Böse Jungs Band 1, Aaron Blabey, Baumhaus Verlag
Ein Comic-Buch das beginnt wie Slylock aus der Sesamstraße. Der gesuchte
Bösewicht Mr. Wolf stellt sich und seine Kumpanen Mr. Shark, Mr. Piranha und
Mr. Snake vor. Einer böser und gemeiner als der andere und so verschrien, daß
alle vor ihnen weglaufen, sobald sie auftauchen. Doch Mr. Wolf denkt sich, daß
es doch viel cooler wäre ein Superheld zu sein, statt ein gefürchteter
Bösewicht. Sie würden umjubelt und angehimmelt. So ganz kann er seine
Mitbösewichter nicht überzeugen, daher starten sie einen Testlauf an einer
Katze, die in einem Baum festsitzt. Sie müssen feststellen, daß der Plan
leichter klang als seine Ausführung und die Fans lassen auch noch auf sich
warten. Also planen sie einen größeren Coup, nicht weniger grotesk.
Dieses Buch ist ein Comic im Buchcover, auch ohne Sprechblasen. Es ist
kurz, knapp, böse und komisch. Naja, ganz böse nicht, denn sie wollen ja aus
den falschen Motiven Gutes tun.
So hat der Autor wohl auch aus den richtigen Motiven diesen Comic
geschrieben, um lesemuffeligen Jungs die Angst vor dem gebundenen Buch zu
nehmen und zu zeigen: „hey, Lesen ist voll cool, witzig und überhaupt nicht
langweilig!“. Es erinnert an eine Fabel, denn wie schon die bösen Jungs
feststellen, eigentlich können Mr. Shark und Mr. Piranha ja nicht mit Mr. Wolf
und Mr. Wolf an Land unterwegs sein. Allerdings gibt es statt einer Moral die
Erkenntnis, daß Piranhas Autofahren nicht vertragen. Naja, eigentlich ist es ja
die, dass es viel cooler ist, Gutes zu tun, als Böse zu sein. Dennoch steht
wirklich der Spaß im Vordergrund des Buches und Spaß soll Lesen ja machen ;)
Gezeichnet hat der Autor seinen Comic selbst. Da passt der Text wie der
Deckel auf den Topf zu den Bildern. Sie geben einander den nötigen Biss und
Irrsinn, wenn man den Bösewichtern in die Kulleraugen blickt. Mit ihren
schwarzen Anzügen, weißen Hemden und schwarzen Krawatten sehen Mr. Wolf, Mr.
Shark, Mr. Snake und Mr. Piranha aus die wie tierische Ausgabe der Men in Black
nur mit viel gefährlicheren Zähnen. Es ist einfach witzig-bissig. Der Autor hat
auf Sprechblasen verzichtet, was meine Tochter irritierend fand, aber dann
stellte sie doch bald fest, daß sie der Geschichte auch so prima folgen konnte.
Allerdings ist unser Verständnis von Gutes tun, ein bißchen anders, als das von
Mr. Wolf. Mal sehen, wie es in der Fortsetzung wird, wenn er sich noch höhere
Ziele setzt!
Für wen Gregs Tagebuch noch zu viel Text hat und die Zeichnungen nicht
präzise genug, der findet in „Böse Jungs“ Lesespaß in Buchform, der nicht
anstrengt, sondern unterhält.
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