Der Tod setzt Segel, der 9. Fall für Wells & Wong, Robin Stevens, Knesebeck Verlag
Dies ist das Finale der Reihe um die inzwischen 15 jährigen
Internatsschülerinnen und Meisterdetektivinnen Daisy Wells und Hazel Wong im
Dezember 1936. Dieses Mal führt es die Freundinnen nach Ägypten wohin sie ihre
Klassenkameradin Amina El Maghrabi eingeladen hat. Nach zwei Wochen in Kairo
besteigen die Freundinnen gemeinsam mit Hazels Vater und ihren jüngeren
Schwestern May und Rose ein Kreuzfahrtschiff. Unter seiner Aufsicht kann ja
nicht all zu viel passieren, denkt Mr. Wong, bis er bemerkt, dass auch die
Junior Pinkertons George und Alexander mit einem Tutor an Bord kommen. Mit
ihnen reist zudem die geheimnisvolle „Hauch des Lebens“ Gesellschaft. Meist
nicht mehr ganz taufrische Briten, die überzeugt sind, die Reinkarnation der
mächtigsten, legendärsten und schönsten Pharaonen zu sein, obwohl diese in
ihrem Alter längst verstorben waren. Die jungen Detektive beobachten die recht
eingebildete Gesellschaft mit Faszination und leichtem Spott, bis morgens die
Tochter der Gesellschaftsobersten blutüberströmt und schreiend vor der Leiche
ihrer Mutter in deren Kabine steht. Für Daisy und Hazel steht trotz des
Geständnisses der Tochter fest, dass diese Lösung viel zu einfach und bequem
ist, um wahr zu sein. Erstmals ermitteln sie mit der resignierten Erlaubnis von
Hazels Vater!
Dieses Mal hat die Autorin nicht nur wieder sprachlich überzeugt, auch der Kriminalfall war nicht nur schlüssig, sondern auch überraschend. Bis zum Ende war ich am Grübeln, obwohl die Gruppe der Verdächtigen absolut übersichtlich ist! Ich habe mich für Hazel gefreut, dass sie immer mehr aus Daisys Schatten hinaustritt und an Selbstsicherheit gewinnt. Sie emanzipiert sich von ihr, ohne illoyal zu werden, was mir sehr gut gefällt. Ebenso mag ich, dass sie mit ihrer klaren Struktur Übersichtskarten und Lagepläne zeichnet, mit denen man sich den Ort des Geschehens prima vorstellen kann. Außerdem gibt es auch gleich zu Beginn ein systematisches Personenverzeichnis. Im Laufe der Geschichte gibt es dann regelmäßige Detekteitreffen, bei denen die Verdächtigen mit allen neuen Erkenntnissen zusammengetragen und eventuell ausgeschlossen werden. So verliert man nie den Überblick und ist mitten in den Ermittlungen! Sehr schön gemacht, zeigt es doch auch den Leserinnen, wie wichtig es ist, Fakten und Eindrücke zu ordnen und sich eine Strategie zurecht zu legen, wie man weiter systematisch vorgeht.
Das Ende hat mich gleich in mehrfacher Hinsicht überrascht und ich fand es perfekt, bis auf die Tatsache, dass es halt das Ende ist! Es ist logisch und emotional einfach eine runde Sache! Eine Krimireihe für junge Damen, die ich nur empfehlen kann!
Vielen lieben Dank an den Knesebeck Verlag für mein Rezensionsexemplar!
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