Dienstag, 13. März 2018

Kira – Ponykribbeln im Bauch, Dagmar H. Mueller, Schneiderbuch Egmont



Kira – Ponykribbeln im Bauch, Dagmar H. Mueller, Schneiderbuch Egmont
Die Sommerferien sind rum und Kira fiebert schon ihrem ersten Tag als Connors Pferdepflegerin entgegen. Ob sie wohl alles falsch macht, oder ob sie mittlerweile von Jule, der großen Schwester ihrer Klassenkameradin Johanna, so viel gelernt hat, das alles gut geht? Doch kaum hat sie Connor so richtig toll zu recht gemacht, da taucht die stylische Katarina auf dem Hof auf und will die Ponys Probereiten, um eines zu kaufen. Ausgerechnet Kiras Connor sucht sie sich als erstes aus und als sie ihn nach einer Stunde Ausritt zurück bringt ist Connor nassgeschwitzt und total erschöpft. Kira bangt darum, daß Katarina sich doch bitte ein anderes Pony aussuchen wird, aber gerade an Connor scheint das ältere Mädchen einen Narren gefressen zu haben. Werden sie schon wieder getrennt, kaum daß Kira und Connor einander gefunden haben?
Dieser zweite Band schließt unmittelbar an den ersten Band „Ein Riesenstück Ponyglück“ an, ist aber durchaus auch eigenständig lesbar. Da auch dieser Band im vorderen Einband alle Hauptpersonen und Ponys mit Bild und Namen abgebildet hat und im hinteren ein Darstellung des Reiterhofs. Während des Lesens liebte es meine Tochter (8 Jahre) immer wieder zu den Ponybildern mit Namen zurückzublättern. Die Illustrationen von Cathy Ionescu sind teilweise dreifarbig (schwarz/weiß/lila) und lockern die Seiten mit großer Schrift auf.
Die Reihe setzt keinerlei Reitkenntnisse voraus und erklärt wunderbar, was was ist. So muß ich zugeben, daß ich die Anweisungen der Reitlehrerin Frau Wickert nicht verstanden hätte, wenn nicht Jule zuvor Kira alles in aller Ruhe erklärt hätte. So kann man mit Kira von Band zu Band mehr Pferdefachbegriffe lernen und auch sein Verständnis für Pferde und die Reiterwelt erweitern. Wirklich ideal für Mädchen die Reiten lernen wollen.
Aber nein, es ist kein Lehrbuch für Reitanfänger. Es ist vielmehr eine wirklich gefühlvolle und sehr altersgerechte Schilderung der Erlebnisse einer jungen Pferdenärrin, der nicht alles in den Schoß fällt, sondern die sich ihren Traum erarbeitet und in diesem Band sondern wirklich erkämpft. Denn während es in Band 1 darum ging alle Personen und Ponys kennenzulernen und wird es im zweiten Band ganz schön brenzlig für Kira. Kaum scheint ihr Traum vom Ponymädchendasein zu verwirklichen, scheint er auch schon zu zerplatzen. Kira ist ziemlich verzweifelt und will nicht einfach aufgeben. Zu pony-glücklich-kribbelig war ihr Start in ihren ersten Tag als Connors Pferdepflegerin und dieses Glück will sie sich auf keinen Fall nehmen lassen. Auch Kiras Wut über die Ungerechtigkeit, die ihr widerfährt können 8 Jährige wirklich sehr gut nachvollziehen. Sowohl die Geschichte, als auch Kiras Gefühls- und Gedankenwelt sind absolut altersgerecht.
Was meiner Tochter auch sehr gut gefällt, das ambivalente Verhältnis zu Johanna. Besonders der Satz „ Weil das mit Johanna eben so eine Sache ist. Mal ist sie nett und mal ist sie… puh… eine richtige Ziege“ hat es ihr angetan. Solche Klassenkameradinnen kennt jedes Kind, in unserem Fall die große Schwester die tatsächlich so heißt und es ist ja auch eine sehr treffende Beschreibung für „Geschwisterliebe“, die ja auch oft recht zwiespältig ist.
Hier wird nicht gezaubert oder geflogen, mit Kira gibt es ehrliche Abenteuer, wie sie wirklich vorkommen können, aber nicht minder spannend oder warmherzig sind.

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