Auf den ersten Blick verzaubert (1),
Sonja Kaiblinger, Illustr. Daniela Kohl, Dressler Verlag
Dies ist der erste Band der neuen
„Plötzlich verwandelt Triologie“ der Autorin von „Verliebt in Serie“.
Ophelia hat nicht nur einen
eigenwilligen Namen, sie hat auch eine schönere und beliebtere
Zwillingsschwester namens Lora, mit der sie bei ihren noch merkwürdigeren
Tanten Rose, Melli und Helli (Drillingen) in deren argwöhnisch beäugten
Herrenhaus in Edingburgh. Jede bewohnt eine eigene Etage und dazwischen wuselt
das pupsende Hausschwein herum. Obwohl sie die weibliche Hauptrolle Julia in
der Schulaufführung spielen soll, traut sie sich nicht ihrem männlichen Co-Star
Adrian eine Einladung zu ihrer 16. Geburtstagsparty zu geben. Als sie sich
endlich einen Ruck gibt und ihm die Einladung heimlich zustecken will,
verwickelt sie sich in eine Abfolge unzähliger Peinlichkeiten und ihr wächst
ein Bart! Offensichtlich hat sie die geheime Verwandlungsfähigkeit von Mehrlingen
in ihrem Clan geerbt. Doch niemand hat sie in deren Geheimnisse eingeweiht, da
alle glaubten Ophelia bliebe verschont. Um nicht statt auf der ersehnten Party
in den Highlands bei ihrem gefürchteten Großonkel zu laden, muß sie schleunigst
lernen, diese Verwandlungen zu beherrschen. Dies soll sie beweisen, indem sie
es lernt, sich bis zu ihrem Geburtstag in den perfekten und daher langweiligen
Cliff zu verwandeln.
Welcher Teenie hat nicht das Gefühl
von einer Peinlichkeit in die nächste zu stolpern? Alle scheinen zu wissen was
zu tun ist, was angesagt ist und was nicht, nur man selbst stolpert ahnungslos
durchs Schulleben. Während das einige junge Mädels schon an den Rande der
Verzweiflung zu treiben scheint (warum sonst sollten sie wohl stundenlang mit ihren
besten Freundinnen telefonieren/chatten/chillen?) muß Ophelia noch ein
verzwicktes Familiengeheimnis ergründen und ihre magischen Fähigkeiten
kontrollieren lernen. Das ist so viel auf einmal, da hat sie gar keine Zeit
verrückt zu werden! Dass Jungen sie nun plötzlich auch wahrzunehmen beginnen
und das nicht nur als guten Kumpel, macht die Situation nicht gerade einfacher.
Jawoll, Jungen im Plural, da kommt wirklich einiges auf Ophelia zu, die gar
nicht darauf vorbereitet ist und bislang doch lieber unauffällig blieb. Das ist
wirklich lustig, spannend und romantisch zugleich. Dadurch, daß Ophelia und
ihre Spontanverwandlungen immer unter Beobachtung stehen, ohne, daß sich
Ophelia dessen bewußt ist oder das wann und wie spürt, ist es auch ein wenig
unheimlich. Ach ja, dieser merkwürdige Geier, der sie oft aus der Luft
beobachtet, trägt natürlich auch zur etwas gruseligen Spannung bei.Ich bin nun
total neugierig, wie es weitergeht und freue mich, daß ich mich „nur“ bis zum Herbst gedulden muß!.
Die Geschichte ist wirklich sehr
kurzweilig und frisch geschrieben, man leidet mit Ophelia direkt mit, das Herz
klopft, egal, ob gerade auf der Flucht vor den Gehilfen ihres unbekannten
Onkels, des aktuellen Fettnapfes in welchem sie sich befindet oder ihres
Liebeswirrwarrs. Erzählt wird ausschließlich aus Ophlias Perspektive in
Ich-Form, so daß sämtliche Eindrücke und Gedanken sich unmittelbar aus Ophelias
Kopf in das Hirn der Leserin strömen.
Erwähnen möchte ich noch die schöne
Gestaltung von Daniela Kohl, der Illustratorin der erfolgreichen
Comicromanreihe „Mein Lotta-Leben“ unverkennbar und doch optisch an das höhere
Alter dieser Zielgruppe. Auch wenn ich ja eigentlich keine Schutzumschläge mag,
weil ich immer fürchte, sie zu
beschädigen/verlieren und dann Angst um den empfindlichen Leinenbezug darunter
habe, war ich diesmal entspannt: Das Buch enthält keine Illustrationen, sondern
zauberhafte Sternenvignetten über die Seiten verstreut. Die kleinen
charakteristischen Figürchen finden sich in der Innenklappe wieder und ebenso
zahlreich auf dem Schutzumschlag. Nimmt man diesen ab, dann: Tada! Findet man
ein Hardcover mit pflegeleichtem bedruckten Einband im Stil des
Schutzumschlages, aber doch ruhiger, da nur ein größeres Figuren-Paar sich
anhimmelt. Sehr süß! Gefällt mir in seiner Schlichtheit eigentlich besser und
sollte der Schutzumschlag verloren gehen, sieht es immer noch toll im
Bücherregal aus.
Wem „Verliebt in Serie“ gefällt, der
ist bei dieser neuen Triologie bestens aufgehoben. Wieder eine gelungene Kombination
aus Magie, Liebe und dem ganz normalen Wahnsinn eines jeden Teenagers!
Tolle Reihe für Mädels ab 12 Jahren!
Ich bedanke mich ganz herzlich beim
Bloggerteam der Oetinger-Gruppe, daß uns dieser Wunsch erfüllt wurde!
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