Lilo auf Löwenstein 2: Ponyzähmen leicht gemacht, Mara
Andeck, Illustrationen von Eleni Livanio, Boje
Lilo und Anni kennen sich nun schon 2 Wochen und ihre
Feundschaft wächst immer weiter zusammen. Klar so ein Geheimnis verbindet!
Entgegen all ihrer Vorsätze, können sie den geheimen Raum auf dem Speicher
nicht vergessen. Sie wollen dem Geheimnis auf dem Grund gehen, aber auf jeden
Fall ohne die anderen, die dürfen nichts davon mitbekommen, damit nicht nachher
noch dem Grafen ein Schatz in die Hand fällt und der sie nun alle aus den
tollen Schlosswohnungen wirft. Doch wie das so ist, wenn man ganz in eine Sache
vertieft ist, man nimmt seine Umwelt nicht wahr und so verplappern sie sich
ausgerechnet in Gegenwart von Golo, dem Enkel des Grafen! Der folgt ihnen
fortan überall hin. Damit er sie endlich in Ruhe lässt, schließen sie einen
Packt: Lilo und Anni helfen ihm beim Ausmisten und Golo lässt sie fortan in
Ruhe. Doch ausgerechnet Abenteurerin Lilo hat Angst vor Pferden. Anni liebt
sie, hat aber wenig Ahnung, Golo weiß Bescheid, hat aber Angst. So kommen sich
die drei doch noch näher, ganz zum Erstaunen von Lilos und Annis Geschwistern.
Der Untertitel des zweiten Bandes ist an die erfolgreiche
Reihe „Drachenzähmen leicht gemacht“ angelehnt. Da besteht durchaus ein
gewisser Bezug, aber der Untertitel ist wirklich das einzige, was uns an diesem
Buch nicht voll und ganz überzeugt hat. Denn dies ist kein Pferdebuch! Es geht
um Abenteuer, Geheimnisse, Freundschaft, Streit und Versöhnung. Es geht um
Freundschaft auf den zweiten Blick und darum, daß man wenn man sich besser
kennt, man auch mal frotzeln kann und sagen kann, wenn man etwas doof findet.
Das Pony von Golo ist aber durchaus wichtig. Für Lilo die
aus Freundschaft lernt sich ihren Ängsten zu stellen, für die Leser um zu
sehen, daß Wünsche durchaus unterschiedlich sein können. Anni wünscht sich so
sehr ein Pony, von Golo wird es aus Standesdünkel erwartet zu reiten, obwohl er
es schrecklich findet. So wird aus der Not des einen und den geheimen Wünschen der
anderen echte Freundschaft. Weil sie hinter die Fassade blicken. Ja, auch wenn
wir es nach Band 1 nicht erwartet hätten, ist Annis große Schwester Helli nicht
nur ein Biest! Aber immer noch eine Diva, selbst beim Übernachten im Freien.
Denn das Tolle an Schloss Löwenstein sind die ungeahnten Möglichkeiten im
Schloss und um das Schloss herum! Lager bauen, Floßfahrten auf dem Fluß,
Schatzsuchen im Schloss und natürlich wie bei Asterix und Obelix endet die
Geschichte mit einem obligatorischen Feuer im Schlosspark und einer großen
Babybeschwörungsfeier. Wenn man in einem Schloss wohnt, ist schließlich alles
möglich. Ach ja, das Ende ist wieder ein Cliffhanger! Ein Teil des Rätsels wird
gelöst, aber es bleibt spannend für den 3. Band.
Während meine Töchter sich über Annis kleine Schwester Anni
kaputt gelacht haben, gefiel mir als Mutter besonders gut, wie die Kinder, die
sich fast schon anfingen zu bekriegen wieder zusammenraufen und das Kriegsbeil
begraben. Nicht nur um eine Familienkonferenz zu vermeiden, gehen sie
aufeinander zu, sondern weil es gemeinsam einfach schöner ist.
Die Illustrationen von Eleni Livranios sind wieder sehr
schön, aber leider viel zu wenige. Immer wieder schauten meine Töchter nach, ob
nicht doch noch ein Bild zu finden wäre. Diese Reih soll an Bullerbü erinnern.
Aber wir finden, auf Schloss Löwenstein ist mehr los! Die Abenteuer sind viel
gruseliger und witziger. Diese Reihe richtet sich an Mädchen ab 9 Jahren, da
der Satzbau auch einfach schon komplexer ist (merkt man besonders, wenn man das
Buch laut vorliest). Inhaltlich können es aber Achtjährige auch schon richtig
genießen und mitfiebern. Ach ja, Golo bringt den anderen eine Geheimsprache
bei, die ist schon etwas kniffelig, meine Töchter versuchen es nun auch. Um die
zu erlernen, braucht es Zeit, Geduld und man muß ziemlich schnell buchstabieren
können (möglichst fehlerfrei). Sollte das nicht klappen, gibt es zum Trost noch
ein Stockbrotrezept, damit sich auch die Leser am Lagerfeuer fühlen können wie
auf Löwenstein. Das heißt aber auch, runter von der Couch, ab in die Natur und
Schnitzmesser gezückt!
Mara Andrack schreibt so nah an der Kinderrealität, weil sie
durch ihre Töchter inspiriert wird und diese natürlich die ultimativen Kritiker
sind. Wer mehr über Mara Andrack ihrer Inspiration zu Lilo auf Löwenstein
wissen möchte, der erfährt mehr über sie im Verlagsinterview.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen