Verliebt in Serie 2: Lilien und Luftschlösser, Sonja
Kaiblinger, gelesen von Marie-Luise Schramm, Silberfisch Produktion
Die 2. Folge um die 14 jährige New Yorkerin Abby, die
Kummerkasten-Tante der Schülerzeitung, die täglich pünktlich um 19.00h in die
grottenschlechte Adels-Soap Ashworth Park hineingezogen wird, erläutert zum
Auftakt den Begriff Cliffhanger. Mit jedem Cliffhanger pro Folge verdünnisiert
sich Abby wieder aus der Adelswelt von Rose Isle und landet in der Gegenwart in
Brooklyn. Daher wird im Anschluß erst einmal wie in einer Serie, alles
zusammengefasst, was in Band 1 geschah, um nahtlos an den letzten Cliffhanger
anzuknüpfen. Jasper Ashworth, der missratene jüngere Sohn von Lord Ashworth hat
Abby mit nach New York begleitet, obwohl er eigentlich nicht wissen darf, daß
er nur Teil einer fiktiven Fernsehserie ist, die er nicht verlassen kann. Dabei
würde Jasper so gerne Rose Isle und Ashworth Park hinter sich lassen. Jasper
genießt seinen Abstecher nach New York, während Abby, ihre Schwester Deborah
und ihre Freundin Morgan versuchen ihm einzureden, daß alles nur ein Traum sei.
Jasper kann dies nicht glauben und macht sich alleine auf Erkundungstour und
geht ausgerechnet auf das Party Event von Abbys großem Schwarm Trevor. Das ist
für Abby eine schräge Erfahrung, aber es kommt noch schlimmer. In einem
Donut-Laden sieht sie eine weitere Serienfigur, was macht Tante Gladys in New
York? Teilt sie Abbys Schicksal?
Diese Folge ist noch schräger und witziger als die Erste.
Sowohl Abby, als auch Tante Gladys sind absolut cool, wie sie ihr Schicksal
analysieren und beschließen, ihrem Serienhopping ein Ende zu bereiten. Ihre
Analysen der Seriengesetze sind richtig treffend und herrlich ironisch. Alles
Gute und Schlechte von Soaps wird hier gemixt und durch den Kakao gezogen und
dennoch herrlich wieder zusammen gesetzt. Denn auch Abby kann sich dem Charme
der Serie nicht entziehen und begibt sich mit Tante Gladys auf das Abenteuer
der Serie endlich ein richtiges Happy End zu verpassen. Das ist ganz schön
spannend und romantisch zugleich und dabei herrlich abgedreht.
Natürlich endet Folge 2 wieder mit dem absoluten
Cliffhanger. Auch wenn ich weiß, daß es für den Abschluß der Triologie eines
Happy Ends bedarf, bin ich echt total gespannt, wie Abby und ihre „Tante“
Gladys dies bewerkstelligen. Aber das Happy End einer Soap muß ja romantisch
sein, da bin ich mal gespannt, welcher Sohn denn nun Abbys Herzblatt wird. In
dieser Folge bekommen einige Soap-Figuren mehr Kontur, Geheimnisse aus längst
vergessenen Folgen kommen wieder ans Licht. Eben wie in einer Soap und doch
eben nicht.
Marie-Luise Schramm glänzt auch in dieser zweiten Folge und
gefällt mir immer besser. Jung, frisch und doch mit einer mal rauen Frechheit
und mal zaghaften Schüchternheit lebt sie in dieser Serie mit. Verzweifelt ist
sie in dieser Fiktion gefangen und auch als Tante Gladys wirklich unschlagbar. Die
Vertonung ist dabei absolut gelungen, wobei gerade auch die Einteilung auf 4
CD’s total genial gelungen ist. Jede CD endet mit dem zu Beginn erläuterten
Cliffhanger, keine endet einfach mitten in einer Episode. Durch die Wahl der
Ich-Form der Erzählung versetzt man sich unmittelbar in Abby hinein und leidet
mit ihr mit. Das fällt auch nicht schwer, weil Abby wirklich sympathisch ist,
wie sie von einer Katastrophe in die nächste stolpert und kreativ nach Lösungen
sucht.
Sonja Kaiblinger ist mit Verliebt in Serie eine wirklich
witzige und ironische Romantikkomödie gelungen. Absolut zu empfehlen ab 12
Jahren, aber eigentlich auch für viel Ältere, sofern sie auch die
Edelsteintriologie oder das Buch der Träume lieben.
Verliebte 5 von 5 Sternen.
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