Internat der bösen Tiere (4) – Der Verrat, Gina Mayer, gelesen von Jonas Minthe, Goya libre, 1 MP3 350 Minuten, ungekürzt
Kaum haben Noel und seine Freunde die Schrecken des letzten Abenteuers verdaut, kommt die nächste Herausforderung: Nach dem Fortgang von Schulleiterin Mrs. Moa wurde bereits ein neuer Direktor gefunden., der majestätische Löwe Mr. Simbaroi. Mit ihm werden die Regeln deutlich verschärft. So wird die nächste Aufgabe nicht einfach ein Test sein, oder ihre Fortschritte überprüfen, nein, wer nicht besteht, muss die geheimen Inseln und das Internat verlassen. Für Noel, der sich nur auf den Inseln vor dem Zorn des Bären Uku in Sicherheit fühlen kann, ist diese Aussicht besonders schlimm. Auch dieses Mal können sie sich ihre Partner nicht aussuchen, sondern werden gelost. Noel muss ausgerechnet mit dem undurchschaubaren Mikaere antreten, zu dem er einfach keinen Draht findet. Das ist aber noch nichts gegen das Schicksal seines besten Freundes Tayo, der ausgerechnet dem allseits verhassten Leif seine Zukunft anvertrauen muss. Für alle geht es um alles, doch Noels und Mikaeres Aufgaben scheinen schwieriger und gefährlicher als die der anderen Teams zu sein. Kann das Zufall sein?
Was mir sehr gut an dieser Reihe gefällt ist, dass manchmal aus Feinden Freunde werden und den Hörern immer wieder vorgeführt wird, dass man auch Mitschülern eine Chance geben sollte, die keine Freunde vom ersten Moment an sind. So ist es Noel bereits mit Tyson dem Pavian gegangen, wird es ihm auch so mit seinem neuen Partner gehen? Trifft auf Mikaere der alte Spruch „Stille Wasser sind tief“ zu und wenn ja, auf gute oder schlechte Weise? Mit seinen neuen strengen Regeln, die die Schüler in absolute Verlustängste versetzen, werden die Schüler mit ihrem neuen Schulleiter auf jeden Fall nicht auf Anhieb warm. Seine Sekretärin, die kleine quirlige Vogeldame Ms. Flapp, die mit ihrer schusseligen Tolpatschigkeit nie unbemerkt bleibt, hat es da schon leichter. Facettenreich und vielseitig ist die Inselbevölkerung, so vielfältig wie die Tier- und Menschenwelt. Dabei finde ich gut, dass nicht nur die Tiere aus aller Welt stammen, sondern auch die Menschen und sie die Schönheit in einander erkennen, unabhängig von den Hautfarben. Dank der Gedankensprache können sie einander verstehen, auch wenn ihnen die jeweilige Muttersprache völlig fremd ist. Das ist soooo cool! Das würde ich auch gerne können!
Im interinsularen Projekt werden die Partner nach ihren Arten gruppiert, aber von unterschiedlichen Inseln, das heißt es werden Schüler einer Art mit völlig anderen Fähigkeiten und Lernstoffen in Teams verbunden. Mikaere ist anders als Noel ein Heiler und bereits im dritten Schuljahr, aber viel mehr weiß er nicht über ihn. Durch diese Paarungen erfahren die Hörer viel Neues über eine weitere Insel und die Besonderheiten der Heiler. Auch wenn Mikaere still und in sich gekehrt ist, sind sie in diesem Projekt so sehr aufeinander angewiesen, dass nicht nur Noel, sondern auch die Zuhörer Einblicke in die Welt der Heiler und in Mikaeres Charakter erhalten. Die wichtigsten Personen sind sorgfältig ausgearbeitet und einige von ihnen wachsen einem gleich ans Herz, andere brauchen etwas länger, andere werden es wohl nie schaffen. Aber so ist das Leben nun mal, man kann nicht jeden mögen und Leif macht es seinen Mitschülern auch besonders schwer, was er dieses Mal auch ganz deutlich spürt. Doch ist er deswegen auch ein Verräter? In Noel kommen immer wieder Zweifel auf, dass bei ihnen alles mit rechten Dingen zugeht. So lebensgefährlich kann eine Schulprüfung wohl kaum sein... Umso spannender ist es für die Hörer, die mit ihm mitfiebern, dem nächsten Desaster entgegen, bis zur Auflösung.
Gina Mayer hat sich diese Welt der Auserwählten, derjenigen die als Menschen mit Tieren kommunizieren können und umgekehrt sehr detailreich ausgedacht. Alle Lebewesen sind gleich wertvoll, egal ob Tarantel, Marabu oder Mensch. Das zeigt sich auch an dem besonderen Talent der Hornissen für Pfotenball. Wo ein Wille ist, können auch erstaunliche Talente erwachsen, daher sollte man niemanden vorschnell abschreiben. Auch dieser Band ist nicht nur spannend und erzählt von Freundschaft und besonderen Talenten, sondern ist auch ein Aufruf zu mehr Toleranz und gegen Mobbing.
Jonas Minthe klingt auch dieses mal wieder jung und frisch, sofern er nicht gerade knurrt, zirpt, muffelt oder zischelt. So verleiht er der spannungsgeladenen Geschichte zusätzliche Lebendigkeit und Charakter. Man wird direkt in das Geschehen und in seinen Bann gezogen.
Sehr spannende Fantasyschulreihe für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren.
Vielen lieben Dank an Goya libre für mein Hörexemplar!
Hier findet Ihr eine Hörprobe:
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