Kira – Ponykribbeln im Bauch, Dagmar H. Mueller,
Schneiderbuch Egmont
Die Sommerferien sind rum und Kira fiebert schon ihrem
ersten Tag als Connors Pferdepflegerin entgegen. Ob sie wohl alles falsch
macht, oder ob sie mittlerweile von Jule, der großen Schwester ihrer
Klassenkameradin Johanna, so viel gelernt hat, das alles gut geht? Doch kaum
hat sie Connor so richtig toll zu recht gemacht, da taucht die stylische
Katarina auf dem Hof auf und will die Ponys Probereiten, um eines zu kaufen.
Ausgerechnet Kiras Connor sucht sie sich als erstes aus und als sie ihn nach
einer Stunde Ausritt zurück bringt ist Connor nassgeschwitzt und total
erschöpft. Kira bangt darum, daß Katarina sich doch bitte ein anderes Pony
aussuchen wird, aber gerade an Connor scheint das ältere Mädchen einen Narren
gefressen zu haben. Werden sie schon wieder getrennt, kaum daß Kira und Connor
einander gefunden haben?
Dieser zweite Band schließt unmittelbar an den ersten Band
„Ein Riesenstück Ponyglück“ an, ist aber durchaus auch eigenständig lesbar. Da
auch dieser Band im vorderen Einband alle Hauptpersonen und Ponys mit Bild und
Namen abgebildet hat und im hinteren ein Darstellung des Reiterhofs. Während
des Lesens liebte es meine Tochter (8 Jahre) immer wieder zu den Ponybildern
mit Namen zurückzublättern. Die Illustrationen von Cathy Ionescu sind teilweise
dreifarbig (schwarz/weiß/lila) und lockern die Seiten mit großer Schrift auf.
Die Reihe setzt keinerlei Reitkenntnisse voraus und erklärt
wunderbar, was was ist. So muß ich zugeben, daß ich die Anweisungen der
Reitlehrerin Frau Wickert nicht verstanden hätte, wenn nicht Jule zuvor Kira
alles in aller Ruhe erklärt hätte. So kann man mit Kira von Band zu Band mehr
Pferdefachbegriffe lernen und auch sein Verständnis für Pferde und die
Reiterwelt erweitern. Wirklich ideal für Mädchen die Reiten lernen wollen.
Aber nein, es ist kein Lehrbuch für Reitanfänger. Es ist
vielmehr eine wirklich gefühlvolle und sehr altersgerechte Schilderung der
Erlebnisse einer jungen Pferdenärrin, der nicht alles in den Schoß fällt,
sondern die sich ihren Traum erarbeitet und in diesem Band sondern wirklich
erkämpft. Denn während es in Band 1 darum ging alle Personen und Ponys
kennenzulernen und wird es im zweiten Band ganz schön brenzlig für Kira. Kaum
scheint ihr Traum vom Ponymädchendasein zu verwirklichen, scheint er auch schon
zu zerplatzen. Kira ist ziemlich verzweifelt und will nicht einfach aufgeben.
Zu pony-glücklich-kribbelig war ihr Start in ihren ersten Tag als Connors
Pferdepflegerin und dieses Glück will sie sich auf keinen Fall nehmen lassen.
Auch Kiras Wut über die Ungerechtigkeit, die ihr widerfährt können 8 Jährige
wirklich sehr gut nachvollziehen. Sowohl die Geschichte, als auch Kiras
Gefühls- und Gedankenwelt sind absolut altersgerecht.
Was meiner Tochter auch sehr gut gefällt, das
ambivalente Verhältnis zu Johanna. Besonders der Satz „ Weil das mit Johanna
eben so eine Sache ist. Mal ist sie nett und mal ist sie… puh… eine richtige
Ziege“ hat es ihr angetan. Solche Klassenkameradinnen kennt jedes Kind, in
unserem Fall die große Schwester die tatsächlich so heißt und es ist ja auch
eine sehr treffende Beschreibung für „Geschwisterliebe“, die ja auch oft recht
zwiespältig ist.
Hier wird nicht gezaubert oder geflogen, mit Kira gibt es
ehrliche Abenteuer, wie sie wirklich vorkommen können, aber nicht minder
spannend oder warmherzig sind.
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