Klara schreibt mit blauer Tante, Andrea Schomburg, Illustration Kai Pannen,
Tulipan Verlag
Schulanfängerin Klara sitzt am Tisch und schreibt an ihre Tante äh Tinte
einen Brief, aus dem Land der rasenden Vokale. Die Selbstlaute stehlen sich
einfach aus den Worten, vertauschen sich und bilden neue völlig sinnveränderte
Begriffe. Dabei reimen sich Klaras Erlebnisse im Land der rasenden Vokale
wunderbar, auch bzw. gerade, wenn man sie vorliest. Manchmal kommt man ins
Grübeln, aber die lustigen bunten Illustrationen helfen dann weiter, denn Kai
Pannen hat stets die entsprechenden Vokale im Bild versteckt. Die Sätze sind
kurz, knapp und durch den irrwitzigen Zusammenhang, richtig lustig. Sie sind
also auch für Leseanfänger sehr geeignet, da sie automatisch weiterlesen
wollen, so unerwartet ist diese Unsinnsgeschichte, die zum Vokalrätseln anregt
z.B.: die Oma deckt den Dackel auf den Topf!
Sehr gut gefällt uns, daß die Illustrationen perfekt zum Text passen, auch
das Titelbild kommt im Text vor und weckt keine Erwartungen, die es nicht
erfüllen kann. Die passenden Vokale kann man auch stets in den Bildern finden
und noch ganze viele andere lustige Kleinigkeiten, die dort zum Entdecken
versteckt sind. Illustrator Kai Pannen studierte Malerei und Film in Köln und
arbeitet seitdem als Illustrator und Trickfilmer für Werbung, Verlage und TV.
Daneben produziert er animierte Kurzfilme und ist Dozent an der Animation School
Hamburg. Wie auch Autorin Andrea Schomburg lebt er inzwischen in Hamburg und
schreibt auch eigene Kinderbücher, die er liebevoll illustriert (z.B. die Reihe
um Stubenfliege Bisy und Kreuzspinne Karl-Heinz, oder den kleinen Zombiejungen
Zombert).
Der Humor ist absolut goldrichtig für Kinder und Junggebliebene.
Wir hatten so einen Spaß an dieser irrwitzigen Wort-Bild-Kombination, daß
wir sofort versucht haben, uns auch solche lustige Vokalvertauschreime
auszudenken. Das ist viel schwieriger als man denkt. Daher auch ein
Vokalvertauscher, den wenig Sinn macht, im Gegensatz zu allen übrigen, der
jedoch dem Reimschema geschuldet ist. Meine Jüngste wollte es sofort unseren
Nachbarskindern vorlesen und als sie das noch schnell übte, geschah es: bei ihr
wurden die rasenden Vokale zu den rasenden Vulkane... Nicht ganz im Sinne der
Geschichte, aber sehr verräterisch im Hinblick auf unsere Heimat ;) Die
Nachbarskinder (8 Jahre, 5,5 Jahre, 2,5 Jahre) und ihre Mutter hatten so einen
Spaß an der Geschichte, daß es gleich noch mal von vorne losging.
Ein wirklich tolles Buch, das die Fantasie und Sprachspielereien anregt und
mit Illustrationen, die man immer wieder anschauen und bestaunen möchte. Bei
der Familie in Badehasen am Pool oder dem Popo, der der Mama rote Riesen
bringt, könnte ich mich auch noch nach mehrmaligem Lesen und schauen,
wegwerfen. Franziska und ich sind uns einig: Wir wollen Badehasen!
Einfach hinreißend!
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