Donnerstag, 18. Oktober 2018

S.P.U.K. Sammler paranormaler Unregelmäßigkeiten, Barry Hutchison, Schneiderbuch Verlag



S.P.U.K. Sammler paranormaler Unregelmäßigkeiten, Barry Hutchison, Schneiderbuch Verlag
Denzel ist ein 12 jähriger Junge, der glücklich mit seinen zwei Adoptivvätern in England lebt. In der Schule hat er es nicht leicht, der Busfahrer lässt ihn an der Haltestelle stehen und sein Lehrer drangsaliert ihn, aber immerhin trifft er sich in den Pausen mit Schmitti, der ihm Gesellschaft leistet, mit ihm lacht und Spaß all merkwürdigen „was wäre dir lieber“ Fragen hat. Eines Abends als er auf die Heimkehr seiner Väter wartet, nimmt er plötzlich ein rauchiges, dunkles Wesen mit Tentakelarmen im Wohnzimmer wahr. Während er noch grübelt was das denn nun sein soll, wird ein Loch in die Wand gesprengt und ein Junge und Mädchen, kaum älter als er stürmen herein und zicken sich an. Sie S.P.U.K. Geisterjäger, können aber anders als Denzel weder mit ihren magischen Fähigkeiten, noch mit ihren technischen Gimmicks das Tentakelwesen erblicken. Nach dem erfolgreichen Einsatz löschen sie Denzels Erinnerung und ihre Spuren und verschwinden. Doch am nächsten Tag wird Denzel von einem Müllmonster in der Schule angegriffen und flieht mit Schmitti so schnell er kann. Erneut tauchen die S.P.U.K. Samara und Boyle auf und helfen ihm aus der Misere. Diesmal nehmen sie ihn jedoch mit in das Hauptquartier der Organisation, denn er erscheint die Wesen auf unerklärliche Weise anzuziehen....
Anfangs wurde ich nicht so recht warm mit der Geschichte, wahrscheinlich weil es binnen kurzer Zeit das zweite Buch von einem Adoptivkind mit zwei Vätern war. Das war für mich dann etwas zu viel der Toleranz und Offenheit, weil es einfach doch nicht die Realität lesender Kinder widerspiegelt. Für die nachfolgende Geschichte ist es nämlich völlig unerheblich, ob er Vater und Mutter, eine alleinerziehende Mutter, einen Witwer als Vater, zwei Mütter oder Transgender-Eltern hat. Er hat Eltern die er liebt und das ist wichtig, mehr nicht, denn weswegen er so geärgert wird, wird nicht thematisiert. Das finde ich allerdings schade, denn uns hätte es interessiert. Sein Kumpel Schmitti ist hingegen echt eine Marke, aber eine treue Seele, die ihn stets aufheitert und das kann er nur zu gut gebrauchen. Allein schon zu wissen, daß er bei ihm ist, als das übernatürliche Chaos um ihn herum ausbricht ist schon beruhigend. Die zwei Nachwuchs-S.P.U.K. sind nur bedingt sympathisch und ihre Direktorin sehr dubios. Er wird von ihnen in eine ihm völlig fremde Welt als Nachwuchs gebracht, welche relativ gut durchdacht ist. Allerdings hat es mich zwischendurch immer wieder an Ghostbusters erinnert, gerade eben auch, wegen Schmittis ungeschickter Art. Während man immer tiefer in die Gänge der Organisation eindringt, kommen immer mehr Zweifel und Fragen auf und mit ihnen steigt die Spannung. Am Ende wird es richtig rasant und man will unbedingt wissen, wie denn Denzel sich aus dieser brenzligen Situation wieder befreien will. Dabei geht es auch ganz schön zur Sache und die unglaublichsten Waffen der Geisterjagd werden gezückt, so daß es schon ein wenig an ein Computerspiel erinnert, wie hier geballert wird. Daher ist die Altersempfehlung ab 10 Jahren sehr passend, da man in diesem Alter auch ganz gut zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann und merkt, daß es ja vor allem Geisterzerstörungswaffen sind. Doch es ist nicht reine Aktion, gerade durch Schmitti und seine bisweilen völlig verpeilten Sprüche ist es auch immer wieder witzig und kein reiner Spannungsroman. Anders als die politisch überkorrekte Familienkonstellation von Denzel, finde ich es aber sehr gut, daß die S.P.U.K. jeweils im Team bestehend aus einem magischen Oberon und einem technikverrückten Vulteron besteht, wobei ein Team-Mitglied männlich und eines weiblich ist. Die Einteilung in Vulteron und Oberon ist nicht geschlechtspezifisch, sondern hängt von der jeweiligen Begabung ab. Auch weiblich ist Direktorin Quinn, weshalb ich durchaus der Meinung bin, daß dieses Geisterjägerabenteuer sowohl für Jungs als auch Mädchen geeignet ist. Meine Jüngste fand es nämlich durchaus interessant.
Diese Buch soll aber wohl gerade lesemuffelige Jungs ansprechen und hat daher, um deren Widerstand gegen das Lesen zu überwinden, eine sehr augenfreundliche Schriftgröße und Zeilenabstand. Nicht auf Erstleseniveau, aber doch sehr entspannt und nicht selbstverständlich für dieses Lesealter. Wir finden es prima!
Für alle Kinder ab 10 Jahren, die Spass an Geisterjagden und Computerspielen haben, ist es sehr spannend und witzig. Wir können es empfehlen.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Schneiderbuch Verlag für diesen schaurig-schönen Abenteuerspaß!

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