Dienstag, 16. April 2019

Tom Gates (15) – Monster? Welches Monster? Liz Pichon, Schneiderbuch Egmont



Tom Gates (15) – Monster? Welches Monster? Liz Pichon, Schneiderbuch Egmont

Tom ist aufgeregt, in Oakfield findet ein Rockfestival statt, da will er unbedingt hin! Seine große Schwester Delia, will das auf gar keinen Fall, da sie mit ihren Freunden hingehen möchte, ohne ihren peinlichen kleinen Bruder zu treffen. Auch Toms Vater ist Feuer und Flamme, doch die Mutter bremst den Plan total aus. Fast alle aus seiner Klasse gehen hin, nur seine Mutter will sich nicht erweichen lassen. Dafür kündigt der nette Klassenlehrer Mr. Fullerman an, daß er eine Woche auf Fortbildung geht und dafür Miss Kies als Vertretung käme. Amy weiß jetzt schon, daß sie sehr streng sein soll! Außerdem stehen das Vorsprechen für die neue Schulaufführung an und Marcus Lunchpaket mit den leckeren Würstchen in Blätterteig scheint auf mysteriöse Weise zu verschwinden. Er nimmt die Ermittlungen auf, während Tom, Derek und Amy sich über die jüngeren Kinder ärgern, die ihnen derzeit immer und überall zuvor zu kommen scheinen. Na und? Da kreieren Tom und Derek einfach einen neuen Pausentrend!

Tom Gates ist ein Comicroman ab 9 Jahren und auch diesmal geht es wieder sehr turbolent zu, genauestens protokolliert und aufgezeichnet von Tom persönlich. D.h. es sind wieder jede Menge lustiger Kritzeleien und Zeichnungen im unverkennbaren Tom-Style vorhanden, diesmal aber ohne Aufforderungen, mit ins Buch zu kritzeln. Dafür wird aber das Pausenspiel Champion erklärt und das neue Monsterspiel vorgestellt, daß wir zu Hause auch gleich mal getestet haben, denn Straßenkreide haben wir zum Glück immer genug! Das ist ein echter Pluspunkt dieses Bandes, so wie der letzte Band zum Selberkritzeln aufforderte, fordert dieser die spielerische Kreativität heraus. Raus aus dem Hof und Bewegen oder Malen, nicht nur zu Hause vor dem Computer oder Handy sitzen (haben Tom und Co. gar nicht).

Leider finde ich diesen Band zwar amüsant, aber nicht ganz so lustig, wie den 14. Band, wohl auch, da ich ihn vorhersehbarer finde. Allerdings stelle ich immer wieder fest, daß Situationen, die ich vorhersehbar finde, Kinder total überraschen! Aufregend und kurzweilig ist er aber schon. Und die Monster? Die gibt es auch, in mehrfacher Hinsicht, versprochen! Es soll aber ja nicht zu viel verraten werden.
Tom Gates lebt in England und in diesem Band merkt man schon etwas die Unterschiede im Schulsystem mit klasseweise aufbewahrten Lunchpaketen für die Mittagspause und dem Nachmittagsunterricht in der 5. Klasse. Aber es ist gut verständlich und auch für deutsche Schüler nachvollziehbar.
 
In Toms Klasse gehen so ziemlich ähnlichen Schülertypen, wie bei jedem Kind dieses Alters auch. Auch die Zankereien mit Schwester Delia haben einen hohen Wiedererkennungswert für alle die keine Einzelkinder sind. Die Geschichte ist rasant und es passiert immer etwas total chaotisches, da Tom und Derek so ihre eigenen Pläne haben, die sich nicht immer mit denen der Schulordnung oder denen von Schwester Delia oder den Eltern decken. Dabei machen sie aber nie etwas wirklich schlimmes, sie sind einfach ganz normale Jungs. Das macht diese Geschichten auch so witzig. Es ist der ganz normale Wahnsinn, aber die Fettnäpfe treffen Tom und nicht den Lesemuffel, der dank des Comicromans seine Abneigung gegenüber Büchern zur Seite legt. Dieses Buch hat vor allem einen hohen Spaßfaktor, es regt an und amüsiert. Der Literaturnobelpreis kann warten. Gerade durch den hohen Grafikanteil liest es sich ruckzuck und auch der letzte Lesemuffel wird es an einem Tag schaffen, denn es stehen immer die spannenden Fragen an: Kommt Tom doch noch irgendwie aufs Festival und wer stiehlt Marcus-Schulessen und spukt in der Schule? 

Liz Pichon hat wie Tom Gates, schon immer und überall gerne gezeichnet oder auch, wie ihre Mutter es nannte „riesige Sauereien veranstaltet“. Ihre Bilderbücher wurden mehrfach ausgezeichnet, im Gegensatz zu von ihr entworfenen Plattencovern. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren 3 Kindern in Brighton (und ich wette, daß ein Sohn und eine ältere Tochter auch darunter sind!). 


Ein großer Spaß nicht nur für Jungs, ab 9 Jahren!

Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses kurzweilige Rezensionsexemplar beim Schneiderbuch Egmont Verlag.

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