Montag, 13. Januar 2020

Cornibus & Co.: Ein Hausdämon packt aus! Jochen Till Illustration Raimund Frey, LOEWE WOW



Cornibus & Co.: Ein Hausdämon packt aus! Jochen Till Illustration Raimund Frey, LOEWE WOW

Der Chef tobt, es ist 7 h abends und er freut sich auf einen chilligen Abend mit seinem Keinhorn vor dem Gernseher, aber dann muss er entdecken, dass Steven, sein Supertüftler ihm einen ganzen Haufen Nazis auf dem Schreibtisch im Posteingang gelassen hat. Wohin bloß mit ihnen? Cornibus, der beste Freund von Luzifer Junior, seines Zeichens Hausdämon hat gerade einen Auftritt in einer neuen Dokumentarsendung bei RTHell: Dort wird nun offiziell der Frage nachgegangen: Was sind Hausdämonen? Was machen sie so? Was können sie so? Wo kommen sie eigentlich her? Cornibus steht dem Moderator mit Rat und Schleim zur Seite, da wird live geforscht!

Diese Reihe richtet sich an die neue Generation, die besser gucken als lesen kann, oder eben einfach keine Lust hat zu lesen, weil man doch ansonsten viel mehr entdecken kann. Ja, dieser Band ist wirklich ein Band bei dem die Augen viel zu entdecken haben in den Illustrationen von Raimund Frey Der Bildanteil ist sehr hoch, deutlich höher als bei Comicromanen, wobei ich die Illustrationen deutlich ausgereifter finde, als sonst in Kindercomics.

Wer meint, dieses Buch könnten doch schon jüngere Kinder lesen, es hat ja nicht viel Text, der irrt sich. Ja, die Textmenge können auch Jüngere meistern, aber den Humor werden sie nicht verstehen und auch nicht alle Begriffe kennen. Ich habe mit meiner Tochter gekuschelt während des Lesens und kam nur mäßig mit meinem Buch voran, weil dann immer Fragen kamen wie: „Mama, was ist ein Salzsäurepool?“ und dann diskutierte sie mit mir die Vorzüge der Hölle, in der man ja auch ein Salzsäurebad riskieren könne. Das ist aber nur eines von mehreren Beispielen. Es gibt ja noch drei andere Graphic-Novels aus der Reihe, die man z.T. Auch mit jüngeren Kindern lesen kann, die z.B. noch nie etwas von DNA gehört haben. (ja, wer die Evolution anzweifelt, wird an diesem Buch auch keine Freude haben, greift aber auch ansonsten eher nicht zu Büchern über Hausdämonen). Wie in der Buchreihe wird auch hier mit bekannten Begriffen gespielt, so wie dem Gernseher, oder dem Glühschrank. Auch sonst kommen der Wortwitz und die Ironie nicht zu kurz. Stilistisch wird bei den Fernsehaufzeichnungen der reißerische Stil von Sensationsfernsehen nachgeahmt und auch an Werbeeinblendungen der verblödenden Art nicht gespart. Tja, in der Hölle geht es bisweilen nicht viel anders zu...

Meine 3 Testleserinnen sind sehr unterschiedlich. Die Große liest mäßig gerne, aber Luzifer Junior und Scary Harry liest sie freiwillig. Elena liest sehr viel, auch Luzifer Junior. Franziska kann gut lesen, verbirgt es aber, indem sie nur sporadisch tut, wenn sie irgendetwas unbedingt wissen will. Meistens ist es ihr zu viel Arbeit, weshalb sie Comics und Bilderbücher bevorzugt. Sprich, sie ist voll die Zielgruppe! Nun weiß ich endlich, dass meine Töchter keine Lesemuffel, sondern nur digital natives sind. Ja, es liest sich sehr schnell, aber ich bin ja über alles froh, was sie lesen. Denn Lesen lernen reicht nicht, man muss es auch üben, um es nicht einrosten zu lassen. Dabei hilft immer ungemein, wenn Bücher einfach optische Blickfänge sind und nicht zu umfangreich. Das ist bei meinen ein Knock-out-Kriterium: keine Bilder, viele Seiten, kleine Schrift und/oder Zeilenabstände: „Mama, das musst Du vorlesen“. Das ist hier alles kein Problem, das stand für die Kinder sofort außer Frage, das sie dieses Buch gerade mal eben so lesen. Unser Besuch sogar mal gerade eben, während meine Tochter ihre Inliner & Co. zusammensuchte.

Kommentar Johanna (12): Ah, jetzt weiß ich endlich wo die Hausdämonen, herkommen, das war witzig! Die DNA-Stränge waren irre. Das liest sich ja voll schnell, das kann man auch mehrfach lesen.

Kommentar Elena (Leseratte, mag eigentlich keine Comics) (11): Das ist voll cool, total witzig. Kurz und knackig, das kann man auch gut mehrmals lesen!

Kommentar Franziska (10): Das ist richtig witzig. Jetzt weiß ich auch endlich wie das Einhorn, äh Keinhorn von Luzies Vater heißt. Aber das macht doch nicht mäh, das ist doch kein Schaf! (ob sie vielleicht doch schon mal einem Keinhorn begegnet ist? Anmerkung der Mutter). Am Besten fand ich aber den Anfang, mit dem Ruf nach Steven. Steven ist klasse. (Ob der auch noch mal eine eigene Reihe bekommen wird, ist hier nicht bekannt).

Eine neuer Konzeptauftakt, der Leser wie Lesemuffel anspricht. Dabei ist die Wortwahl nicht zimperlich sprich, sprachlich werden die Kinder schon gefordert, indem einige Wörter oder Themen des Nachdenkens oder Nachfragens erfordern. Es ist ein Comic in Buchform, aber ohne viele kleine Bilder mit Sprechblasen pro Seite. Die Gestaltung ist hier großflächiger. Eine tolle altersgerechte Alternative für meine Bilderbuchleserin. Sie hat von den 3 Kindern am längsten gebraucht, dafür sind ihr auch alle visuellen Feinheiten aufgefallen: „Mama, was soll das auf der Unterhose heißen?“. Tja, „Hells Bells“ kam noch nicht im Unterricht vor, da haben wir mal einen kleinen Exkurs gemacht... (grinsendes Kopfschütteln: „Männer sind komisch“ - das denken die über Frauen sicherlich auch...).

Fazit der Mädels: Wirklich cool, wann gibt es mehr davon? Schwierig, ihr durftet es ja vor dem Erscheinen lesen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei LOWE WOW! Und Lovelybooks für die Buchverlosung!

2 Kommentare:

  1. Hey =)

    Was für eine coole Rezension, ich musste so lachen =). Hells Bells! ^^.
    Ich denke das Buch wird auch bei uns einziehen. Zum einen sind wir totale Luzifer Junior Fans und zum anderen, interessiert mich das neue Format brennend.

    LG
    Anja

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  2. Ja, das kann ich verstehen. Die Kinder fanden es total witzig, einige zusätzliche Gags sind dann die Schmankerl für die Eltern, die fallen den Kindern meistens noch nicht mal auf ;) Viele liebe Grüße Dani

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