Gewinnspiel: Lasst uns tot und munter sein – Ein Weihnachtskrimi, Elke
Pistor, Emons Verlag
Der erfolgsverwöhnte angestellte Immobilienmakler Korbinian Löffelholz aus
Köln wird zu einer Besprechung in der Firma einbestellt. In Erwartung wichtiger
Projekte ist er in Eile und wird von einem Hund verfolgt, der dann auch noch
angefahren wird. Von nun an soll er sich
um ihm kümmern. Um nicht noch später zu kommen nimmt er ihn mit in die Firma.
Dort kommt es für den Einzelgänger Ende Vierzig zu einer noch unangenehmeren
Überraschung. Statt des vielversprechenden Großprojektes, soll er eine
unwirtschaftliche Jugendstilvilla des Seniors, im Nirwana verkaufen und sofort
aufbrechen, um alles mit den Mieter zu klären. Unwirsch fährt er mit dem
Streuner in seinem Elektrocityflitzer mit Sommerreifen los und wird vor Ort von
einem heftigen Wintereinbruch überrascht. Auch die Villa kann er nicht finden,
dafür die alte, etwas esoterische Elisabeth von Petersen, die ihm eine Übernachtungsmöglichkeit
anbietet. Die lehnt er dankend ab. Doch der Mieter der Villa stellt sich als
ein gemeinnütziger Jugendtreff heraus, dessen Leiter nicht vorhat zu räumen und
ihn herauswirft. Er nimmt Elisabeths Angebot an und geht erst mal in die Pizzaria
Essen. Morgens wacht er auf, blutverkrustet, mit einem fetten Kater, einem
hungrigen Hund und einem völligen Blackout. Beim Frühstück erfährt er, dass der
Jugendtreffleiter getötet wurde. Ist er ein Mörder?
Korbinian Löffelholz ist ein Egozentriker wie er im Buche steht. Total
unsympathisch, im Gegensatz zu dem streunenden Hund. Er ist so unsympathisch,
dass ich ihn gleich interessant fand. Ein Krimiheld, der so offensichtlich
abstoßend sein soll, das verspricht doch mal eine sehr eigene, andersartige Geschichte
zu werden. So geht es auch nicht nur um den Tod von Jugendtreffleiter Sören
Schulz, der ebenfalls sehr eigen war und daher sicher nicht everybody's
darling, sondern auch um die Menschwerdung von Korbinian. Dieser trifft auf
zwei starke Frauen, die ihm Raum geben ohne zu fordern, zu urteilen oder zu
richten. Das bringt ihn selbst ins Grübeln. Elisabeth ist echt eine Marke, aber
auch wenn sie sehr schräg ist, mochte ich sie und ihre Vorliebe für
„Glücksworte“ also Wörter in allen möglichen Sprachen, die einfach glücklich
machen oder glückliche Gefühle oder Zustände ausdrücken, auf Anhieb. Ihre
eigenwillig Menschlichkeit ist ebenso herzerfrischend, wie Sozialpädagogin
Rike, die versucht die hormonausdünstenden Jugendlichen des Dorfes in einem
Weihnachtsmusical zu vereinen. Es sind aber leider nicht alle gleich
musikalisch begabt und die Vorstellungen von dem Endergebnis weichen z.T. sehr
weit voneinander ab... Während man Korbinian bei der Tätersuche und der
Ermittlung diverser Motive folgt, lernt man die Dörfler immer besser kennen und
staunt, wie viele Feinde ein Einzelner in so einem kleinen Dorf haben mag. Der
Fokus liegt aber nicht immer auf der Mordermittlung, sondern manchmal mehr auf
Korbinians Weg zu seinem eigenen ich. Das finde ich nicht weiter störend, es
ist ja ein Weihnachtskrimi. Der Täter ist mir zwar beim Lesen mal durch den
Kopf geschossen, aber mir ist kein stichhaltiges Motiv eingefallen. Aber keine
Sorge, am Ende klärt sich alles logisch auf und fügt sich zur vollen
Zufriedenheit der Leser. Naja, bis auf die strafrechtliche Würdigung der
begangenen Taten, die sehe ich mal wieder anders ;)
Den Schreibstil fand ich sehr vergnüglich, mit einem Augenzwinkern, sich
selbst und seine Protagonisten mit bisweilen absurden Namen, nicht ganz so
ernst nehmend. Auch wenn es an manchen Stellen etwas übertrieben sein mag, war
es mir nie zu viel und nie zu klamaukig, was bei Krimikomödien gerne mal
passiert. Für mich sehr wohltemperiert, bei den eisigen Temperaturen in diesem
Ort der eigentlich überall im Sauerland, Eifel, Hunsrück, Westerwald,
Teutoburger Wald sein könnte, war es ein Genuss im Warmen zu sitzen und zu
lesen.... Die Einblicke in die Gesangstechniken fand ich auch sehr interessant,
auch wenn sie aus mir noch keinen großen Sänger machen.
Ich hatte wirklich meine Freunde beim Lesen und konnte am Ende glücklich
mit Korbinian den Buchdeckel schließen.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Emons Verlag für mein
Rezensionsexemplar von der FBM19 und das Bloggermitsingkonzert mit Elke Pistor.
Gewinnspiel:
Da mich Elisabeth von Petersen mit ihrem kleinsten Weihnachtsmarkt auf dem
sie Glückworte und geliebte Bücher verschenken möchte, sehr beeindruckt hat,
verlose ich mein Rezensionsexemplar.
Was Ihr hier tun müsst? 1, Folgt meinem Blog und 2. verratet mir bis zum
7.12.19 um 23.59 h welches Euer liebstes Weihnachtslied ist.
Es entscheidet wie immer das Los, der Gewinn kann nicht ausgezahlt werden
und das Buch wurde 1 mal gelesen und sehr pfleglich behandelt, es hat keinerlei
Leserillen. Ich verschicke es überall innerhalb von Deutschland, nicht jedoch
ins Ausland.
Viel Spaß und viel Glück!
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