Ich bin dann mal Prinzessin (2) Chaos, Kekse und königliche Cousinen, Meg
Cabot, gelesen von Dagmar Bittner, DAV
Olivia ist nun glücklich den Fängen ihrer Tante und der Stiefs- entkommen
und lebt in Genovien in einem Palast! Unglaublich, so ganz kann sie es noch
nicht fassen. Einerseits genießt sie es, endlich so viel Gluten zu essen, wie
sie möchte, egal ob Nudeln oder Kekse, andererseits muß man als Prinzessin auch
einiges lernen. Natürlich soll Olivia auf Mias Hochzeit der ganzen Welt
präsentiert werden und muß sich bis dahin königlich benehmen können. Aber Upsi,
vor lauter Prinzessinnenunterricht hat Grand-Mère doch glatt vergessen Olivia
und Mias Bruder auf die königliche Academie zu schicken. Nun droht Ärger! Vor
allem weil ausgerechnet die eingebildete Cousine Louisa Ferrari Olivia die
Eingewöhnung erleichtern soll, dabei ist sie kaum besser als Annabelle Jenkins!
Nun soll sie auch noch mit dem österreichischen Prinzen Günter gemeinsam zu
Mias Ehren einen Volkstanz aufführen, wobei der nichts besseres zu tun hat, als
seine Muskeln spielen zu lassen! Doch zum Glück sind nicht alle Royals so, auf
einige kann man sich wirklich verlassen und wenn auch nicht Pferde stehlen, so
dann immerhin Leguane im Schlosspark fangen!
Auch wenn Olivia und Mia nach wie vor Herzens gut sind, kann man dies nicht
für alle Mitglieder der Familie sagen. Das Prinzessinnen-Dasein ist auch nicht
immer ein Zuckerschlecken, aber davon zu hören schon. Hochzeitsvorbereitungen
sind immer chaotisch und stressig, wenn sie aber noch zwangsweise vorverlegt
werden müssen und die Grußmutter alles besser weiß als die Braut umso mehr. Mia
ist da nicht zu beneiden und das ist Olivia auch durchaus bewußt. Sie ist nach
wie vor bescheiden und sympathisch und zu ihrem Pech auch immer für einen
Fettnapf gut. Trotz der bevorstehenden Hochzeit und dem Umzug in den Palast,
spielt ein Großteil der Handlung an Olivias neuer Schule, so daß das aufregend
Unbekannte mit vertrauten Schul-Irrungen & Wirrungen abwechseln. Da haben
die jungen Hörerinnen gleich ein starkes Identifikationspotenzial. Auch wenn
Olivia Amerikanerin und Prinzessin ist, ist sie doch letztendlich eine von
ihnen, mit ihrem Herz, ihrem Humor und ihrem Zeichentalent. Der locker flockige
Wechsel zwischen Palastszenen und Schulgeschichten ist witzig-spritzig und
alles andere als langweilig. Es ist einfach spannend gemeinsam mit Olivia so
viele neue blaublütige Klassenkameraden kennen zu lernen und doch die alten
Freunde nicht zu vergessen. Meg Cabot beweist hier einmal mehr ihr feines
Gespür dafür Mädchenträume, mit ihren Ängsten zu kombinieren und dabei nie den
Mut zu verlieren. Durch Olivias Tagebuchaufzeichnungen und ihr Chats mit ihrer
besten Freundin Nishi steckt man beim Hören immer mitten in Olivias Gedanken-
und Gefühlswelt. Fast so wie, wie selbst Prinzessin zu sein, denn man kann sich
nebenher völlig undamenhaft auf dem Sofa lümmeln. Aber eigentlich ist dieser
Band für jedes junge Mädchen überlebenswichtig, denn es werden so wichtige
Fragen geklärt wie: Sind 5 Badeanzüge für einen Urlaub in Genovien zu viel oder
zu wenig?
Dagmar Bittner trifft wieder genau den richtigen Ton, egal ob Olivia,
Grand-Mère oder etwa der österreichische Muskelprinz. (Ja, genau, der hat es
mir besonders angetan) Der österreichische Schmäh gelingt ihr meiner Meinung
nach besonders gut, aber auch die feinen Töne in den Missstimmungen zwischen
all den Mädelszickereien weiß sie virtuos zu modulieren.
Meine älteste Tochter meint nur: das war wieder super witzig, gibt’s schon
eine Fortsetzung? Ja liebes Kind, auf Englisch schon, da erscheint sogar bald
Band 4! Also hoffen wir mal auf die deutschen Verlage ;)
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Der Audio Verlag, der sogar so
mitfühlend war und uns gleich beide Bände rezensieren ließ, so konnten wir
direkt durchschmachten.
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