Fabelhafte Feline Bd. 1, Antje Szillat, Angela Glökler,
Coppenrath
Feline ist kreuzunglücklich als sie mit dem Wagen auf ihrem
neuen Zuhause im Norden ankommen. Anders als ihre schöne ordentliche Wohnung in
Bamberg ist der „Glückkleehof“ ein reines zugewachsenes heruntergekommenes
Chaos, der reinste Rumpelhof! Hier soll ihr Vater die Tierarztpraxis des Onkels
wiedereröffnen? Noch ehe sie die Schönheit des verwilderten Gartens entdeckt
hat, spürt sie eine unheimliche Präsenz, trifft den Nachbarsjungen Tom von
einem angrenzenden Pferdehof und einen riesigen Kater mit Leopardenfell, der
sich ihr als Paulo von Panama vorstellt. Bitte was? Ein Kater der mit ihr
spricht? Aber nur mit ihr, es ist ihr Seelenverwandter der sie beschützt und
ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Paulos Rat ist auch schon schnell gefragt,
als kaum, das der Umzugswagen auf den Hof gerollt ist, eine bärbeißiger Bauer
mit einem Alpaka auftaucht, das sich nicht von dem neuen Tierarzt, Felines
Vater aus dem Anhänger führen lassen will. Während alle Menschen ratlos vor dem
Hänger stehen, weiß Paulo sofort was Sache ist, doch wie soll Feline seinen Rat
unbemerkt weitergeben?
Der Auftakt zu dieser neuen Mädchenbuchreihe vo Antje
Szillat ist ebenso gelungen wie das dezent schillernde Cover und die
Illustrationen von Angela Glökler, mit der wir eine uns bis dato unbekannte,
sehr ansprechende Illustratorin kennenlernen durften. Die
Schwarz/Weiß-Zeichnungen sind wirklich warmherzig und ansprechend, genau wie
diese Geschichte, die mit einer wirklich ausgewogenen Mischung an Freundschaft,
Geheimnis, Tierliebe und Grusel überzeugt. Ja, tatsächlich Grusel, was das
Cover jetzt nicht unbedingt erahnen lässt. Denn diese unheimliche Präsenz, die
Feline bereits zu Beginn spürt, ist sehr real und noch sehr geheimnisvoll. Wir
möchten unbedingt mehr darüber wissen und sind sehr zuversichtlich, daß Paulo
im nächsten Band Feline noch mehr über diesen seinen Widersacher verraten wird.
Dieser Erzählstrang baut eine echte Spannung über mehrere Bände auf, zusätzlich
zu den spannenden Fragen, was denn den einzelnen Tieren fehlen mag, der Frage
ob Feline neue Freunde finden wird, oder ob Bauer Knutson dem neuen Tierarzt
nun das Leben schwermachen wird. Die Geschichte ist daher eigentlich auch für
Jungen geeignet, allerdings werden diese sich von dem wunderschönen Cover
wahrscheinlich nicht angesprochen fühlen.
Für Kinder sehr gut nachvollziehbar ist Felines Traurigkeit
über den Verlust ihrer alten Freunde und ihrer Heimat. Zum Glück ist ihre
Mutter sehr einfühlsam. Der Umgang innerhalb der kleinen Familie ist überhaupt
sehr vorbildlich. Über die Ordnungsliebe der Familie konnten meine Töchter aber
nur kichern.
Die Sätze sind bisweilen etwas länger und vor allem für
Mütter, die die Namen durcheinanderbringen etwas schwieriger (die Töchter
hatten aber stets den Durchblick und korrigierten mich mit einem überhaupt
nicht vorwurfsvollen „Mama!“). Aber nein, unbekannte Wörter werden im Text
nebenbei erklärt und für die Zielgruppe ab 8 Jahren weisen die Sätze durchaus
eine sinnvolle Länge auf. Die Sprache ist auch wirklich der Altersgruppe
angemessen, die Kinder sollen sich ja auch mit ihren Büchern entwickeln. Durch
die angenehme Buchlänge von knapp 140 Seiten hat Feline auch eine echte Chance
bei jungen Leserinnen zu punkten, die nicht so gerne lesen. Daher habe ich es
auch bereits meiner Freundin empfohlen, die ihrer Lesemuffeltochter zur
Einschulung des kleinen Bruders ein 240 Seiten-Buch schenken wollte. Ich bin
fest überzeugt, mit dem richtigen Buch, bekommt man auch echte Lesemuffel zum
Lesen und diese Reihe hat wirklich das Potenzial einige tierliebe Mädchen zu
Bücherwürmern zu machen. Ein tolles
Geschenk zum Start ins neue Schuljahr und bei dem Einführungspreis von 4,99 €
kann man es auch einfach mal so verschenken.
5 von 5 Sternen, da sind wir 3 uns absolut einig.
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