Der Esel (P)Ferdinand – Volle Pferdestärke voraus! Suza
Kolb, gelesen von Boris Aljinovic, DAV
In diesem dritten Band kommt der kleine Esel Pferdinand
seinem Traum, wie ein Pferd zu sein schon wieder einen großen Schritt näher.
Nachdem sein Rücken mit Lastsäcken gestärkt und auf das Gewicht von Kindern
vorbereitet wurde, stehen bald erste Reitversuche mit seinem Lieblingsmenschen
Emmy bevor. Pferdinand freut sich total. Doch es kommt alles anders. Der blöde
Hengst Pitt vom Klausenhof macht sich noch immer über ihn lustig, weil sein
Fell so struppig ist und er nicht wiehern kann. Pitt tut gerade so, als hätte
ihn Pferdinand nicht schon zweimal gerettet! Aber so leicht lässt Pferdinand
sich nicht unterkriegen, auch wenn die nächste Katastrophe ins Haus steht. Bei
einem schweren Sturm neigt sich ein alter Baum gefährlich nah zum Dach des
alten Hauses von Opa und Oma Hoppe. Pferdinand stürmt ins Haus und weckt die
Bewohner, damit sie sich in Sicherheit bringen können, ehe der Baum stürzt.
Emmy ist wahnsinnig stolz auf ihren heldenhaften Freund, doch wie sollen Opa
und Oma Hoppe von ihre Rente die Dachreparatur bezahlen?
Ein Spendenritt soll die finanzielle Not lindern und
Pferdinand darf an den Start. Kann er zeigen, daß in ihm nicht nur ein Held
sondern auch ein Galopper steckt?
Wieder einmal haben uns (P)ferdinand und Boris Aljinovic
verzaubert. Da wir aber auch die Vertonungen der Haferhorde von Bürger Lars Dietrich
toll finden, ist die Autorin Suza Kolb, die meine Töchter schon auf der
Leipziger Buchmesse verzaubert hat, wohl auch mitverantwortlich für diese
Begeisterung. Denn kaum war (P)ferdinand bei uns eingetroffen, lief er schon im
CD-Spieler.
Wir lieben diesen Mix aus Witz und tierischen Abenteuern,
gelesen von Stimmen die den Ohren schmeicheln.
(P)Ferdinand steht so kurz vor der Erfüllung seines aller
größten Traumes und dennoch macht sich der arrogante Hengst Pitt über ihn
lustig! Dass der das überhaupt wagt, immerhin hat Pferdinand ihn schon zweimal
gerettet! Aber auch bei Tieren ist es wie bei Menschen, bisweilen sind einige
ganz schön eingebildet und arrogant, die eigentlich keinen Grund dazu haben.
Die wirklich tollen, wie Pferdinand, sind zum Glück zu liebenswürdig um
selbstgefällig zu werden. Wir hatten da echt Mitleid mit Pferdinand, der sich
so anstrengt und arbeitet, um seinen Traum wahr werden zu lassen und wird für
etwas ausgelacht, für das er nichts kann: seine Abstammung. Mit Pferdinand können
Kinder sehr gut verstehen lernen, daß sich niemand aussucht wie und als was er
geboren wird, aber für sein Verhalten ist jeder selbst verantwortlich. So ist
Pferdinand nicht nur ein tolles Abenteuer mit echten Gefahren und einem
spannenden Rennen, nein, es ist ein wunderbares Lehrstück zum Thema Toleranz
und Anstand, ohne daß es den Kindern wirklich bewußt ist. Aber wer sich so
herrlich über den unfairen Pitt aufregen kann, wie meine Töchter, der hat die
Lektion wohl doch verstanden – so ganz ohne erhobenen Zeigefinger.
Immer wieder für einen Lacher gut, ist das Duo aus
Pferdinand und seinem besten Freund Paule, dem Ziegenbock. Zusammen sind sie
unschlagbar und ihre Sicht der Welt ist wirklich erfrischend. Aber auch der Zusammenhalt mit Emmy, Pferdinands
Zweibeinerfreundin und die Solidarität der Nachbarn mit dem schwer gebeutelten
Hoppe-Hof ist wirklich nicht nur vorbildlich, sondern auch sehr schön
anzuhören.
Wir können diesen Band und eigentlich die ganze Reihe nur
aus vollem Herzen empfehlen, vielen lieben Dank für dieses ersehnte
Rezensionsexemplar.
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