Freitag, 2. November 2018

Wir Buddenbergs (2): Das Geheimnis vor der Tür, Antje Herden, Florentine Prechtel, KJB



Wir Buddenbergs (2): Das Geheimnis vor der Tür, Antje Herden, Florentine Prechtel, KJB

Familie Buddenberg ist eine charmant-trubelige Gemeinschaft, die in der großen alten Villa von Opipi, Mamas Vater lebt und deren Tür für jeden offen steht. Mamas ältester Sohn ist Joshua, der mit 17 Jahren schon kein Kind mehr ist, dafür aber ein begeisterter Schauspieler. Zu Weihnachten wird sein Vater, der Seemann erwartet, der ihn zwar liebt, aber den stets die See ruft und nicht sesshaft sein kann. Ich-Erzählerin Mia ist 9 Jahre alt und spricht mit ihrem Vater an dessen Grab, auf dem Friedhof, mit ihm war Mama tatsächlich bis zu seinem Tode verheiratet. Die Zwillinge Lukas und Luis (6) sind daher die Söhne von Klaus, der mit seiner neuen Frau Mona und deren Tochter Lisbeth gegenüber wohnt. Lisbeth ist Mias beste Freundin und gehört daher fast zur Familie. Zu Weihnachten werden dann noch Großeltern und Mona erwartet und es verspricht ein lustiges Fest zu werden, vor allem weil es endlich schneit. Daher wundern sich alle, daß mitten im Schnee ein großes Paket, adressiert an P. Buddenberg auf dem Weg zum Haus steht. Darin befindet sich ein großer schwerer Steinquader. Doch wer ist P. Buddenberg? Wenig später steht ein Unbekannter vor der Tür, den Opipi als seinen Großneffen Paul mit offenen Armen empfängt. Mia ist wenig begeistert, als sie ihr Zimmer an ihn abtritt, denn Paul Buddenberg ist nicht nur ungesellig, mit ihm stimmt auch sonst was nicht....

Diese Familiengeschichte vermag mit ihren herzlichen Mitgliedern, den wilden Schlittenfahrten und dem köstlichen Plätzchenduft sofort Weihnachtsatmosphäre zu schaffen. Obwohl alle sehr unterschiedlich sind, liebt man einander, mit all seinen Eigenheiten, Sprachfehlern und Tolpatschigkeiten. So vertauscht der Jüngst, Luis gerne mal Buchstaben und ist gedanklich nicht der schnellste, aber der mit dem größten Herzen. Joshua schminkt sich und trägt stets schwarz, aber ist immer für seine Geschwister da. Klaus, der Vater der Zwillinge ist ihr größter Held, egal welche Panne ihm diesmal wieder unterläuft, aber er kann herzlich mit den anderen über die großen und kleinen Katastrophen des Alltags lachen. Freundin Lisbeth träumt von einem Leben als Detektivin, daher ist für sie das Auftauchen von PeBe (Paul Buddenberg) ein willkommenes Geheimnis. Sein merkwürdiges Verhalten ist ein willkommener Grund um ihn gemeinsam zu beschatten, denn keines der Kinder traut ihm über den Weg. So wird die Vorweihnachtsfreude, die Spannung auf die Ankunft des Seemanns und der herrliche Schnee noch um ein abenteuerliches Geheimnis ergänzt. Denn die Familie Buddenberg spricht nicht mit Feen und hat auch keine magischen Talente, ihre Magie liegt in ihren Herzen und in ihrem Abenteuergeist! Gemeinsam, dessen sind sich die Kinder sicher, werden sie schon herausfinden, was in ihrem geliebten Heim unheimliches vor sich geht! Das ist nicht nur spannend, sondern auch lustig, denn Klaus ist mit seinen gutgemeinten und dann doch fehlschlagenden Aktionen immer wieder ein Highlight, ebenso wie Luis, der es immer wieder schafft, das Falsche genau richtig rüber zubringen. Ich lese auch immer wieder gerne, von der missbilligenden Frau Müller, der Nachbarin von gegenüber, die diese unkonventionelle Familie nicht verstehen, aber stets über sie den Kopf schütteln kann.

Antje Herden schreibt fröhlich und gleichzeitig spannend. Man will immer mehr wissen, was es denn nun mit diesem geheimnisvollen Steinblock auf sich hat und wie sie denn PeBe gefahrlos wieder los werden können. Durch das angenehme Druckbild (recht große Schrift mit bequemen Zeilenabstand, der es Kindern hilft, nicht im Text zu verrutschen) fällt es Kindern ab 8 Jahren leicht flüssig und gebannt der Handlung zu folgen.... na ja, das ginge zumindest, wären da nicht die herrlichen Illustrationen von Florentine Prechtel. Diese hat die Aufgabe wie Ich-Erzählerin Mia, die Gedanken und komplexen Zusammenhänge (z.B. welche Indizien und Möglichkeiten haben sie in ihren Ermittlungen schon aufgedeckt?) bildlich mit vielen Kleinigkeiten und Pfeilen und Wörtern darzustellen. Das ist so spannend, da bleibt der Blick hängen, das muss untersucht und immer wieder betrachtet werden. In Band 1 hat daher Mia (Florentine Prechtel) daher auch einen für die Leser sehr hilfreichen Stammbaum gezeichnet, damit klar ist, wer zu wem gehört und wie sie alle miteinander zusammen hängen.

Es ist daher ein wunderbares Gesamterlebnis, diese Geschichte zu lesen und die spannenden Illustrationen zu erforschen! Dabei dürfen wir wohl verraten, daß das Geheimnis gelöst wird, ganz anders, als wir es erwartet haben. So kommt es zu einem absolut weihnachtlichen Ende!

Sehr zu empfehlende Familienabenteuergeschichte zur Weihnachtszeit! Wir freuen uns schon auf das dritte trubelige Abenteuer im Campingurlaub.

Wir empfehlen es sehr gerne mit 5 von 5 Sternen weiter!

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