Köln 2019 – Köln-Wissen für das ganze Jahr, Petra Sophia Zimmermann, Emons
Nach dem Prinzip „Reiß dich schlau“ geht diese Tageskalenderreihe nun schon
ins 13. Jahr, von mir völlig unbemerkt! Wahrscheinlich, weil ich mir nicht
vorstellen konnte, daß es so viel Spannendes zu entdecken gibt. Auch wenn die
Autorin Petra Sophia Zimmermann Professorin für Kunstgeschichte an der
Architekturfakultät in Köln ist (und wissenschaftliche Autorin), geht es nicht
nur um Kunstgeschichte, sondern auch um Kurioses, Sprachwissenschaftliches,
Etymologisches, ganz viele kleine Leckerbissen für jeden Tag, geschmückt
bisweilen mit kleinen schwarz-weiß Bildern, aber leider nicht immer. So weiß
ich nun, warum es für mich völlig normal ist an Gründonnerstag Spinat mit Rührei
und Püree zu essen und ich völlig entsetzt war, als es im Hort Rinderlasagne
gab. Mir war nicht bewußt, daß dies so regional geprägt ist, auch nicht, warum
ich eigentlich schon einen Tag vor Karfreitag fleischlos esse. Nun bin ich
schlauer! Daher weiß ich nun auch nicht nur, daß Marienburg im Süden der
Stadtteil mit der höchsten Straßenbaumdichte ist (dass das nicht Chorweiler
sein kann, war mir schon vorher klar) mit 149 Bäumen pro Straßenkilometer.
Daher dürfte es auch der teuerste Stadtteil sein (bei SoKo Köln oder Marie
Brandt, werden dort gerne Einbrüche oder Entführungsfälle mit hohem Lösegeld
inszeniert). Das Naturschutzgebiet Worringer Bruch (wo wohl die Schlacht von
Worringen stattfand, die schon die Bläck Föös besangen) ist hingegen der mit
37,5 Metern über dem Meeresspiegel der tiefste Punkt Kölns. Natürlich finden
sich auch hinsichtlich des Erzbistums Köln zahlreiche Religiöse Fakten und
Wissenswertes zum Karneval wie z.B. zum Funkenbiwak, das traditionell auf dem
Neumarkt eine 3 stündige Open-Air Sitzung bietet (warm anziehen!).
Sehr angenehm finde ich, daß der Text in dem recht handlichen Kalender
meistens recht groß gedruckt ist, ich kann alles wunderbar ohne die eigentlich
nötige Lesebrille lesen, ohne das Licht heller machen zu müssen (die Tricks
derer, die sich noch um die Lesebrille herum mogeln wollen).
Sehr interessant gerade für ältere Menschen, die kunsthistorische,
geschichtliche, religiöse und tradierte Wissenshäppchen mögen, eingefleischte
Kölner, aber auch ein prima Einstieg für Immis und noch neuer Zugezogene. Ohne
Farbige Bilder wohl eher nichts für Teens, aber das ist auch nicht so die
traditionelle Zielgruppe für Tagesabreißkalender, auch wenn sie gerne von ihren
Eltern mit eben solchen zum Sprachenerwerb genervt werden. Es ist wirklich
erstaunlich, wie viel Wissenswertes und Nicht-jedem-Bekanntes Petra Sophia
Zimmermann auch nach 12 Auflagen noch präsentieren kann!
Ich liebe ja so kurioses Wissen, allerdings liebe ich auch die Coverfotos
auf den Emons-Krimis und die Begleitbilder zum Text in der 111 Orte-Reihe,
daher hätte ich mir schon mehr ausdrucksstarke Fotos erhofft. Die Schriftgröße
ist allerdings ein ganz dicker Pluspunkt!
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Emons-Verlag für diese tägliche
Erweiterung meines Köln-Wissens.
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