Einschlafen ist gar nicht schlimm – Mini-Mediationen für Kinder, Ulrich
Hoffmann, gelesen von Ralph Caspers, Argon balance
Nicht Einschlafen zu können, obwohl man es will, ist stressig und belastet
stark. Unsere Jüngste springt immer wieder aus dem Bett, weil ihr was einfällt
und sie nicht zur Ruhe findet. Die Stimmen bestimmter Sprecher von Hörbüchern
wirken sich aber sehr beruhigend auf sie aus, unter ihnen auch Ralph Caspers.
Da sie bei den Gesundheitstagen in der Schule Yoga und Meditation immer klasse
findet, dachte ich mir, warum nicht. Ich hatte schon „Ab in die Dertschi“ von
Ulrich Hoffmann und Ralph Caspers gelesen und sie als sehr liebevolle und
vernünftige Familienväter erlebt. Somit habe ich ihnen die Chance gegeben,
obwohl ich es ja nicht so mit dem Meditieren habe.
Das Hörbuch beginnt mit einem allgemeinen Teil, in dem der Autor, ein
gelernter Meditationstrainer (unter anderem) sich vorstellt und die üblichen
Probleme beim Zubettgehen in Familien schildert. Man muß sofort Schmunzeln, da
man doch einiges von sich wiedererkennt. Es wird erklärt was Meditation ist und
wie es gegen Schlafprobleme hilft. Dabei weist Ralph Caspers darauf hin, daß
dies einigen Menschen leichter fällt als anderen und er räumt ein, daß er
selbst sehr lange üben mußte. Es wird erklärt wieso sie beruhigen und wie sich
dies beweisen lässt. Darauf wie, wo und wann man diese Mini-Mediationen
durchführen sollte und wie und warum sie funktionieren. An diesem letzten Punkt
wird jede einzelne folgende Mini-Mediation angesprochen mit ihrem Ziel und
ihrer Zweckrichtung, für welche sie entwickelt wurde und für welche
Persönlichkeitsstruktur sie besonders hilfreich ist. Letztlich empfiehlt Ulrich
Hoffmann die Veränderungen abzuwarten und zu bemerken und bestenfalls ein
Meditationstagebuch zu führen, was aber nicht zwingend ist. Die Tracks 13 – 21
sind dann die jeweiligen Mini-Mediationen von rund 3 bis 3,5 Minuten Länge, die
sich wirklich ganz einfach und regelmäßig ausüben lassen, sobald das Kind im
Bett liegt (aber nicht zwingend). Es empfiehlt sich als Elternteil dies mit dem
Kind gemeinsam zu tun. Dieser Sachinfoteil ist zwar gut verständlich und für
mich umfassend, aber nicht ausschweifend. Ich hatte nie das Bedürfnis mal
schnell einen Track zu überspringen, dabei bin ich gerade bei Sachbüchern sehr
ungeduldig und hätte es gerne etwas knapper und mehr auf den Punkt.
Meine Tochter ist wie gesagt sehr offen für Meditation, ich weniger, aber
es schadet ja auch nicht. Nach 2 maligen Hören wollte sie den Theorieteil nicht
mehr hören und ich sollte stets mit der Bienenmeditation beginnen. Das ist mein
einziger Kritikpunkt. Ich hätte es mir gewünscht, wenn es zwei Tonträger geben
würde, einen für die Theorie und einen für die Praxis, damit man nicht so viele
Tracks überspringen muß. Im Vergleich zu MP3s ist dies allerdings wirklich
schnell erledigt, es sind ja nur 21 Tracks.
Ralph Caspers spricht sehr ruhig und beruhigend, er legt viele Pausen ein,
in denen man seine Gedanken auf den Punkt der Meditation bringen soll z.B.
seinen Atem durch den Körper fließen lassen oder bei der Traummeditation sich
vorstellen, was man nachts träumen möchte. Wie gesagt, ist es sehr angenehm und
beruhigend und nicht lustig und erheiternd wie bei „Wissen macht Ah!“. Es wirkt
freundlich und kindgerecht, so daß die Kinder sich wertgeschätzt und ernst
genommen fühlen.
Besonders gerne mag meine Tochter die Bienenmeditation, die für Kinder
gedacht ist, die Tagsüber viel herumschwirren und viele Eindrücke und
Erlebnisse gesammelt haben und nun die Ruhe in sich finden sollen. Doch auch
die Wärmemeditation mag sie sehr und ist nach dem ersten Versuch morgens
strahlend aus dem Bett gesprungen mit dem Kommentar: Super Mama, mir ist immer
noch warm, ich friere heute Morgen gar nicht, ich spüre immer noch die
Wärmemeditation. Auch ich hatte nach dem ersten Versuch warme Füße, obwohl ich
ebenso eine Frostbeule bin wie meine Tochter... Nun machen wir diese Übung auch
gerne tagsüber, auch vor den Hausaufgaben, wenn wir uns gerade durchgefroren
fühlen und man sich mit kalten Händen und Füßen ja nicht konzentrieren kann.
Tatsächlich empfinde ich uns gelassener seit wir diese wirklich kurzen Übungen
in den Alltag integriert haben. Sogar beim Autofahren (dort habe ich sie auch
einmal ganz gehört, während ich mich heillos bei einer unbekannten Baustelle
verfahren habe und ich auch nach 15 Minuten planlosem Rumgurken immer noch
ruhig blieb) konnte ich positive Auswirkungen spüren, dabei bin ich weder ein
Kind, noch war sie für mich gedacht.
Meine Frage an meine Tochter: und, wie findest Du die CD? - Prima Mama, die
mußt Du mir auf den iPod ziehen für den Urlaub. Das mit dem Einschlafen geht
nun viel besser, aber eigentlich brauche ich ja noch viel dringender etwas
dagegen, daß ich immer alles vergesse. - Wie gut, daß es auch Mini-Mediationen
für die Konzentration gibt...
Ich bin sehr skeptisch gestartet, nicht für meine Tochter, sondern für mich
und finde es nun prima. Ich werde sie auf sämtliche iPods der Familie ziehen –
Ommm!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Argon balance und wünschen und mehr
davon! Eine tolle Sache.
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