Mörderische Buchmesse 2019 – Krimiblogger auf der FBM19
Mein Tag auf der Messe startete damit, daß ich mir erst mal einen Überblick
über die Messe verschafft habe, um zu meinen Terminen auch ja pünktlich zu
kommen. Dabei habe ich dann gleich mal meine Blogger-Freundin Sonja Wagner aka
Wildpony oder books & shoes getroffen. Gemeinsam haben wir schon am am
Gmeiner-Stand gestöbert, ehe wir uns in Halle 4.1 zum Bloggertreffen des Conte
Verlags mit dem Verlagsteam und Autorin und Schauspielerin Isabella Archan
getroffen haben. Neben den Salzburger-Schoko-Leckerlis bekamen wir den neuen
Fall von Inspektorin Willa Stark „Ein reines Wesen“ in gedruckter Form und mit
Widmung. Aber natürlich konnten wir auch alle miteinander quatschen.... und
haben dabei erfahren, daß Isabella auch mal das Gretchen in Goethes Faust
spielte und dabei Tatort Kommissar Harald Krassnitzer küsste... Dank ihrer
Theaterengagements hat es sie nicht nur nach Wien, sondern auch ins Saarland
verschlagen, so wie auch ihre Inspektorin Willa Stark, und letztendlich ins
schöne Rheinland nach Köln. Isabella verströmte eine überbordende Energie und
Omnipräsenz, so ist sie mir auch nachdem wir die Kurzgeschichte zur Blogtour erhalten
haben, immer wieder begegnet (ja freitags war das noch möglich!).
So schwirrte sie auch am Stand des Emons Verlags (bei dem ihre mörderischen
Reihen um Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff in Köln und die MörderMitzi in den
Alpen erscheinen) herum, der sich dieses Jahr gedacht hat, warum kleckern? Und
gleich mehrere Bloggerhighlights servierte und nicht nur das: Es gab auch echt
„kölsches Wasser“ aus Pfandflaschen zum Wecken unserer Lebensgeister, damit wir
nach so viel Mord und Totschlag uns ganz lebendig fühlen konnten. Bei den
vielen sympathischen Krimiautoren war das aber eigentlich kein Problem.
Ehrlich, Krimiautoren sind wahrscheinlich deswegen so umgänglich, weil sie all
ihre finsteren Gedanken zu Papier bringen, statt sie an ihren Mitmenschen auszulassen!
Wobei ich da Thriller-Autorinnen gerne mit einschließen will.
Sowohl Myriane Angelowski (links), die ihren Thriller „Porzellankind“
präsentierte, als auch die Mutter der iCats Kerstin Fielstedde (rechts), die mit
„Katerminator“ den zweiten Katzenfall nach „Kamikatze“ (als Hörspiel übrigens
preisgekrönt) präsentierte, mal mit Katzenkopf, mal ohne. Nun habe ich einen
wunderschönen iCats-Sticker und überlege verzweifelt, welcher Ort denn seiner
würdig wäre. Ich bin ja mal sehr gespannt, ob Katerminator auch so schwarzhumorig
und nervenaufreibend wie sein Vorgänger ist! Myriane Angelowski ist bislang vor
allem für ihre Köln-Krimis bekannt. Da sie Sozialarbeit studierte und als
Referentin für Gewaltfragen tätig war, kann man sich bei ihren Büchern auf
nervenaufreibende Fälle gefasst machen.
Während ich auf das nächste Highlight wartete entdeckte ich am benachbarten
Stand des 360 Grad Verlages das Dreamteam für den Kriminachwuchs Antje
Szillat und Jan Birck (links), die junge Lesemuffel mit den witzigen
Flätscher Krimis mit Spaß ans Lesen heranführen und nun auch mit „Henning – Ein
Elch reist ins Glück“ ein altersloses Gute-Laune-Glücklich-mach-Buch beim dtv Verlag erschaffen haben.
Etwas später folgte der Austrian Writers Club mit Bernhard Hofer, Michaela
Kastel (rechts) und Andrea Nagele (rechts), die sich gegenseitig „interviewten“ und so
ihre Arbeit, ihre Schreibweise und ihre Motivation präsentierten.
