Dog Man und Cat Kid, Dav Pilkey, Adrian Verlag
Dies ist bereits das 4. Superhelden-Abenteuer von Dog Man! Die Dog
Man Comics haben eine Rahmenhandlung: Harold und George, beide Schüler der 5.
Klasse und gelangweilt vom Unterricht. In der Schule bekommen sie ständig
Klassiker der Amerikanischen Literatur vorgesetzt, mit denen sie nichts
anfangen können, außer dass es eigentlich nur um den Kampf von Gut gegen Böse
geht, wie auch bei John Steinbecks „Jenseits von Eden“. Sie können das viel
besser, drum entwerfen sie in ihrer Freizeit ihre eigenen Graphic Novels über
den Kampf von Gut gegen Böse, oder ganz konkret, von Dog Man gegen den bösen
Kater Pitey. Pitey will nun endlich die Herrschaft an sich reißen. Um Dog Man
auszutricksen, hat er sich selbst geklont und seinen Kätzchenklon bei Dog Man
eingeschleust. Von ganz Nahem soll nun ein neuer Bösewicht heranwachsen und Dog
Man das Handwerk legen. Doch so ganz geht der Plan nicht auf. Der kleine Pitey
ist zwar total clever und arbeitet ganz geschickt am Roboter 80 HD, aber er ist
ein ganz netter. Dennoch soll er Dog Man nicht mit zur Arbeit begleiten, als
Chef ihn sofort aufs Polizeirevier zitiert. Schnell engagiert dieser einen
Katzensitter für den Kleinen, hinter dem sich kein anderer verbirgt, als der
verkleidete Bösewicht Pitey. Chef erzählt stolz, dass ein Dog Man Film
produziert wird und er als Superheld sollte als Berater dabei sein. Doch so ein
Superheld am Filmset kann für ganz schön Chaos sorgen, vor allem, wenn der Bösewicht
ihm auf dem Fuß folgt.
Meine Tochter fand es sehr lustig und besonders die Flipporama
„Daumenkinos“ haben ihr großen Spaß gemacht. Sie hat das Buch sehr schnell
durchgelesen, meinte aber auch, dass sie es etwas brutal fände. Das bezieht
sich wohl auch darauf, dass ich meinen Kindern einen Comicroman den ich als
Rezensionsexemplar hatte, nicht gab, weil ich ihn gewaltverherrlichend fand.
Hier hält es sich für meinen Geschmack im üblichen
Superhelden-Kinder-Geschichte Rahmen. Klar, die Guten müssen den Bösen das
Handwerk legen, da fliegen schon mal die Fetzen, aber Dog Man und seine Freunde
gehen mit Köpfchen und bisweilen Handtasche vor, wenden aber keine unnötige
Gewalt an, d.h. es handelt sich stets um Verteidigungshandlungen, niemand
greift hier aus Langeweile zu Gewalt und schon gar nicht zu Waffen. Das finde
ich gerade in Kinderbüchern unverantwortlich, wobei ich es durchaus
verantworten kann, meine Tochter diese Reihe lesen zu lassen.
Besonders witzig fand meine Tochter den Roboter 80 HD, der vom
Bösewicht seinem Klon mit fiesen Hintergedanken mitgegeben wurde. Doch
Kleinpetey verbessert ihn und schraubt ständig an ihm herum, mit für die Leser
ungeahnten Folgen. Natürlich geschieht dies alles nicht im Sinne des
Superschurken.
Die Geschichte ist lustig, mit vielen Pleiten, Pech und Pannen,
wie dies auch in der Zeichentrickwelt gerne geschieht, mit Hund und Kätzchen
als Pannenhelden. Dog Man ist in den USA ein riesiger Erfolg, der Kindermassen
erreicht und fürs Lesen begeistert. Meine Tochter ist auch eher lesemuffelig
und wenn sie sich mal dran gesetzt hat, ging es sehr schnell. In einigen der
Sprechblasen stand ja auch allenfalls ein Laut. Der Illustrationsstil ist
allerdings recht schlicht, soll er ja von 2 Kindern geschrieben worden sein. Ganz
süß, aber ich denke, wäre es etwas ausgefeilter, hätte meine Tochter vielleicht
häufiger Lust gehabt, das Buch zur Hand zu nehmen. Sobald sie zu Lesen anfing,
hörte sie aber nicht mehr auf...
Dog man richtet sich vornehmlich an Jungen, die ja noch weniger
lesen als Mädchen, macht aber wie gesagt auch Mädchen Spaß. In Dog Mans Team
sind zudem noch Chef und die Journalistin Sarah Hatof, die gerne schon mal
Handtasche schwingend eingreift. Außerdem tritt in dieser Folge noch eine super
erfolgreiche Schauspielerin auf, die die Rollenclichés bedient und nicht zur
starken Frauenfigur geeignet ist. Daran könnte Dav Pilkey noch arbeiten.
Insgesamt macht es aber Spaß und die Fliporamas sind wirklich eine
tolle Idee, die meine Tochter wirklich begeistert hat. Für Lesemuffel gut
geeignet, um die Abneigung vor Büchern zu verlieren.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Buchcontact und dem Adrian
Verlag für diesen kurzweiligen Comicspaß.
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