Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden, Pete Johnson, Illus. Thorsten
Saleina, Ars Edition
Nach der erfolgreichen Vertreibung des hinterhältigen Vampirs, der sich
einfach in Markus Familie eingeschlichen hat, meint Markus nun alles im Griff
zu haben und mit der Verwandlung in einen Halbvampir durch zu sein. Doch da
irrt er sich! Es ist nicht nur so, dass er sein Leben als Halbvampir noch nicht
wirklich akzeptiert und seine Verwandlung in eine Fledermaus meistens nicht
klappt, nein, er tritt nun in die Phase 2 ein! In dieser wird ihn ein
unwiderstehlicher Blutdurst überkommen, in welcher er unglaublich nach Blut
giert, sich aber auch eventuell geheime Superkräfte ausbilden könnten. Völlig
besorgt gibt ihm seine Mutter eine als Hustensaft getarnte Flasche Blut mit in
die Schule. Dort arrangiert sein bester Freund Joel für sie beide ein
Kino-Doppeldate. Talluah hat eine neue Homepage für Vampirjäger eröffnet und
ist wild entschlossen, hinter das Geheimnis der Überfälle im Brent Wood zu
gelangen. Außerdem soll Markus einer jungen Artgenossin beistehen, die sich
auch nicht recht mit den Symptomen der weiblichen Transformation anfreunden
kann und ihre Halbvampiridentität hasst. Kurz: der ganz normale
Halbvampir-Pubertäts-Wahnsinn steht Markus bevor und das hat er echt nicht
kommen sehen!
Weiter geht es mit Markus streng geheimen Blog, denn seine wahre Identität
darf ja niemand erfahren. Markus steht irgendwie immer noch auf Talluah, aber
sie nicht auf ihn, denn sie hat nur Vampire im Kopf. Dabei muss er zugeben,
dass auch er merkwürdige Erscheinungen im Wald beobachtet hat. Dennoch hat er
mit dem bevorstehenden Doppeldate genug zu tun und die junge Halbvampirin
Gracie entpuppt sich als erstaunlich sympathisch. Es ist also noch mehr los in
Markus Leben! Wer meint, dass die Pubertät viel peinlicher sei, als eine
Transformation in einen Halbvampir der irrt, oder er kennt Markus Schicksal
noch nicht, denn das ist bisweilen oberpeinlich! So peinlich, dass es sogar mir
als Mutter peinlich war und ich musste dann tatsächlich eine Peinlichkeitspause
einlegen, was meine Töchter sehr komisch fanden. Irgendwie ist es dabei aber
auch lustig, solange man nicht selbst betroffen ist. Es ist eine schöne
Parallele zu den Veränderungen, die die Zielgruppe der 10 – 13 jährigen Leser
selbst mitmacht. Natürlich in völlig überzogener Weise, so dass die Leser schon
froh sein können, diese Probleme nicht zu haben. Es zeigt aber auch die
steigende Bedeutung der Freunde, der Gruppenidentität und völlig unerklärlicher
Anziehung. Denn ehrlich, dass Julie und Gracie Markus gefallen, kann man ja
noch nachvollziehen, aber Talluah ist echt schräg, nicht nett zu Markus und
ganz schön anstrengend. Dennoch ist Talluah eine echte Marke, die Probleme nur
so anzieht und irgendwie mögen auch wir sie. In diesem Band wird der Kreis um
Markus erweitert und es wird richtig gefährlich und spannend, aber natürlich
auch lustig, wenn auch bisweilen auf peinliche Art und Weise. Das erhöht
unheimlich das Identifikationspotenzial mit ihm.
Durch das Verfassen der Geschichte im Stil eines geheimen Blogs fühlt man
sich in Markus Geheimnisse eingeweiht, als unmittelbaren Teilnehmer am
Geschehen, seinen heimlichen Verbündeten. Diese Schreibeweise macht es aber
auch kurzweiliger und rasanter. Nur die wichtigsten Erlebnisse aus Markus Sicht
werden erzählt, nur was ihn wirklich bewegt! Kleine Kritzeleien passend zum
Halbvampir/Vampir/Gruselthema lassen es noch tagebuchartiger wirken. Der
verzweifelt Pubertierende, der selbst seinem besten Freund nicht verraten darf,
was mit ihm los ist! Das lässt ihn öfters besonders merkwürdig erscheinen, aber
nun gibt es ja zum Glück Gracie, die sein Schicksal teilt! Dabei wird bereits
am Ende des Buches klar, dass das Böse noch immer nicht besiegt ist und weitere
Gefahren auf Markus und Talluah zukommen werden, von denen ihre Eltern nur ja
nichts erfahren dürfen! Ob Markus bis dahin endlich über seine geheimen
Superkräfte verfügt, die seine Eltern ihm quasi versprochen haben? Darauf sind
wir ebenso neugierig, wie darauf, welche Fähigkeiten es wohl sein mögen.
Witzig freche Einblicke voller Gruselspannung für Jungpubertiere! Das kann
auch wahre Lesemuffel locken und zum Lachen bringen. Aber Vorsicht, es wird
blutig!
Wir freuen uns schon auf Band 3!
Vielen lieben Dank an den Verlag Ars Edition für unser Rezensionsexemplar!
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