Der Werkdachs und das Holzlager vom Biber, Pelle Krautwald,
Ulja Krautwald, Gundega Muzikante, Krautwaldverlag
Nach, der Werkdachs und seine Freunde, ist dies das zweite
Buch über den kleinen Biber, der im Wald lebt und gerne mit Holz arbeitet.
Der Werkdachs sitzt mit dem Fuchs und der Krähe und
langweilt sich. Da kommt die Katze mit einem Problem auf ihn zu. Ihre Gitarre
ist vom Baum gefallen und wurde zerstört, ob er sie ihr wohl reparieren könne.
Der Dachs untersucht die Gitarre und stellt fest, daß als Klangholz Ahorn
verwendet wurde, welches er nicht vorrätig hat. Daher besuchen sie den Biber
der ein riesiges Holzlager unterhält und bei dem gerade eine frische
Holzlieferung ansteht. Es ist ein tolles Spektakel, dem die Tiere des Waldes
gebannt zu sehen.
Neben der Geschichte um verschiedene Hölzer und ihre
Eigenschaften lernt man eine Biberburg und Wissenswertes über den Biber in
Infokästchen kennen. Die Illustration ist sehr liebevoll, aber mehr kindlich,
als lebensecht (es gibt eine Küche mit Waschbecken und Handtüchern am Haken).
Im Glossar werden Grundlagen zum Holz aus dem schlauen Buch des Bibers (im
ersten Band gibt es das schlaue Buch der Krähe) vorgestellt und 8 verschiedene
Holzarten mit einem Bild eines kleines Zweigs mit Frucht und der typischen
Holzmaserung. Auch typische Verarbeitungsmerkmale für kleine Handwerker werden
nicht vergessen. Zudem gibt es eine sehr schöne Bauanleitung für das Amulett
des Rapunzelmannes. Ich weiß leider weder was ein Rapunzelmann ist (für mich
sieht er aus wie ein Heinzelmann oder Zwerg), noch spielen er und sein Amulett
in der Geschichte eine besondere Rolle. Allerdings ist dieses Amulett etwas,
was Kinder mit etwas Hilfe gut selber bauen können, im Gegensatz zur Gitarre
der Katze. Daher wird der Gitarrenbau der Katze auch gar nicht beschrieben, da
dies zu kompliziert ist, obwohl sie den Aufhänger der Geschichte bildet. Dafür
ist im Anschluß an die Bauanleitung des Amuletts ein Bild von der glücklich
singenden Katze mit ihrer reparierten Gitarre abgebildet. Das ging mir leider
zu schnell. Es hätte mir völlig gereicht, wenn man als Aufhänger der Geschichte
den Rapunzelmann und sein Amulett genommen hätte, das wäre für mich sinniger
gewesen.
Auch die im Klassentext erwähnten jungen Wölfe, spielen
keine nennenswerte Rolle, somit werden leider Erwartungen geweckt, die nicht
wirklich erfüllt werden.
Ein weiteres Extra ist das Lied der Biberflößer mit Text und
Noten. Es ist allerdings keine bekannte Melodie angegeben, zu der man es singen
kann. Meine Musikalität ist begrenzt, daher habe ich erst gar nicht meine
Blockflöte ausgepackt, sondern im Internet die angegebenen Verlagsseiten
eingegeben. Dort gibt es auch einen schönen Anblick des ersten Bandes und ein
weiteres Lied, aber leider keine kleine Hörprobe zum Lied, so daß mir
persönlich die Noten wenig bringen. Dafür habe ich auf der Internetseite tolle
Downloadangbote für Laubsägearbeiten gefunden.
Das Buch ist sehr hochwertig und ansprechend mit viel Liebe
gestaltet. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk des Buches wirklich auf Holz und
Arbeiten mit Holz, die Logik der Geschichte kommt da ein wenig zu kurz. Das mag
Kinder vielleicht nicht so stören, aber selbst nach einem Semester
Methodenlehre, vermisse ich etwas eine logischere Erzählstruktur. Das Wissen wird
allerdings sehr kindgerecht vermittelt, schön leicht verständlich. Für ein
Bilderbuch hätte ich mir aber eine größere Schrift gewünscht, da oft
alterssichtige Großeltern und manchmal auch sehr frühe Leseanfänger diese zur
Hand nehmen und dafür ist der Text in den Wissenskästchen für meinen Geschmack
zu klein gedruckt.
Ein wirklich schönes und liebevoll gemachtes Buch, das mich
aber leider nicht voll überzeugen konnte.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Krautwald Verlag und
empfehle allen begeisterten Holzarbeitern deren ansprechenden Internetseiten
mit vielen Anregungen und Downloads
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