Donnerstag, 30. Juli 2020

Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden, Pete Johnson, Illus. Thorsten Saleina, Ars Edition



Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden, Pete Johnson, Illus. Thorsten Saleina, Ars Edition
Nach der erfolgreichen Vertreibung des hinterhältigen Vampirs, der sich einfach in Markus Familie eingeschlichen hat, meint Markus nun alles im Griff zu haben und mit der Verwandlung in einen Halbvampir durch zu sein. Doch da irrt er sich! Es ist nicht nur so, dass er sein Leben als Halbvampir noch nicht wirklich akzeptiert und seine Verwandlung in eine Fledermaus meistens nicht klappt, nein, er tritt nun in die Phase 2 ein! In dieser wird ihn ein unwiderstehlicher Blutdurst überkommen, in welcher er unglaublich nach Blut giert, sich aber auch eventuell geheime Superkräfte ausbilden könnten. Völlig besorgt gibt ihm seine Mutter eine als Hustensaft getarnte Flasche Blut mit in die Schule. Dort arrangiert sein bester Freund Joel für sie beide ein Kino-Doppeldate. Talluah hat eine neue Homepage für Vampirjäger eröffnet und ist wild entschlossen, hinter das Geheimnis der Überfälle im Brent Wood zu gelangen. Außerdem soll Markus einer jungen Artgenossin beistehen, die sich auch nicht recht mit den Symptomen der weiblichen Transformation anfreunden kann und ihre Halbvampiridentität hasst. Kurz: der ganz normale Halbvampir-Pubertäts-Wahnsinn steht Markus bevor und das hat er echt nicht kommen sehen!

Weiter geht es mit Markus streng geheimen Blog, denn seine wahre Identität darf ja niemand erfahren. Markus steht irgendwie immer noch auf Talluah, aber sie nicht auf ihn, denn sie hat nur Vampire im Kopf. Dabei muss er zugeben, dass auch er merkwürdige Erscheinungen im Wald beobachtet hat. Dennoch hat er mit dem bevorstehenden Doppeldate genug zu tun und die junge Halbvampirin Gracie entpuppt sich als erstaunlich sympathisch. Es ist also noch mehr los in Markus Leben! Wer meint, dass die Pubertät viel peinlicher sei, als eine Transformation in einen Halbvampir der irrt, oder er kennt Markus Schicksal noch nicht, denn das ist bisweilen oberpeinlich! So peinlich, dass es sogar mir als Mutter peinlich war und ich musste dann tatsächlich eine Peinlichkeitspause einlegen, was meine Töchter sehr komisch fanden. Irgendwie ist es dabei aber auch lustig, solange man nicht selbst betroffen ist. Es ist eine schöne Parallele zu den Veränderungen, die die Zielgruppe der 10 – 13 jährigen Leser selbst mitmacht. Natürlich in völlig überzogener Weise, so dass die Leser schon froh sein können, diese Probleme nicht zu haben. Es zeigt aber auch die steigende Bedeutung der Freunde, der Gruppenidentität und völlig unerklärlicher Anziehung. Denn ehrlich, dass Julie und Gracie Markus gefallen, kann man ja noch nachvollziehen, aber Talluah ist echt schräg, nicht nett zu Markus und ganz schön anstrengend. Dennoch ist Talluah eine echte Marke, die Probleme nur so anzieht und irgendwie mögen auch wir sie. In diesem Band wird der Kreis um Markus erweitert und es wird richtig gefährlich und spannend, aber natürlich auch lustig, wenn auch bisweilen auf peinliche Art und Weise. Das erhöht unheimlich das Identifikationspotenzial mit ihm. 

Durch das Verfassen der Geschichte im Stil eines geheimen Blogs fühlt man sich in Markus Geheimnisse eingeweiht, als unmittelbaren Teilnehmer am Geschehen, seinen heimlichen Verbündeten. Diese Schreibeweise macht es aber auch kurzweiliger und rasanter. Nur die wichtigsten Erlebnisse aus Markus Sicht werden erzählt, nur was ihn wirklich bewegt! Kleine Kritzeleien passend zum Halbvampir/Vampir/Gruselthema lassen es noch tagebuchartiger wirken. Der verzweifelt Pubertierende, der selbst seinem besten Freund nicht verraten darf, was mit ihm los ist! Das lässt ihn öfters besonders merkwürdig erscheinen, aber nun gibt es ja zum Glück Gracie, die sein Schicksal teilt! Dabei wird bereits am Ende des Buches klar, dass das Böse noch immer nicht besiegt ist und weitere Gefahren auf Markus und Talluah zukommen werden, von denen ihre Eltern nur ja nichts erfahren dürfen! Ob Markus bis dahin endlich über seine geheimen Superkräfte verfügt, die seine Eltern ihm quasi versprochen haben? Darauf sind wir ebenso neugierig, wie darauf, welche Fähigkeiten es wohl sein mögen.
Witzig freche Einblicke voller Gruselspannung für Jungpubertiere! Das kann auch wahre Lesemuffel locken und zum Lachen bringen. Aber Vorsicht, es wird blutig!
Wir freuen uns schon auf Band 3!
Vielen lieben Dank an den Verlag Ars Edition für unser Rezensionsexemplar!
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