Miss Elli und die verschwundene Uhr, Susanne Fülscher, Kristina
Nowtnig, Carlsen Verlag
Dies ist der dritte Erstleseband rund um die Geschwister Mieke und
Ben und ihr fabelhaftes Kindermädchen Miss Elli mit einem Hauch von Magie und dem
Flugmobil Fliemo. Weil die Eltern von Mieke und Ben beide im Krankenhaus im
Schichtdienstarbeiten, passt manchmal die ältere Nachbarin Miss Elli auf sie
auf. Die Kinder lieben sie und ihre Eltern haben keine Ahnung von Miss Ellis
besonderen Fähigkeiten! Doch als die schöne blaue Armbanduhr von Bens Freund
verschwunden ist, hilft das auf Anhieb auch erst mal nichts. Bis Ben, als er
nach Hause radelt, bei seiner Klassenkameradin die blaue Uhr hervorblitzen
sieht! Er hat einen Verdacht, will ihn aber nicht laut vor der Klasse
aussprechen, sondern erst einmal der Sache nachgehen und da kommen dann Mieke,
Miss Elli und das Fliemo ins Spiel.
Übrigens ist Miss Elli Engländerin und lässt immer mal wieder
englische Begriffe einfließen. Diese waren Debbie (7) 1. Klasse durchaus
verständlich, gerade weil es auch im Text erklärt wird, allerdings brauchte sie
bei der Aussprache Hilfe von Mama. Sie kannte auch sonst nicht alle Begriffe,
wie sich auf Nachfrage herausstellte, es hat sie aber nicht gestört und lesbar
fand sie diese auch. Durch den Lockdown wurde im 1. Schuljahr noch weniger
Englisch unterrichtet, als es sonst schon in RlP im ersten Schuljahr
stattfindet, daher fand Debbie es super, so noch etwas zu üben. Es ist dann
zwar etwas anstrengend, aber Übung macht den Meister, deswegen hat sie es
abends gleich mehrfach zum Einschlafen vorgelesen, denn auch der große Bruder
Jonathan (9) findet die Geschichte toll! Die Mutter findet sie eine gute
Gelegenheit den Wortschatz der Kinder zu erweitern. Für meine 10 jährige
Tochter waren allerdings alle Begriffe bekannt.
Aber! Dieses Buch hat ein großes Manko: Es ist ein Kindermagnet!
Debbies kleine Schwester Hannah (5) findet es so toll, dass sie es immer wieder
vorgelesen bekommen will (Band 1 Miss Elli legt los, kennt sie ja auch schon!).
Es ist gerade ihr Lieblingsbuch und es ist unfair, dass es ihre große Schwester
zum Lesen üben geschenkt bekommen hat, deswegen stibitzt sie es immer wieder
heimlich und versteckt es! Während ich es im Garten las, hatte ich ständig Hanna
vor mir, die mich anbettelte, es ihr vorzulesen 😉
Ich habe mal Grundschullehrerinnen gefragt, was ihnen wichtig ist,
was Kinder unbedingt in der 1. Klasse lernen sollten und eine antwortete: den
Unterschied zwischen Mein und Dein. Hier wird also ein ganz wichtiges Thema
behandelt. Dabei wird ganz klar aufgezeigt, in welcher inneren Not sich das
Kind befindet, weil seine Eltern nicht auf seine Bedürfnisse eingehen, sondern
statt es nach seinen Wünschen zu fragen, stereotyp beschenken. Das ist nicht
böse gemeint, aber fantasielos. Die Kinder zeigen hier echtes Verständnis und
Einfühlungsvermögen und suchen nach einer Lösung, die allen gerecht wird. So
wie bei Miss Elli wird es sicherlich nicht immer gelingen, denn wer hat schon
magische Hilfe? Aber es ist ein wertvolles Vorbild um Kinder dazu zu bringen,
über die Sorgen und Nöte anderer nachzudenken und Auswege zu suchen, statt
bloßzustellen. Um über diese Themen mit seinem Kind zu sprechen, empfiehlt es
sich, dieses Buch gemeinsam mit seinem Kind zu lesen. Dabei kann man dann
gleich noch bei der Aussprache der englischen Begriffe helfen, oder auch mal
unbekannte Wörter erklären, vielleicht auch ohne Nachfrage des Kindes.
Die vielen farbenfrohen Bilder von Kristina Nowtnig sind bunt und
fröhlich und gefallen Jungs und Mädchen, weil sie absolut unkitschig sind. So
gefällt es auch den Kindern, dass die Reihe gerne mal festgefahrene
Rollenklischees indirekt in Frage stellt.
Die (Fibel-)Schrift hat Debbie beim Lesen sehr geholfen, ebenso
dass die Kapitel schön kurz und bunt sind. Außerdem ist die Geschichte lustig
und fantasievoll. Die Kinder lieben Miss Elli und wollen unbedingt noch mehr
Geschichten von ihr!
Vielen lieben Dank an Susanne Fülscher und den Carlsen Verlag für
diese wunderbare Leserunde.
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