Quiet Girl – Geschichten einer Introvertierten, Debbie Tung, Loewe Graphix
Debbie ist ein Bücherwurm. Nichts liebt sie mehr, als es sich zu Hause gemütlich zu machen und zu lesen, Filme oder Serien durchzusuchten oder mit Jason zu kuscheln. Sie ist eine ruhige freundliche Person, die auch von anderen gemocht wird und daher immer wieder eingeladen wird, aber es ist für sie ein Gräuel Teil einer Gruppe zu sein. Es verschlägt ihr die Sprache und pustet ihr Gehirn leer. Im Laufe der Zeit entwickelt Debbie Strategien mit diesem Handicap umzugehen und sich „Auszeiten“ durch Partybesuche zu „verdienen“. In allem wird sie von ihrem Freund, bzw späteren Mann Jason unterstützt. Sie will die Erwartungen der Gesellschaft erfüllen, ohne dabei glücklich zu werden, bis sie ihren eigenen, persönlichen Weg findet und damit zu der Cartoonistin und Illustratorin wird, die sie nun ist.
Manchmal ist dieses Buch eine
bittersweet Symphony. Denn man muss schon bisweilen Schmunzeln oder Lachen,
über Debbies Sicht der Dinge oder ihre Strategien, wie sie es vermeidet unter
unbekannte Menschen zu gehen. Aber irgendwie ist es auch etwas traurig, weil
Debbie sich selbst dabei schon sehr unter Druck setzt und es nicht genießen
kann. Es sind reine Überlebensstrategien. Es ist eher ein Überleben, als Leben,
bis sie im Internet über einen Aufsatz über Introvertierte/Hypersensible
stolpert, der für sie wie die Offenbarung eines Zugangs zu sich selbst ist, Die
Illustrationen sind liebevoll, mit Augenzwinkern und durch den Mangel an Farbe
auf das Wesentliche beschränkt - nichts für mein Mangagirl. Auch mit ihren
Knopfaugen bringt Debbie ihre Gefühle zum Ausdruck, bisweilen aber auch eher
mit ihren Gedanken, denn als hypersensible Introvertierte, ist das ihre große
Stärke. Immerhin versucht sie meistens ein Pokerface aufzusetzen und braucht
viel Kraft, um sich nicht anmerken zu lassen, wie unwohl sie sich unter
Menschen fühlt. Anders als Mangagirl, findet meine andere Tochter die
Knopfaugengesichter total klasse und ausdrucksstark. Außerdem meinte sie, sie
wisse nun endlich was Introvertierte sei. Auch mit 12 Jahren fand sie dieses
Buch richtig gut und konnte nicht aufhören es weiter zu lesen.
Debbie Tungs Geschichte ist ein Aufruf Menschen niemals verbiegen zu wollen, sie ihren eigenen Weg gehen lassen, solange sie damit glücklich sind. Es gibt nicht DAS EINE GLÜCK, sondern nur das persönliche Glück und das liegt für Debbie zu Hause in ihren eigenen vier Wänden. Lasst sie bitte glücklich sein und andere ruhige Menschen auch. Seid sensibel gegenüber Hypersensiblen und lasst Euch auf diese witzige und nachdenkliche Graphic Novel ein.
Vielen lieben Dank an Loewe Graphix und die Agentur Literaturtest für mein Vorabexemplar!
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