Liliane Susewind: Ein kleiner Hund mit großem Herz, Tanya
Stewner, KJB
Dieser Leseanfänger Band ist quasi eine Prequel zu den
übrigen Bänden, denn er erzählt, wie Lilli zu Bonsai kam.
Lilli ist mit ihren Eltern und ihrer Oma im Urlaub in einem
Hotel. Mama Susewind lebt immer noch in der totalen Panik, daß jemand hinter
Lillis Gaben mit Tieren reden und Pflanzen zum Wachsen zu bringen, kommen
könnte, daß sie es Lilli streng verboten hat, mit auch nur einem Tier zu
sprechen. Aber wer Lilli kennt, der weiß, das kann einfach nicht funktionieren!
Sobald sie ein Tier in Gefahr weiß, muss sie ihm einfach helfen. So beobachtet
sie z.B. den großen fiesen Theo, der die Finken als Zielscheibe für seine
Steinwürfe nimmt und andere Gemeinheiten plant. Da nimmt Lilli all ihren Mut
zusammen und stellt sich ihm entgegen. Dort lernt sie auch einen kleinen
strubbeligen Streuner, ohne Namen kennen, der Unmengen von Lebensmitteln aus
der Hotelmülltonne in die Hecke schleppt. Was kann so ein kleiner Hund, nur mit
so viel Futter anfangen?
Das Buchcover und der fette Hinweis: „Wie Bonsai zu Lilli
kam“ sind dann wohl doch so verführerisch, daß meine große Tochter das Buch
heimlich in einem Rutsch gelesen hat, als sie früher Schule-aus hatte und Mama
noch in einem Termin feststeckte. Das scheint nichts Besonderes zu sein, ist es
aber schon, wenn man weiß, dass dieses Kind freiwillig eigentlich gar nichts
liest! Sie war dann auch so begeistert, dass sie uns alles verraten wollte,
aber so nicht! Wir haben es diesmal alle getrennt voneinander gelesen. Fazit:
ohhhh, das Ende war sooooo schön!
Da es eine Prequel ist, kommt natürlich auch Jesajah noch
nicht vor und Lillis Mutter muss noch viel mehr lernen, als in den neueren
Büchern! Dafür ist Lilli schon ganz sie selbst! Sie kann Tiere einfach nicht
leiden sehen und auch Pflanzen nicht. Auch wenn sie eher schüchtern und
zurückhaltend ist, kann sie in der Not über sich hinaus wachsen. Dadurch
erfährt sie auch, daß selbst der scheinbar böse Konrad eigentlich auch ein
Geheimnis hat. Denn Kinder sind ja eigentlich nicht böse, da steckt meistens
viel mehr dahinter, man muss nur mal genauer hinschauen! Auch das Geheimnis
hinter Bonsais scheinbarerer Verfressenheit fanden wir wirklich spannend.
Meine Kinder lieben den großen fetten Druck dieser
Geschichten und auch die vielen farbigen Illustrationen. Auf der Messe noch
stellte sich Johanna vor ein Regal und zeigte mir ein Buch mit dem Hinweis:
„schau mal, das muss von der Illustratorin der kleinen Lilli-Bücher sein!“
Tatsächlich, sie hatte Florentine Prechtels Stil sofort erkannt! Die Kinder
kommen offensichtlich gut klar mit zwei verschiedenen Illustrationsstilen, für
die verschiedenen Altersstufen.
Ich würde mir sehr wünschen, dass auch für ältere Kinder die
Bücher manchmal größer gedruckt würden, dass würde sicher vielen Kindern das
Lesen erleichtern und die Leseprofis würden sich an größerer Schrift sicherlich
auch nicht stören.
Ein sehr schönes Buch, nicht nur für Leseanfänger, sondern
eigentlich auch für ältere Kinder, die gerne größere Schrift lesen. Es gibt
viel mehr Menschen, die eine größere Schrift benötigen, als den Verlagen bewußt
zu sein scheint…
Wir haben uns gefreut, daran erinnert zu werden, wie einsam
Lilli ohne Freunde war und zu erfahren, wie Lilli und Bonsai zueinander
gefunden haben. Vergnügliche Lesestunden, die 5 von 5 Sterne verdient hat.
Vielen lieben Dank an FJB, die Fischer Kinder und
Jugendbücher für dieses wunderbare Rezensionsexemplar und Herzlichen Glückwunsch
an Lilli zum 10. Buchgeburtstag!
Liliane Susewind ist einfach großartig. Sie gehört bei uns auch zum festen Repertoire im Kinderbuch-Regal. "Ein kleiner Hund mit großem Herz" haben wir noch nicht, aber so wie ich das sehe, sollte das der Vollständigkeithalber auf jeden Fall noch ins Buchregal nachrücken. Danke für deine Rezi.
AntwortenLöschenViele Grüße
Carola