Zombert und die Zahnfee Pupsinella, Kai Pannen, Tulipan Verlag
Zombert, der kleine Zombie, der seine Arme, Beine, Kopf und Nase abnehmen
kann, ist gerade in seiner Gruft und jongliert. Da fliegen schon mal die
Gliedmaßen, als sein Freund Konrad zu Besuch kommt. Der hat gerade einen
Wackelzahn, der trotz aller Bemühungen von Konrad, einfach nicht ausfallen
will. Kein Problem für Zombert und seine Zahnziehmaschine! Die hilft sofort und
schon taucht ein kleines stinkendes Etwas auf: Zahnfee Pupsinella! Die ist
eigentlich eine Rosenfee, aber weil sie unerlaubten Schabernack getrieben hat,
muss sie nun Milchzähne einsammeln. Mit Konrads verlorenem Zahn, ist ihr Beutel
nun aber so schwer, daß sie nicht mehr fliegen kann. Was nun? Die zwei können
sie nicht riechen und wollen sie nur loswerden!
Nein, keine Sorgen, hier geht es nicht um Feenmobbing, es ist einfach eine
sehr lustige Leseanfängergeschichte, die mit alten Klischees aufräumt! Die
Zahnfee ist nicht niedlich, sie stinkt, weil sie ständig pupsen muss. So sehr,
daß es noch nicht mal ein kleiner Zombie erträgt! Pupsinella ist natürlich rosa
und niedlich, aber sie müffelt eben auch und findet Konrad zu alt für Geschenke
von der Zahnfee! (hihi, ein tolles Argument für die Eltern, sollten sie mal
eins vergessen haben. Steht ja sogar im Buch, dann muß es ja auch stimmen!)
Leider ist Pupsinella nicht so lustig, wie Fußballspiele oder Verstecken auf
dem Friedhof. Da müssen die zwei mal ganz kräftig nachdenken, was sie da machen
können. Hier kommen nun auch die übrigen üblichen Zombert Mitspieler zum Zug.
Papagei Plapperkai und Hund Waldi machen sich gemeinsam mit ihnen auf zum
Friedhofswächter Ignaz, möglichst weit weg mit den Püpsen von Zomberts
Gruft....
Meine Tochter liest auch mit 9 Jahren total gerne Zombert, dann aber in
einem Rutsch, auch wenn diese Leseanfängergeschichte in mehrere Kapitel
unterteilt ist, damit die Anfänger nicht überfordert werden. Wer aber schon gut
lesen kann, kann natürlich auch mal ganz schnell ein ganzes Buch lesen. Die
Geschichte ist wirklich lustig. Sie greift altbekannte Kindermythen und
Gruselgeschichten (klar, ein Zombie) auf und stellt die Klischees mal locker
flockig auf den Kopf! Eine rosa pupsende Fee, die für eine dicke Libelle
gehalten wird... Solche Scherze lieben Kinder, da merkt man vor lauter Kichern
gar nicht, daß man ja immer weiterliest und empfindet es gar nicht so
anstrengend. Klar, daß auf Anglizismen und wirklich schwierige Wörter hier
verzichtet wird. Dennoch klingt es sprachlich nicht platt, sondern kindgerecht.
Dieses Buch ist durchgängig farbig illustriert und zwar auf jeder Seite! Dabei
sind die Bilder nicht nur farbig sondern auch fröhlich und bisweilen witzig,
wenn z.B. Zombert beim Jonglieren aus Versehen seine Arme mit durch die Luft
wirbelt oder die Zahnfee die Luft in der Gruft vernebelt. Plapperkai reisst
wieder reimende Scherze, die nicht nur Spass machen, sondern auch das
Sprachgefühl schulen. Dabei ist die Schrift schöne deutliche Fibelschrift in
einem größeren Schrifttypus und mit nur wenig Textanteil pro Seite. So bleibt
schon viel Raum für die herrlichen Illustrationen des Autors, der Malerei und
Film in Köln studierte. Heute arbeitet er als Autor, Illustrator und
Trickfilmer. Wem Zombert gefällt, es aber zu kurz findet, dem legen wir gerne
die Reihe um Spinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisi ans Herz, beginnend mit
„Du spinnst wohl!“.
Ach so, auch wenn hier eine rosa Zahnfee mitspielt, es ist kein
Mädchenbuch, sondern definitiv für beide, aber wenn schon, dann eher Jungs als
Mädchen, denn die Fee ist alles andere als kitschig süß ;) Dies ist bereits das
3. Zombert-Abenteuer, aber durchaus auch eigenständig lesbar.
Eine ganz tolle Reihe für Leseanfänger, auf die sich meine lesemuffelige
jüngste Tochter immer wieder bei jedem neuen Band stürzt. Dicke Leseempfehlung
von der Jüngsten mit 5 Sternen.
Wir bedanken und ganz herzlich beim Tulipan Verlag, für dieses heißgeliebte
Rezensionsexemplar.
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