Lost in Fuseta – Schwarzer August, Gil Ribero, gelesen von Andreas
Pietschmann, Argon Verlag, 2 MP3 9 h gekürzt
Leander Lost ist glücklich verliebt! Und verlässt mit seiner
geliebten Soraia kaum noch das Haus. Doch muss sich das leider ändern, als ein
Bombenanschlag diesen ruhigen Teil der Algarve erschüttert. Der Anschlag
scheint allerdings genau geplant worden zu sein, so dass in der kleinen
Bankfiliale im Nirgendwo kein Mensch zu Schaden kommt. Nicht das einzige
merkwürdige Detail. Aber der nächste Anschlag lässt nicht lange auf sich warten
und fällt bereits spektakulärer aus. Die Polizei tappt im Dunkeln und auch der
vor Ort befindliche Journalist kann offenbar nicht weiterhelfen.
Dies ist der 4. Band der Reihe.
Eigentlich kann man jeden Band auch für sich hören, das ist kein Problem, aber
es wäre echt zu schade, weil jeder von ihnen ein Ohrenschmaus ist, den man sich
nicht entgehen lassen sollte! Ich liebe einfach die Charaktere, die sich
entwickeln und einige running gags versteht man einfach erst, wenn man die
Teile zuvor kennt, die Besonderheiten, die sie auszeichnen. Anfangs konnte ich
Carlos Esteves, den Frauenliebhaber und Genießer nicht so sonderlich leiden,
aber langsam wächst er mir richtig ans Herz und ich muss einfach grinsen, wenn
er mal wieder nach der nächsten Köstlichkeit greift, während sein Herz
eigentlich stets weiß, was es will. Dabei ist er grundehrlich, unerschütterlich
und wirklich durch fast nichts aus der Ruhe zu bringen. Ganz offensichtlich
habe ich ihn doch 3 Bände lang unterschätzt, immer etwas weniger. Allerdings
ist er der Fels in der Brandung von Subinspettore Graciana Rosado, Leanders
Vorgesetzte und ältere Schwester von Soraia. Doch auch die übrigen Charaktere
bekommen immer mehr Substanz, wie der eitle Miguel Duarte, der stets darum
bemüht ist gut auszusehen und zu beeindrucken, dabei aber nie einen Fettnapf
auslässt. Leander in Love ist mit seiner zwanghaften Ehrlichkeit einfach
unschlagbar, urkomisch, wobei man eigentlich weniger Leander auslacht, als über
die höflichen Lügen der Konventionen, die er zwanghaft auslässt. Sowohl Leander
als auch Carlos haben mich mit ihren trockenen Kommentaren immer wieder zum
Lachen gebracht, wobei ich diesen Fall den spannendsten bisher finde. Wie auch
bei den vorherigen Bänden, geht es hier um eine
politisch-wirtschaftlich-brisante Verflechtung mit Verbrechen im großen Stil.
Dieser Bomber hier hat eine Mission, wenn auch keine religiöse. Leander Lost
entgeht nichts, so fällt ihm auch auf, dass diese Anschläge recht ungewöhnlich
sind. Sie verfolgen einen Plan, aber nicht gnadenlos. Der Täter ist
intelligent, aber mit Gewissen. Da Leander aufgrund seines Asperger Syndroms
Ironie nicht versteht, so hat er eine unschlagbare Beobachtungsgabe und ein
fotografisches Gedächtnis. Um Emotionen deuten zu können hat er menschliche
Mikromimiken studiert und ist mittlerweile ein menschlicher Lügendetektor.
Zusammen mit Gracianas und Carlos Bauchgefühl ein unschlagbares Team.
Wobei auch die Kriminaltechnikerin Isadora tiefenentspannt, aber auf zack ist, im Gegensatz zu dem heimgekehrten Adonis der Polizeistation von Fuseta. Die Charaktere durchdringen den Fall, ohne aber diesen zu ersticken, oder in den Hintergrund zu drängen. Sie geben ihm einfach eine liebevolle Note, die von Andreas Pietschmann hervorragend herausgearbeitet wird. Er versteht es einfach sowohl Leanders bisweilen jungenhaft naive Art, als auch seine trocken-ehrlichen Taktlosigkeiten überzeugend herüberzubringen. Von Familie Rosado würde man sich zu gerne mal einladen lassen und mit Carlos einen Trinken gehen. Seine unerschütterliche Ruhe und trockenen Sprüche versteht der Schauspieler genau auf den Punkt zu treffen. Dabei setzt er die Akzente pointiert, aber nie übertrieben. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich einige meiner Lacher im Buch überlesen hätte, in meinem Drang der Aufklärung näher zu kommen.
Wobei auch die Kriminaltechnikerin Isadora tiefenentspannt, aber auf zack ist, im Gegensatz zu dem heimgekehrten Adonis der Polizeistation von Fuseta. Die Charaktere durchdringen den Fall, ohne aber diesen zu ersticken, oder in den Hintergrund zu drängen. Sie geben ihm einfach eine liebevolle Note, die von Andreas Pietschmann hervorragend herausgearbeitet wird. Er versteht es einfach sowohl Leanders bisweilen jungenhaft naive Art, als auch seine trocken-ehrlichen Taktlosigkeiten überzeugend herüberzubringen. Von Familie Rosado würde man sich zu gerne mal einladen lassen und mit Carlos einen Trinken gehen. Seine unerschütterliche Ruhe und trockenen Sprüche versteht der Schauspieler genau auf den Punkt zu treffen. Dabei setzt er die Akzente pointiert, aber nie übertrieben. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich einige meiner Lacher im Buch überlesen hätte, in meinem Drang der Aufklärung näher zu kommen.
Auch wenn ich es diesmal sehr
lustig finde, ist der Hintergrund ernst und kritisch, was mir persönlich sehr
gut gefällt. Es werden auch Actionszenen aufgenommen, bei deren Hören ich mich
fragte, was bei so viel Spannung denn da noch kommen soll, um kurz darauf mit
einem diebischen Grinsen zu enden. Bis zum Ende habe ich mich nicht eine Minute
gelangweilt! Für mich ein echter Krimigenuß den Andreas Pietschmann gekonnt
variiert und akzentuiert!
Ich bedanke mich ganz herzlich
beim Argon Verlag für mein Hörexemplar!
Hier findet Ihr eine Hörprobe:
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