Dienstag, 1. August 2017

Verliebt in Serie 2: Lilien und Luftschlösser, Sonja Kaiblinger, gelesen von Marie-Luise Schramm, Silberfisch Produktion



Verliebt in Serie 2: Lilien und Luftschlösser, Sonja Kaiblinger, gelesen von Marie-Luise Schramm, Silberfisch Produktion
Die 2. Folge um die 14 jährige New Yorkerin Abby, die Kummerkasten-Tante der Schülerzeitung, die täglich pünktlich um 19.00h in die grottenschlechte Adels-Soap Ashworth Park hineingezogen wird, erläutert zum Auftakt den Begriff Cliffhanger. Mit jedem Cliffhanger pro Folge verdünnisiert sich Abby wieder aus der Adelswelt von Rose Isle und landet in der Gegenwart in Brooklyn. Daher wird im Anschluß erst einmal wie in einer Serie, alles zusammengefasst, was in Band 1 geschah, um nahtlos an den letzten Cliffhanger anzuknüpfen. Jasper Ashworth, der missratene jüngere Sohn von Lord Ashworth hat Abby mit nach New York begleitet, obwohl er eigentlich nicht wissen darf, daß er nur Teil einer fiktiven Fernsehserie ist, die er nicht verlassen kann. Dabei würde Jasper so gerne Rose Isle und Ashworth Park hinter sich lassen. Jasper genießt seinen Abstecher nach New York, während Abby, ihre Schwester Deborah und ihre Freundin Morgan versuchen ihm einzureden, daß alles nur ein Traum sei. Jasper kann dies nicht glauben und macht sich alleine auf Erkundungstour und geht ausgerechnet auf das Party Event von Abbys großem Schwarm Trevor. Das ist für Abby eine schräge Erfahrung, aber es kommt noch schlimmer. In einem Donut-Laden sieht sie eine weitere Serienfigur, was macht Tante Gladys in New York? Teilt sie Abbys Schicksal?
Diese Folge ist noch schräger und witziger als die Erste. Sowohl Abby, als auch Tante Gladys sind absolut cool, wie sie ihr Schicksal analysieren und beschließen, ihrem Serienhopping ein Ende zu bereiten. Ihre Analysen der Seriengesetze sind richtig treffend und herrlich ironisch. Alles Gute und Schlechte von Soaps wird hier gemixt und durch den Kakao gezogen und dennoch herrlich wieder zusammen gesetzt. Denn auch Abby kann sich dem Charme der Serie nicht entziehen und begibt sich mit Tante Gladys auf das Abenteuer der Serie endlich ein richtiges Happy End zu verpassen. Das ist ganz schön spannend und romantisch zugleich und dabei herrlich abgedreht.
Natürlich endet Folge 2 wieder mit dem absoluten Cliffhanger. Auch wenn ich weiß, daß es für den Abschluß der Triologie eines Happy Ends bedarf, bin ich echt total gespannt, wie Abby und ihre „Tante“ Gladys dies bewerkstelligen. Aber das Happy End einer Soap muß ja romantisch sein, da bin ich mal gespannt, welcher Sohn denn nun Abbys Herzblatt wird. In dieser Folge bekommen einige Soap-Figuren mehr Kontur, Geheimnisse aus längst vergessenen Folgen kommen wieder ans Licht. Eben wie in einer Soap und doch eben nicht.
Marie-Luise Schramm glänzt auch in dieser zweiten Folge und gefällt mir immer besser. Jung, frisch und doch mit einer mal rauen Frechheit und mal zaghaften Schüchternheit lebt sie in dieser Serie mit. Verzweifelt ist sie in dieser Fiktion gefangen und auch als Tante Gladys wirklich unschlagbar. Die Vertonung ist dabei absolut gelungen, wobei gerade auch die Einteilung auf 4 CD’s total genial gelungen ist. Jede CD endet mit dem zu Beginn erläuterten Cliffhanger, keine endet einfach mitten in einer Episode. Durch die Wahl der Ich-Form der Erzählung versetzt man sich unmittelbar in Abby hinein und leidet mit ihr mit. Das fällt auch nicht schwer, weil Abby wirklich sympathisch ist, wie sie von einer Katastrophe in die nächste stolpert und kreativ nach Lösungen sucht.
Sonja Kaiblinger ist mit Verliebt in Serie eine wirklich witzige und ironische Romantikkomödie gelungen. Absolut zu empfehlen ab 12 Jahren, aber eigentlich auch für viel Ältere, sofern sie auch die Edelsteintriologie oder das Buch der Träume lieben.
Verliebte 5 von 5 Sternen.

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