Bernhard Hofer (links) fühlte sich schon immer zum Autor berufen und sprach immer
von seinem großen Roman, bis es seiner Frau zu bunt wurde und sie ihn zum
Berufswechsel drängte. Seither lebt er was er ist, und seine Töchter kennen
ganz genau sein „Schriftstellergesicht“ wenn ihn mal wieder eine Idee
überkommt, die unbedingt zu Papier gebracht werden will. Auch wenn er
inzwischen mit seiner Familie in Potsdam lebt, spielen seine Romane in seiner
Heimat in den Bergen. Diesmal wurde „Tannenfall: der erste Schnee“ vorgestellt,
Fortsetzung des Alpenkrimis „Tannenfall“. Die Reihe wird das Schicksal von vier
Frauen in der beklemmenden Enge eines Alpenorts entwickeln.
Michaela Kastner ist seit ihrem Erstlingswerk „So dunkel der Wald“ für das
sie den Viktor Crime Award erhielt, der neue österreichische Shootingstar. Ihre
düsteren Fantasien entwickelt sie ganz alleine in ihrem stillen Kämmerlein,
ohne eigene negative Erfahrungen. Sie spielt in ihrem Hirn die Szenarien durch,
was wäre wenn... So sind auch die finsteren Szenarien und beklemmenden Gefühle
in „Worüber wir schweigen“ reine Fiktion. Derweil erfüllt sie sich einen Traum
und schreibt ein Jugendbuch in dem die Liebe keine Leichen braucht!
Durch Andrea Nageles „Tod in den Karawanken“ habe ich damals gelernt, wie
lange und schwierig und mit wie vielen Nebenwirkungen und körperlichen
Entzugserscheinungen ein Alkoholentzug begleitet wird. Bislang habe ich immer
nur so tolle Erfahrungsberichte von Mandanten gehabt wie „Wissen sie Frau
Bross, mit dem Heroin auf zuhören, ist schwieriger als das Rauchen bleiben zu
lassen“ woran ich nie gezweifelt habe ;) Diese nahezu körperlich erlebbaren
Entzugssymptome von Kommissar Rosner, sind bei mir nicht nur unvergessen,
sondern in meinem Verständnis für meine nicht immer perfekten Mitmenschen sehr
hilfreich. Als erfahrene Psychotherapeutin kann sie unglaublich eindrucksvolle
berufliche Erfahrungen in ihre psychologischen Krimis einfließen lassen, ohne
die Erfahrungen alle selbst zuvor gemacht zu haben. Sehr beeindruckend, daher
freue ich mich schon sehr auf „Grado im Sturm“. Andrea Nagele legt in
Klagenfurt am Wörthersee, wo sie auch praktiziert und hat auch eine Wohnung in
Grado. Kein Wunder also, daß es an beiden Orten Krimireihen von ihr spielen, da
sie sich dort Inspiration sucht. Upsi, sie hat auch angemerkt, daß gut und
gerne die anwesenden Blogger einige ihrer Merkmale in einem der nächsten Bücher
wiederfinden könnten. Aber bitte nicht an der Leiche ;)
Was alle drei verbindet, ist die Bedeutung, die das oft schneereiche
österreichische Wetter für sie und ihr Werk hat, allen voran der Niederschlag,
auch als Schnee! So trägt die Grado-Reihe von Andrea Nagele auch gleich die
unterschiedlichsten Wetterphänomene im Titel. Außerdem räumen sie freimütig
ein, daß sie in ihren Schreibphasen ganz schön ungesellig werden, wofür ihre
Freunde nicht immer so viel Verständnis haben. Uff, das war auf der Messe
völlig anders!
Auch völlig anders, war das Bloggertreffen mit der gut gelaunten Elke
Pistor! Diese ließ uns nicht nach ihrer Pfeife tanzen, sondern nach ihrer
elektrischen Zahnbürste summen! Klar, Weihnachten
naht, da muss man die Stimmbänder ölen und schon mal ein wenig im Blogger-Chor
„Lasst uns tot und munter sein“ einüben! Den Film zu diesem Event (natürlich
mit Ton!) könnt Ihr auf Instagram unter ursuladanielamaria bewundern! Auf
diesen vergnüglichen Weihnachtskrimi freue ich mich jetzt schon!
Ganz klar, es war kriminell gut auf der Messe! Demnächst werden also jede
Menge Krimirezensionen folgen!
Toll geschrieben!
AntwortenLöschenEs hat viel Spaß gemacht und ich freue mich dich nächstes Jahr dort wieder zu treffen!
Liebe Grüße vom Wildpony ��