Dienstag, 29. August 2017

Fabelhafte Feline Bd. 1, Antje Szillat, Angela Glökler, Coppenrath



Fabelhafte Feline Bd. 1, Antje Szillat, Angela Glökler, Coppenrath
Feline ist kreuzunglücklich als sie mit dem Wagen auf ihrem neuen Zuhause im Norden ankommen. Anders als ihre schöne ordentliche Wohnung in Bamberg ist der „Glückkleehof“ ein reines zugewachsenes heruntergekommenes Chaos, der reinste Rumpelhof! Hier soll ihr Vater die Tierarztpraxis des Onkels wiedereröffnen? Noch ehe sie die Schönheit des verwilderten Gartens entdeckt hat, spürt sie eine unheimliche Präsenz, trifft den Nachbarsjungen Tom von einem angrenzenden Pferdehof und einen riesigen Kater mit Leopardenfell, der sich ihr als Paulo von Panama vorstellt. Bitte was? Ein Kater der mit ihr spricht? Aber nur mit ihr, es ist ihr Seelenverwandter der sie beschützt und ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Paulos Rat ist auch schon schnell gefragt, als kaum, das der Umzugswagen auf den Hof gerollt ist, eine bärbeißiger Bauer mit einem Alpaka auftaucht, das sich nicht von dem neuen Tierarzt, Felines Vater aus dem Anhänger führen lassen will. Während alle Menschen ratlos vor dem Hänger stehen, weiß Paulo sofort was Sache ist, doch wie soll Feline seinen Rat unbemerkt weitergeben?
Der Auftakt zu dieser neuen Mädchenbuchreihe vo Antje Szillat ist ebenso gelungen wie das dezent schillernde Cover und die Illustrationen von Angela Glökler, mit der wir eine uns bis dato unbekannte, sehr ansprechende Illustratorin kennenlernen durften. Die Schwarz/Weiß-Zeichnungen sind wirklich warmherzig und ansprechend, genau wie diese Geschichte, die mit einer wirklich ausgewogenen Mischung an Freundschaft, Geheimnis, Tierliebe und Grusel überzeugt. Ja, tatsächlich Grusel, was das Cover jetzt nicht unbedingt erahnen lässt. Denn diese unheimliche Präsenz, die Feline bereits zu Beginn spürt, ist sehr real und noch sehr geheimnisvoll. Wir möchten unbedingt mehr darüber wissen und sind sehr zuversichtlich, daß Paulo im nächsten Band Feline noch mehr über diesen seinen Widersacher verraten wird. Dieser Erzählstrang baut eine echte Spannung über mehrere Bände auf, zusätzlich zu den spannenden Fragen, was denn den einzelnen Tieren fehlen mag, der Frage ob Feline neue Freunde finden wird, oder ob Bauer Knutson dem neuen Tierarzt nun das Leben schwermachen wird. Die Geschichte ist daher eigentlich auch für Jungen geeignet, allerdings werden diese sich von dem wunderschönen Cover wahrscheinlich nicht angesprochen fühlen.
Für Kinder sehr gut nachvollziehbar ist Felines Traurigkeit über den Verlust ihrer alten Freunde und ihrer Heimat. Zum Glück ist ihre Mutter sehr einfühlsam. Der Umgang innerhalb der kleinen Familie ist überhaupt sehr vorbildlich. Über die Ordnungsliebe der Familie konnten meine Töchter aber nur kichern.
Die Sätze sind bisweilen etwas länger und vor allem für Mütter, die die Namen durcheinanderbringen etwas schwieriger (die Töchter hatten aber stets den Durchblick und korrigierten mich mit einem überhaupt nicht vorwurfsvollen „Mama!“). Aber nein, unbekannte Wörter werden im Text nebenbei erklärt und für die Zielgruppe ab 8 Jahren weisen die Sätze durchaus eine sinnvolle Länge auf. Die Sprache ist auch wirklich der Altersgruppe angemessen, die Kinder sollen sich ja auch mit ihren Büchern entwickeln. Durch die angenehme Buchlänge von knapp 140 Seiten hat Feline auch eine echte Chance bei jungen Leserinnen zu punkten, die nicht so gerne lesen. Daher habe ich es auch bereits meiner Freundin empfohlen, die ihrer Lesemuffeltochter zur Einschulung des kleinen Bruders ein 240 Seiten-Buch schenken wollte. Ich bin fest überzeugt, mit dem richtigen Buch, bekommt man auch echte Lesemuffel zum Lesen und diese Reihe hat wirklich das Potenzial einige tierliebe Mädchen zu Bücherwürmern zu machen.  Ein tolles Geschenk zum Start ins neue Schuljahr und bei dem Einführungspreis von 4,99 € kann man es auch einfach mal so verschenken.
5 von 5 Sternen, da sind wir 3 uns absolut einig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen