Zeilenabstand. Die
Kapitel sind recht kurz und jeder Kapitelanfang wird von Haivignetten
geschmückt. Da wird es Lesemuffeln echt leicht gemacht, das Abenteuer weiter
und weiter zu lesen.
Ein sehr witziges, völlig skurriles paranormales Abenteuer für Fans von
Superhelden, solche, die gerne welche wären, aber nicht das Zeug dazu haben,
Geisterjägern.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Schneiderbuch Egmont Verlag für das
witzig-spannende Rezensionsexemplar.
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